Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

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blueflower
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Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Samstag 14. Dezember 2013, 16:12

:weihnacht2

Alle Jahre wieder ...
... üben wir mit unseren Kindergottesdienst-Kindern ein Weihnachtsstück ein.
Morgen ist Premiere :hop
Same procedure as last year ...
... habe ich auch in diesem Jahr die Handlung als Bildergeschichte für den Beamer im Hintergrund fotografiert. In den nächsten Tagen werde ich das Bühnenstück zu einer Erzählung umschreiben und hier präsentieren.
Es geht rund um Geschenke: Gekauft, gebastelt, zerdeppert, geklaut ... und um das eigentlich größte Geschenk an Weihnachten.
Als musikalisches Thema für die Aufführung habe ich mir einen Evergreen ausgesucht:
"You've Got a Friend" von Carole King
http://www.youtube.com/watch?v=qde5NMy7WTU

Also ... Vorhang auf!
01_titel.jpg
Es war der 23. Dezember. Wie im Flug waren die letzten Wochen vor dem Fest vergangen. Nun war der erste Ferientag. Lena sah gespannt fern, während ihr Bruder Leon mit seinem Freund Pascal spielte und ihre Mutter noch die letzten Weihnachtseinkäufe machte.
02_wohnzimmer.jpg
Schlüssel klapperten, Tüten raschelten, und patschnass vom Regen trat Lenas Mutter ein. "Brr, ist das ein Wetter!" schimpfte sie und zog ihre Jacke aus. "Ah, ist das schön warm hier!" rief sie aus und rieb sich die kalten Hände.
Lena stürmte zur Tür und rannte ihre Mutter fast um. "Hast du die Vase für Tante Ina gekriegt?" fragte sie, und schon hatte sie ihre Finger in einer der Tüten. "Finger weg!" mahnte ihre Mutter. "Da ist was für dich dabei! Ich zeig' dir die Vase gleich. Aber erst mache ich mir noch einen schönen warmen Kaffee und schalte den Ofen ein. Ich hab' nämlich Pizza mitgebracht."
03_mama_kommt.jpg
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von Junker Jörg » Samstag 14. Dezember 2013, 20:42

Macht hoch die Tür...

*träller*

jj:
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Samstag 14. Dezember 2013, 21:15

:grinsen :grinsen :grinsen
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Sonntag 15. Dezember 2013, 21:24

Kurz darauf kam sie wieder mit einer eleganten Vase in der einen und einem dampfenden Kaffee in der anderen Hand. "So, da ist das gute Stück", verkündete sie. "Gefällt's dir?"
Lena runzelte die Stirn. "Na ja ..." meinte sie. Die Erwachsenen hatten halt doch einen anderen Geschmack. Gedankenversunken betrachtete sie das teure Geschenk.
04_mama_vase.jpg
"Du, Mama", begann sie schließlich. "Eigentlich feiern wir an Weihnachten doch den Geburtstag von Jesus. Da müsste doch er Geschenke kriegen! Was meinst du? Worüber würde er sich freuen?"
Lenas Mutter schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung", antwortete sie. "Du stellst manchmal Fragen!"
Plötzlich hielten beide inne und zogen die Nase kraus. "Was stinkt denn da?" platzten sie wie aus einem Munde heraus.
Lenas Mutter wurde blass. "Die Tüte!" rief sie. "Ich hab' die Herdplatte statt den Ofen angestellt, und die Tüte liegt drauf!" Eilig stellte sie die Vase und den Kaffee ab und stürze in die Küche. "Pass auf die Vase auf!", rief sie Lena zu.
05_qualm.jpg
Zuletzt geändert von blueflower am Sonntag 15. Dezember 2013, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Sonntag 15. Dezember 2013, 21:38

Lena schielte zu der Vase herüber. Also wirklich! Auf was für einen Kitsch die Erwachsenen manchmal abfuhren! Bestimmt rissen sie das Ding den Verkäufern aus der Hand.
Sie schnappte die Vase, hielt sie in die Luft und drehte sie nach allen Seiten. Wie ein Marktschreier begann sie: "Meine Damen und Herren! Sehen Sie sich dieses Prachtstück an! DAS Geschenk für Ihre Allerliebsten! Greifen Sie zu und kaufen Sie noch heute diese wunderschöne Va....!"
06_lena_vase.jpg
In diesem Augenblick stürmten Leon und Pascal herein, die gerade Fangen spielten. "Du kregst mich nicht, du kriegst mich nicht!" rief Leon, und ehe er sich versah, stieß er mit Lena zusammen.
Da rutschte ihr die Vase aus der Hand und zerbrach mit lautem Klirren in tausend Scherben. (Anm.: sorry, ich wollte das Ersatzteil nicht kaputt machen ... also nur ein Fake-Riss ...)
07_crash.jpg
Lenas Mutter stürzte herein. "Was ist denn jetzt passiert?" Da sah sie die Bescherung! "Musst du alles kaputt machen?" schimpfte sie.
Kleinlaut stammelte Lena: "Ich ... ich hab' wohl doch nicht so gut aufgepasst."
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Mittwoch 25. Dezember 2013, 08:49

Lenas Mutter hatte den Vorfall schnell vergessen. Gut gelaunt begann sie, Geschenke einzupacken.
08_geschenke_einpacken.jpg
Nur Lena saß trübsinnig auf der Couch und starrte vor sich hin.
"Hey, Lena", begann ihre Mutter. "Das war echt nicht toll mit der Vase. Aber jetzt hör auf zu grübeln! Sind doch nur Scherben!"
"Aber ... die war doch voll teuer", wandte Lena ein.
"Weißt du noch, was du mich vorhin gefragt hast?" fragte Lenas Mutter."Überleg dir doch lieber, was du Jesus zum Geburtstag schenken würdest!"
"Hmm ... Geburtstag ..." murmelte Lena gedankenversunken. "Er braucht 'ne Geburtstagskarte!" verkündete sie plötzlich lauthals. "Ich bastle ihm die tollste Geburtstagskarte der Welt, und die stelle ich dann unter den Weihnachtsbaum!
09_basteln.jpg
Vorfreude ist etwas Geheimnisvolles. Nun hatte sie beide ergriffen. Fleißig packte Lenas Mutter die Geschenke ein und schrieb Geschenkanhänger, und Lena bastelte fieberhaft an ihrer Karte. Bald darauf hatte ihre Arbeit Gestalt angenommen. "Oh Mama, wird die toll!" rief sie mit strahlenden Augen. "Hast du noch irgendwo die Tube mit dem Glitter?"
"Ja, dort drüben in der Schublade", antwortete ihre Mutter.
Eilig holte Lena die Tube und öffnete sie. Aber so sehr sie auch drückte - nichts kam heraus!
"Och, die ist eingetrocknet", meinte sie enttäuscht. Dann hielt sie inne. "Moment mal ..." Sie zog sich eine Haarklammer aus dem Haar und stach damit in den Tubenhals.
In einem neuen Versuch drückte sie fest auf die Tube, und ... der ganze Glitter ergoss sich wie eine schwabbelige Soße über die Karte!
10_malheur.jpg
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Mittwoch 25. Dezember 2013, 09:38

"Oh Mist! Alles futsch!" jammerte Lena. "Nix mache ich heute richtig!"
"Hey", versuchte ihre Mutter sie zu trösten. "Jesus freut sich doch genauso über deine Mühe! ICH würde das tun!"
"Ach ..." brummte Lena enttäuscht.

In diesem Augenblick kamen Leon und Pascal hereingestürmt.
"Mama, wann ist die Pizza fertig?" fragte Leon. "Ich hab' Hunger!"
"Gleich", antwortete seine Mutter. "Isst der Pascal noch mit?"
"Gibt's Margherita?" fragte der mit leuchtenden Augen. Das war seine Lieblingspizza. "Ja, aber dann muss ich gleich heim!"

(Anm.: Diese Stelle habe ich extra für den kleinen Schauspieler eingebaut, dessen Lieblingspizza tatsächlich Margherita ist :kicher )
11_hunger.jpg
Plötzlich entdeckte Leon die misslungene Karte seiner Schwester. "Oh!" spottete er. "Was ist denn DAS? Ein KUNSTWERK!"
"Hör bloß auf!" drohte Lena.
12_spott.jpg
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Samstag 28. Dezember 2013, 11:30

Von Lenas Vorfreude war nichts mehr geblieben. Sie war erleichtert, als ihre Mutter sie nach dem Essen bat, Pascal nach Hause zu bringen. Dann musste sie ihren Bruder nicht ertragen, der immer noch Witze machte. Außerdem gab es bei Pascal in der Nähe einen Spielzeugladen, und sie brauchte noch ein Geschenk für Leon. Auch wenn er doof war – er war immer noch ihr Bruder.
Mit einem herzlichen "Frohe Weihnachten!" verabschiedete Lenas Mutter ihren kleinen Gast. Lena zog sich an und begleitete ihn.
13_verabschiedung.jpg
Nachdem Lena Pascal nach Hause gebracht hatte, schlenderte sie fröhlich in den nahe gelegenen Spielzeugladen. Der war weihnachtlich geschmückt, und eine Unmenge von Spielwaren war aufgebaut. Da konnte man richtig ins Träumen geraten.
Hinter der Ladentheke stand eine Verkäuferin. Davor stand ein kleiner Junge, der einige Spielsachen ausgebreitet hatte. Die meisten interessierten Lena herzlich wenig, aber bei einem bekam sie große Augen. Es war ein neonfarbener, igelförmiger Jojo, der zu leuchten begann, wenn man ihn fest drückte. So einen hatte sie sich schon seit Monaten gewünscht!
14_spielzeugladen.jpg
"So, junger Mann, sind das deine Weihnachtsgeschenke?" fragte die Verkäuferin. "Hast du auch genug Geld dabei?"
Der Junge streckte ihr einen Geldschein entgegen.
Die verkäuferin zeigte auf den Leuchtigel. "Ist der für deine Schwester?" fragte sie.
Der Junge nickte.
Die Verkäuferin begann, die Sachen einzupacken und den Preis in die Kasse zu tippen und reichte dem dem Jungen die Tüte.
"Bitte sehr, hier sind deine Schätze!" verkündete sie.
15_bitte_sehr.jpg
Noch ehe sie bemerkte, dass sie den Leuchtigel vergessen hatte, klingelte das Telefon. Die Verkäuferin verschwand mit dem Hörer in einen Nebenraum, und der Junge verließ den Laden. Auch er hatte nicht bemerkt, dass der Leuchtigel noch auf der Ladentheke lag.

Lena aber hatte es sehr wohl bemerkt! LIhr Herz klopfte wie wild. Genau dieses Spielzeug hatte sie doch gewollt! Und nun lag es mutterseelenallein auf der Ladentheke, als wolle es sagen: "Nimm mich! Nimm mich!" Sicher würde doch keiner merken, wenn sie ...
Auf Zehenspitzen schlich sie zum Tresen und ließ den Leuchtigel in ihrer Hosentasche verschwinden.
16_diebstahl.jpg
Aber sie konnte sich gar nicht darüber freuen. In ihrer Tasche wurde es ganz heiß. So heiß, als wollte ihre Beute ihr ein Loch hineinbrennen. Aber zurückgeben? Den Diebstahl zugeben? Ärger mit ihren Eltern einen Tag vor Weihnachten? Nein, das traute sie sich auch nicht. Von Vorfreude keine Spur. Das war's dann wohl gewesen mit Weihnachten. Traurig ging sie nach Hause.
17_niedergeschlagen.jpg
Zuletzt geändert von blueflower am Samstag 28. Dezember 2013, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Samstag 28. Dezember 2013, 11:32

(Anm: Ooops, keiner im Publikum hat's gemerkt Die Kopfbedeckung ist nicht durchgängig! Zum Schmunzeln: Wie nehnt man dieses Kopftuch? Für die junge Schauspielerin ist das ein "Schlappohrschoner" :grinsen )
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Samstag 28. Dezember 2013, 13:49

Am liebsten hätte sich Lena auf dem Absatz wieder umgedreht, als sie an der Tür läutete.
"Tag, Mama", brummte sie und huschte an ihrer Mutter vorbei, ohne ihr in die Augen zu sehen.
"Lena!" rief ihre Mutter erschrocken. "Was ist denn? Ist was passiert?"
"Lass mich", brummte Lena zurück. "Ich will allein sein!"
18_lena_kommt.jpg
Sie verschwand in ihrem Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab.
Besorgt pochte Lenas Mutter an die Tür. "Lena! Mach auf!" rief sie bestürzt. "Was ist denn los mit dir?"
Dateianhänge
19_mama_klopft.jpg
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von Nosferatu » Samstag 28. Dezember 2013, 14:04

Da bin ich mal gespannt, wie es weitergeht. Eine nette Geschichte toll fotografiert! Anschlussfehler passieren. :kicher

Viele Grüße
Christian
At the gates of hell I stand alone
waiting for the call.
Now my time has come to pay the price
for the things I've done.

Bloodbound ♫ Nosferatu.
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Dienstag 31. Dezember 2013, 13:42

Höhö, wie es weitergeht? Es ist ein kirchliches Stück, also fromm :grinsen
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Freitag 3. Januar 2014, 12:06

Sie klopfte noch einmal, aber nichts rührte sich.
Ein Klingeln an der Tür riss sie aus ihren Sorgen. Es war ihre Mutter, die eine verheißungsvolle Metalldose in der Hand hielt. (Anm. Das fehlt noch bei Playmo - eine Gebäckdose! Also hier ne Schüssel. Höhö, so sieht man wenigstens meine Fimo-Plätzchen :grinsen )
"Na, ihr Lieben", verkündete sie. "Ich dachte, ich bringe euch noch ein paar von meinen Plätzchen vorbei."
"Na, wenn das Lena nicht aus ihrem Schmollwinkel hervorlockt", dachte Lenas Mutter. "Lena!" rief sie. "Oma ist da! Es gibt Plätzchen!" Aber es rührte sich immer noch nichts.
"Komisch", meinte Lenas Mutter. "Sie macht immer noch nicht auf."
"Du liebe Zeit!" rief Oma erschrocken. "Was ist denn passiert?"
"Das wüsste ICH auch gern", antwortete Lenas Mutter. Sie kam eben heim, ist an mir vorbeigerannt und hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen."
Oma schmunzelte und nickte bedächtig. "Ja, ja!" meinte sie. "In dem Alter hast du das auch immer gemacht, wenn dir eine Laus über die Leber gelaufen ist! Lass mal deine erfahrene Mutter machen!"
"Ich … lass' euch dann mal", antwortete Lenas Mutter. "Ich bin in der Küche."
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Freitag 3. Januar 2014, 12:08

Oma stieg die Treppe hinauf zu Lenas Zimmer und klopfte.
"Lena, mein Liebes! Darf ich reinkommen?" fragte sie.
Zögernd öffnete Lena diie Tür. "Hmm … ist Mama weg?" fragte sie. "Ich komm' raus!"
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Re: Das Geschenk - eine weihnachtliche Erzählung

Beitrag von blueflower » Freitag 3. Januar 2014, 12:35

So! Und jetzt erzähl mal schön der Reihe nach: Was ist passiert?
Wenig später saßen beide im Wohnzimmer und aßen Plätzchen, während der Adventskranz ein gemütliches Licht verbreitete.
"So, und nun erzähl mal schön der Reihe nach." forderte Oma Lena auf, die immer noch wie ein Häufchen Elend da saß. "Was ist passiert?"
22_oma_lena_tisch.jpg
Und Lena begann. Wie sie sich so sehr auf Weihnachten gefreut hatte. Wie die kostbare Vase zu Bruch gegangen war. Wie sie Jesus ein Geburtstagsgeschenk machen wollte und es versaut hatte. Und wie sie schließlich das Spielzeug geklaut hatte und nun ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte.
"Und ICH wollte Jesus eine Freude machen! Nur Schrott hab' ich gebaut!" brach es schließlich aus ihr heraus.
Oma blickte sie verständnisvoll an und schwieg. Das Schweigen tat Lena besser als tausend Worte. "Weißt du was?" meinte Oma schließlich. "Du kannst Jesus immer noch eine Freude machen!"
"Hää?" meinte Lena. Das verstand sie nun wirklich nicht. Sie hatte doch alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte.
"An Weihnachten geht es doch genau darum", erklärrte Oma, "dass Jesus auf diese Erde gekommen ist, weil wir alle - wie sagst du? - Schrott bauen. Manche Menschen strengen sich an, Gott zu gefallen, aber sie schaffen es nicht, weil wir alle unvollkommen sind. Andere tun bewusst Böses. Jesus ist geboren worden, um für unsere Sünden zu sterben."
Sie hielt inne. Schließlich meinte sie:
"Weißt du, worüber Jesus sich freuen würde? Über die Vase, die du kaputt gemacht hast. Weil er alles, was in unserem Leben kaputt ist, wieder heil machen möchte. Über die Karte, die so schrecklich geworden ist. Weil er weiß, dass wir Menschen ... eben Menschen sind, mit Fehlern und Schwächen. Alles, was in unserem Leben missraten ist, will er in seine Hand nehmen und etwas Schönes daraus machen."
Lenas Augen waren feucht geworden. "Danke, Oma", schniefte sie.
Nun wurde Oma sehr ernst. "Jetzt aber das Wichtigste!" mahnte sie. "Das Spielzeug, das du gestohlen hast! Das ist Sünde. Nicht wahr, dein Gewissen sagt dir das auch? Das musst du in Ordnung bringen - mit Gott und mit der Verkäuferin. Jesus ist geboren worden, um für unsere Sünden zu sterben. Er möchte dir verzeihen, aber er wartet darauf, dass du ihn darum bittest. Und dann schenk ihm dein Herz. Er möchte dein Freund sein."
Lena wurde ganz still und nachdenklich. Sie erinnerte sich nur zu gut, wie hundeelend sie sich gefühlt hatte, als sie das Spielzeug eingesteckt hatte.
Ja, Oma hatte Recht. Das war wirklich nicht in Ordnung. Omas Worte hallten in ihr nach. "Jesus ist geboren worden, um für unsere Sünden zu sterben. Ich kann ihn für meine Sünden um Verzeihung bitten. Ich soll ihm mein Herz schenken. Und … zurückbringen muss ich das Spielzeug wohl auch."
"Sollen wir gemeinsam beten?" fragte Oma.
"Ja!" rief Lena erleichtert.
Oma nahm ihre Enkelin in den Arm, und beide senkten den Kopf zum Gebet.
23_gebet.jpg
Dann gingen beide in den Laden und brachten das Spielzeug zurück.
24_spielzugladen_oma.jpg
Wie anders fühlte sich Lena danach auf dem Heimweg! Ihr Herz war hell und froh geworden. Die Schuld, die sie so gedrückt hatte, war weg, und sie wusste, dass Jesus sie lieb hatte, und dass er nun ihr Freund war. Jetzt war es richtig Weihnachten!
:blume
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