will, lasse ich einfach alles geschehen. Ein alter Kauz untersucht mich.
Ich weiß ja nicht, wer er ist. Aber er ist ungemein gründlich. Ich glaube,
er will jede einzelne Zelle meines Körpers persönlich kennenlernen.
Ich glaube, das hat Stunden gedauert. Da ist so ein komisches Summen in
meinem Kopf, das nicht von innen kommt. Vielleicht schwingt mein Gehirn
aufgrund der Strahlen, die diese Geräte senden? Jedenfalls ist das sehr
anstrengend. Schlafen wäre jetzt gut.
Und dann bin ich endlich wieder in meinem Krankenbett und dämmere vor
mich hin. Ich höre, wie Theo und Maximillian sich unterhalten, aber ich verstehe
kein Wort davon, weil das Summen immer noch da ist.
»Gab es kein Einzelzimmer?«, murrt Theo.
»Wir sind voll belegt, also nein. Und der andere, na, schau ihn dir an. Bleich
wie der Tod. Aber verlockend stabile Gehirnströme.«
»Was meinen sie, Professor«, fragt Theo nach kurzem Zögern, »könnte der Eingriff gelingen?«
»Es sieht vielversprechend aus«, bestätigt dieser. »Über die Notwendigkeit bin ich mir aber nicht sicher.«
Der Professor geht. Theo bleibt zurück, schaut mich lange an und winkt dann
Charly, der die ganze Zeit im Hintergrund stand, zu sich.
»Hör‹ zu, Pfleger«, verlangt er, »kümmere dich vorrangig um Mara und sorge
dafür, dass es ihr an nichts mangelt. Sie ist etwas ganz Besonderes.«
»Ich verstehe nicht«, antwortet Charly langsam.
Theo lacht leise.
»Mara ist mein Mädchen, Pfleger. Es wird dein Schaden nicht sein, für sie
etwas mehr als deine Pflicht zu tun.«
»Der spinnt doch«, sagt mein Bettnachbar, nachdem Theo weg ist.
Charly ist ziemlich verunsichert.
»Woher willst du das wissen?«, fragt er leise.
»Sie hat nie von ihm geträumt, Charly.«
Theo will die Klinik verlassen, als Chris eintritt. Er weiß inzwischen, dass ich
hier bin. Aber Theo erklärt ihm, dass ich jetzt noch keinen Besuch empfangen
darf. Und auch später nur einen pro Tag. Er soll sich mit den Freunden absprechen.
Chris gefällt das nicht. Aber er akzeptiert es, weil er mich nicht gefährden will.