Die Reise des Ritters Johann

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Hype
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Die Reise des Ritters Johann

Beitrag von Hype » Dienstag 14. Juli 2009, 16:10

Hallo alle miteinander,

ich möchte euch heute und im Verlauf der nächsten Tage meine allererste Bildergeschichte präsentieren.
Sie handelt von Ritter Johann, der als treuester Untergebener des Kreuzritteranführers Bertram auf ein gefährliches Abenteuer geschickt wird...
Ich hoffe, euch wird die Geschichte gefallen!
Durch Zufall gefunden und für äußerst gut befunden!
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schnoogebelz
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Beitrag von schnoogebelz » Dienstag 14. Juli 2009, 16:43

....also ich freue mich jetzt schon riesig auf die Geschichte :hop

viele Grüße,
Marco
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Hype
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Beitrag von Hype » Dienstag 14. Juli 2009, 16:46

Kapitel 1

Im Kerker

Kerkermeister Willi saß in den dunklen Gewölben der Burg und bewachte den Mann, dem das Kreuzritterlager so viel Ärger zu verdanken hatte. Heinrich nämlich, so hieß der Gefangene, hatte wichtige Informationen an einen Kreis weitergegeben, dessen Ziel es war, den Anführer der Kreuzritter, Meister Bertram, loszuwerden, mit welchen Mitteln auch immer. Denn dieser, beseelt von einem guten Geist, wünschte sich Frieden und keinen Krieg.

Als Verräter eingekerkt fristete Heinrich nun seine Tage im Verließ.
Seit vielen Monaten hatte er nun schon kein Tageslicht mehr erblickt und der Klang von Stimmen war ihm, ausgenommen der von Kerkermeister Willi, fremd geworden. Vielleicht war das der Grund, warum er an diesem Tage zu Tode erschrocken herumfuhr, als er aus einem Winkel seiner Zelle unvermutet ein Flüstern hörte. Ein Spalt hatte sich in der dunklen Ecke aufgetan, gerade groß genug, dass ein Augenpaar hindurch starren konnte. Eine verschlagen klingende Stimme sprach: "Heinrich!, die Zeit ist gekommen, dich aus deinem Unglück zu erretten!".
Heinrich glotze ungläubig die Wand vor ihm an: "Wer seid ihr, dass ihr mich aus diesem Loch befreien könnt?". Darauf antwortete die Stimme in geheimnisvollem Ton: "Wer ich bin ist gleichgültig; nur so viel: Ich bin einer, dem du durch dein Handeln sehr geholfen hast. Und nun wirst du mir noch einmal helfen!"
"Aber wie sollte ich euch helfen können, Herr?", fragte Heinrich.
"Hinter dieser Wand befindet sich ein geheimer Gang. Er führt weit hinaus, und du wirst, wenn du herauskommst die Zinnen dieser Feste nicht mehr erblicken können!"
"Aber wie sollte euch damit gedient sein?"
"Das brauchst du nicht zu verstehen. Du hast die Wahl, vertraue mir und flüchte aus diesem Verließ, oder bleibe hier und verotte!, denn das ist es, was mit dir geschehen wird, falls du mein Angebot ausschlägst!"
Es wurden Steine aus der Wand gezogen und mit der Zeit tat sich ein Loch auf, durch das man auf allen Vieren hindurchkriechen konnte.
Als Heinrich auf der anderen Seite auftauchte und der Schein der Fackel, die sein Retter in der Hand hielt, ihm in die Augen fiel, musste er mehrmals blinzeln, bevor er sich an die Helligkeit dieses wunderlichen Ganges gewöhnt hatte. Dann blickte er in das Gesicht dessen, der ihm zur Flucht verholfen hatte. Aus Erfurcht verneigte er sich tief.

Zur gleichen Zeit ist Willi damit beschäftigt, eine Schar Mäuse, die sich vor der Treppe tummelte, zu verscheuchen. Dies stellte sich als wohl größter Fehler seines Lebens heraus, denn als er zu seinem Platz zurückkehrte und in die Zelle starrte, die nun leer war, da fuhr ihm ein Schauder den Rücken hinunter. Mit vor Panik bis ans Kinn schlagendem Herzen eilte er die Treppe nach oben, die ihn zum Hauptmann der Burgwache führte.
Beim Anblick der leeren Zelle packte diesen der Zorn und in seiner Raserei packte er Willi und warf ihn in den Tiefen Schacht, der einst ein Brunnen gewesen war. Langsam schwoll seine Wut ab. Er musste an die frische Luft, um wieder klar denken zu können. Meister Bertram musste sofort in Kenntins gesetzt werden!

Heinrich war in der Zwischenzeit am Ende des Ganges angelangt und trat nun einem nebeligen Morgen entgegen.
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Beitrag von Hype » Dienstag 14. Juli 2009, 16:47

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Beitrag von Hype » Dienstag 14. Juli 2009, 17:18

Kapitel 2

In der Halle

Nichts von dem ahnend, was sich unlängst im Kerker ereignet hatte, schmausten Meister Bertram und die Ranghöchsten am Hofe in der großen Halle. Anwesend waren außer Meister Bertram und den Torwachen die beiden Brüder Tobias und Jakob, die nur anhand ihrer Haarfarben unterschieden werden können, denn Tobias hat rabenschwarzes und Jakob strohblondes Haar, der mächtige und oft grimmige Gisbert, sowie zwei Ritter, die sehr hoch in der Gunst des Königs stehen: Der alte Haudegen Franz und Johann, der von Meister Bertram gleichermaßen geschätzt und geachtet wird.
Man tratschte und aß und trank, bis plötzlich eine der Wachen an den Platz Bertrams herantrat, um diesem das Eintreffen des Wachhauptmannes anzukündigen. Dieser preschte auch sogleich, immer noch aufgebracht von seiner Entdeckung, in die Halle und berichtete dem Meister mit vor Wut zitternder Stimme, was sich im Verließ zugetragen hatte. Mit einem lauten Schrei sprang dieser von seinem Stuhl auf. Schnell faste er sich wieder und begann darüber nachzusinnen, was nun geschehen sollte.
"Franz!, Johann!, ich habe einen Auftrag für euch. Da ihr dem Bericht des Hauptmannes lauschen konntet, muss ich euch nicht erklären, was mein Begehr ist! Ich bitte euch, reitet los und bringt diesen Gefangenen zurück. Ich fürchte das Schlimmste. Ein solcher Mann in den Händen des Feindes aus unseren eigenen Reihen, dass kann nichts gutes für uns bedeuten! Sein Eintreffen wird den Kreis der Rebellen mit Zuversicht nähren und sie werden uns wieder plagen, diese Aufsässigen! Bitte, bitte findet ihn!"
Bei diesen Worten verließen nicht nur Franz und Johann die Halle, auch der finstere Gisbert entfernte sich.
Durch die Fenster fielen die letzten Strahlen der Morgensonne.
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baubob
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Beitrag von baubob » Dienstag 14. Juli 2009, 18:37

super :respekt :staun3
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Fredeswind
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Beitrag von Fredeswind » Dienstag 14. Juli 2009, 20:29

:bang1 :bang1 :ohnmacht

Tolle Geschichte, bin schon auf die Fortsetzung gespannt!

Gruß Fredeswind :pfeif
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)




15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
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templer
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Beitrag von templer » Dienstag 14. Juli 2009, 21:12

:bang1 :respekt :bang1
Gruß [img]http://www.cosgan.de/images/smilie/figuren/e075.gif[/img]
I templari c´entrano sempre
Heroes await me
My enemies ride fast
Knowing not this ride's their last
Saddle my horse as I drink my last ale
Bow string and steel will prevail
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woelfchen
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Beitrag von woelfchen » Dienstag 14. Juli 2009, 21:14

Hey, das ist spannend. Wann gehts weiter? Hoffentlich nicht erst "Nächste Woche selbe Zeit" :grrr :huh :grinsen
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erwinius
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Beitrag von erwinius » Dienstag 14. Juli 2009, 22:08

Super!!!!!!! :bang1 :bang1
Ich bin echt begeistert!!!!!!! Eine tolle Geschichte, sehr schön in Szene gesetzt und mit vielen genialen Details ausgestattet!!!!!

Gratulation..... bitte weiter so!!!!!!!!
Erwinius
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Hype
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Beitrag von Hype » Mittwoch 15. Juli 2009, 10:00

Kapitel 3

Der Aufbruch

Auf dem Hof angekommen berieten sich Franz und Johann über das weitere Vorgehen.
"Johann, wir sollten uns getrennt auf den Weg machen!", sagte Franz und blickte Johann ernst in die Augen.
"Ich meine es ernst.! Wenn überhaupt werden wir unseren Gefangenen finden, wenn wir getrennt durch die Ländereien streifen!", bestärkt Franz seine Worte.
"Aber Franz, bin ich denn bereit allein, ohne deine schützende Hand, durch die Wildnis zu wandern?", fragte Johann etwas verlegen.
"Mein lieber Johann ( :grinsen ) , du hast dich all die Jahre, in denen ich dich ausgebildet habe, besser angestellt, als alle Männer, die ich davor zu erziehen hatte! Glaube mir, wenn ich dir sage, dass du von mir alles gelernt hast, um diese Prüfung zu bestehen, und dass du wahrlich bereit bist für sie! Ruhe dich den Vormittag über aus, lasse dir Waffen und Ausrüstung geben und schlafe dann. Morgen früh sollst du los reiten! Ich aber werde mich sofort auf den Weg machen! Ich wünsche dir für deinen Weg das allerbeste!", ermutigend blickte Franz Johann an. Dieser blickete mit verlegenem Stolz über die Worte seines Lehrers zurück.
Der Stallbursche brachte ein Pferd für Franz heran und so gleich ritt er los.
Johann aber begab sich sogleich in die Waffenkammer, wie Franz es ihm geheißen hatte. Er verlangte nach seinen Waffen und seiner Rüstung und begab sich in sein Gemach, das, wie die Gemächer der anderen Ritter, überhalb der Waffenkammer gelegen war. Er stärkte sich und legte sich anschließend hin, damit er für den nächsten Tag seiner Abreise ausgeruht und frisch wäre. Verschlafen legte er am nächsten Tag seine Rüstung an, zog ein Gewand mit dem Wappen seines Herren über und verließ sogleich sein Gemach durch die Waffenkammer. Als er nach draußen in die diesige Luft trat, erblickte er den Stallburschen, der an einen Stapel Fässer gelehnt schlief. Von oben herab rief ein Priester, was er denn um diese Zeit zu tun gedenke. Johann ignorierte ihn.
"Diese unverschämten jungen Burschen!", murrte der Priester seinen Begleitern zu, einem französischem Tempelritter namens Hugo Chevallier und einem Hospitaler, Peter, der neben dem finsteren Gisbert die Position des zweiten Beraters des Meisters inne hatte.
Während dessen hatte Johann den Stallknecht geweckt und dieser brachte ihm sogleich ein prächtiges Pferd mit glänzend schwarzem Fell. Sogleich saß Johann auf und ritt eilends vom Hof.
Die drei Geistlichen saßen weiterhin zusammen und zerbrachen sich den Kopf darüber, was wohl der Grund für die frühe Abreise des Ritters wäre.
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Beitrag von Hype » Mittwoch 15. Juli 2009, 10:02

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Beitrag von Hype » Mittwoch 15. Juli 2009, 11:07

Kapitel 4

Im Wald

Der Nebel des Vortages hatte sich immer noch nicht verzogen und weiße Schwaden machten die Sicht für Johann schlecht. Nachdem er auf vom Hof aufgebrochen war und über viele Felder geritten war, kam er nun durch einen Felsentunnel in den dunklen Wald. Hier war die Sicht besonders schlecht. Über dem feuchten Boden erhoben sich die Nebelfetzen noch schlimmer, als sie es vorher schon getan hatten und Johann musst sein Pferd mit der größten Vorsicht lenken, damit es nicht durch einen unglücklichen Zufall ins Straucheln gerate oder gar stürze. Die Äste knarrten und die Luft war nass vom Nebel. Eine eisige Kälte ging vom Wald aus, die Johann erschaudern ließ. Ganz unerwartet blieb sein Pferd stehen. Ein großer Ast versperrte den Weg. Mit einem unguten Gefühl und der Gewissheit, dass er einen großen Fehler begehen würde, stieg er vom Pferd ab und betrachtete den Ast genauer. Noch bevor er die geraden Schnitte an den Enden den Holzes ausgemacht hatte, hörte er hinter sich Geräusche! Rasch drehte er sich herum.
Drei rohe Kerle standen da, bis an die Zähne bewaffnet. Offenbar waren es Banditen.
"Ey du da, ja genau dich meine ich du feiner Fatzke. Glaubst du wirklich, dass du einfach so durch meinen Wald reiten kannst? Was fällt dir eigentlich ein. Wer bist du überhaupt, wie ist dein Name, wo kommst du her, wo willst du hin?", fragte der Anführer der Bande.
Keine Antwort.
"Du willst nicht reden?! Na gut! Gunnar!, Alfred!, nehmt ihm die Waffen ab und fesselt ihn! Wir werden ihn mitnehmen. Er sieht aus, als ob er einen reichen Herren hätte, der für ihn sicherlich eine ganze Menge bezahlen wird, Harharhar...!"
Bei sich dachte Johann, dass dies die Wälder des Ordens seien, aber er schluckte es herunter und ließ sich ohne Widerstand gefangen nehmen, wusste er doch, dass es ihm so oder so nichts nützen würde.
"Mein Name ist übrigens Frek. Ich bin der Anführer der Banditen, die sich über eure ganzen Ländereien verteilen. Wir waren grade auf dem Weg zu einem Überfall. So wie's aussieht, hast du grade ein paar Bauern Glück gebracht! Ihre Säue können die jetzt auf jeden Fall behalten, zumindest vorerst! Wir werden heute Nacht hier im Wald in einem unserer Verstecke bleiben. Ich hoffe, dass ist dir genehm! Morgen werden wir weiter ziehen...".
"Seid ihr es, die sich offen gegen den Meister widersetzen und seine guten Taten überall vernichten und ihm nach dem Leben trachten?", platzte es aus Johann heraus. Fragend blickte Frek ihn an:
"Von was für einem Meister redest du eigentlich? Ich kenne keinen Meister und würde ich einen kennen, so wäre es mir schnurzpiepegal. Ich bin Bandit und alles was ich mir zu Ziel gesetzt habe ist, Unruhe unter den Menschen zu stiften und ihnen ihr Hab und Gut weg zu nehmen. Dein Meistergeschwafel interessiert mich nicht!"
Also ist die Gefahr nicht halb so groß, wie ich angenommen hatte!, dachte Johann bei sich.
"Männer, führt ihn ab. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Los jetzt!"
Sie gingen Meile um Meile über weichen Waldboden, schlecht angelegte Pfade und durch kleine Rinnsale, die einst kleine Bäche gewesen waren. Vor einer Felswand hielten sie unvermittelt an. Johann glaubte, sie hätte sich verlaufen. Doch plötzlich, als sich einer der beiden Banditen, ob es Gunnar oder Alfred war wusste Johann nicht, an einem Stein zu schaffen machte, glitt vor ihnen ein Stück der Wand zur Seite und ein Gang wurde sichtbar. Sie schritten hindurch und kamen über einen ansteigenden Pfad einen kleinen Berg hinauf, der vorher von den mächtigen Bäumen verdeckt gewesen war. Oben auf seiner Spitze gab es eine Feuerstelle, Bänke und allerlei Nahrungsmittel. Johann wurde mich einer Kette am Boden fest gemacht und bekam etwas Stroh um sich warm zu halten.
Die Nacht war herein gebrochen und die Gauner hatten sich über einem Lagerfeuer eine warme Mahlzeit bereit gemacht. Dazu gab es jede Menge Bier. Johann beobachtete, wie die drei Strolche sich einen Krug nach dem anderen einverleibten und zusehends betrunkener wurden. Ihm schoss ein Gedanke durch den Kopf. Er war unsinnig und er wollte ihn schon verwerfen, aber irgendetwas veranlasste ihn doch dazu, die Worte aus sich heraussprudeln zu lassen:
"Alfred, Alfred...", flüsterte er.
"Alfred, komm mal her ich habe da eine Frage!".
Alfred kam schwankend näher und setzte sich zu seinem Gefangen.
"Hicks...wa..waas gibt's dennn...?", lallte er und ein gewaltiger, stinkender Rülpser entwich seinem Mund.
"Schuligung..."
"Alfred, sag, warum nur ist Frek euer Anführer? Schau ihn dir doch mal an, die fette Schweinebacke kann doch nicht mit euch mithalten. Es muss doch eine Plage sein, immer mit ihm herum zu ziehen. Der schaffte es doch kaum eine halbe Meile weit, ohne aus der Puste zu kommen. Außerdem scheint er mir nicht der hellste zu sein...", Johann wandte angewidert den Kopf ab, als ihm erneut der fauligen Geruch nach Bier und Mundgeruch in die Nase stieg.
"Alfred ich denke, du wärest der bessere Anführer für eure Bande. Du bist stark, klug und meiner Meinung nach der beste Mann aus eurem Trupp! Wieso willst du dich nicht zum Anführer ausrufen lassen?"
"Da..das is eine seehr seehr gudde Ideee...hicks...wenn isch gans ellich bin, dan...dann mu...muss isch saggen, dass ich wiglich bessa geeignd bin als dieser dum..dumme, alte Sack...hick...!"
"Es freut mich, dass wir einer Meinung sind: Leg dich jetzt hin, du musst morgen ausgeruht sein, damit du dein Vorhaben in die Tat umsetzen kannst!"
"Ja, jaa...das...hick...das werd isch tuun...gude Nach...schnarch...", Alfred war eingeschlafen.
Und nun zu Gunnar, dachte Johann. An diesem aber sollte sein Plan scheitern. Gunnar nämlich hatte die Worte, die Johann Alfred eingeflüstert hatte, mit gehört und schäumte vor Wut, wusste er doch, was Johann bezwecken wollte. Als Johann ihn rief um ihm die eben diese Worte ebenfalls zu sagen, da konnte Gunnar nicht mehr an sich halten! Er nahm sich einen Hammer, der gerade griffbereit neben seinem Platz lag, und ging auf Johann los. Dieser, überrascht von der plötzlichen Bewegung sprang von seinem Lager auf, trat einem Schritt zu weit und spürt, dass er nichts spürte. Er fiel rückwärts den Berg hinab und riss dabei die Kette aus ihrer Verankerung im Boden los. Den Aufprall nahm er nur noch verschwommen war.
Von oben hallte noch die Stimme Gunnars: "Auch wenn es Frek nicht gefallen wird, aber dass du weg bist, ist besser für uns alle. Ich hoffe du wirst nach diesem Sturz ewig in der Hölle schmoren. Zwietracht zu säen ist ein hinterhältiger Plan und wird bei uns nicht gelingen. Wir mögen zwar Banditen sein, aber dennoch sind wir uns gegenseitig treu!"
Johann hörte diese Worte schon nicht mehr.
er erwachte, als ihm jemand hart ins Gesicht schlug. Verschwommen nahm er den Umriss eines Mannes wahr. Nach einiger Zeit klärte sich sein Blick und er erkannt Franz.
Leise sprach er: "Oh, Franz, was ist mit mir passiert, wo bin ich und warum schmerzt mein Kopf, als wenn hundert Hämmer darauf herumprügeln würden...", seine Stimme wurde leiser und leiser und schließlich fiel er zurück in seine Ohnmacht.
Franz hob ihn behutsam auf und setzt ihn auf sein Pferd. Über die Mähne gelehnt saß Johann auf dem Pferd und Franz führte sie aus dem finsteren Wald heraus, um Johann ins Hospiz zu bringen.
Dunkel waberten jetzt die Nebelschwaden durch den Wald in der dunkelsten Stunde kurz vor der Dämmerung. Franz und Johann auf dem Pferd waren bald vollständig von ihnen verschluckt.
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Beitrag von Hype » Mittwoch 15. Juli 2009, 11:14

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Beitrag von Hype » Mittwoch 15. Juli 2009, 11:15

Fortsetzung folgt...!
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