Ich bin völlig verstört.
Gestern Abend hörte ich noch Martha oben das Schlafzimmer saugen.
Und als ich heute morgen hoch ging, waren die ganzen Möbel weg.
Wer hat mein Schlafzimmer geklaut?
Und wieso saugte Martha einen leeren Raum?
Ich bin dann weiter hoch, voll Angst, dass auch der Rest weg sei
und jemand während meines Knastaufenthalts mein ganzes Haus ausräumte.
Uff!
Das Schlafzimmer ist noch da, nur ein Stockwerk höher.
Büro darüberexistiert auch noch.
Sogar das Playmo-Zimmer ist da.
Moment mal - da stimmt doch etwas nicht.
Es dauert eine ganze Weile, bis ich das realisiert habe.
Mein Haus ist gewachsen.
Ein Stockwerk mehr als zuvor.
Das haut mich jetzt um.
Huger.
Erst mal frühstücken.
Nebenbei mit Paul telefonieren.
Der ist guter Dinge.
Ich soll mich bei seiner Traumfee beschweren, wenn es mir nicht gefällt.
Und von Samira wusste er, dass ich mir ein großes Wohnzimmer wünschte.
Also wurde es eben gebaut.
»Aber ich kann das nicht bezahlen, Paul!«
»Irgendwann regelt sich alles«, behauptet er.
Außerdem sei mein Haus jetzt eine Sehenswürdigkeit
und er würde dadurch viele Aufträge erhalten.
Ich soll mir keine Sorgen machen.
Satt.
Geschirr gewaschen.
Immer noch durcheinander.
Schulden bei der Bank wären mir egal. Aber bei Paul?
Ich muss mir etwas einfallen lassen.
Ich muss mich ablenken.
Das geht ganz gut im Gewächshaus.
Es ist ja Frühling.
Die Pflanzen wollen ohnehin versorgt sein -
einige haben in meiner Abwesenheit durchaus gelitten.
Körperliche Arbeit kann richtig gut tun.
Um dem Grübeln zu entkommen, gehe ich ganz nach oben.
So ein bisschen Playmo bauen hat meditativen Charakter.
Da kann man wunderbar bei abschalten und zur Ruhe kommen.
Paul hat recht. Irgendwann wird sich alles regeln.