Der Stein der Weisheit

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Junker Jörg
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Beitrag von Junker Jörg » Mittwoch 11. Juli 2007, 16:59

Er hetzte auf das erstbeste Auto zu, das auf dem Parkplatz stand. Die Tür bot seinen geschickten Fingern kaum Widerstand, und noch bevor der Polizist hinter dem Bahnhofsgebäude auftauchte, hatte er die Zündung kurzgeschlossen. Der Motor heulte kurz auf, und als er mit quietschenden Reifen anfuhr, konnte er im Rückspiegel den Polizisten sehen, der außer Atem zu seinem Funkgerät griff.
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:14

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Lisa holte Willi nach Schichtende vom Stellwerk ab. Glücklicherweise hatten weder er noch Ronny einen Großalarm wegen der vermeintlichen Bombe ausgelöst. Mit ein wenig Glück würde Bahndirektor Bodo nichts von dem peinlichen Zwischenfall erfahren. Lisas Bein schmerzte noch immer bei jedem Schritt. Das war schlimm genug.
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:14

Sie setzten sich auf eine Bank auf dem Bahnsteig, während sie auf den Zug warteten.
„Und der Koffer ist tatsächlich leer?“ Willi konnte es kaum glauben.
„Schau selber!“ Lisa gab ihm den Koffer und Willi öffnete ihn.
„Hm hm hm hmmm, hm hm hm...“ Eine summende Stimme erklang, als er den Deckel ganz geöffnet hatte.
„Das ist mein Vater!“ Lisa war den Tränen nahe. Sie erkannte die Stimme ihres Vaters. Offenbar war mit dem Öffnen ein Spielmechanismus ausgelöst worden.
Die Stimme summte noch ein paar Takte, dann begann sie zu sprechen: „Vergiß es nie, was der Clou ist, denn was Mutti sagt, ist richtig! Und selbst wenn der Weg einmal zu ist, was dahinter liegt, ist wichtig.“
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:15

„Das muß ich vorhin überhört haben, als mich der Polizist von dem Koffer weggerissen hat. Das ist mein Vater.“ Lisa versuchte, die Tränen, zu unterdrücken, und ein Schaudern überkam sie. Es war so unwirklich, daß ihr Vater tot sein sollte. Sie hörte ihn doch, seine Stimme. Sie konnte ihn vor ihrem inneren Auge sehen, wie er vor ihr stand, abends an ihrem Bett, wenn er ihr ein Gutenachtlied vorgesungen hat...
„Aber verstehst du, was er dir damit sagen will?“ Willis Frage riß sie aus der Erinnerung. Jetzt bemerkte sie erst, daß er seinen Arm um ihre Schulte gelegt hatte. „Was hat denn deine Mutti immer gesagt? Und, wer sollst du denn sein?“
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:16

Zum ersten Mal an diesem Tag mußte Lisa lachen. „Wenigstens das kann ich dir erklären. Mutti konnte Vatis Rätseleien auch nicht mehr ertragen. Und drum sagte sie immer: <i>Die Welt besteht nicht aus Rätseln. Alles, was wichtig ist, liegt direkt vor unseren Augen. </i> Und sie hat mir immer von meinem Bruder erzählt. Er wäre ein Jahr älter gewesen als ich“ Sie stockte, und es fiel ihr schwer, weiter zu reden. „Aber er ist leider gestorben, bevor ich auf die Welt kam. Zuhause hatten wir ein Bild von ihm. Und weil ich immer wieder gefragt habe, wer das Kind auf dem Bild sei, mußte ich irgendwann einmal eine ganze Seite schreiben: <i> Wer bin ich? Ich bin Peters Schwester! </i>“
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:17

Willi sah Lisa mit offenem Mund an. „Du bist wer?“, brachte er ungläubig hervor. „Peters Schwester?“
„Ja, und? Das war eine Strafarbeit, mehr nicht, Willi.“
„Nein, Lisa, das war mehr als eine Strafarbeit. Deine Eltern haben dich dein ganzes Leben auf diesen Tag vorbereitet. Sie haben dir alles mitgeteilt, was du wissen mußt, um das Rätsel zu lösen.“
„Aber ich weiß gar nichts, Willi!“ Lisa sah ihren Freund verständnislos an.
„Komm mit, ich zeigs dir!“ Willi stand auf und nahm Lisa an der Hand.
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:20

Der Hüne war zu weit weg gestanden, als daß er etwas vom Gespräch der beiden hätte verstehen können. Aber den Ausdruck in Willis Gesicht verstand er. Offenbar hatte der Mann es geschafft, das Rätsel zu lösen. Die Frau gar nicht so wichtig, wie es immer den Anschein gehabt hatte. „Zieländerung“, flüsterte er leise, und folgte den beiden. Vor seinem inneren Auge malte er sich aus, wie die Frau töten und danach ihren Freund in die Mangel nehmen würde. Er sollte leiden, richtig leiden!
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:21

DER ZWEITE TEIL

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Nach wenigen Minuten hatte Willi das Ziel erreicht. „Hier gehört eine Schwester Peters hin!“.
„Hierhin?“ Lisa betrachtete das alte Haus, vor dem sie standen. „Aber, das ist das Waldschlößchen.“
„Stimmt - und das Waldschlößchen ist ein Diakonissenhaus. Peters Schwestern, Lisa, das sind unsere Diakonissen.“
„Diakonissen?“ Lisa verstand kein Wort.
„So eine Art evangelische Nonnen. Die alten Frauen mit den schwarzen Trachten, die hier wohnen. Und ich bin mir sicher: Eine von ihnen wird uns erklären können, was uns dein Papa damit sagen wollte.“
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:22

Willi klopfte, und kurz drauf wurde die Tür geöffnet.
„Schwester Dorothea!“ Lisa erkannte die Schwester, die sie vor zwei Jahren im Krankenhaus gepflegt hatte.
„Lisa! Das ist ja eine Überraschung. Und Willi! Schön sie zu sehen!“
Willi murmelte etwas, das nach einer Begrüßung klingen sollte, und errötete. Es war ihm peinlich, daran zu denken, daß er sich damals in die hübsche Krankenschwester verliebt hatte. Diakonissen, das fiel ihm jetzt wieder ein, waren durchaus nicht nur alt und faltig. Sie konnten bisweile auch jung und äußerst attraktiv sein.
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Zuletzt geändert von Junker Jörg am Freitag 13. Juli 2007, 07:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:23

„Sie müssen uns helfen, Schwester Dorothea. Willi sagt, ihr könnt mir erklären, warum es etwas besonderes ist, daß ich Peters Schwester bin!“
Für einen Augenblick war sich Lisa sicher, ein Blitzen in Dorotheas Augen erkennen zu können. Doch die Antwort der jungen Frau klang genau so ungerührt, als ob Lisa im Krankenhaus um ein Glas Wasser gebeten hätte. „Kommt mit, ich glaube, alles Weitere sollte die Oberin selbst erklären.“
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:25

Die Oberin war eine Frau um die siebzig. Ihr Gesicht verriet Lebenserfahrung und Strenge, und strahlte doch eine Freude aus, die Lisa und Willi so nur bei wenigen Menschen empfunden hatten. Sie empfing die beiden in ihrem Büro im ersten Stock und bot ihnen einen Platz an, bevor sie Lisa die Geschichte erzählen ließ.
„Na, das ist ja eine Überraschung, Fräulein Lisa“, meinte sie bedächtig, nachdem Lisa geendet hatte. „Du bist also Peters Schwester. Dann ist es wohl an der Zeit, daß wir dir erklären, was es mit all den Rätseln auf sich hat. Paß auf, denn die Geschichte beginnt vor über eintausend Jahren...“
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:26

Der Hüne war den beiden bis zum Diakonissenmutterhaus gefolgt. Nun schlich er beunruhigt um das alte Gebäude. Der Oberste hatte angedeutet, daß ihn sein Weg früher oder später hierher führen würde. Allerdings hatte er gehofft, bis dahin alle Informationen des alten Mannes und seiner Tochter zusammen zu haben. Doch davon war er noch weit entfernt. Prüfend betrachtete er das Kellergitter. Doch er mußte ernüchtert feststellen: Das würde als Einstieg nicht in Frage kommen.
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:26

Ein großer Baum stand auf der Rückseite des Gebäudes, und es war ein Kinderspiel für ihn, das offene Fenster im ersten Stock zu erreichen. Geschmeidig glitt er in den dahinterliegenden Raum. Er hielt sein Messer in der Hand, immer bereit, als erster zu töten, wenn es sein müßte.
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Beitrag von Junker Jörg » Freitag 13. Juli 2007, 07:27

Diakonisse Dorothea war auf dem Weg zurück in ihr Zimmer, als sie meinte ein Geräusch aus dem Studierzimmer zu hören. Um diese Zeit dürfte niemand mehr im Raum sein, jemand mußte das Fenster offen gelassen haben. Sie öffnete die Tür und trat in den dunklen Raum.
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Beitrag von Binsi » Freitag 13. Juli 2007, 14:36

*spannend* Wann gehts denn weiter???? *hibbel*
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