Tagebuch von Mara

[Ischade]

Was für ein wundervoller ruhiger Tag! Den hast Du Dir auch verdient.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Der Tag beginnt - natürlich nach ausgiebigem Frühstück - mit
Gartenpflege und Blümchen gießen. Sie strahlen mich förmlich
an, wenn ich ihren Durst stille.

Ein paar Setzlinge sind inzwischen so groß geworden, dass ich
sie wohl auspflanzen werde. Ich hoffe jetzt einfach, dass nicht
noch ein weiterer Kälteeinbruch kommt. Der könnte viel zerstören.

Kiki genießt ein Sonnenbad auf der Liege und lässt sich von
Lobo zunächst nicht zum Spielen verführen. Aber es tut nur so
gleichgültig. In Wirklichkeit will es seinen Freund ein wenig ärgern.

Es hat geklingelt. Kläffend rennen die Hunde zur Tür.
Als ich öffne, steht Catty da. Ich freue mich über ihren Besuch.
»Du warst die letzten Tage telefonisch nicht erreichbar«, hält
sie mir vor. »Da dachte ich, ich komme einfach einmal vorbei.«

Wir gehen in den Garten, wo Kiki sie sofort freudig begrüßt.
Es schleppt den Ball an und will mit ihr spielen, worauf sich
Catty lachend für einige Zeit einlässt.

Ich muss lachen, weil Lobo das ausnutzt und sich nun seinerseits
wie genüsslich in den Liegestuhl legt, den bisher Kiki belagerte.
Irgendwie sind die beiden doch wie kleine Kinder - zumindest
finde ich es sehr schön, wenn sie sich so benehmen.

[/b]

[Mara]

»Ich bin nicht ganz selbstlos hier«, gesteht Catty später. »Eddy
hat auswärts einen Job und muss für zwei bis drei Tage
verreisen. Ich würde ihn gern begleiten.«
»Und was hindert dich?«
»Ich habe keine Lust, allein im Hotel rumzuhängen, während er
arbeitet«, gibt sie zu. »Ich möchte, dass du mitkommst.«

Sie weiß ja nicht, dass ich eben erst ein sehr langes und auch
gefährliches Abenteuer überstand und ich mag das jetzt auch
nicht erzählen. Ich zögere einfach. Catty quasselt ohne Unterlass.
Sie werden in einem kleinen Motel wohnen - eigentlich ein Hotelpark,
aber eben mit kleinen, verstreut liegenden Einheiten.
Viel Abwechslung bietet die Gegend nicht.
Wenn ich nicht mitkomme, muss Eddy eben allein da hin.

Sie schafft es tatsächlich, mich zu überreden.
Fast widerwillig sage ich zu.
»Ach ja«, gesteht sie erst jetzt, »Hunde dürfen nicht ins Hotel.
Aber Phil würde deine Hunde nehmen. Ich habe schon mit ihm gesprochen.«
»Und was ist mit Kiki? Ohne Kiki gehe ich nicht mit«, antworte ich.
Aber sie verspricht, dass Kiki kein Problem sein wird.

Catty verabschiedet sich voll Vorfreude. Kaum ist sie zur Tür draußen,
höre ich sie schon mit Phil telefonieren, dem sie geradezu jauchzend
erzählt, dass ich zugesagt habe.

Na, dann fange ich gleich mal an, Koffer zu packen. Drei Tage
soll es dauern. Da braucht man ja doch einiges. Ich werde
auch den Laptop und etwas Lektüre mitnehmen.

Am Abend kommt Phil. Er und Annie haben die Hunde ja schon
öfter genommen. Floh und Zecke freuen sich auch, Wuff begrüßen
zu können. Sie werden sich auf dem Gutshof pudel- äh, spitzwohl
fühlen, das weiß ich.

Kaum sind sie weg, kommt Kiki schimpfend angerannt.
Es zetert förmlich und ist richtig ungehalten, fast böse.
»Nun beruhige dich«, bitte ich, »ich habe Floh und Zecke
ja nicht verkauft. Die machen nur Urlaub bei Phil.«
»Ki Ki?«
»Ganz sicher kommen sie wieder. Aber zuerst werden
wir beide eine kleine Reise machen.«

Kiki hat verstanden. Es ist zufrieden und freut sich
sofort auf die Aussicht, wieder etwas Neues zu sehen.

[/b]

[Artona]

Hätte mich doch sehr gewundert, wenn du jetzt mehr als drei Tage Zuhause gewesen wärst!
Allerdings hatte ich zuerst noch auf einen Besuch bei Constanze gehofft, um dich zu überzeugen, dass ihr Baby wieder wohlbehalten da ist. Na ja, das kannst du ja noch nachholen...
Artona

[Jolande]

Warum wundert es mich nicht, dass du gleich wieder verreist?? Dabei hast du doch so ein schönes Haus und Zuhause!

@Artona:

[Mara]

Ja, ihr habt ja recht und ich will eigentlich auch gar nicht weg.
Aber andererseits hat Catty ja auch schon viel für mich getan, wenn ich nur z.B. an das Abenteuer mit den Drachen in Asala denke. Oder daran, dass alle Freunde mir zuliebe sogar die weite Reise nach Südamerika während der letzten Rallye unternahmen. Da ist es doch okay, wenn ich mich revanchiere und mal drei Tage im Motel aushalte. Das wird ja eh ziemlich langweilig verlaufen

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Eddy hat uns abgeholt und nun fahren wir auf einer ewig langen
Straße durch menschenleere Gegenden. Eddy erzählt, dass Con-
stanze ihre Depression überwand und ganz vernarrt ist in ihr Kind,
das allen wie ausgewechselt vorkommt, weil es jetzt so lieb ist.
Insgeheim atme ich auf. Die Elfen hielten Wort und gaben das Kind zurück.
»Echt nett von dir, dass du mitkommst, Mara«, sagt Eddy unterwegs.
»Für Catty wäre es sonst doch zu langweilig, da sie mich nicht zur
Arbeit begleiten darf.«
»Mal wieder ein Geheimprojekt«, vermute ich schmunzelnd.

»Nicht wirklich geheim«, wehrt er vergnügt ab. »Aber Zutritt
für Außenstehende ist bei der Basis eben verboten.«
»Welcher Basis?«
»Die wollen meine neue Steuerungssoftware testen«, erklärt Eddy
mit einer Stimmlage, die verrät, wie stolz er darauf ist. »Die M-O
wird sie bei zwei Einsätzen testen und wenn alles klappt, dann auch
beim großen Countdown benutzen. Das wäre für mich der Durchbruch.«

M-O? Meint er wirklich Mission-Orbit? Wenn die Weltraumbehörde
Eddys Entwicklungen haben will, kann er sich künftig seine Auftrag-
geber aussuchen und muss nicht mehr jeden kleinen Sicherheits-Job
annehmen. Das wäre richtig toll. Da muss er mir mehr von erzählen.
Aber nicht jetzt. Denn eben erreichen wir unser Motel. Es liegt recht
einsam, wie Catty schon andeutete. Touristen will man hier ja auch
nicht haben. Dieses Motel und die anderen, die weit verstreut liegen,
sind nur dafür da, das Personal der M-O vorübergehend zu versorgen.

Mühe geben sich die Leute trotzdem. Das Personal kommt sofort
angelaufen, um sich unserem Gepäck anzunehmen.

Der Check-In geht flott. Die M-O hat die Zimmer für uns reserviert
und anscheinend auch schon bezahlt. Es geht nur noch darum, die
Personalien festzuhalten, ehe wir die Schlüssel bekommen.

Der Hotelchef ist auch über die Dienstpläne der M-O genauestens
informiert. Er erklärt Eddy, wann er auf dem Gelände sein muss
und weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass dabei keine
Begleitung erlaubt sei.

Eddy und Catty werden schon mal in ihr Zimmer geführt.
Ich muss noch im Besucherbuch unterschreiben.
»Tiere sind hier eigentlich nicht erlaubt«, meint der Mann mit Blick auf Kiki.
»Man sagte mir, Hunde seien unerwünscht.«
»Hunde, Katzen, Papageien ... nun ja«, er schmunzelt, »dein Tier sieht
nicht so aus, als wenn es in irgendeiner Liste stehen würde. Wie heißt es?«
»Ki Ki«, sagt Kiki artig.
Da muss er lachen.
»Also dann schreiben wir Mara und Kiki ins Buch«, beschließt er
und gibt mir meinen Schlüssel.

[/b]

[Mara]

Ich gebe der Pagin, die meinen Koffer ins Zimmer brachte,
ein Trinkgeld. Beim Auspacken muss sie mir nicht helfen,
versichere ich. Da lässt sie mich allein.

Sodele, jetzt erst einmal frisch machen. Durch die weite Fahrt im
offenen Wagen bin ich ganz schön staubig geworden. Aber das ist
nichts, was ein bisschen Wasser nicht beseitigen kann.

Ich gönne Eddy und Catty ein bisschen Zweisamkeit. Kiki tobt
ein wenig herum und erkundet die neue Umgebung. Und ich
schnappe meinen Laptop und schreibe an meiner Elfengeschichte.

Später kommt Catty rüber und bittet mich, den Abend doch mit
ihnen zu verbringen. Kiki will nicht mit. Es ist müde und hat sich hingelegt.
»Ich bin genau gegenüber«, verspreche ich ihm.

Zu dritt verbringen wir dann einen gemütlichen Abend,
plaudern, spielen Karten und genießen die Zeit.

Aber zu lange bleiben wir nicht auf. Eddy muss morgen früh raus.

[/b]

[wällerplaymosammler]

Endlich mal wieder was von Eddy!

Toll

[Playmo-family]

Kiki will nicht mit. Es ist müde und hat sich hingelegt.

Ah .. ja ...

Und das läßt dich ruhig Kartenspielen?
Na, ich weiß nicht ....
Wenn Kinder allein im Zimmer sind und es ganz still ist,
dann kann das nichts Gutes verheißen .... mitunter findet man dann neu dekorierte Tapeten

Aber Kiki ist ja kein Kind mehr, oder

Viele Grüße
Ute

[Mara]

Äh, ja, Eddy muss immer mit, falls etwas Technisches auf uns zukommt. Aber in dem Fall ist er ja nur arbeiten und ich erhole mich mit Catty zusammen und bewahre sie vor Langeweile.

Und richtig: Kiki ist kein Kind. Benimmt sich zwar manchmal so und sieht irgendwie auch so aus, aber wir haben ja schon öfter erlebt, dass es eigentlich eine ganz alte Seele sein muss, die vermutlich mehr Verstand hat als ich

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Eddy ist zur Arbeit.
Hinter dem Motel gibt es einen kleinen Bereich, der gemütlich
hergerichtet wurde. Catty schnappt sich eine Zeitschrift,
belagert den Liegestuhl und genießt die Ruhe.

Die Angestellten finden Kiki niedlich und verwöhnen es immer
wieder mit Leckerbissen. Kiki hat ein Radio entdeckt und mit
nach draußen geschleppt. Und jetzt tanzt es zur Musik, was
wirklich witzig aussieht.

Ich schreibe, lasse mich aber oft von Catty oder Kiki ablenken
und unterbrechen. Es ist wirklich erholsam hier; ein wenig wie
richtiger Urlaub. Außer für Eddy natürlich.

»Wollt ihr Kaffee trinken?«, fragt die Pagin, die mit
einem Servierwagen zu uns kommt.
Es ist ja schon Nachmittag.
»Kaffee wäre klasse«, freut sich Catty.

Genug gearbeitet. Wir setzen uns zusammen, trinken Kaffee
und plaudern. Ich erzähle Catty von der Elfenwelt; vornehmlich
vom Königsdrachen. Den kennt sie ja auch, war sie damals in
Asala doch dabei, als wir für die Drachen fochten.

Begeistert erzählt Eddy am Abend, dass seine Software
funktioniert und morgen ihren Praxistest bestehen soll.
»Wir schicken einen Satelliten in die Erdumlaufbahn«, schwärmt
er uns vor, während er den mitgebrachten Sekt entkorkt. »Das
wird teuer, wenn es schief geht. Aber eigentlich sollte es klappen.«
Wir freuen uns mit ihm. »Wenn ihr wollt, dürft ihr den Raketenstart
mit ansehen - aber aus sicherer Entfernung natürlich.«

Klar wollen wir das. Wir freuen uns jetzt schon auf den morgigen Tag.

[/b]

[Floranja89]

Wenn schon nicht zu Hause, dann wenigstens ein paar ruhige Tage im Hotel,
würde ich dir eigentlich wünschen.
Aber...wenn ich jetzt was von Raketenstart lese...ist ja zu befürchten, das
du als nächstes im Weltall landest.

Na ja, aber auch hier hast du ja Freunde, die dir zur Seite stehen können.

LG Susanne

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Eddy hart uns mitgenommen zum Raketengelände.
»Hier müsst ihr bleiben«, erklärt er. »Ihr dürft unter keinen
Umständen hinter die Absperrung. Einerseits wäre das gefähr-
lich und andererseits bekäme ich erhebliche Schwierigkeiten.«
»Keine Bange, wir bleiben hier«, verspricht Catty aufgeregt.
»Es ist ja so toll, dass wir das sehen dürfen.«

Kiki klettert auf die Absperrung und schaut Eddy fast fragend an.
»Ich denke, das ist okay«, lacht er. »Anders siehst du ja sonst
nichts. Aber schön hier bleiben.«
»Ki Ki«, verspricht das Kleine.

Eddy gibt Catty ein Fernglas. Damit können wir nach dem
Start den Flug der Rakete noch einige Zeit verfolgen.

Und dann stellt er noch einen Laptop auf. Eine ganze Zeit nach
dem Start können wir darauf den Flug dann weiter verfolgen,
so, wie ihn eine Außenkamera aufzeichnen wird.

»Herr Ambach, wir brauchen sie jetzt«, sagt der Mann,
der eben vorbei kommt.
»Holger Bennet, mein Boss«, raunt Eddy uns zu, ehe er sich
über die Absperrung schwingt, um seinen Job zu machen.

Eddy und Bennet sind oben auf der Arbeitsplattform. Wir
sehen, wie überall fast hektisch gearbeitet wird. Eine fieber-
hafte Aufregung herrscht überall, die durchaus ansteckend wirkt.

So eine Abschussrampe ist wirklich beeindruckend. Und die
Rakete ist riesig. Unvorstellbar, dass so ein großes, schweres
Gerät in der Lage sein soll, die Erdanziehung zu überwinden.
Hoffentlich geht alles gut.

Kiki findet allerdings die Roboter viel interessanter. Diese
kleinen Maschinen werkeln emsig. Ihren Charme beziehen
sie durch die Lichter, die wie Augen angeordnet sind.
Macht sie irgendwie menschlich, finde ich.

[/b]

[Mara]

Es gibt viel Sicherheitspersonal auf dem Platz. Ich wundere mich
nur über den Wachhund, den ein Roboter in Runden spazieren
führt. Das passt irgendwie nicht hierher. Andererseits wäre ein
Hunde-Ausführ-Roboter vermutlich ein Verkaufsschlager in den Städten.

Die Arbeitsplattform senkt sich, nähert sich dem Boden. Es ist
wohl an der Zeit, dass das Personal den Startbereich verlässt.
Da kommt auch schon die Lautsprecheransage, die alle in
sichere Bereiche schickt.

Der Countdown läuft. 10 - 9 - 8 ... Die Spannung steigt.
Eddy sagte, dass jeder Raketenstart immer auch ein Risiko
sei, trotz all der Erfahrung, die man damit schon hat.

3 - 2 der Boden vibriert - 1 - Zero.
Die Rakete zündet. Scheinbar unendlich langsam versucht
sie, nach oben zu gelangen. Aber dann, nachdem der erste
Meter geschafft ist, zieht sie fort. Sie schießt förmlich zum
Himmel. Die Leute klatschen und jubeln und gratulieren sich
gegenseitig. Wir beobachten fasziniert, wie sich dieses
Ungetüm in den Himmel erhebt.

Als die Rakete außer Sicht ist und die Männer hier längst
wieder arbeiten, stehen Catty, Kiki und ich immer noch an
der Absperrung und starren auf den Monitor des Computers.
Wir sehen, wie die Rakete ihre Stufen abwirft und am Ende
nur noch der Kopf ins All fliegt. Ein wunderschöner Anblick.

Am Abend feiern wir mit Eddy seinen großartigen Erfolg,
was er aber lachend abwehrt.
»Erfolg habe ich erst, wenn der Satellit morgen seine Umlaufbahn
nicht verfehlt«, meint er zuversichtlich. »Wenn er das schafft, starten
wir übermorgen noch eine Kapsel. Ihr seid also noch ein wenig allein hier.«
»Es ist durchaus erholsam«, verspricht Catty. »Mach dir um uns keine Gedanken.«

Immerhin lässt Eddy den Laptop hier, so dass wir morgen
miterleben können, wie der Satellit seine Arbeit aufnimmt.
Da freue ich mich drauf.

[/b]