Die Handelsgilde: Teil IV - Neue Feinde

[Vauban]

Der Hauptmann hieb seinem Pferd die Sporen in die Flanken und preschte durch die Kämpfenden. Es kümmerte ihn nicht, dass er dadurch einen weiteren Mann verlor, den er vom Pferd in eine aufragende Lanze stieß. Sein Ziel war Ras. Er packte den Schmied und zog ihn wie einen Kartoffelsack auf sein Pferd.

[Vauban]

Dann schrie er, „Rückzug!“ Ras kam zu Sinnen und brüllte, „Lilian! Meine Frau!“ Aber Eborin ignorierte ihn, gab ihm stattdessen einen Hieb mit dem Schwertknauf, so dass Ras betäubt erschlaffte.

[Vauban]

Lilian hingegen wurde von zwei Händen durch den Spalt im Portal gezogen. Danach fiel der Torflügel wieder krachend zu, und man hörte den Riegel fallen.

[Vauban]

Sechs Gepanzerte standen noch aus vielen Wunden blutend vierzehn Händlern gegenüber. Die Armbrustschützen folgten als erste ihrem Hauptmann. Sie hatten kein sicheres Schussfeld mehr. Als auch der letzte Dunkelweltler schließlich zu Boden sank, folgten noch acht Händler nach oben. Einen weiteren hatten die Gepanzerten noch mit ins Grab genommen.

Fortsetzung folgt ...

[Corporal Steagle]

Meister
geniale Fortsetzung !!

Aber du wirfst fast mehr Fragen auf als du durch die Geschichte beantworten lässt .


BITTE MACH BALD WEITER .

LG CS

[pbfox]

Servus Vauban,

wieder mal eine sehr gelungen Fortsetzung - genial .

LG

pbfox

[Vauban]

@Corporal Steagle & pbfox: Vielen Dank!

Und hier kommt nun das letzte Kapitel des IV. Teils. Der fünfte (und letzte) der Handelsgilde ist aber ebenfalls bereits in der Mache.

Viele Grüße und herzlichen Dank für's Vorbeischauen

Vauban

[Vauban]

Kapitel XXIII.

Während Ras dem Tageslicht und einem höchst gefährlichen Schicksal entgegengebracht wurde, fand Lilian sich in einer Umarmung wieder. Chezara presste ihre Schwiegermutter an ihre Brust und versuchte sie zu beruhigen, „Lilian, ich bin es, Chezara, deine Schwiegertochter, Harims Frau.“ Als Lilian die Stimme und die vertrauten Namen hörte, beruhigte sie sich ein wenig. Sie starrte im Halbdunkel auf Chezara und erkannte sie schließlich, „beim Unbeschreiblichen, Kind, was ist geschehen.“

[Vauban]

Terna, die sich bewusst im Hintergrund hielt, drängte jedoch zum Aufbruch. „Wir sind hier nicht sicher. In kürzester Zeit kann es hier von Gepanzerten nur so wimmeln. Verabas wird sie nicht ein weiteres Mal überzeugen können.“ „Dein Vater ist auch hier, Chezara?“ „Ja, aber das ist eine lange Geschichte. Wir müssen hier schnell verschwinden.“ Terna überzeugte sich davon, dass auf der anderen Seite des Tores nichts zu hören war. Dann öffnete sie das Portal wieder einen Spalt weit und lugte hinaus. Alles war ruhig, kein fremder Laut zu hören. Die Dunkelweltlerin schlich vor das Tor.

[Vauban]

Vorsichtig stiege sie über die gefallenen Menschen und Dunkelweltler hinweg. Terna beugte sich zu einem der Toten hinab und entnahm seinen toten Fingern einen Dolch, einem anderen einen kurzen Spieß. Chezara bewunderte die Umsicht ihrer Freundin und tat es ebenso wie ihre Schwiegermutter der Dunkelweltlerin nach. Nach kurzem Zögern nahm auch Verabas ein Schwert an sich.

[Vauban]

Terna übernahm die Führung und brachte sie in ihr altes Versteck zwischen den Felsen. Mit der Unterstützung von Chezara und Verabas schaffte auch Lilian es, der Dunkelweltlerin zu folgen. Harims Mutter war geschwächt. Sie hatte an Gewicht verloren, und die Gefangenschaft hatte sie um Jahre altern lassen.

[Vauban]

Im Versteck angelangt übernahm Terna wieder die Rolle der Wächterin, während die drei Menschen sich flüsternd austauschten. Lilian begann mit ihrer Erzählung. „Boten berichteten uns von Tirians Tod. Mit der gleichen Nachricht bat Turid um eine Unterredung mit seinem Bruder Ras. Zwei Tagesritte nachdem wir nach Mittland aufgebrochen waren, wurden wir von vier Männern überfallen. Wir führten kaum Geld mit uns und fürchteten um unser Leben.“

[Vauban]

„Mit einem oder zwei hätte es Ras sicherlich aufgenommen, doch mit vieren ... Der Anführer hielt ein Schwert in der Hand. Sein Blick ließ uns keinen Augenblick lang daran zweifeln, dass er es auch benutzen würde.“

[Vauban]

„Doch das Gesindel wollte kein Geld. Sie fesselten uns. Dann stülpten sie Säcke über unsere Köpfe, so dass wir nicht sehen konnten, wohin sie uns brachten. Es dauerte mehrere Tage. Nur wenn wir rasteten oder schliefen, befreiten sie uns von den Säcken. Wir wurden streng bewacht, uns bot sich keinerlei Möglichkeit zur Flucht. Schließlich brachte man uns in eine Höhle oder etwas ähnliches. Wenn es denn möglich war, es wurde noch dunkler um uns. Das Atmen unter den Säcken fiel uns immer schwerer. Irgendwann hielten wir an, und fremde Stimmen und Geräusche waren um uns.“

[Vauban]

„Zum ersten Mal in unserer Gefangenschaft mussten wir mit verbundenen Augen absteigen. Ich wäre fast gestürzt, doch man half mir.“ Lilian krempelte ihren Ärmel ihres Kleides nach oben und zeigte ihren Unterarm. Chezara erkannte schlecht verheilte Wunden und ahnte, woher sie stammten. „Doch die Hände, die mich hielten, hatten lange Krallen. Nie zuvor habe ich etwas ähnliches gespürt. Schließlich stieß man uns in eine Kammer ohne Fenster.“