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von Seamarshall_Rotrock » Dienstag 23. Februar 2021, 10:31
Zur Frau Albert noch folgender Bericht
aus der Zeitschrift Capital vom Aug. 2019
Zitat
"Schwierige Nachfolge
Als Brandstätter älter wurde, machten sich viele Gedanken über die Zukunft von Playmobil. Conny, jetzt 63, einer von zwei Söhnen, betrachtet sich heute weiterhin als legitimer Erbe und hadert mit der Entwicklung der Firma. Doch nach einem Zusammenprall im Jahr 2011 musste er sie verlassen. Der HOB entwarf schon vorher ein Stiftungsmodell und verkündete, nie wieder solle ein Brandstätter reich sein. Als eine Art Kronprinzessin schien Andrea Schauer gesetzt, Vorsitzende der Geschäftsführung. Doch kurz vor Brandstätters Tod ging sie. Um die Gründe ranken sich Gerüchte, offiziell waren es gesundheitliche Motive.
Zeitgleich vollzog sich der Aufstieg der Marianne Albert. Die Fürtherin war in den 90er-Jahren als Chefsekretärin zu Brandstätter gekommen und blieb sein Mädchen für alles. Dann tauchte sie in Brandstätters Testament vom November 2008 auf. „Marianne Albert war mir immer ein treuer Helfer“, schrieb er dort. „Sie kennt meine Einstellung zur Firma.“ Daher versprach er ihr eine Altersrente von 1000 Euro monatlich. Und sie solle künftig „mitentscheiden, was in den Stiftungsräten entschieden wird“. Zudem sollte sie „ihre derzeit in der Firma ausgeübten Funktionen“ – etwa den Posten als Assistentin des Chefs – bis zur Pensionierung behalten. Drei Jahre später wurde das Testament noch einmal zu ihren Gunsten korrigiert. Nun wurde ihr unter anderem der Posten als Leiterin Personalwesen zugesprochen.
Nach dem Tod Brandstätters wuchs bei Mitarbeitern allerdings der Eindruck, Albert sei Alleinherrscherin geworden. Auf einem neuen Organigramm, das im Foyer ausgehängt wurde, stand Alberts Name gleich dreimal an erster Stelle in der neuen Führungshierarchie, vor allem im Unternehmensbeirat der Firma, dem mächtigsten Gremium. Der Zettel wurde bald wieder abgehängt. Der Einfluss der neuen Herrin blieb.
Die Position, die Marianne Albert einnahm, hat damals einige überrascht. Schlag auf Schlag verließen alte Top-Manager das Haus. „Natürlich mussten wir uns nach dem Tod vom Herrn Brandstätter erst ein bisschen sortieren“, gibt Höpfner beim Gespräch in der HOB-Ecke zu. Er selbst rückte aus dem Beirat an die operative Spitze."
Zitat Ende