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von bobthebear » Dienstag 17. Juli 2007, 12:51
als die neue generation der playmobilfiguren die alten klickys ablöste habe ich zuerst mit dem sammeln aufgehört. mir gefiel es nicht so sehr, dass die figuren nicht mehr universell einsetzbar waren. für jemanden, der sammler seit der ersten stunde ist, war das ein generationswechsel, den ich nicht mitmachen wollte.
das hat sich inzwischen relativiert und habe alles nachgeholt was mir bis dato entgangen ist und ich habe die vermutung die größte playmobilsammlung auf dem australischen kontinent zu haben. ist natürlich alles von hamburg nach brisbane exportiert worden. und nicht mehr mib. sieht aber im großteil aus wie gerade erst ausgepackt.
was die qualität des materials angeht, so glaube ich, dass das plastik nicht mehr das selbe ist, dass an der falschen stelle gespart wird.
auch die verbaubarkeit hat enorm gelitten. die supersets sind, bei aller schönheit die es manchmal gibt, nicht wirklich kompatibel mit den meisten anderen gebäuden, was ich schade finde.
ich liebe meine alten stecksystem-häuser und burgen sehr. bei der neuen königsritterburg vermisse ich eben diese kompatibilität. würde es mit dem system-x wenigstens würdige nachfolger geben, dann wäre es ja ein trost, aber dies scheint nicht der fall zu sein. das alte system wird ausgemerzt.
ich sehe es auch so, dass die meisten neuen gebäude inzwischen mehr fassade sind, was ich traurig finde. ein haus braucht wände und ein echtes dach damit es wirkt. es kommt nicht an die alten gebäude heran. ich finde es schön, dass die meisten alten häuser lediglich von einer seite bespielbar sind. wenn man so eine mittelalterliche stadt von über 150 häusern hat, dann wirkt das einfach schöner. und alles ist harmonisch abgestimmt.
was die farben angeht, so ist das nicht so schlimm. auch die barbaren finde ich nicht so schlecht.
by the way: die neuen pferde gefallen mir, auch wenn man nun keine rennenden pferde mehr darstellen kann.
aber auch in den anderen spielwelten sind es eher die fassadenhäuser, die mich nicht ansprechen. es sieht einfach nicht aus, wenn man eine alte fachwerkstadt hat und dann die neuen gebäude dazu stellt.
nicht mal als moderne suburbs gefallen sie mir. dagegen sieht es optisch ganz gut aus, wenn alle westernhäuser in der nachbarschaft der fachwerkhäuser verbaut sind.
was mich natürlich traurig stimmt ist, dass das thema western aufgrund fehlender aktualität nicht mehr vermarktet wird...dabei wäre der markt dafür bestimmt da. spätestens wenn mal wieder ein toller western gedreht würde und im kino läuft gibt es gejammere bei geobra, weil es eine marktlücke gäbe, die man nicht schließen kann.
das ende des 1900er themas ist auch bedauerlich und die nachfolgenden sets der pink line sind eher verknappte auflagen, die den spielwert verschlechtern. ich stimme mit jedem überein der sagt es wird immer mehr an zubehör gespart. die sets der ersten generationen eines jeden themas sind die unwiederbringlichen gewinner. das jetzt gespart wird, das ist bullshit und ärgert mich, zumal playmobil nicht gerade billig zu nennen ist und die firma geobra brandstätter eine gewisse philosophie hatte, die scheinbar nicht mehr verfolgt wird. gewinnmaximierung auf kosten der qualität wird es nicht bringen in der zukunft. damit nähert sich playmobil doch einem level, dass an die qualität von made in asia produkten kommt.
was mir sehr gefällt ist der ausbau der waldthematik mit tieren und grünpflanzen. damit gibt es eine bereicherung und ich habe in den vergangenen jahren eine wundervolle ergänzung für meinen bisherigen playmobilbestand gewonnen. auch das thema farm life/bauernhof ist von der tierwelt verbessert worden, wenn gleich hier wieder die furchtbaren gebäude stören und sich nicht mir alten gebäuden messen lassen.
die märchenlinie ist auch durchwachsen. die erste generation ist ganz schön (märchenschluss zum beispiel), die neuauflagen langweilig und nicht mehr interessant.
ich hoffe sehr, dass jemand wichtiges von der firma playmobil auch mal solche dinge liest und es zu denken aufgibt. aber ich glaube auch, das wir als sammler nicht so sehr ins gewicht fallen, dass man auf unsere meinung wirklichen wert legt. man muss die kinder begeistern, die es gewohnt sind, in einer welt der medialen unterhaltung und des schellen vergänglichen konsums, zu leben. für viele ist, so mein eindruck, playmobil etwas kurzlebiges in ihrem leben....für mich hingegen ein besonderer bestandteil den ich nicht missen möchte, wann immer ich nach brisbane zurück kehre. meine sammlung ist pures herzblut und all die schätze, die für die normale welt eher uninteressant sind, sind für mich ein lebenselixier und pure entspannung. ein fenster in eine glückliche kindheit, dass man aufhalten lassen kann.
und die firma playmobil kann sich über für solche fans doch nur selbst beglückwünschen, oder?