Eine Geschichte zur Weihnacht

** Öffentliches Forum - Für Eure Playmobil-Bildergeschichten

Moderatoren: KlickyWelt-Team, Littledive, Jedi, Junker Jörg, KlickyWelt-Team, KlickyWelt-Team, Littledive, Jedi, Junker Jörg, KlickyWelt-Team

Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 9. Dezember 2008, 20:53

Nachdem er nichts mehr hörte, legte er sich etwas beruhigt wieder nieder. Plötzlich spürte er jedoch, dass er nicht mehr alleine in seinem Schlafgemach war, und er riss die Augen auf. Über ihm schwebte eine weiße Gestalt. Eine junge Frau in einem langen Gewand. Sie streckte ihre Hand nach dem Kaufmann aus und flüsterte, „fürchte dich nicht!“ „Wer bist du?“ Entsetzliche Angst griff nach dem Herz des Alten. „Ich bin die vergangene Weihnacht. Komm mit mir!“ Die Gestalt streckte ihre Hand aus und wie durch Zauberhand erschien eine Tür.
Dateianhänge
B010.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 9. Dezember 2008, 20:54

Wie benommen folgte der Kaufmann der Erscheinung durch die Tür. Zu seiner Verwunderung führte sie direkt in seine Stube. Aber nein, etwas war anders. Dann erinnerte er sich. Die Stube sah nun wieder genau so aus, wie vor vielen, vielen Jahren. Er war noch ein Kind, und seine Eltern überraschten ihn an diesem Weihnachtsfest mit einem ganz besonderen Geschenk, einem Schaukelpferd. So lange hatte er es sich gewünscht! In diesem Moment öffnete sich die Tür und ein Kind kam herein. Dieses Kind war er selbst! Und nur wenige Schritte dahinter folgten seine Eltern. Überglücklich umarmte das Kind seine Eltern, als es das wunderschöne Schaukelpferd sah.
Dateianhänge
B011 1.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 9. Dezember 2008, 20:55

Unwillkürlich streckte er seine Hände nach ihnen aus. „Mutter, Vater!“ rief er, aber sie reagierten nicht. „Sie können uns weder sehen noch hören. Beobachte!“ trug ihm die Erscheinung auf. Und das tat der alte Kaufmann, verstohlen wischte er sich eine Träne aus dem Augenwinkel, als er noch einmal die lang vergessene Freude über das wunderbare Geschenk verspürte.
Dateianhänge
B011 2.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 9. Dezember 2008, 20:55

Doch das Gespenst zog ihn erneut zu einer sich öffnenden Tür. Diese Tür führte sie auf den Marktplatz. Erneut sah er sich selbst. Diesmal als jungen Mann, etwa im gleichen Alter wie sein Neffe jetzt. Arm in Arm mit einer wunderschönen jungen Frau. „Beatrice“, flüsterte er. Auch sie versuchte er zu berühren. Vergeblich.
Dateianhänge
B012 1.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 9. Dezember 2008, 20:56

„Wir spazierten durch die Stadt, es war zwei Tage vor Weihnachten. An Heiligabend wollte ich um ihre Hand anhalten...“ Er stockte, Tränen rannen über seine Wangen. „Aber ein dringendes Geschäft rief mich an diesem Tag von ihrer Seite weg. Ich ließ sie alleine. Später hörte ich, dass sie von einer Kutsche überfahren wurde. Hätte ich sie doch nur nach Hause begleitet...“

Fortsetzung folgt ...
Dateianhänge
B012 2.jpg
Benutzeravatar
casuti
Mega-Klicky
Beiträge: 2161
Registriert: Donnerstag 9. August 2007, 20:16

Beitrag von casuti » Dienstag 9. Dezember 2008, 21:09

[ externes Bild ]

Wow... ich bin begeistert!!!

Super gemacht.... freue mich jetzt schon auf´s nächste Kapitel! [ externes Bild ] [ externes Bild ] [ externes Bild ]
Grüße aus Köln

casuti
Benutzeravatar
Guybrush
Super-Klicky
Beiträge: 738
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 10:43
Gender:

Beitrag von Guybrush » Mittwoch 10. Dezember 2008, 20:06

Wow, Dickens Weihnachtsgeschichte von Vauban, eine wie immer geniale Umsetzung :great :great :great

Ich bin begeistert, Volker :smile

Gruß
Guybrush
Ich bin Guybrush Threepwood - ein mächtiger Pirat!
Benutzeravatar
Hype
Der Burgherr
Beiträge: 2068
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 11:02

Beitrag von Hype » Mittwoch 10. Dezember 2008, 20:12

Guybrush hat geschrieben:Wow, Dickens Weihnachtsgeschichte von Vauban, eine wie immer geniale Umsetzung :great :great :great

Ich bin begeistert, Volker :smile

Gruß
Guybrush
Ich auch! Die Umsetzung der Geschichte ist echt klasse! Freu mich auf den Rest!

Greetz
Durch Zufall gefunden und für äußerst gut befunden!
Benutzeravatar
Binsi
Cowgirl
Beiträge: 968
Registriert: Mittwoch 4. Juli 2007, 12:18

Beitrag von Binsi » Donnerstag 11. Dezember 2008, 08:33

Und jetzt bis Dienstag warten??? :wein
Liebe Grüße von Binsi
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 16. Dezember 2008, 14:45

Kapitel III.

Die nächste Tür brachte den Kaufmann zurück in sein Schlafgemach, und er fand sich wieder in seinem Bett. Er schüttelte den Kopf, um die seltsamen Gedanken zu vertreiben. Seine Eltern, Beatrice. Sie sind schon lange tot, er hatte nur schlecht geträumt. Aber hatte er wirklich geträumt? Draußen hörte er die Glocke. Zwei Uhr. Höchste Zeit, dass er etwas Schlaf findet. Morgen hat er noch viel Arbeit vor sich.
Dateianhänge
B013.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 16. Dezember 2008, 14:46

Doch kaum, dass er seine Augen schloss, berührte eine Hand seine Schulter. „Wach auf und komm mit!“ Ein alter Mann stand an seinem Bett. Er wirkte müde und kraftlos. „Wer bist du?“ wollte der Kaufmann erneut wissen. „Ich bin die gegenwärtige Weihnacht“, erhielt er zur Antwort. Wieder erschien eine Tür, und er wurde aufgefordert sie zu benutzen.
Dateianhänge
B014.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 16. Dezember 2008, 14:48

Diesmal führte sie den Alten zu seinem Neffen. Er und seine Frau stritten sich. Elisabeth war wütend, „er ist es nicht wert. Du lädst ihn zum Weihnachtsessen ein, und er gibt dir noch nicht einmal eine Antwort!“ „Aber er ist mein Onkel, die einzige Familie, die ich noch habe“, entgegnete ihr Mann leise. „Wir sind deine Familie! Hat er sich auch nur ein einziges Mal nach Benjamin erkundigt? Sein Husten wird immer schlimmer. Von dem Hungerlohn, den er dir bezahlt, können wir die Medizin nicht mehr bezahlen.“
Dateianhänge
B015.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 16. Dezember 2008, 14:48

Ein schreckliches Husten ließ den Kaufmann zusammenfahren. Neben dem Herd stand eine einfache harte Holzpritsche. Auf dem saß der kleine Benjamin. Sein dünner Körper wurde von heftigen Hustenanfällen durchgeschüttelt. „Mama, Papa, bitte streitet euch nicht! Es ist der Heilige Abend“ Sofort legte sich Elisabeths Zorn. Sie und ihr Mann eilten zu ihrem Sohn. Zärtlich streichelte die Mutter die Haare ihres Sohnes. „Du hast ja so recht, mein Kind. Kommt an den Tisch!“ Von seinem Vater gestützt stand Benjamin von seinem unbequemen Bett auf.
Dateianhänge
B016.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 16. Dezember 2008, 14:49

Die drei setzten sich an den Tisch, reichten einander die Hände und sprachen das Tischgebet. Beschämt senkte der Kaufmann den Kopf, als er hörte, dass die drei auch ihn in ihr Gebet mit einbezogen. In diesem Augenblick war er froh, als die nächste Tür erschien, und er den Raum verlassen konnte.
Dateianhänge
B017.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Dienstag 16. Dezember 2008, 14:49

Auf der anderen Seite der Tür fand er sich in einem Stall wieder. Ein Mann und eine Frau saßen im Stroh. Er erkannte die beiden. Heute Abend standen sie vor seiner Tür. Nun leisteten ihnen ein Ochse und ein Esel Gesellschaft. Die Frau lag in den Wehen. Der Mann umfasste ihre Hand, „hab’ Mut. Gemeinsam schaffen wir es.“ Die Frau schrie auf. Der alte Kaufmann presste sich die Hände auf die Ohren. „Laß’ uns hier verschwinden! Ich halte das nicht mehr länger aus.“ Sein Begleiter nickte stumm, und die Tür erschien.

Fortsetzung folgt ...
Dateianhänge
B018.jpg
Antworten