(Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

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Andi22
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Playmobil schließt nächste Abteilung (Formenbau) in Zirndorf

Beitrag von Andi22 » Freitag 29. September 2023, 21:07

Jetzt ist es tatsächlich so weit gekommen und die Horst Brandstätter Group lagert den Formenbau aus. Er habe eine lange Tradition im Unternehmen, gehöre aber nicht zu den Kernkompetenzen, so Pressesprecher Björn Seeger: "In Zukunft werden Formen in deutlich geringerem Umfang benötigt, sodass eine verbesserte Kostenstruktur, aber auch mehr Flexibilität bei der Entwicklung dringend notwendig werden."

https://www.nn.de/wirtschaft/exklusiv-p ... 1.13649349



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Ritter Runkel 77
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Ritter Runkel 77 » Freitag 29. September 2023, 21:17

Askin hat geschrieben:
Freitag 29. September 2023, 17:53
...
Formenbau kann man extern auslagern, aber Kosten spart man dann nur, wenn, wie im Artikel geschrieben wirklich nur noch sehr selten neue Formen benötigt werden.
Innovation wird es dann wohl in Zukunft dort nicht mehr geben, sondern lediglich Stagnation.
...
Typisches Kontrollerdenken. Kein Kerngeschäft, also raus damit.

Was vergessen wird, dass der Maschinenpark für die Formenherstellung und hochqualifizierte Facharbeiter jetzt noch da sind, danach ist alles weg und viel Geld wird "weggeschmissen".
...
Den Text konnte ich nicht lesen, da entweder Vermüllung meines Rechners oder Barzahlung.

----------

Zum Thema

Gerade gut ausgebildete und motivierte (Identifikation: "Ich bin ein Teil von Ganzen") Werkzeugmechaniker sind selten und sollten gehegt und gepflegt werden.

Mit anderen Worten:
A) Das Ergebnis des (externen) Prüfberichts steht bereits fest!?
B) Es wird kurzfristig gedacht, siehe oben.
C) Es sind nur Wirtschafts-"Fachleute" (Zahlendreher) und keine technischen Fachleute im Team vorhanden, bzw. diese können sich nicht durchsetzen.

==> Es wird wahrscheinlich wieder von "Synergien" gefasselt werden. Klingt gut, funktioniert nur in der Praxis nicht.

Beispiel
Der externe Auftragnehmer wird nur die Leistungen nach Lastenheft und Beauftragung erfüllen, alles andere läuft über die Nachbeauftragung. Sind beide Seiten allerdings Abteilungen in der gleichen Firma, läuft das etwas entspannter. Man möchte ja was erreichen, siehe oben.

Könnte ich inhaltlich anhand von verschiedenen Fallbeispielen analysieren/darstellen. Nöööö, habe damals (jedes Mal) unterschrieben, es nicht zu tun. Außerdem ist dieses Thema öffentlich sichtbar.

Schade, wäre das Thema bereits letzte Woche bekannt gewesen, hätte ich mich in Hannover mit verschiedenen Ausstellern darüber unterhalten. Im Endeffekt ist es wieder ein Kunde weniger für die Maschinen-, Werkzeug-, Programm- und Zubehörhersteller.

Und es ist PEINLICH, sich externes Prüf- und Kontrollpersonal ins Haus holen zu müssen, anstatt die eigenen Fachleute anzuhören. Dies gilt für die GESAMTE Entwicklung im Haus geobra!!!!

---------

NACHTRAG
Hat jeder inhaltlich den Text verstanden, war/ist in der Lage fehlende Wörter und Begriffe zu recherchieren und in Zusammenhang zu bringen??? Wenn nicht, bitte nachfragen oder es lassen.
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Playmo-family
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Playmo-family » Freitag 29. September 2023, 21:32

... und ich bekomme gerade einen Newsletter:

Somewhere over the rainbow ....

rainbow.JPG

Was für eine Ironie .... :wirr
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ZooKeeper
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von ZooKeeper » Samstag 30. September 2023, 00:51

Ein weiteres fatales Signal im Gesamtbild einer Geschäftsführung ohne Mut und ohne Vision für die Zukunft. Nicht nur führt man seit Jahren auf breiter Front nur noch Rückzugsgefechte statt mutig und innovativ neue Wege zu suchen, man gibt auch immer wieder weitgehend kampflos wichtige Eckpfeiler preis, indem man über Jahrzehnte erworbenes Wissen und Können unwiederbringlich wegrationalisiert.

Auch wenn das Eingeständnis, zukünftig nicht mehr so viele neue Formen zu benötigen, angesichts der letzten Neuheiten eine fast schon erfrischende Ehrlichkeit hat, reiht sich diese Entscheidung nahtlos ein und wird mit Blick auf den McKinsey-Bericht noch lange nicht das Ende sein.

Hier wird ein Lebenswerk binnen weniger Jahre von einer Bande austauschbarer Schlipsträger in den Abgrund manövriert, denen nachweislich jegliche Bindung zu Marke und Produkt komplett abgeht. Am Ende werden sie das komplette operative Geschäft an irgendeine Investor-Heuschrecke oder direkt nach China verhökern und sich noch viele Jahre an der Rendite des Milliarden-Erbes den Hintern breit sitzen. Von dem was GEOBRA/Playmobil einstmals ausgezeichnet hat, wird nichts bleiben. Es ist eine Schande.
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Re: Playmobil schließt nächste Abteilung (Formenbau) in Zirndorf

Beitrag von W.i.n.t.e.r » Samstag 30. September 2023, 01:10

Andi22 hat geschrieben:
Freitag 29. September 2023, 21:07
Jetzt ist es tatsächlich so weit gekommen und die Horst Brandstätter Group lagert den Formenbau aus. Er habe eine lange Tradition im Unternehmen, gehöre aber nicht zu den Kernkompetenzen, so Pressesprecher Björn Seeger: "In Zukunft werden Formen in deutlich geringerem Umfang benötigt, sodass eine verbesserte Kostenstruktur, aber auch mehr Flexibilität bei der Entwicklung dringend notwendig werden."

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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Tomii888 » Samstag 30. September 2023, 09:34

@Zookeeper
Genau, so sieht es aus.
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Junker Jörg
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Samstag 30. September 2023, 12:00

Aus den Nürnberger Nachrichten (heutige Ausgabe S29/Wirtschaft) läßt sich rauslesen...

...daß der Formenbau nicht zur Kernkompetenz zähle und...
...daß die Maschinen in die Jahre gekommen seien und die neuen Maschinen nicht in die bestehenden Räume passen (Statik) und...
...daß künftig weniger neue Formen benötigt würden...

...und der Formenbau daher nun an externe Anbieter ausgelagert werde.


Da kann man sich jetzt seinen Reim drauf machen. Danach, daß Playmobil weiter auf Innovation und Kompetenz in den eigenen Reihen setzen wolle, klingt's für mich allerdings tatsächlich nicht. Bin ich froh, daß ich mit dem alten Zeugs glücklich bin :bang1 !

jj:
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von playmike72 » Samstag 30. September 2023, 12:27

Das sind doch die typischen Denkfehler, die wir jetzt schon seit Jahren in allen großen Unternehmen sehen. Am Schluss wundert man sich dann, dass jetzt billigere Autos aus China den Markt überschwemmen. Was sind das für Berater, die eine Kernkompetenz eines kunststoffverarbeitenden Betriebes, nämlich den Formenbau, für diese Kunststoffverarbeitung, raten, auszulagern?
Das zieht sich aber durch. Wir können keine eigenen Masken mehr produzieren, Tests sowieso nicht, wir können keine eigenen Tabletten herstellen, wir lassen Zulieferteile überall fertigen, Kleidung kommt von überall her (natürlich fair und sauber mit Kinderarbeit und besten Abwasser und Hygienebedingungen), Elektroschrott kommt nach Afrika zum trennen, usw., aber selber können wir das Alles nicht.
Die Kluft zwischen vernünftigem Menschenverstand und vergeistigten Beratern mit wahlweise € oder Dollar Zeichen in den Augen wird immer größer.
Wie schon erwähnt, ich bin froh, dass ich überwiegend das alte Playmobil habe und sammle. Ich seh da wenig Zukunft.
Servus
Michael
Tomii888
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Tomii888 » Samstag 30. September 2023, 13:02

Es gibt nirgends eine Recht auf Stillstand. Alles ändert sich ständig und entwickelt sich weiter, z. B. Stichwort KI, wer stehen bleibt, fällt zurück, wird geschluckt oder geht unter.
Ich will jetzt nicht politisch werden, aber wir werden grundsätzlich schlecht geführt und die Strategien fehlen, um den vielen Disruptionen gleichzeitig entgegenzuwirken.
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Askin
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Askin » Samstag 30. September 2023, 14:13

Es gibt nirgends eine Recht auf Stillstand ... da gebe ich Dir zu 100% Recht! :pfeif

Aber in einer Kunststofffertigung, mit dem Umsatz von Geobra Brandstätter, den Formenbau zu schließen, da es sich ja nicht um eine "Kernkompetenz" handelt ist absolut kurzfristig gedacht und ist nicht zukunftsorientiert.

Das hat nichts mit Stillstand zu tun sondern ist eher so als ob man sich die rechte Hand abschlägt, da diese ja nicht die Kernkompetenz des Menschlichen Körpers ist,
sondern nur das Herz und die Lunge zum direkten Leben wichtig wären. Das Gehirn habe ich bewusst weggelassen, da es hier ja schon "ausgeschaltet" worden ist.

Auch, daß die Maschinen in die Jahre gekommen seien und die neuen Maschinen nicht in die bestehenden Räume passen (Statik).
Natürlich kann man mit den neuesten Anlagen welche auf dem Markt existieren planen, egal ob sie dann in die vorhandene Infrastruktur passen oder nicht.
Desto größer, desto teurer und man kann dann schön eine Unrentabilität rechnen, die da gar nicht in Wirklichkeit existiert.
Man sucht natürlich auch nicht einen moderneren und passend gleich großen Ersatz für ältere defekte Maschinen.
Ich finde, da merkt man massiv, dass da was kaputtgerechnet worden ist und man es als "Lösung" eliminieren will.

Und ... dass künftig weniger neue Formen benötigt würden. Klar man schrumpft den Bereich nicht entsprechend, sondern rechnet in unrentabel und macht anschließend alles platt. :klonk

Mir tun bei so einer inkompetenten Führung die Mitarbeiter wirklich leid, die herzblutend mitansehen müssen, wie externe „Agencies“ und das Management für ihre jährliche Provision die Firma ausschlachten und platt machen.

Echt frustrierend!!! :wein


Liebe Grüße
Frank
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von FelixMilz » Samstag 30. September 2023, 15:14

Grundsätzlich halte ich wenig von Schwarzmalerei und halte diverse Abgesänge vom bevorstehenden Ende der Marke Playmobil meistens für übertrieben.

Diese Nachricht ist allerdings schon sehr beunruhigend und wirft ein schlechtes Licht auf die Firma.

Formenbau soll keine Kernkompetenz sein? Gewagte Aussage, finde ich…

Maschinen sind in die Jahre gekommen. Bedeutet ja erstmal, dass offensichtlich zu lange geschlafen wurde, oder? Wäre es dann nicht höchste Zeit zu investieren??

Das Argument mit der Statik ist ja auch eher lächerlich. Selbst wenn dem so wäre, dass man keine leichteren/ kleinen Maschinen auf dem Markt findet (was ich bezweifle), Dann müsste man sich halt eine geeignete Werkshalle anmieten/ bauen.

Die Kernaussage bleibt: man ist nicht bereit oder im Stande zu investieren.


Und die krasseste Aussage ist ja, dass man zukünftig weniger Formen brauchen wird.

Gibt es dafür technische Gründe? Vielleicht sind heutige Formen langlebiger und müssen seltener ersetzt werden? Will man neue Fertigungsverfahren (z.B. 3-D Druck) nutzen, bei denen man keine Formen mehr braucht?

Wenn dem so ist, wäre es vielleicht clever gewesen, das auch so zu kommunizieren…
Ohne eine Erläuterung muss zwangsläufig beim der Leser zum Schluss kommen, dass Playmobil offensichtlich in Zukunft weniger Produktinnovationen auf den Markt bringen wird.

Diese Aussage ist also entweder ein schonungslos offenes Eingeständnis, zukünftig (noch) weniger innovativ zu sein, oder es ist (wieder mal) eine dramatische Kommunikationspanne.
Was da jetzt besser ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht…


Schade ☹️
Resinberg
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Resinberg » Samstag 30. September 2023, 20:18

Tomii888 hat geschrieben:
Samstag 30. September 2023, 13:02
Es gibt nirgends eine Recht auf Stillstand. Alles ändert sich ständig und entwickelt sich weiter, z. B. Stichwort KI, wer stehen bleibt, fällt zurück, wird geschluckt oder geht unter.
Ich will jetzt nicht politisch werden, aber wir werden grundsätzlich schlecht geführt und die Strategien fehlen, um den vielen Disruptionen gleichzeitig entgegenzuwirken.
Die Dinge ändern sich in einem atemberaubenden Tempo. Und ich glaube, bei Geobra spürt man den Druck, sich mit zu verändern.

Aber was dort jetzt an Türen passiert, würde uns alle an eine Comedy-Serie namens "Zum letzen Kliff" erinnern.

Sie machen viel Aufhebens davon, die Dinge zu ändern, die immer funktioniert haben, und improvisieren von Tag zu Tag, wie man sie ändern kann. Aber die wirklichen Probleme... Sie werden nicht angegangen, und deshalb bleiben sie in der Kostensenkung stecken. Sie haben den Anschluss an das digitale und das Unterhaltungszeitalter verpasst und reagieren nur noch auf die Konkurrenz, anstatt eigene Akzente zu setzen. Das sind die Probleme, die sich nicht allein durch Kostensenkungen lösen lassen.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Aelfric » Samstag 30. September 2023, 22:31

Ich finde es zwar auch befremdlich, dass ein Spritzgusshersteller seinen seit nahezu 50 Jahren bewährten Formenbau einstellt und sein Know-how aufgibt, aber das führt ja nicht gerade zum Untergang des Abendlandes! Ebensowenig wie der sonstige Unsinn, der dort meiner Ansicht nach verzapft wird.

Rückblickend steht die Firma nach dem Eindruck, der hier z.T. immer wieder erweckt wird, bereits seit Jahren vor dem endgültigen Aus. Und dann kommen so geile Sachen wie die von Star Trek daher. Und Lizenzfahrzeuge. Und Asterix. Und ...

Also für mich reicht's.
Manchmal muss man sich halt bücken, um das Niveau zu finden ...
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Tomii888 » Sonntag 1. Oktober 2023, 08:42

Der Umsatz ist rückläufig oder stagniert. Vieles kann nur mit extremen Preisnachlässen verkauft werden, z. B. Novelmore. Ob da die Händler oder Playmobil draufzahlen weiß ich nicht.
Positiv sieht anders aus.
Wer kontrolliert denn das entscheidende Aufsichtsgremium?
Playmobil ist als starres System organisiert, vermutlich um das Erbe zu bewahren. Solche Systeme sind für Veränderungen und Anpassungen eher ungeeignet.
Allerdings muss man zu geben, dass auch börsennotierte Weltkonzerne, z. B. momentan Disney, Riesenprobleme haben.
Ein Phänomen ist momentan z. B. Birkenstock, die Schuhe der Firma haben ihr "verstaubtes Image" abgelegt und sind jetzt auf einmal "en vogue" und haben Erfolg.
Es ist auf jeden Fall keine einfache Aufgabe.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von pipejoe » Sonntag 1. Oktober 2023, 14:09

Oh je, ich war etwas geplättet, als ich hier und in den NN-news las, dass der Formenbau ausgelagert wird mit der Begründung, dass das keine Kernkompetenz der Marke Playmobil, des Unternehmens Geobra sei.
What??????
Verstehe wer will, ich verstehe es jedenfalls nicht. Ist der Gewinn zu klein geworden für die Erben? Wenn es wirklich stimmt, dass die Firma Umsatzprobleme mit des jetzigen Sets hat, die sich nicht verkaufen, dann ist doch die Frage, weiß man in der Firma eigentlich noch wofür die Marke Playmobil steht?
Ich habe gestern in der ZDF Mediathek eine Doku gesehen "Firmen am Abgrund ", "Lego - Das Baustein Imperium ", die sehr interessant war (Link: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf ... o-102.html). Darin wurde u.a. auch der damalige (2020) Geschäftsführer Jørgen Vig Knudstorp interviewt und er sagte folgenden Satz zur Krise von Lego Mitte der 2000er: " Die Firma hatte schlichtweg die Orientierung verloren. Keiner wußte worum es in der Firma ging und wozu es sie überhaupt gab." Bei all dem was ich seit September letzten Jahres hier und auch in einigen Artikeln der Fachpresse gelesen habe, trifft dieser Satz ebenso für Playmobil zu. McKinsey machen, ohne das sie die Beutung oder Sinn dieses Unternehmens kennen, ihre Arbeit indem sie alle Bereiche der Firma nur nach Ausgaben, Kosten, Bilancen, Gewinn etc. "ausmessen", ausrichten. Ihr Auftrag ist der Umsatze und den Gewinn zu retten und die Firma über Wasser zu halten.

Was mir bei dieser Doku auffiel, dass vieles aus deren Vergangenheit sich momentan hier bei Playmobil spiegelt. Lego hat jedoch mit Jørgen Vig Knudstorp einen Mann gefunden, der das Steuerrad herumriss und dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern wieder einen Sinn gab. In der Doku wurde gesagt, dass Jørgen Vig Knudstorp auch ausgebildeter "Kindergärtner" ist und wenn das stimmt, dann ist klar, warum Lego wieder efolgreich ist. Sie reden mit ihrer Klientel, als über sie hinweg zu gehen. Sie entdecken, was das Spiel mit Lego bedeutet und sie reden mit den erwachsenen Fans.
Was tut Playmobil? Nichts dergleichen. Gerade wir hier sind doch eine geballte Fachkompetenz einer erwachsenen Fangemeinde. Leider sind wir offenbar in deren Augen nur Exzentriker (zeigt sich ja im Übrigen hier viewtopic.php?f=11&t=76391&hilit=treffe ... e&start=15, ich zitiere mal JJ: "Danielas Nachfrage bezüglich eines Treffens war - sagen wir mal - mehr als nüchtern. Die Quintessenz: Playmobil ist jetzt ein großes Unternehmen, was will ein kleines Häufchen Sammler, die man nicht mal kennt, da? Wir können gern den Funpark besuchen (zu den üblichen Konditionen), doch Firmenführung o.ä. sind für uns nicht möglich.).
Und nach der Deko-Abteilung und dem hausinternen Telefondienst fliegt nun auch der Formenbau raus. Die wissen wirklich nicht mehr ihre Mitte, ihren Kern. Mit Lego kann ich bauen, aber mit Playmobil kann ich Welten erschaffen. Fantasiewelten in denen Kinder sich zuhause fühlen, das was sie bewegt verarbeiten. Und nichts anderes machen wir hier auch. Schauen wir uns selbst an, die Dioramen die hier erschaffen werden, sind doch der Ausdruck dessen, was Playmobil ist und da ist es absolut idiotisch den Formenbau rauszuschmeißen. Denn gerade der ermöglicht doch die Erweiterung dieser Welten und ist ein fester Bestandteil.

Leider fragt uns keiner. Ich glaube wir alle hier hätten mehr Ideen zusammen, als McKinsey, um die Firma wieder nach vorne zu führen. Schaut mal auf Seite 1. Vor einem Jahr hatte Gabriel Sales geschrieben: "Ich glaube, wir stehen kurz vor einer Ankündigung, die PLAYMOBIL-Fans erschüttern wird, das Ende von Geobra (oder sein Verkauf)."
Vor einem Jahr habe ich es bezweifelt, aber mittlerweile....

Liebe Grüße in die Runde
Christoph

P.S. Noch ein Tip, schaut Euch die Doku an.
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