Hallo liebes Tagebuch,
vorgestern war ja die 2. Playmobil®-Börse in Iserlohn. Du weißt schon, da wo ich der Veranstalter bin.
Na was soll ich Dir sagen:
Da war ich schon froh, dass ich es trotz Zeitumstellung geschafft hatte pünktlich am Saalbau zu erscheinen. Renn in die Halle rein (an ca. 10 Frühaufstehern, die vor der Tür lauerten vorbei), und denke, So eine Sch.....öne Bescherung.
Aufgrund der mangelnden Zeit in der letzten Woche (Ich hatte Dir das ja geschrieben. Arbeiten statt Urlaub, Überstunden bis Samstag später Nachmittag statt Börsenplanung Erkältung und Entzündung im Bein!) hatte ich es ja nicht mehr fertig gebracht eine detailierte Tischplanung zu erstellen, geschweige denn, dem Technischen Betreuer des Saalbaus im Vorfeld eine solche zur Verfügung zu stellen.
Entsprechend wich die Vorsehung dem blanken Entsetzen :yikes, als ich die Halle betrete, und natürlich kein einziger Tisch an der Stelle steht (auch nicht ansatzweise!), wo er hin sollte.
Kurze Überlegung: Ohnmacht oder Ackern?
Ok, dann eben ackern. Aber ist ja nicht so schlimm denke ich, weil jetzt müsste ja jeden Moment der Marc, seines Zeichens Freund meiner Schwägerin reinkommen, der ja auch um 6.00 Uhr zum Aufbau da sein wollte/sollte.
Fängst Du halt schon mal schnell an und dann wird das schon, denke ich noch so bei mir. Um 6.15 Uhr und ca. 10 Tische sowie ca. 100 Stühle später merke ich schon, dass der Feuchtigkeitsgehalt meines T-Shirts deutlich ansteigt, und so gegen 6.30 Uhr hätte ich mit dem Feuchtigkeitsgehalt meines T-Shirts bereits ganze Wüstenlandschaften in subtropische Klimagebiete verwandeln können.
Da fällt mir plötzlich ein:
:yikes Da standen doch auch noch Leute vor der Tür. Ich also zur Tür, mach sie auf und sage ihr könnt ja auch schon rein kommen. Und ….. das taten sie dann auch. Jetzt weiß ich wenigstens wie sich Wild fühlt, wenn es von einer Hundemeute gehetzt wird. Nämlich genauso wie ein Veranstalter, der von seinen Ausstellern und Verkäufern verfolgt wird, weil sie ja verständlicherweise ihre Tische haben wollen. Sie sind ja auch nicht umsonst so früh aufgestanden. Außerdem rennt die Zeit ja auch etwas davon. Oder meinst Du wirklich der Volker hätte den Nuppsireindrücker auf dem Dach liegengelassen, wenn er nicht aufgrund meiner Schuld erst so spät hätte anfangen können aufzubauen.
Na gut! Da mir zu dem Zeitpunkt dann wohl schon so etwas wie ein „Helft mir bitte oder ich fall gleich tot um!!!“ im Gesicht geschrieben stand, haben sich auch ein paar freiwillige Helfer gefunden, die dann nach spärlichen Ansagen von mir, die Tische selbst hin und her geschleppt und zusammengebaut haben. Dann kamen noch die Nordlichter, die nicht nur wesentlich weniger Tische bekamen als sie eigentlich haben wollten, nein, sie mussten die Tische auch noch selbst zusammensuchen und zusammenstecken. Aber auch sie haben es mit Fassung getragen und sich gleich an die Arbeit gemacht.
In der Zwischenzeit war ich mal kurz am Auto draußen und holte die Palette mit den Diroamenplatten, weil mich Ute und Volker schon etwas bissig anschauten.
Ute konnte ich zumindest noch durch den perfekt zugeschnittenen Standplatz für Ihr „Monstrum“ milde stimmen!
Es muss dann etwa so 7.00 Uhr gewesen sein, als der „ich komme um 6.00 Uhr zum Aufbauen-Marc“ etwas gehetzt durch die Tür stapfte und sich dann nach einigen Entschuldigungsformeln sofort mit an’s Werk gemacht, damit der weitere Aufbau schnell von statten geht.
Mein optischer Zustand besserte sich dann zwar zusehends, jedoch nicht mein Durchblick. Das nahm Tanja zum Anlass (noch einmal vielen Dank dafür!!! :massa) mir bei der weiteren Organisation etwas unter die „schweißnassen“ Arme zu greifen.
Nun was soll ich sagen, der morgendlich zunächst heillos wirkende Fluch, der scheinbar auf mir lastete, lichtete sich nun nach und nach.
Meine cateringbetraute Familie erschien dann auch so allmählich und auch meine Frau schaffte es dann doch gegen 8.30 Uhr mit dem Kaffee, den Brötchen und dem ganzen anderen Equipment zu erscheinen. Innerhalb der nächsten halben Stunde wurde auch dieser „Brandherd“ gelöscht und es löste sich ganz langsam die über dem Veranstaltungsort liegende Spannung. Noch nicht ganz, aber das sollte sich dann im Laufe des Tages noch ergeben.
Was dann so nach und nach passierte, ließ mich die Erinnerung wieder finden, warum ich mir DAS eigentlich angetan hatte.
Die mittlerweile vertrauten Gesichter der vielen Anwesenden Verkäufer und Aussteller entspannten sich (auch die Gesichter der neuen noch unbekannten Verkäufer), die Dioramen ließen nach und nach erahnen was da Tolles entsteht, die Verkaufstische füllten sich, die ersten Köpfe waren in Kruschkisten versunken und es machte sich langsam etwas Normalität breit.
Was jetzt noch blieb, war die Frage: „Hast Du genug Werbung gemacht? Kommen die Besucher in Strömen oder doch eher als Rinnsal? Werden alle zufrieden sein?
Diese Frage sollte sich dann eigentlich schon bis 12.00 Uhr geklärt haben. In etwa zu dieser Zeit bekam man im ganzen Saalbau bereits kein Bein mehr an die Erde. Leute, Leute, Leute, wo man auch hinschaute. Nach und nach kamen auch so viele Leute aus den Foren, was ich an den Namensschildern erkannte, wenn ich sie nicht vorher schon kannte. So viele hatten scheinbar einen weiten Weg auf sich genommen, um bei der Letmather Börse dabei sein zu können. Das war wirklich ein tolles Gefühl.
Mindestens genauso toll, wenn nicht so gar noch mehr, war es, die begeisterten Blicke der Kinder und Erwachsenen zu sehen, die sich die Dioramen anschauten. Als ich zum ersten Mal an Andys Diorama vorbeigelaufen bin, dachte ich noch, ich trau meinen Augen und Ohren nicht. Sirenengeheul, Qualm aus dem Turm, Flackerlicht in der Kirche und Löschwasser aus den Schläuchen. Einfach der Hammer. Einen besseren Platz hätte es, wie ich denke, auch für dieses Diorama fast nicht geben können.
Mein Sohn Jonas ist seit Andys Feuerwehr-Diorama nicht nur Fan von Andreas seinem kleinen Feuerwehr-Büchlein, nein, es musste dann auch noch ein Feuerwehr-Auto gekauft werden. Anders wäre er wohl an dem Tag nicht mehr zu beruhigen gewesen.
Na ja, der Rest des Tages, verging dann wie nicht anders zu erwarten, vollständig im Flug. Viele nette Gespräche habe ich noch geführt. Leider viel zu wenig gekauft. Und plötzlich wurde alles schnell wieder zusammengepackt und verstaut, ein paar Dankesworte und Verabschiedungsformeln wurden ausgetauscht und alles war wieder zu Ende.
Einen Tag, der so schlecht angefangen hatte, konnten eigentlich nur viele nette Menschen, zufriedene Gäste, unersetzbar engagierte Helfer am Ende zu dem machen was es war.
GANZ GROSSE KLASSE!
In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal bei allen bedanken, die durch Ihr Zutun, und wenn es nur durch Anwesenheit war, dazu beigetragen haben, dass die 2. Letmather Playmobil®-Börse wieder ein so großer Erfolg geworden ist. Das wäre ohne Euch nicht möglich gewesen!!!
Gruß Jörg
P.S.: Nach der Börse ist vor der Börse! (26.10.2008)