Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

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Vauban
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Sonntag 4. März 2012, 15:51

"Mein Junge, nun aber raus mit der Sprache. Was hast du angestellt?" wollte er von seinem Neffen wissen. In all den Jahren war dieser ihm ans Herz gewachsen, und Rigas war wie ein Sohn für ihn. Nie hatte er ihm Anlass zur Sorge bereitet, doch nun fand er das Verhalten des jungen Mannes höchst ungewöhnlich. "Ich habe nichts angestellt, Onkel. Ich möchte heute nur so früh wie möglich mit der Auslieferung der Brote beginnen." Diese Antwort versetzte den Onkel in ein noch viel größeres Erstaunen. Obgleich es nie Beschwerden über die Auslieferung der Brote gab, wusste er doch, wie sehr Rigas diese Arbeit hasste, und dass er sie stets so spät wie nur möglich anging.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Sonntag 4. März 2012, 15:52

Kopfschüttelnd sah der Bäckermeister dann zu, wie Rigas die Stiege mit den Broten packte und sich pfeifend auf den Weg machte. Hatte er seinen Neffen jemals pfeifen gehört? Er nahm sich fest vor, in einer ruhigen Minute mit seiner Schwester über Rigas zu reden. Vielleicht wusste sie als seine Mutter ja mehr. Mit diesem Gedanken kehrte er in die Backstube zurück.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Sonntag 4. März 2012, 15:52

So schnell wie er nur konnte, lieferte Rigas die bestellten Brote aus. Er freute sich sehr auf das Wiedersehen mit Sina. Nun hatte er nur noch das Gasthaus in der Pferdegasse zu beliefern, dann konnte er sich auf den Weg zum Haus des Schneiders machen. Als er an die Küchentür klopfte, empfing die Wirtsfrau ihn mit den Worten, "guten Morgen, Rigas, so früh habe ich dich gar nicht erwartet, aber komm rein, ich habe große Neuigkeiten."
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Sonntag 4. März 2012, 15:53

Nur widerwillig folgte der junge Mann der Wirtsfrau in die Küche. Er kannte die geschwätzige Wirtsfrau sehr gut, nichts blieb ihrer Neugierde verborgen und alles, was sie auch erfuhr, musste sie weiterverbreiten. Aber der Wirt war ein guter Kunde, und so musste er sich seinem Schicksal fügen. In der Küche angekommen schob die Wirtin Rigas an den Tisch, setzte sich zu ihm und sprach zu ihm, "große Dinge stehen bevor, aber du musst mir versprechen, es nicht weiter zu erzählen."
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Sonntag 4. März 2012, 15:53

Ohne die Antwort des jungen Mannes abzuwarten, begann sie zu erzählen, "Turfried von Mittland und Merhard, König des Seenlandes, wollen ihre jahrelange Fehde beenden und einen Friedensvertrag schließen. Dazu werden sie ihre erstgeborenen Söhne jeweils dem Gegner als Geisel überlassen. Aber das Beste kommt noch... Um den Vertrag zu unterschreiben und die Geiseln auszutauschen, werden beide Könige hierher zu König Linhold ins Südreich reisen."
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Sonntag 4. März 2012, 15:53

"Was glaubst du, wieviele Besucher dieses Ereignis anziehen wird? Wir werden das Geschäft unseres Lebens machen." Voller Vorfreude über den zukünftigen Gewinn trommelte die Wirtsfrau mit den Fäusten auf den Tisch. "Aber jetzt mach schnell, halt mich doch nicht so lange auf, ich muss noch so viele Vorbereitungen treffen! Beeil dich!" Froh darüber, der Wirtsfrau doch noch so schnell entronnen zu sein, machte Rigas sich auch sofort wieder auf den Weg.

Fortsetzung folgt ...
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von pbfox » Montag 5. März 2012, 06:36

Hallo Vauban,

WUNDERBAR in Wort und Bild :great .

Ohne deine tollen Geschichten würde hier in der KW was fehlen.

LG :kavalier

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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Freitag 9. März 2012, 20:59

@pbfox: Danke :kavalier Vorerst gibt es ja glücklicherweise noch genügend Material zum Nachholen :kicher




Kapitel V.


So reihten sich Tage zu Wochen, und es wurde Herbst. Während Torim seine Begegnung mit dem neuen Heiler schon fast wieder vergessen hatte, erfreuten Rigas und Sina sich an ihrer aufblühenden Liebe. Die beiden frisch Verliebten dachten auch schon an eine Verlobung.
In diesen Tagen ließ König Linhold nun ein großes Fest anläßlich des Besuches der Könige Turfried und Merhard verkünden.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Freitag 9. März 2012, 20:59

Wie die Wirtin es angekündigt hatte, kamen die Besucher von Nah und Fern zu diesem Fest. Wer es sich erlauben konnte, reiste zu diesem Ereignis an. Schließlich sah man nicht jeden Tag drei Könige mit ihren Familien und Rittern an einem Ort. Während vor den Toren der Stadt ein großes Festgelände aufgebaut wurde, strömten die Besucher nach Siebenbrücken und füllten die Gasthäuser.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Freitag 9. März 2012, 21:00

Der große Tag rückte immer näher. Schließlich traf als erster König Turfried von Mittland ein. Mit großer Gefolgschaft ritt er zur Burg Adlerfels, der Stammburg König Linholds, hinauf. Unzählige Neugierige säumten seinen Weg zur Burg. Eifrig waren sie darauf bedacht, einen Blick auf den hohen Besuch werfen zu können. Und genauso zahlreich war die Zuschauermenge, als am nächsten Tag auch König Merhard diesen Weg zur Burg nahm.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Freitag 9. März 2012, 21:00

In weiser Voraussicht hatte Linhold den beiden Kontrahenten samt Gefolge voneinander getrennte Trakte seiner Burg als Unterkunft zugewiesen, damit sie sich bis zum Vertragsabschluss aus dem Weg gehen konnten. Auch auf der Burg wurden jetzt die letzten Vorbereitungen für die Feierlichkeiten getroffen. Der Weg für den Frieden war bereitet.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Freitag 9. März 2012, 21:01

Endlich war es so weit, die verfeindeten Könige wurden zum Festsaal geführt. Turfried sollte von der linken, Merhard von der rechten Seite den Saal betreten. Den Pagen wurde eingeschärft, dass sie die Türen gleichzeitig öffnen und die Gäste stets auf gleicher Höhe haltend vor König Linhold bringen sollten, damit keiner der hohen Gäste sich benachteiligt fühlt.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Freitag 9. März 2012, 21:01

Die unzähligen Proben brachten den gewünschten Erfolg. Nach dem dritten Klopfen des Zeremonienmeisters öffneten die Pagen zeitgleich die Türflügel und geleiteten die Könige samt Gefolge vor ihren Gastgeber. Zur eigenen Sicherheit war man übereingekommen, dass mit Ausnahme der Wachen des Burgherrn niemand bewaffnet den Festsaal betreten dürfe. Würdevoll und in angespannter Stille traten die Könige mit ihren Erstgeborenen nach vorne und bewegten sich gleichzeitig, so als ob auch sie diesen Teil der Zeremonie geprobt hätten, vor König Linhold.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Freitag 9. März 2012, 21:02

Mit gesenktem Blick und eine ungewisse Zukunft erwartend traten die Königssöhne hinter ihren Vätern hervor, verbeugten sich zunächst vor König Linhold und dann vor ihren Vätern. Nun erhoben sie ihre Köpfe, blickten einander in die Augen und verbeugten sich voreinander, tauschten dann ihre Plätze und verbeugten sich noch einmal vor den Königen. Während dieses eigentümlichen Tanzes der Königssöhne herrschte absolute Ruhe im Saal. Kein Wort wurde gesprochen, und kein Ton erklang.
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Re: Die sechs Königreiche Teil I - Abenddämmerung

Beitrag von Vauban » Freitag 9. März 2012, 21:02

Nachdem die Königssöhne ihren neuen Platz eingenommen hatten, wandten Turfried und Merhard sich einander zu und begannen gemeinsam zu sprechen, "mein Sohn ist dein Sohn, und dein Sohn ist mein Sohn. Solange ich der Vater meiner Söhne bin, solange soll Frieden zwischen unseren Reichen herrschen. In Zeiten der Not gelobe ich Beistand und Unterstützung, auf dass der Unbeschreibliche diesen Frieden segne."
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