Will uns Geobra ver-popo-en?

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Arizzo
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Arizzo » Samstag 23. Dezember 2017, 14:24

moin,
Ischade hat geschrieben:Und wie gesagt, der Versicherungsschutz erlischt bei jedem Produkt das vom Nutzer verändert wurde.
Nur hinsichtlich der vorgenommenen Veränderung (jedenfalls meinem Kenntnisstand nach).

Wenn ich also irgendwelche Piken rasiermesserscharf anspitze, dann erlischt hier die Produkthaftungspflicht von geobra. Wenn sich aus anderen, unveränderten Teilen irgendeine Gefahrenlage ergibt, dann erlischt sie nicht (z.B., falls sich herausstellen sollte, daß verwendete Druckfarben, Weichmacher, sonstige Zusätze gesundheitsschädlich sein sollten).

Bzgl. dessen, ob geobra im gegebenen Kontext jemanden einschüchtern will: das halte ich mal für eine rhetorische Frage.
Mindestens der Fall "Bommel" sollte uns allen gezeigt haben: Natürlich wollen sie das - und sie tun es auch!

Damals wurde der Fall Bommel im Forum ja auch lang & breit diskutiert, vor allem mit Hinsicht auf mögliche Auswirkungern auf das Forum bzw. das, was im Forum gezeigt werden kann, und was nicht. U.A. daraus ergab sich dann bei geobra ja auch die Pressemitteilung, die sich explizit auf Customizer bezieht.

In einem anderen Thread hat der User marinebaer das Verhalten geobras wie folgt beschrieben:
marinebaer hat geschrieben:Wir konnten in den vergangenen Jahren erleben, das GEOBRA in der Außenkommunikation gelegentlich autistische Züge zu zeigen und sich selbst als absolutistisch zu betrachten scheint.
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Gruß
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Zilli » Samstag 23. Dezember 2017, 14:33

Schon hat es einen Sinn ins alte CI geguckt zu haben:

Eine Mail der ehemaligen Pressesprecherin Frau K.:

"Nachstehend unsere Sichtweise zum Thema Customizing durch Playmobil-Fans.
Dieser Text ist mit der Geschäftsführung abgestimmt und kann von Ihnen im
(geschlossenen?) Forum veröffentlicht werden:

"Formaljuristisch gesehen verstößt Customizing auf jeden Fall gegen §14 Urheberrechtsgesetz. Wir, geobra Brandstätter GmbH & Co KG, haben dies in der Vergangenheit bei den Playmobil-Fans immer geduldet, weil diese Aktivitäten Erwachsene als Zielgruppe hatten und keine Kinder. Es wurden von den Fans in erster Linie Szenen entwickelt, die mit den im Handel erhältlichen Playmobil-Figuren nicht machbar sind.

Wir werden das im vorstehenden Sinne bestehende Customizing unserer Fans weiterhin wohlwollend beobachten. Einschreiten werden wir, wenn die Grenze zwischen ideeller und kommerzieller Nutzung überschritten wird und wenn Szenen bzw. Figuren veröffentlicht werden, die diskriminierende Inhalte haben und /oder gegen die guten Sitten verstoßen."


Damals gab es um diesen und die vorherigen Texte ein riesiges Durcheinander.
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von muellermilch11 » Samstag 23. Dezember 2017, 14:41

Scheschfug alles. Wenn geobra das ernst nehmen wuerde wie sie es immer wollen, dann wuerden sie auch in Spanien und Frankreich stress machen. Es geht rein Gesetzlich mur um die Verletzung im Sinne des Verletzens, wie ich schon erwähnt hatte. Wenn der TÜV deine Customs abnimmt, kann Geobra nix in .de gegen machen..
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von muellermilch11 » Samstag 23. Dezember 2017, 14:45

muellermilch11 hat geschrieben:Scheschfug alles. Wenn geobra das ernst nehmen wuerde wie sie es immer wollen, dann wuerden sie auch in Spanien und Frankreich stress machen. Es geht rein Gesetzlich mur um die Verletzung im Sinne des Verletzens, wie ich schon erwähnt hatte. Wenn der TÜV deine Customs abnimmt, kann Geobra nix in .de gegen machen..
Nochwas, die Richtlinien gibt es nur, um gegen Gesetzliche Ansprüche aus unsachgemaessen Gebrauch, das heißt in fachsprache: Du bist selbst schuld. Veri... Dich mit anspruechen.
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Buddington
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Buddington » Samstag 23. Dezember 2017, 15:34

Der Hinweis auf diesen Paragraphen ist natürlich in diesem Zusammenhang einerseits sinnvoll, andererseits nach dem Buchstaben des Gesetzes auch Bullshit:

Wenn man den Paragraphen googelt, findet man ihn natürlich auch .... :kicher

"Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz)
§ 14 Entstellung des Werkes
Der Urheber hat das Recht, eine Entstellung oder eine andere Beeinträchtigung seines Werkes zu verbieten, die geeignet ist, seine berechtigten geistigen oder persönlichen Interessen am Werk zu gefährden."

Da stellt sich halt von vornherein die Frage, wo fängt "Entstellung", "Beeiträchtigung" und Gefährdung der berechtigten geistigen oder persönlichen Interessen am Werk an und wo hört es auf?

Wenn ein Fünfjähriger (der noch nicht strafmündig ist) einer Polizistenfigur einen Häuptlingsschmuck aufsetzt, entstellt er ja (eigentlich) das Werk. (Polizisten tragen halt nun mal ihre vorschriftsmäßigen Dienstmützen und keine Federschmuck).
Wenn ich das als 46 jähriger (strafmündig) mache? ... Habe ich dann gegen das Gesetz verstoßen?
Wenn Geobra Soldaten produziert, die Fantasieabzeichen haben und ich klebe ein realistisches Abzeichen darüber, das ich mir selber erstellt habe ... Habe ich dann gegen das Gesetz verstoßen?
Wenn ich einer Figur einen Helm aufsetzte, der die von mir dargestellte Epoche ein bisschen exakter darstellt und dieser Helm nun mal "ganz zufällig" genau auf ein Klickyköpfchen passt .. Habe ich dann gegen ein Gesetz verstoßen?

Solche Gesetzestexte sind ja immer sehr allgemein gehalten, allerdings findet man bereits beim Anklicken des ersten Google - Treffers bereits 159 Verweise auf verschiedene Entscheidungen ... :pfeif

Von daher ist da für jeden was dabei und Geobra hat wohl nicht wirklich das Recht, sich in meine private Sammelleidenschaft einzumischen. Selbst wenn das auf ihren Figuren- und Urheberrechten basiert.

Deshalb wollte ich mich hier eher auf die Konsequenzen des Ausstellens von Customs für Kinder konzentrieren, v.a. inwiefern es eine Gefahr darstellt, wenn ich Customs auf einer nicht explixit für Kinder ausgewiesene Ausstellung auf mein Dio packe.

Da sind wiederum ganz andere Gesetze und Rechtsprechungen zuständig .... :wirr
Gruß
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Arizzo
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Arizzo » Samstag 23. Dezember 2017, 15:48

muellermilch11 hat geschrieben:Wenn geobra das ernst nehmen wuerde wie sie es immer wollen, dann wuerden sie auch in Spanien und Frankreich stress machen.
Haben sie ja auch! In Frankreich wurde ähnlich massiv gegen den User Sarkobil (und seine Customs des damailgen franz. Premiers Sarcozy & andere Politiker) vorgegangen, wie in Deutschland gegen Bommel. In Einzelfällen nahm (und nimmt?) das geobra also sehr ernst. M.E. überschreiten sie damit ihre rechtlichen Möglichkeiten, mindestens aber die Grenzen des guten Geschäftsgebarens.

Hier kommt dann eben leider die von HdL im Eingangsbeitrag bereits erwähnte "Substanz" von geobra zum Tragen: Sie haben im Zweifel viel Geld für Rechtsstreitereien - der Gegner i.d.R. nicht. Diese Drohkulisse wirkt und reicht i.d.R. auch aus. Daraus erklärt sich dann auch, warum sie sich nicht mit der ARD bzgl. der Harald-Schmidt-Show angelegt haben (die auch gegen ihre Richtlinien verstoßen hat - und zwar mehrfach). Die Rechtsabteilung der ARD hat aber eben eine andere Gewichtsklasse als die eines beliebigen "kleinen" Sammlers oder Foristen. Da wollten sie nicht riskieren, u.U. vor Gericht zu unterliegen. Bei Fällen wie Bommel oder Sarkobil kommt es ja erst gar nicht zur gerichtlichen Auseinandersetzung ...

geobra handelt da völlig im Gleichklang mit dem "Recht des Stärkeren" (= Reicheren), das im Kapitalismus fest verankert ist.
Ergo: geobra ist eben auch nur eine kapitalistische Firma, wie die anderen auch - jede Verklärung der Firma ist völlig fehl am Platz.
Gruß
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von muellermilch11 » Samstag 23. Dezember 2017, 16:25

Arizzo hat geschrieben:
muellermilch11 hat geschrieben:Wenn geobra das ernst nehmen wuerde wie sie es immer wollen, dann wuerden sie auch in Spanien und Frankreich stress machen.
Haben sie ja auch! In Frankreich wurde ähnlich massiv gegen den User Sarkobil (und seine Customs des damailgen franz. Premiers Sarcozy & andere Politiker) vorgegangen, wie in Deutschland gegen Bommel. In Einzelfällen nahm (und nimmt?) das geobra also sehr ernst. M.E. überschreiten sie damit ihre rechtlichen Möglichkeiten, mindestens aber die Grenzen des guten Geschäftsgebarens.
..
also ich sehe "Wortzensur" Customs.. WWII Customs.. Gewaltverherrlichende Customs ohne Ende. Oeffentlich auf Webseiten und auf Boersen.. ALso wo gehen die dagegen vor?
...hrmz
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Arizzo » Samstag 23. Dezember 2017, 18:38

Wie ich geschrieben habe: in Einzelfällen hat geobra dies in der Vergangenheit durchaus gemacht.

Aktuell kann ich mir durchaus vorstellen, daß sie von solchem Verhalten Abstand genommen haben, vielleicht auch einfach deshalb, weil sie von der schieren Masse der Verstöße gegen ihre "Vorgaben" überfordert sind. Vielleicht bekommen sie aber auch nur keinen belastbaren Zugriff auf die "Übeltäter". :nixweiss

Ich würde da aber nicht zwingend davon ausgehen, daß sie nicht auch in Zukunft gegen einzelne Verstöße oder einzelne Personen die Geschütze doch wieder mal auffahren könnten.
Gruß
Arizzo

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Junker Jörg
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Junker Jörg » Samstag 23. Dezember 2017, 21:28

@Buddi Du bist kein Jurist. Gesetze sind aber für ebensolche Menschen geschrieben. Deswegen halte ich die reine Anwendung des gesunden Menschverstands (wer auch immer den für sich beanspruchen mag :kicher ) für wenig zielführend :nixweiss . Wir haben schlicht zu wenig Ahnung davon, wie bestimmte Formulierungen in Rechtstexten typischer Weise zu verstehen sind, geschweigedenn wie sie in bisherigen Prozessen ausgelegt wurden.

@müllermilch Starke Worte, aber ob die helfen? Das erwähnte Gesetz ist, wenn ich das richtig sehe, erstmal ein deutsches. Auf dessen Grundlage dürfte es für Playmobiln schwer sein, etwas in anderen Ländern durchzusetzen. Weiß wer, auf welcher Gesetzesgrundlage seinerzeit gegen Sarkobil vorgegangen wurde?

Wegweisend für die bisherige Haltung Playmobils finde ich den Brief, den Zilli seinerzeit erhielt und oben veröffentlichte:
Einschreiten werden wir, wenn die Grenze zwischen ideeller und kommerzieller Nutzung überschritten wird
Playmobil hat ein natürliches und völlig berechtigtes Interesse daran, mit seinen Ideen und seiner Arbeit Geld zu verdienen - und diese Einnahmen nicht mit billigen Abstaubern zu teilen. Und soweit ich es beurteilen kann, gab es bislang vor allem da Probleme mit Geobra, wo z.B. versucht wurde, mit Playmibilbüchern o.ä. Geld zu verdienen. Und wenn ich mich recht entsinne, hatte auch Bommel damals versucht, Biegekurse oder sowas ähnliches gegen Bezahlung anzubieten. Warum man ihm dann die komplette Playmobibel untersagte, vermag ich freilich nicht zu sagen.

Man weiß freilich nie, wo eine neue Geschäftsführung künftig die Grenzen setzen wird. Aber bisher scheint mir das oben genannte 'finanzielle' Kriterium immer das ausschlaggebende gewesen zu sein.

jj:
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Riko » Samstag 23. Dezember 2017, 21:29

Silberklicky_aka_Rotrock hat geschrieben:
Nordmann hat geschrieben:Wir sind als Customizing Peoples wohl nicht beliebt ? :gruebel
Denk' ich auch, aber dann auf den Katalogen lauter gebogene Arme und Beine.
.... und erst die Fussballer und
Eishockeyspieler, reines Bending.
ehem.... playmobil Color, ob die Farben gesund waren? :gruebel

...die Farben haben nach Marzipan geschmeckt und sowohl ich als auch meine damaligen Kumpels leben alle (noch). :pfeif
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Casa de la Resini » Samstag 23. Dezember 2017, 22:47

demnächst verklagen die noch meinen Hund wegen "Warmforming"--nur weil er auf nem häßlichen Piraten rumkaut :roll
wenns ich gekauft habe und es in meinem Besitz ist interessiert es mich nen feuchten was denen gefällt oder nicht was ich damit mache geht die garnichts an--Stellt euch mal vor was Hasbro gemacht hätte wenn ich denen damals gezeigt hätte wie man Transformer auch im Transformierten Zustand mit Holz ,an dessen Ende Eisen ist ,so transformen kann :pfeif :kicher
das Spielzeug ist ja nicht geleast-das wäre was anderes- aber so :keks
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null und das nennen Sie dann Ihren Standpunkt
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Buddington
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Buddington » Samstag 23. Dezember 2017, 23:37

Junker Jörg hat geschrieben:@Buddi Du bist kein Jurist. Gesetze sind aber für ebensolche Menschen geschrieben. Deswegen halte ich die reine Anwendung des gesunden Menschverstands (wer auch immer den für sich beanspruchen mag :kicher ) für wenig zielführend :nixweiss . Wir haben schlicht zu wenig Ahnung davon, wie bestimmte Formulierungen in Rechtstexten typischer Weise zu verstehen sind, geschweigedenn wie sie in bisherigen Prozessen ausgelegt wurden.
Hallo Merkwürden,

Ich habe ja bemerkt, dass ich kein Jurist bin und du hast es noch mal betont. Das ist in diesem Falle auch gut so!

Allerdings muss ich dir bei deinen Äußerungen leider ein bisschen widersprechen.

Erstens sind Gesetze für den Menschen da und nicht der Mensch für Gesetze.

Zweitens bin ich als Beamter besonders in meinem Job tagtäglich mit der Anwendung und (vorschriftskonformen) Auslegung von Vorschriften und Gesetzen konfrontiert. Wenn man da nicht wirklich aufpasst, dann kommt man in der Tat schnell in Teufels Küche. Ich muss in meinem Alltag permanent aus gewissen Situationen heraus "ad hoc" Entscheidungen treffen, die oftmals durchaus auch eine "juristische Relevanz" haben, von deren Ausmaßen ich in dem Moment der Entscheidungsfindung evtl. wirklich keine Ahnung habe. Aber diese Entscheidungen fußen dann auf der Basis meines Wissenstandes, von der man ausgehen kann/muss, dass ich es wissen konnte/musste.

Von daher nehmen ich mir jetzt einfach mal aufgrund meiner jahrelangen Fronterfahrung als Staatsdiener ein kleines Stückchen Ahnung im Herauslesen von Formulierungen in Rechtstexten heraus.(Wie gesagt, gehört halt leider auch ein bisschen zu meinem Job :wink ).

Ist ein bisschen wie Erste Hilfe am Unfallort leisten. Dazu ist auch jeder verpflichtet, auch wenn er kein Arzt ist. Wenn du dies (nachweislich) nach bestem Wissen und Gewissen machst, dann kann dir keiner was.

Und weiterhin: Doch! Der gesunde Menschenverstand ist immer zielführend, man sollte dabei natürlich auch eine grundlegende Ahnung der basalen Gesetzmäßigkeiten und normierten Verhaltensweisen haben. (Das ich sowas einem Pfarrer erklären muss ... :pfeif :lol ).Von "reiner Anwendung des gesunden Menschenverstandes" a la "ich mach was ich will und das wird dann schon passen, weil ich mein`s ja nicht bös" habe ich nie gesprochen. Wir leben nun mal in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Diese Freiheiten gelten für jederman, blöderweise bringen diese Freiheiten auch ein erhöhtes Maß an Eigenverantwortung (auch für jederman) mit sich. Natürlich gilt hier trotzdem nach wie vor der Grundsatz "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht".

Ich könnte jetzt hier den Server mit (nur selbst erlebten) Beispielen der Anwendung von Vorschriften/Gesetzen und deren individueller Auslegung im jeweiligen Einzelfall sprengen, in denen ich das alles explixit erläutere. Aber das erspare ich euch jetzt lieber mal ... :grinsen
Wenn du wüsstest, mit was für spezifischen "Beschwerden", "Klagen" und "Anzeigen" wir bzw ich mich in meinem Berufsalltag herumschlagen muss....
Gruß
Buddington
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von macgayver » Sonntag 24. Dezember 2017, 07:33

Hello

Was Playmobil sich da leistet ist nicht richtig
Sie speculieren auf die ANGST , ich bin Gross und habe Geld , du bist klein und muss tun was ich sage

Die Customizer waren schön immer ein dorn ins Auge von Playmobil

Es Gibt hier genug zu lesen über das Thema

Fact ist , wenn ich ein Produkt Kaufe , ist es meins und darf ich da mit machen was ich will

Die Geschichte von Sarkobil :

Ich kenne David persönlich und wir haben über die Geschichte geredet
Er hatte in seine Familie Rechtsanwälte und sie sind bis zu ende gegangen
Der Augenblick wenn er gedroht hat mit dem Fall an die Presse zu gehen
hat Playmobil sich zurück gezogen und hat ihn eingeladen und sich entschuldigt

Sein Argument war , dar recht auf freie Meinungsäusserung

Persönlich glaube ich ,
Seit die Geschichte mit Bommel hat sich viel geändert
Internet, Facebook, E-bay
Alles Welten die Geobra nicht kann kontrolieren oder manipulieren, angst anjagen

Deswegen sieht mann in Frankreich auch Ausstellungen die in Deutschland " Nicht Erlaubt sein "

Kommt noch dabei das seit die Tot von Brandstätter da nicht wirklich eine seele Hinten das betrieb steckt

Jetzt geht es da nur noch ums Geld
Die werden kein Zeit noch Lust , noch Geld haben uns alle an zu klagen

Playmobil hat andere Probleme

Also

Lass uns weiter Spass haben an unserem Plastik , jeder auf sein Weg

und uns nicht lassen einschüchtern

Das ist doch der sinn der Sache, nicht ?

alle gute

Michael
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von hauden_lukas » Sonntag 24. Dezember 2017, 08:38

Genau SO ist es, Michael! Word up!

Da zieht kein Urheberrecht und kein Produkhaftungsgesetz. Das sind alles an den Haare herbeigezogenen Versuche, die Leute einzuschuechtern.

Fake news, wie man bei uns hier so sagt....

Wenn ihr Euch ein Auto kauft, dann duerft ihr (im Rahmen der gesetzlichen Moeglichkeiten) neue Felgen draufmachen, oder die Polster aufschlitzen oder die Karre von aussen bemalen, wie ihr wollt (da wird sich der Hersteller nicht einmischen und hat auch keine Handhabe dazu). Und: Ihr duerft das Auto fuer andere sichtbar auf der Strasse parken (= ausstellen). Ich darf mir auch einen van Gogh kaufen und nach belieben mit Filzmarker Telefonnummern draufschreiben.
Das ist meins und geht niemand anderen was an. Schade fuer das Bild, aber die Nummer wollte ich nicht vergessen...

Wenn ich allerdings eine Mausefalle mit Schokolade bestuecke und diese auf einem Spielplatz aufstelle, dann kann ICH (und nicht der Hersteller der Falle!!!) belangt werden.

Und wenn ihr auf einer Ausstellung ein Diorama zeigt, dann seid IHR der Urheber eines neuen Kunstwerks! Und wenn Kinder das Kunstwerk anschauen, dann ist es schnuppe, ob da mit Kerzen gebogene Figuren zu sehen sind.
Es ist unerheblich, ob die Zielgruppe Kinder oder Erwachsene sind! Das mag vielleicht fuer Geobra sauer aufstossen, ist aber so. Ob sich ein Erwachsener oder ein Kind an irgendwas verletzt, ist schnuppe. Aber es ist nicht Geobras rechtliches Problem. Imagemaessig schon. Jedoch kann Mercedes, BMW oder Audi auch nix, wenn der Wagen des toedlich verungluecklichte Raser am naechsten Tag in der Zeitung das Logo der Firma zeigt. So isses nun mal eben.
Allenfalls muss sich der Boersenbetreiber verantwortlich fuehlen, wenn Szenen dargestellt werden, die unpassend fuer Kinder sind (ausser Sodomie faellt mir dazu gerade nicht viel ein, wenn ich die heutigen "Kindersendungen" betrachte...).

Nichtsdestotrotz (was fuer ein Wort!) wird es Geobra weiterhin versuchen, einzelne Personen einzuscheuchtern. Den Punkt mit dem Geld usw. hatten wir ja oben schon.

Frohe Weihnachten!

-HDL
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Junker Jörg
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Re: Will uns Geobra ver-popo-en?

Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 24. Dezember 2017, 11:54

hauden_lukas hat geschrieben:Und wenn ihr auf einer Ausstellung ein Diorama zeigt, dann seid IHR der Urheber eines neuen Kunstwerks! ...
Das sehe ich auch so - aber auch hier ist die Frage, wer mit welchen Argumenten die Richter überzeugen könnte, falls es zu einem Prozeß käme... :gruebel . Und wessen Atem wie lange anhalten würde, wenn's um Berufungen und ähnliches ginge... Playmobil mag es sich leisten können, für ein Präzendenzurteil ein paar Hundertausend Euronen zu investieren, aber eine Privatperson?


@Macgiver Danke für die Infos - klingt dann aber so, als ob sich Plamobil in Sarkobils Fall nicht hätte durchsetzen können (anders als beim Bommel damals, der es nicht auf einen Prozeß ankommen lassen konnte und von sich aus nachgab). Richtig?

jj:

P.S. Natürlich hat Buddi Recht, wenn er anmerkt, nicht der Mensch sie für die Gesetze da, sondern andersherum (wobei ich ein wenig den Eindruck habe, hier könnte er aus meiner Fachliteratur abgeguckt haben :grinsen ). Aber das heißt nicht automatisch, daß jeder Mensch auch in der Lage ist, das, was in den Gesetzen geschrieben ist, auch so zu verstehen, wie's gemeint ist - geschweigedenn zu wissen, wie's von denen verstanden wird, die als Richter den Auftrag haben, im Streitfall darüber zu entscheiden.

@Buddi Sicher hast Du als Beamter mit Rechtsfragen zu tun; ich hatte in Studium und Examen auch einen Rechtskurs samt Klausur. Aber das Urheberrecht gehört vermutlich bei Dir ebensowenig zum Alltagsgebrauch wie bei mir (ok, ich weiß natürlich ned, wie oft Du im Unterricht schwarzmitgeschnitte Videos einspielst oder für den privaten Gebraucht erworbene CDs im Hintergrund laufen läßt... :kicher - soll ja gelegentlich vorkommen und fällt dann meines Wissens auch unter "Urheberrechte" :pfeif ). Was ich mir aus meinem Rechtskurs gemerkt hab ist: Ein Gesetz selber auszulegen und zu verstehen, ist das Eine. Zu ahnen, wie es in der Rechtssprechung konkret ausgelegt wird, das Andere - und das muß mit dem Einen nicht mehr viel zu tun haben :nixweiss . Insofern würde ich uns beiden und sicher auch einigen anderen hier gewissen Grundkompetenzen in Sachen Gesetzesauslegung zubilligen, aber ich bezweifele trotzdem, daß die für eine fundierte Einschätzung reichen würden :nixweiss . Nicht umsonst gibt's sogar Berufsjuristen, die sagen: Das ist nicht mein Fachgebiet, dazu gebe ich keine belastbare Auskunft...
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