Eine Geschichte zur Weihnacht
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- schnoogebelz
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- Registriert: Dienstag 18. September 2007, 14:54
Einfach nur toll!
... ich freu mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung!
Greetz
... ich freu mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung!
Greetz
Durch Zufall gefunden und für äußerst gut befunden!
Kapitel IV.
Diesmal versuchte der alte Kaufmann nicht mehr in den Schlaf zu finden. Ungeduldig ging er in seinem Schlafzimmer auf und ab. Da streifte ihn ein eiskalter Hauch. Fröstelnd schaute er nach dem Fenster, ob es denn offen stünde. Da sah er im Fenster eine dritte Gestalt stehen. Sie war furchterregend anzuschauen. Die bleichen Knochen traten im Mondlicht vor. Stumm starrte sie den Kaufmann an. Seine Stimme zitterte, als er fragte, „du bist die zukünftige Weihnacht?“ Der Knochenmann nickte und zeigte wortlos auf die sich öffnende Tür.
Diesmal versuchte der alte Kaufmann nicht mehr in den Schlaf zu finden. Ungeduldig ging er in seinem Schlafzimmer auf und ab. Da streifte ihn ein eiskalter Hauch. Fröstelnd schaute er nach dem Fenster, ob es denn offen stünde. Da sah er im Fenster eine dritte Gestalt stehen. Sie war furchterregend anzuschauen. Die bleichen Knochen traten im Mondlicht vor. Stumm starrte sie den Kaufmann an. Seine Stimme zitterte, als er fragte, „du bist die zukünftige Weihnacht?“ Der Knochenmann nickte und zeigte wortlos auf die sich öffnende Tür.
Erneut gingen sie in die Wohnstube seines Neffen. Elisabeth weinte. Vergeblich versuchte ihr Mann sie zu trösten. Der Kaufmann trat durch sie hindurch und ging auf das Kinderbett zu. Es war leer. Wie aus weiter Ferne hörte er die Stimme seines Neffen, „er ist jetzt an einem besseren Ort.“ Entsetzt wandte sich der Alte ab.
Als Nächstes führte der Geist ihn zu einem Bauern und dessen Frau. Sie saßen am Tisch und aßen. Der Kaufmann kannte den Bauern, ein Tölpel, der seine Waren stets unter Wert verkaufte. „Weißt du noch, Frau? Voriges Jahr um diese Zeit.“ Die Frau nickte, „das arme Ding. Sie war noch so jung. Der Weg aus der Stadt hierher hat sie zuviel Kraft gekostet. Niemand hatte Mitleid mit den beiden – und das an Weihnachten.“ „Ist die junge Frau ... gestorben?“ Obwohl er die Antwort bereits kannte, wandte sich der Alte mit dieser Frage an seinen Begleiter. Als dieser stumm bestätigte, schloss der Kaufmann die Augen. Ihm war, als würde ihn der Boden verschlingen, doch der Knochenmann zog ihn weiter.
„Wer jetzt?“ jammerte der Alte. Als sie aus der Tür traten, stolperte er auf eine Menschenmenge zu. „Was ist hier los?“ schrie er unbeherrscht. Wie ein Geist, der er nun war, glitt er durch die Leute. Als er in der ersten Reihe angelangt war, erkannte er, dass die Leute vor seinem Haus standen. Da wurde die Tür aufgestossen, und ein Sarg wurde nach draußen getragen.
„Nein.“ stöhnte der Alte „Nein!“ Aber niemand konnte ihn hören. Dafür hörte er, wie eine Frau neben ihm sagte, „aus feinster Seide war das Hemd, das er trug.“ Die Fingerspitzen des Kaufmanns tasteten über das seidene Nachthemd an seinem Leib. „Ich habe es im wieder ausgezogen. Er ist tot - was will er noch damit? Im Leben hatte er für uns nichts übrig. So soll uns wenigstens sein Tod nützen.“
Kopfschüttelnd blieben die Leute auf der Straße stehen. Hastig sprang er in seine Kleider und stürmte zur Tür hinaus. Ein junger Bursche lief ihm über den Weg. „He du, kennst du den Fleischer Thomas?“ Als der Angesprochene bestätigend nickte, gab der Kaufmann ihm eine Handvoll Münzen, „besorg mir von ihm die größte Weihnachtsgans, die du kriegen kannst!“ „Und was soll ich mit dem Rest noch kaufen?“ Der Kaufmann zuckte mit den Achseln, „das überlasse ich dir, mein junger Freund. Der Rest ist für dich. Fröhliche Weihnachten!“
So schnell ihn seine Füße nur trugen, eilte der Alte zum Haus seines Neffen. Ungeduldig klopfte er an die Tür. Als sein Neffe ihm öffnete, stürmte er an ihm vorbei in die Stube. „Es tut mir leid, Onkel, ich habe verschlafen. Ich werde die Zeit nacharbeiten.“ Eine heftige Strafe erwartend duckte der junge Mann sich vor seinem Oheim. Doch dieser lachte nur, „nacharbeiten? An Heiligabend? Unsinn, heute soll gefeiert werden!“ Von der lauten Stimme angelockt stürzte Elisabeth zusammen mit Benjamin in die Stube.
Der Alte beugte sich zu Benjamin, „mein Junge, ist dein Husten immer noch so schlimm?“ Der Junge nickte. Der Kaufmann griff in seine Tasche und reichte Elisabeth einen Beutel Münzen. „Nimm es und kaufe Medizin für den Jungen! Wenn es nicht reicht, sag Bescheid!“ Ungläubig nahm Elisabeth den Beutel entgegen, dann aber fiel sie dem Kaufmann um den Hals. „Danke!“ Freudentränen rannen über ihre Wangen.
Der Kaufmann zog seinen Neffen zur Seite, „gestern Abend, da klopfte ein Mann mit seiner Frau an meine Tür. Finde für mich heraus, wo sie sind! Die Frau benötigt Hilfe.“ Als sein Neffe dies hörte, strahlte er übers ganze Gesicht, „sie sind hier. Heute nacht gaben wir ihnen Herberge, aber wegen Benjamins Husten wollten sie aus Sorge um das Ungeborene heute noch weiterziehen.“