Weihnachtsgeschichte im Anrollen!

** Öffentliches Forum - Für alles das, was in keine der anderen Rubriken passt!

Moderatoren: KlickyWelt-Team, Playmo-family, Butch, KlickyWelt-Team, KlickyWelt-Team, Playmo-family, Butch, KlickyWelt-Team

Antworten
Benutzeravatar
blueflower
Mega-Klicky
Beiträge: 1580
Registriert: Dienstag 23. März 2010, 07:44

Weihnachtsgeschichte im Anrollen!

Beitrag von blueflower » Samstag 18. Dezember 2010, 14:47

Hallo Leute!
Da wollten doch ein paar Leute eine Weihnachtsgeschichte von mir ...
Bisher gibt es nur das Titelbild und die Geschichte. Weitere Bilder folgen in den nächsten Tagen, ich bitte um Nachsicht ...
:dank1 :dank1 :dank1
Stammt aus meiner Feder, und ich werde versuchen, sie zu veröffentlichen. Etwas kürzer geht sie außerdem morgen als Krippenspiel der Kindergottesdienst-Kinder "über die Bühne".

Die Mäuse von Bethlehem - eine Weihnachtsgeschichte

Vor vielen, vielen Jahren – vor zweitausend, um genau zu sein - lebten im Lande Israel einmal zwei Mäuse.

Die eine hieß Sarah und lebte auf den Feldern und Wiesen bei der kleinen Stadt Bethlehem. Sie mochte die Natur, und auf den Feldern gab es genug zu fressen. Nur auf den Wiesen musste sie manchmal aufpassen, wenn die Hirten ihre Schafherden darüber trieben. Die Schafe trampelten nämlich einfach drauflos und achteten nicht darauf, ob unten am Boden eine kleine Maus flitzte!

Die andere war ihre Cousine Mirjam. Sie war vor ein paar Jahren in die Stadt gezogen und hatte in der Herberge eines Gastwirts ein neues Heim gefunden. Ein schickes, kleines Mauseloch hatte sie sich eingerichtet. Manchmal, vor allem im Winter, schlief sie auch im Stall, weil es im Stroh so schön warm war.

Eines Tages kam Sarah zu Mirjam zu Besuch. Als Mirjam öffnete, fiel Sarah ihr gleich um den Hals. „Das ist aber schön, dich zu sehen!“ rief Mirjam. „Schön hast du's hier!“ rief Sarah. Dann streckte sie ihr Näschen in die Höhe und schnupperte. Irgendwoher kam ein Duft nach den leckersten Speisen! „Oh, wo kommt denn das her?“ fragte sie. „Aus der Speisekammer“, antwortete Mirjam. „Die zeige ich dir später. Jetzt zeige ich dir erst einmal die Herberge.“

Ein Schatten fiel auf einmal auf die beiden Mäuse. Sie hörten Menschenschritte, die immer näher kamen. Sarah erschrak und stieß ein lautes „Quiek!“ aus. „Das ist der Wirt“, erklärte Mirjam. „Vor dem brauchst du keine Angst zu haben, der macht nur sauber.“ Und wirklich, er hatte einen Lappen in der Hand, mit dem er die Möbel abwischte.

Plötzlich klopfte es. Der Wirt legte sich den Lappen über die Schulter, schlurfte langsam zur Tür und öffnete sie. Draußen standen ein Mann und eine Frau, die sehr müde aussahen. „Guten Abend“, sagte der Mann. „Was wollen Sie denn hier?“ fragte der Wirt unfreundlich. „Wir haben schon zu!“ Doch der Mann fragte: „Haben Sie noch ein Bett frei für meine Frau und mich?“ - „Nein!“ antwotete der Wirt. „Alles voll! In der ganzen Stadt ist kein Bett mehr frei.“ Die Frau hielt sich ihren dicken Bauch und stöhnte. „Sehen Sie nicht, wie es meiner Frau geht?“ fragte der Mann weiter. Der Wirt kratze sich am Bart. „Hmm“, brummte er. „Kommen Sie mal mit!“ Er trat hinaus auf den Hof und winkte den Leuten, dass sie ihm folgen sollten.

„Wo sind die denn hingegangen?“ fragte Sarah neugierig. „Das weiß ich auch nicht“, antwortete Mirjam. „Ich verstehe überhaupt nicht, was hier los ist. So viele Menschen habe ich hier in der Stadt noch nie gesehen!“ Der Grund war ganz einfach: Es gab einen Befehl vom Kaiser in Rom, dass jeder in die Stadt reisen sollte, in der er geboren worden war. Dort sollte er sich in eine Liste eintragen. Deshalb war die kleine Stadt Bethlehem übervoll mit Fremden. „Was war denn mit der Frau los?“ fragte Sarah. „Ich glaube, sie bekommt was Kleines“, antwortete Mirjam. „Die Arme!“ rief Sarah. „Und dann kein … Bett nennen die Menschen das Ding, nicht wahr?“

Da hatten es die beiden Mäuse besser! Sie passten überall hin, und da die Speisekammer des Gastwirts immer gut gefüllt war, hatten sie reichlich zu fressen. Allerdings mussten sie aufpassen, WANN sie in die Speisekammer gingen. Der Wirt hatte nämlich einen widerlichen, fetten KATER. Goliath hieß er. Tagsüber schlief er meist neben dem Herd und hörte jedes kleinste Geräusch, das aus der Richtung der Speisekammer kam! Aber nachts war er in der Stadt unterwegs zum Jagen. Dann konnten die Mäuse nach Herzenslust die Speisekammer plündern! Sie freuten sich schon diebisch darauf!

Endlich war es Nacht! „Psst! Ich glaube, er ist weg!“ flüsterte Mirjam. „Na endlich!“ wisperte Sarah zurück. „Schnell, komm!“ flüsterte Sarah Blitzschnell flitzen die beiden zur Speisekammer und kletterten auf einen Korb, in dem herrlich duftender Käse lag. Sie bissen hinein, schleckten und schmatzten … „Das gibt’s auf dem Feld nicht, was?“ fragte Mirjam stolz.

Plötzlich hörten sie ein lautes „Miiiieeeaaau!“ Es kam ganz aus der Nähe. „Hilfe! Der Kater!“ quiekte Mirjam. „Was machen wir bloß?“ fragte Sarah erschrocken. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. „Schnell, komm mit!“ rief Mirjam da. „Wir verstecken uns im Stall!“ So schnell sie konnten, flitzten die beiden Mäuse aus dem Haus hinaus und quer über den Hof. „Miiiieeeaaauuu!“ machte der Kater und jagte ihnen mit riesigen Sprüngen nach. „Duck dich! Versteck dich im Stroh!“ rief Mirjam. Es raschelte kurz, und die beiden Mäuse waren nicht mehr zu sehen. Beleidigt zog der Kater davon.

Es raschelte wieder, und aus dem Stroh schauten zwei Mäusegesichter. Hastig schauten sie sich um, ob der Kater auch wirklich weg war. Plötzlich blieben Sarahs Augen an der Futterkrippe hängen. Darin lag ein kleines, wimmerndes Wesen, in Windeln gewickelt, und daneben saßen ein Mann und eine Frau. „Mirjam! Schau mal!“ rief Sarah aufgeregt. „Das sind ja die zwei Menschen!“ rief Mirjam erstaunt. „Und sieh mal! Ihr Kleines ist da! Ist es nicht wunderschön!“ Ja, da wurden die beiden Mäuschen ganz still – mucksmäuschenstill – und beobachteten die Menschen. Eine geheimnisvolle Stille lag über dem Stall.

Bis ein lautes Geräusch durch die Nacht tönte. Es klang wie das Trampeln von vielen Beinen, und dazwischen hörte man immer wieder ein „Määh! Määh!“
„Was ist denn das?“ fragte Miriam verwirrt. Sarah wurde plötzlich ganz blass um die Nasenspitze. „Ich glaub's nicht! SCHAFE! Hoffentlich zertrampeln die mich nicht!“
Da klopfte es an der Stalltür, und eine leise, unsichere Stimme fragte: „Dürfen wir reinkommen?“- „Ja“, antwortete die Frau mit schwacher Stimme. „Danke“, tönte es von draußen, und schon öffnete sich die Tür mit lautem Knarren. Herein traten zwei Hirten.
„Sieh mal, das Kind!“ rief der eine aufgeregt. Dann fragte er die Frau verlegen: „Darf ich … darf ich es mal halten?“ Die Frau nahm ihr Kind in den Arm und gab es ihm. Er wiegte es in seinen Armen und streichelte mit seinem Finger die klitzekleinen Hände, die sofort zupackten.
Nun sprach der Mann. „Woher wisst ihr denn, dass wir hier sind? Und dass wir ein Baby bekommen haben?“ fragte er erstaunt. „Das“ erwiderte der eine Hirte „ist eine ganz seltsame Geschichte.“ Vorsichtig gab er der Frau das Kind wieder zurück. „Also …
… wir waren heute Nacht auf dem Feld und hielten Wache über unsere Schafe. Und als wir so am Lagerfeuer saßen und uns wärmten, wurde es auf einmal ganz hell. Fast wie am Tag und doch irgendwie anders. Plötzlich stand da ein Mann in einem strahlenden Gewand – ein Engel! Und wisst ihr was er gesagt hat? 'Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.' Und da, auf einmal war der Engel nicht mehr allein! Eine ganze Menge von Engeln umgab ihn, und sie begannen zu jubeln und zu singen – so wunderschön, wie im Himmel! 'Ehre sei Gott in der Höhe', haben sie gesungen, 'und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens!' Und dann sind sie wieder in den Himmel aufgefahren und verschwunden.“
Die Menschen und die Mäuse staunten nicht schlecht, was der Hirte da berichtete. Der hatte am Ende seiner Geschichte ganz feuchte Augen und schniefte laut. „Ja, so war das!“ sagte er, und seine Stimme zitterte. „Ich kann es gar nicht glauben. Wir Hirten sind arm, und die Leute in der Stadt wollen nichts mit uns zu tun haben, und genau zu uns kommt Gottes Sohn! Wie der Engel gesagt hat!“
Es raschelte im Stroh, als Mirjam Sarah einen leichten Stups gab. „Du, Sarah?“ meinte sie. „Hmm?“ machte Sarah. „Ist das nicht genauso bei uns Mäusen?“ fuhr Mirjam fort. „Wir sind klein, wir sind unwichtig, und die Menschen wollen uns nicht in ihren Häusern haben. Und WER hat das hier erleben dürfen? WIR! Ist Gott nicht wunderbar?“ Und Sarah antwortete mit einem entschiedenen: „Piep!“

ENDE - bzw. Frohe Weihnachten!
Dateianhänge
krippe_mäuse.jpg
:blume
Antworten