Fredeswinds Märchenschatztruhe
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- Fredeswind
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Aschenpüster mit der Wünschelgerte (Ludwig Bechstein)
Da war es, als ob ein Wind sie sanft erhebe, und sie schwebte, von der Luft getragen, eilend zur Ferne und war bald in einem Parkwalde, in dessen Nähe sie das Prinzenschloss durch die dicken Eichbaumstämme schimmern sah.
Sie schlug mit der Gerte an die dickste dieser Eichen und wünschte, dass darinnen ein Schrein wäre, in dem seine Kleider aufhängen könnte, und ein Stübchen, sich darin umzukleiden, und das geschah auch gleich alles.
Sie verstellte nun ihre Gestalt in die eines Knaben und trat, mit dem Krähenpelze angetan, in das Prinzenschloss.
Der Geruch feiner Speisen führte sie der Küche zu; dort bot sie dem Koch ihre Dienste an, als ein eltern- und heimatloser Knabe.
Sie schlug mit der Gerte an die dickste dieser Eichen und wünschte, dass darinnen ein Schrein wäre, in dem seine Kleider aufhängen könnte, und ein Stübchen, sich darin umzukleiden, und das geschah auch gleich alles.
Sie verstellte nun ihre Gestalt in die eines Knaben und trat, mit dem Krähenpelze angetan, in das Prinzenschloss.
Der Geruch feiner Speisen führte sie der Küche zu; dort bot sie dem Koch ihre Dienste an, als ein eltern- und heimatloser Knabe.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
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Aschenpüster mit der Wünschelgerte (Ludwig Bechstein)
„Wohlan“, sprach der Koch, „du sollst mein Aschenpüster werden, sollst früh die Feuer anschüren und am Tage unterhalten und sorgen, dass keine Asche umherfalle, dafür sollst du dich alle Tage satt essen. Musst aber auch des gnädigsten Herrn Prinzen Röcke ausbürsten und seine Stiefel putzen und glänzend machen.“
Das Mädchen wartete als Knabe ihres Amtes und sah nach einigen Tagen den Prinzen, der von der Jagd kam, den Küchengang entlang schritt und einen Vogel, den er geschossen, in die Küche warf, damit derselbe gebraten werde. Der Prinz war so schön und herrlich von Gestalt und Ansehen, dass Aschenpüster alsbald eine heftige Liebe zu ihm fühlte. Gar zu gerne wäre sie ihm genaht, doch wollte sich das nicht schicken.
Da hörte sie, drüben auf einem Nachbarschlosse werde eine fürstliche Hochzeit gehalten, die daure drei Tage lang, und da sei der Prinz der vornehmste Gast und fahre täglich hinüber zum Tanze. Alles Volk und wer vom Schlossgesinde nur immer konnte, lief hinüber, die Pracht der Festlichkeiten mit anzusehen.
Da bat Aschenpüster den Koch, ihr doch auch zu erlauben, hinüberzugehen und dem Tanze zuzusehen, denn die Küche sei in Ordnung, jedes Feuer gelöscht, jedes Fünklein tot und die Asche wohl verwahrt. Der Koch erlaubte seinem Diener, sich das erbetene Vergnügen zu gewähren.
Das Mädchen wartete als Knabe ihres Amtes und sah nach einigen Tagen den Prinzen, der von der Jagd kam, den Küchengang entlang schritt und einen Vogel, den er geschossen, in die Küche warf, damit derselbe gebraten werde. Der Prinz war so schön und herrlich von Gestalt und Ansehen, dass Aschenpüster alsbald eine heftige Liebe zu ihm fühlte. Gar zu gerne wäre sie ihm genaht, doch wollte sich das nicht schicken.
Da hörte sie, drüben auf einem Nachbarschlosse werde eine fürstliche Hochzeit gehalten, die daure drei Tage lang, und da sei der Prinz der vornehmste Gast und fahre täglich hinüber zum Tanze. Alles Volk und wer vom Schlossgesinde nur immer konnte, lief hinüber, die Pracht der Festlichkeiten mit anzusehen.
Da bat Aschenpüster den Koch, ihr doch auch zu erlauben, hinüberzugehen und dem Tanze zuzusehen, denn die Küche sei in Ordnung, jedes Feuer gelöscht, jedes Fünklein tot und die Asche wohl verwahrt. Der Koch erlaubte seinem Diener, sich das erbetene Vergnügen zu gewähren.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
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Aschenpüster mit der Wünschelgerte (Ludwig Bechstein)
Aschenpüster eilte nach ihrer Eiche, kleidete sich in das silberne Kleid und verwandelte ihre Knabengestalt in die eigene, dann schlug sie an einen Stein mit ihrer Wünschelgerte, da wurde ein Galawagen daraus, und rührte an ein Paar Rosskäfer, daraus wurden stattliche pechschwarze Rosse, und ein Grasfrosch wurde zum Kutscher und ein grüner Laubfrosch zum Livreejäger.
In den Wagen setzte sich Aschenpüster, und heidi, ging es fort, als flögen wir davon. In den Tanzsaal trat die stattliche Jungfrau, und von ihrer Schönheit war alles geblendet.
Der Prinz gewann sie gleich lieb und zog sie zum Tanze; sie tanzte entzückend, und war sehr glücklich. Aber nach einigen Reigen schwand sie aus dem Saale.
Sie bestieg ihren draußen harrenden Wagen, schwang die Gerte und rief:
„Hinter mir dunkel, und vor mir klar,
Dass niemand sehe, wohin ich fahr!“
Es sah es auch niemand, wohin sie fuhr.
Aber der Prinz war über das schnelle Verschwinden seiner schönen Tänzerin sehr unruhig, und da auf alle seine Fragen, wer sie gewesen und woher sie sei, niemand Auskunft geben konnte, so verbrachte er die Nacht in großer Unruhe, die sich am Morgen in einen schrecklichen Missmut und in die üble Stimmung verwandelte, von der selbst Prinzen bisweilen befallen werden können.
In den Wagen setzte sich Aschenpüster, und heidi, ging es fort, als flögen wir davon. In den Tanzsaal trat die stattliche Jungfrau, und von ihrer Schönheit war alles geblendet.
Der Prinz gewann sie gleich lieb und zog sie zum Tanze; sie tanzte entzückend, und war sehr glücklich. Aber nach einigen Reigen schwand sie aus dem Saale.
Sie bestieg ihren draußen harrenden Wagen, schwang die Gerte und rief:
„Hinter mir dunkel, und vor mir klar,
Dass niemand sehe, wohin ich fahr!“
Es sah es auch niemand, wohin sie fuhr.
Aber der Prinz war über das schnelle Verschwinden seiner schönen Tänzerin sehr unruhig, und da auf alle seine Fragen, wer sie gewesen und woher sie sei, niemand Auskunft geben konnte, so verbrachte er die Nacht in großer Unruhe, die sich am Morgen in einen schrecklichen Missmut und in die üble Stimmung verwandelte, von der selbst Prinzen bisweilen befallen werden können.
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Aschenpüster mit der Wünschelgerte (Ludwig Bechstein)
Der Koch brachte des Prinzen Stiefel in die Küche und klagte über dessen Misslaune, indem er die Stiefel Aschenpüster zum Putzen und Wichsen übergab.
Sie übernahm diese Arbeit und wichste die Stiefel so schön, dass der Kater sich mit Wohlgefallen darin spiegelte und seinem Ich im Spiegel einen Kuss gab; davon verschwand an der Stelle, wo der Kater sich geküsst, der Glanz.
Als Aschenpüster nun in ihrer Knabengestalt und im Krähenpelze in des Prinzen Zimmer trat und die Stiefel hineinstellte, sah der Prinz gleich den matten Fleck, nahm den Stiefel, warf ihn ihr an den Kopf und schrie: „Du Bengel von Aschenpüster! Wirst du wohl besser Stiefel putzen lernen?!“ Aschenpüster hob den Stiefel auf und machte ihn wieder durchweg glänzend und schwieg.
Abends fuhr der Prinz abermals zum Tanze, und Aschenpüster erbat noch einmal Urlaub. Da Aschenpüster am vorigen Abende bald wiedergekommen und nicht über die Zeit ausgeblieben war, wie manches Dienstgesinde gerne tut, so gewährte der Koch wiederum die Bitte.
Sie übernahm diese Arbeit und wichste die Stiefel so schön, dass der Kater sich mit Wohlgefallen darin spiegelte und seinem Ich im Spiegel einen Kuss gab; davon verschwand an der Stelle, wo der Kater sich geküsst, der Glanz.
Als Aschenpüster nun in ihrer Knabengestalt und im Krähenpelze in des Prinzen Zimmer trat und die Stiefel hineinstellte, sah der Prinz gleich den matten Fleck, nahm den Stiefel, warf ihn ihr an den Kopf und schrie: „Du Bengel von Aschenpüster! Wirst du wohl besser Stiefel putzen lernen?!“ Aschenpüster hob den Stiefel auf und machte ihn wieder durchweg glänzend und schwieg.
Abends fuhr der Prinz abermals zum Tanze, und Aschenpüster erbat noch einmal Urlaub. Da Aschenpüster am vorigen Abende bald wiedergekommen und nicht über die Zeit ausgeblieben war, wie manches Dienstgesinde gerne tut, so gewährte der Koch wiederum die Bitte.
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Und nun ging Aschenpüster zu ihrem Schrein und Kämmerlein in der Eiche und tat das goldene Kleid an, schuf sich mit der Wünschelgerte einen neuen Wagen, neue Rosse, neue Bedienung und fuhr zum Schlosse hinüber. Dort war bereits der Prinz aber verstimmt. Alles fehlte, weil sie fehlte.
Da trat sie ein, strahlend wie eine Königin. Er eilte auf sie zu und führte sie zum Tanze - O wie glücklich machte ihn ihr holdes Lächeln, ihr sinniges Gespräch, ihre heitere schelmische Necklust! Viel hatte er heute zu fragen, unter anderem, wo sie her sei. Lachend antwortete Aschenpüster: „Aus Stiefelschmeiß!“
Eine kurze Stunde weilte Aschenpüster beim Tanze - mit einem Male war sie aus dem Saale verschwunden, rasch saß sie wieder in ihrem Wagen und sprach ihr Zauberwort:
„Hinter mir dunkel, und vor mir klar,
Dass niemand sehe, wohin ich fahr!“
Des Prinzen Blick suchte vergebens die geliebte Gestalt. Nach ihr fragend, wandte er sich an diesen und jenen der Hochzeitgäste, niemand kannte sie. Er fragte seinen Geheimen Rat, der mit ihm als sein Begleiter gekommen war: „Sagen Sie mir doch, mein lieber Geheimrat, wo liegt der Ort oder das Schloss Stiefelschmeiß?“
Da trat sie ein, strahlend wie eine Königin. Er eilte auf sie zu und führte sie zum Tanze - O wie glücklich machte ihn ihr holdes Lächeln, ihr sinniges Gespräch, ihre heitere schelmische Necklust! Viel hatte er heute zu fragen, unter anderem, wo sie her sei. Lachend antwortete Aschenpüster: „Aus Stiefelschmeiß!“
Eine kurze Stunde weilte Aschenpüster beim Tanze - mit einem Male war sie aus dem Saale verschwunden, rasch saß sie wieder in ihrem Wagen und sprach ihr Zauberwort:
„Hinter mir dunkel, und vor mir klar,
Dass niemand sehe, wohin ich fahr!“
Des Prinzen Blick suchte vergebens die geliebte Gestalt. Nach ihr fragend, wandte er sich an diesen und jenen der Hochzeitgäste, niemand kannte sie. Er fragte seinen Geheimen Rat, der mit ihm als sein Begleiter gekommen war: „Sagen Sie mir doch, mein lieber Geheimrat, wo liegt der Ort oder das Schloss Stiefelschmeiß?“
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Der Geheimrat machte eine tiefe Verbeugung und antwortete: „Durchlauchtigster Prinz! Höchstdieselben geruhen? Stiefelschmeiß - o ja, das liegt - das liegt - in - in - fatal, nun fällt es mir im Augenblicke nicht ein, wo es liegt. Sollte es wirklich ein Ort oder ein Schloss dieses seltsamen Namens geben? Wo sollte selbiges liegen, Eure Durchlaucht?“
Der Prinz drehte dem Sprecher den Rücken zu und murmelte ärgerlich durch die Zähne: „Ich lasse diesem Geheimrat jährlich dreitausend Taler Gehalt auszahlen, und nun weiß er nicht einmal, wo Stiefelschmeiß liegt! Es ist schauderhaft!“
Daraus erklärte sich von selbst, dass, als die Morgenröte des nächsten Tages rosig emporstieg, die Laune des Prinzen dennoch keine rosenfarbene war.
Er hatte keine Ruhe, wollte früh schon ausgehen, zog seinen Rock an, den Aschenpüster rein gebürstet hatte, entdeckte darauf einige Stäubchen, rief nach einer Bürste und stampfte mit dem Fuße. Eilend lief Aschenpüster im Krähenpelze mit der Bürste herbei, der Prinz war aber so schrecklich böse, dass er ihr die Bürste aus der Hand riss, sie ihr an den Kopf warf und ihr zuschrie, sie solle ein anderes Mal gleich besser bürsten.
Der Prinz drehte dem Sprecher den Rücken zu und murmelte ärgerlich durch die Zähne: „Ich lasse diesem Geheimrat jährlich dreitausend Taler Gehalt auszahlen, und nun weiß er nicht einmal, wo Stiefelschmeiß liegt! Es ist schauderhaft!“
Daraus erklärte sich von selbst, dass, als die Morgenröte des nächsten Tages rosig emporstieg, die Laune des Prinzen dennoch keine rosenfarbene war.
Er hatte keine Ruhe, wollte früh schon ausgehen, zog seinen Rock an, den Aschenpüster rein gebürstet hatte, entdeckte darauf einige Stäubchen, rief nach einer Bürste und stampfte mit dem Fuße. Eilend lief Aschenpüster im Krähenpelze mit der Bürste herbei, der Prinz war aber so schrecklich böse, dass er ihr die Bürste aus der Hand riss, sie ihr an den Kopf warf und ihr zuschrie, sie solle ein anderes Mal gleich besser bürsten.
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Aschenpüster mit der Wünschelrute (Ludwig Bechstein)
Am letzten Abende des nachbarlichen Hochzeitfestes lief wieder alles hinüber zum Schlosse, und auch der Prinz fuhr wieder hin. Da bat Aschenpüster zum drittenmal um Erlaubnis, auch zusehen zu dürfen, darüber schüttelte der Koch sehr den Kopf, dass der Junge so neugierig sei, doch dachte er: Jugend hat nicht Tugend, und sagte: „Es ist heute das letzte Mal, laufe hin!“
Aschenpüster lief geschwinde in den Park in die Eiche, zog das Diamantkleid an, zauberte sich wieder Rosse und Wagen, Kutscher und Lakaien und erschien wie ein lebendiger Schönheitsstrahl beim Feste.
Der Prinz tanzte vor allem mit ihr und nur mit ihr und fragte sie zärtlich, wie sie denn heiße. Aschenpüster lächelte schelmisch und antwortete: „Cinerosa Bürstankopf.“
Den Vornamen, der auf Rosa ausging, fand der Prinz, zumal er kein Latein verstand, sehr schön, den Zunamen befremdlich - er hatte diese gewiss reiche und angesehene Familie noch nie nennen hören.
Aschenpüster lief geschwinde in den Park in die Eiche, zog das Diamantkleid an, zauberte sich wieder Rosse und Wagen, Kutscher und Lakaien und erschien wie ein lebendiger Schönheitsstrahl beim Feste.
Der Prinz tanzte vor allem mit ihr und nur mit ihr und fragte sie zärtlich, wie sie denn heiße. Aschenpüster lächelte schelmisch und antwortete: „Cinerosa Bürstankopf.“
Den Vornamen, der auf Rosa ausging, fand der Prinz, zumal er kein Latein verstand, sehr schön, den Zunamen befremdlich - er hatte diese gewiss reiche und angesehene Familie noch nie nennen hören.
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Doch sprach er, von Liebe bezwungen, indem er ihr seinen Ring an einen Finger schob: „Wer du auch sein magst, schönste Cinerosa! Mit diesem Ringe verlobe ich mich dir!“ Mit hoher Schamröte auf den Wangen blickte Aschenpüster zur Erde und zitterte.
Gleich darauf entfernte sie sich, als der Prinz nur einen Augenblick seine Augen anderswohin wandte. Schnell saß sie im Wagen, aber der Prinz hatte soeben Befehl gegeben, den seinen dicht hinter dem ihren aufzufahren, damit er ihr folgen könne. Aschenpüster schwang ihre Wünschelgerte und sprach:
„Hinter mir dunkel, und vor mir klar,
Dass niemand sehe, wohin ich fahr!“
Und da rollte sie hin - rasch saß jetzt auch der Prinz in seinem Wagen und rollte ihr nach, aber da war ihr Wagen nicht mehr zu sehen, gleichwohl hörte man dessen Räder rollen, und so folgte der Prinz diesem Schall. Der Tanz hatte dieses Mal am längsten gedauert.
Schon zog der frühe Morgen dämmernd heran; die Stunde war bereits da, in der die Küchenarbeit begann, Aschenpüster zauberte schnell ihren Wagen und ihre Bedienung fort. Sie hatte nicht Zeit, sich erst umzukleiden, sie verbarg daher eiligst ihr Diamantkleid unter dem Krähenpelze und eilte in die Küche.
Gleich darauf entfernte sie sich, als der Prinz nur einen Augenblick seine Augen anderswohin wandte. Schnell saß sie im Wagen, aber der Prinz hatte soeben Befehl gegeben, den seinen dicht hinter dem ihren aufzufahren, damit er ihr folgen könne. Aschenpüster schwang ihre Wünschelgerte und sprach:
„Hinter mir dunkel, und vor mir klar,
Dass niemand sehe, wohin ich fahr!“
Und da rollte sie hin - rasch saß jetzt auch der Prinz in seinem Wagen und rollte ihr nach, aber da war ihr Wagen nicht mehr zu sehen, gleichwohl hörte man dessen Räder rollen, und so folgte der Prinz diesem Schall. Der Tanz hatte dieses Mal am längsten gedauert.
Schon zog der frühe Morgen dämmernd heran; die Stunde war bereits da, in der die Küchenarbeit begann, Aschenpüster zauberte schnell ihren Wagen und ihre Bedienung fort. Sie hatte nicht Zeit, sich erst umzukleiden, sie verbarg daher eiligst ihr Diamantkleid unter dem Krähenpelze und eilte in die Küche.
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Aschenpüster mit der Wünschelgerte (Ludwig Bechstein)
Der Prinz aber, welcher dem Wagen des herrlichen Mädchens nachgefahren war, sah sich mit Verwunderung dicht vor seinem eigenen Schlosse und wusste nicht, wie ihm geschah, war daher wieder sehr missmutig und dazu sehr unmustern (mundartlich für unruhig, ärgerlich) und übernächtig.
„Unser Prinz ist gar nicht wohl auf!“, sagte zu Aschenpüster der Koch. „Er muss ein Kraftsüpplein haben oder eine Schokolade - zünde rasch Feuer an.“ Der Morgenimbiss wurde schnell bereitet, Aschenpüster warf des Prinzen Ring hinein.
Der Koch trug die Tasse auf. Der Prinz trank und fand am Boden mit Erstaunen seinen Ring und fragte hastig: „Wer war so früh schon in der Küche?“ „Euer Durchlaucht, niemand als ich und der Aschenpüster.“, antwortete der Koch.
„Schicke mir diesen Burschen gleich einmal herein!“, gebot der Prinz. Als Aschenpüster kam, sah ihn der Prinz ganz scharf an, aber der Krähenpelz verhüllte alle Schönheit.„Komme her, tritt näher, Aschenpüster!“, gebot der Prinz. „Komm, kämme mich, meine Frisur liegt noch in den Federn!“
„Unser Prinz ist gar nicht wohl auf!“, sagte zu Aschenpüster der Koch. „Er muss ein Kraftsüpplein haben oder eine Schokolade - zünde rasch Feuer an.“ Der Morgenimbiss wurde schnell bereitet, Aschenpüster warf des Prinzen Ring hinein.
Der Koch trug die Tasse auf. Der Prinz trank und fand am Boden mit Erstaunen seinen Ring und fragte hastig: „Wer war so früh schon in der Küche?“ „Euer Durchlaucht, niemand als ich und der Aschenpüster.“, antwortete der Koch.
„Schicke mir diesen Burschen gleich einmal herein!“, gebot der Prinz. Als Aschenpüster kam, sah ihn der Prinz ganz scharf an, aber der Krähenpelz verhüllte alle Schönheit.„Komme her, tritt näher, Aschenpüster!“, gebot der Prinz. „Komm, kämme mich, meine Frisur liegt noch in den Federn!“
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Aschenpüster mit der Wünschelrute (Ludwig Bechstein)
Aschenpüster gehorchte; sie trat ganz nahe an den Prinzen heran und strählte ihm mit elfenbeinernem Kamme das volle weiche Haar. Der Prinz befühlte den Krähenpelz; derselbe war an einigen Stellen abgetragen, daher etwas mürb und fadenscheinig.
Durch die abgeschabten Fäden blitzte es so funkelklar wie Morgentau, das war der Diamantglanz des Prachtgewandes, das Aschenpüster noch unter ihrem Krähenpelze trug.„Jetzt kenne ich dich, o Liebe!“, rief voll unaussprechlicher Freude der Prinz. „Jetzt bist du mein, jetzt bin ich dein! Auf ewig!“ Und schloss die Braut in die Arme und küsste sie.
Kurz vor der Hochzeit bat die schöne Braut sich von ihrem geliebten Bräutigam noch eine Gnade aus. Der gute Koch, der Aschenpüster so wohlwollend aufgenommen und so freundlich und gütig behandelt hatte, empfing von dem Prinzen den Ritterschlag und wurde zum Erbtruchsess erhoben.
Das war ihm recht, da brauchte er das Essen nicht mehr zu kochen, wie sonst, sondern konnte es an der fürstlichen Tafel in aller Ruhe selbst mit verzehren helfen, und als die Hochzeit prachtvoll gefeiert wurde, da trug er im vollen Glanze seiner neuen Würde, geschmückt mit Stern und Orden, dem prinzlichen Paare mit eigener Hand die Speisen auf.
ENDE
Durch die abgeschabten Fäden blitzte es so funkelklar wie Morgentau, das war der Diamantglanz des Prachtgewandes, das Aschenpüster noch unter ihrem Krähenpelze trug.„Jetzt kenne ich dich, o Liebe!“, rief voll unaussprechlicher Freude der Prinz. „Jetzt bist du mein, jetzt bin ich dein! Auf ewig!“ Und schloss die Braut in die Arme und küsste sie.
Kurz vor der Hochzeit bat die schöne Braut sich von ihrem geliebten Bräutigam noch eine Gnade aus. Der gute Koch, der Aschenpüster so wohlwollend aufgenommen und so freundlich und gütig behandelt hatte, empfing von dem Prinzen den Ritterschlag und wurde zum Erbtruchsess erhoben.
Das war ihm recht, da brauchte er das Essen nicht mehr zu kochen, wie sonst, sondern konnte es an der fürstlichen Tafel in aller Ruhe selbst mit verzehren helfen, und als die Hochzeit prachtvoll gefeiert wurde, da trug er im vollen Glanze seiner neuen Würde, geschmückt mit Stern und Orden, dem prinzlichen Paare mit eigener Hand die Speisen auf.
ENDE
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Re: Märchen
Ich muss gestehen, dass ich das Märchen schon im www fertig gelesen hatte, da
ich es nicht kannte.
Aber deine Umsetzung mit den Bilder ist wie immer wunderbar!
Danke dafür!
Marlene
ich es nicht kannte.
Aber deine Umsetzung mit den Bilder ist wie immer wunderbar!
Danke dafür!
Marlene
- Fredeswind
- die Märchenfee
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Re: Märchen
Hihihi, konntest es nicht abwarten, wie es weiter geht. Das gefällt mir, Bechstein sei Dank!Playmomaus hat geschrieben:Ich muss gestehen, dass ich das Märchen schon im www fertig gelesen hatte, da
ich es nicht kannte.
Aber deine Umsetzung mit den Bilder ist wie immer wunderbar!
Danke dafür!
Marlene
für dein Lob!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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- Fredeswind
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Inhalt Fredeswinds Märchenschatztruhe
Allerleirauh
Aschenbrödel
Aschenpüster mit der Wünschelgerte
Brot und Salz segnet Gott
Brüderchen und Schwesterchen
Bruder Lustig
Bruder Nickel
Das blaue Licht
Das Dukaten-Angele
Das Eselein
Das Mädchen aus dem Goldenen Westen
Das Märchen vom Mann im Monde
Das Märchen vom Ritter Blaubart
Das Märchen von den sieben Schwaben
Das Natterkrönlein
Das Rätsel
Das Waldhaus
Das Wasser des Lebens
Daumesdick
De beiden Künigeskinner
De Gaudeif un sin Meester
Der alte Zauberer und seine Kinder
Der Arme und der Reiche
Der Bärenhäuter
Der beherzte Flötenspieler
Der Drache fährt aus
Der Eisenhans
Der Elfenraub
Der erste Christbaum in der Waldheimat
Der Fliegende Holländer
Der Froschkönig
Der Geist im Glas
Der gestiefelte Kater
Der Gevatter Tod
Der gläserne Sarg
Der Hasenhüter und die Königstochter
Der Mann ohne Herz
Der Müller und die Nixe
Der Rattenfänger zu Hameln oder dir Kinder zu Hameln
Der Schäfer und die Schlange
Der singende Knochen
Der treue Johannes
Der Wandergeselle
Der wunderliche Spielmann
Die Bremer Stadtmusikanten
Die drei Hunde
Die drei Männlein im Walde
Die drei Schlangenblätter
Die Goldmaria und die Pechmaria
Die Heilige Nacht
Die kluge Bauerntochter
Die Knaben mit den goldnen Sternlein
Die Probestücke des Meisterdiebes
Die schöne junge Braut
Die Schöne und das Tier
Die sechs Schwäne
Die sieben Raben
Die Sterntaler
Die verzauberte Prinzessin
Die weiße Schlange
Doktor Luther zu Wartburg
Dornröschen
Etwas von den Wurzelkindern
Frau Holle
Fredeswind auf Aotearoa
Fundevogel
Hänsel und Gretel
Hans im Glücke
Häsichenbraut
Heinrich der Löwe
Hirsedieb
Jorinde und Joringel
Jungfrau Maleen
König Drosselbart
Lasse mein Knecht oder Herzog Meves von Sevelin
Muttergottesgläschen
Rapunzel
Rotkäppchen
Rumpelstilzchen
Schlange Hausfreund
Schneeweißchen und Rosenrot
Schwan kleb an
Sechse kommen durch die ganze Welt
Siebenschön
Sneewittchen
Star und Badewännlein
Tischlein deck' dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack
Tom Tit Tot
Von dem Machandelboom
Vom Fischer und Syner Fru
Vom tapfern Schneiderlein
Wie Dummhans Jaqueline heiratete
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Märchenrätsel
Liebe Märchenfreunde,
es ist April, das bedeutet, das nächste Märchenrätsel ist fällig. Vielleicht habt ihr ja Lust am Wochenende ein bisschen zu raten.
Das Märchen ist wieder von Ludwig Bechstein:
„Ein König überlegt, welches seiner drei geliebten Kinder die Königswürde später einmal erben soll, deshalb stellt er ihnen eine Frage. Das Kind, das die klügste Antwort, gibt wird ihm mal nachfolgen.“
Viel Spaß beim Raten!
LG von der Märchenfee Fredeswind
es ist April, das bedeutet, das nächste Märchenrätsel ist fällig. Vielleicht habt ihr ja Lust am Wochenende ein bisschen zu raten.
Das Märchen ist wieder von Ludwig Bechstein:
„Ein König überlegt, welches seiner drei geliebten Kinder die Königswürde später einmal erben soll, deshalb stellt er ihnen eine Frage. Das Kind, das die klügste Antwort, gibt wird ihm mal nachfolgen.“
Viel Spaß beim Raten!
LG von der Märchenfee Fredeswind
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Re: Märchen
Ich hätte auf
Die Gänsehirtin am Brunnen getippt,
aber das Märchen ist von den Gebrüdern Grimm
Die Gänsehirtin am Brunnen getippt,
aber das Märchen ist von den Gebrüdern Grimm
Nicht jeder Schatz besteht aus Silber und Gold...
(Jack Sparrow)
(Jack Sparrow)
Die dunkle Seite der Nacht:http://www.klickywelt.de/viewtopic.php? ... 91#p922791
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