Wolfsmärchen

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Ischade
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Mittwoch 10. Juni 2015, 22:35

Naja, Du beschäftigst Dich ja mit einem ganz anderen Genre. In den guten Alten Western wurde zwar auch geschossen, aber die Indianer oder bösen Bandieten fielen zwar getroffen vom Pferd oder einfach rücklings in den Staub, aber man sah sie eben nicht mit klaffenden Wunden in Agonie. Vielleicht war es deshalb für Kinder früher auch so einfach Cowboy und Indianer zu spielen. "Peng, Du bist tot" und dann wurden die Rollen getauscht. Es hatte keine tiefere Bedeutung. Das eine Überzahl von Bösewichten zu Boden föllt, wenn der Held schießt, dient der Glaubhaftmachtung, das er der gute ist. Es wäre unmöglich, das die Bösen immer daneben schießen und er immer trifft, wenn nicht Gott auf seiner Seite wäre. Aber mehr eben nicht.

Märchen hingegen sind da ganz anders. Es sind Geschichten, die auf die Urängste der Menschen zurückgehen, deren Manifestationen bestraft und vernichtet werden müssen, um keine Angst mehr davor haben zu müssen. Wenn das Kind einschläft, muss es sicher sein, das die böse Hexe (die für dieses Kind vielleicht nur die Angst davor symbolisier, dass seine Eltern es allein lassen könnten) endgültig tot und verbrannt ist, damit es friedlich schlafen kann...

Sicher schreibe ich eben Märchen für "Erwachsene" und da manifestieren sich die Ängste auch in ungewohnterer Form als in der offensichtlichen Hexe...
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Dienstag 22. September 2015, 15:09

So... diese Geschichte verfolgt mich nun schon seit ca 25 Jahren ohne dass ich das Gefühl habe, dass sie jemals endet... Aber ich denke es ist ein guter Anfang einfach hier nochmal zu beginnen...
Die Spiegel der Namenlosen
Geschichten aus der Traumzeit

Der Spiegel der Träume
Der Spiegel der Träume – wer ihn besaß, hatte die Macht über die Sterblichen, die ihr eh schon so begrenztes Leben damit verbrachten, ihren Träumen hinterher zu laufen.
Auch Assin, König des langsam zerfallenden Königreiches Garmis im Süden der Akronberge, war sterblich. Und trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – faszinierte ihn die Macht dieses Spiegels so sehr. Einmal nicht nur ein Mensch sein. Sondern unsterblich, auch wenn nur in den Legenden der Menschen.
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Wenn Assin durch die langen und dunklen Flure seines Schlosses ging, vorbei an den Bildern längst vergessener Könige, die vor ihm geherrscht hatten, ertrug er den Gedanken nicht, irgendwann auch nur noch ein namenloses Gemälde zu sein, das in einer Reihe geordnet hing und verstaubte. Nacht für Nacht schritt er an ihnen entlang. Er verachtete sie – sie alle, wie sie dort hingen.
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Sein Weg endete in fast all diesen Nächten in der großen Bibliothek, die unzähligen Bände umfasste und deren Regalen so weit in die fensterlose Dunkelheit des Raumes reichten, dass ihr oberes Ende nicht mehr zu sehen war. Immer wieder blätterte er in den Büchern, die bereits seine Vorfahren begonnen hatten zusammengetragen und die alle niedergeschriebenen Begebenheiten und Berichte über den Spiegel seit Menschen Gedenken enthielten.
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Vor Jahren schon hatte er selbst Schreiber ausgesandt, auf das sie alles suchen und aufschreiben mögen, was sie über den Spiegel in Erfahrung bringen konnten. Und immer wenn sie zurückkehrten, verschloss er sich für Wochen in seiner Bibliothek und las, was sie für ihn zusammengetragen hatten. Und je mehr er las, desto mehr war es, als riefe ihn jemand. Eine zarte und doch fordernde Stimme. Sie rief ihn hinaus – weit in den Norden, in die Berge Akrons. Dort, versteckt unter den dichten Wäldern und kargen Felsen des Gebirges, so besagten es die alten Geschichten, würde er eine andere Welt finden und in dieser den Traumspiegel.
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Er konnte die Geschichten, die er über den Spiegel gelesen oder gehört hatte, kaum noch zählen. Und jede Nacht, die Stimme, die ihn rief. Er war besessen von dem Gedanken, ihn zu besitzen. Er musste ihn haben!
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Dienstag 22. September 2015, 15:17

Auch in dieser Nacht kehrte ein Kundschafter nach Magrin zurück.
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Das Pergament in seinen Händen schien das einzige zu sein, das von dem durchdringenden kalten Regen verschont geblieben war.
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Hastig riss Assin dem Schreiber die gebündelten Blätter aus den halb erfrorenen Händen, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen und lief wortlos, mit langen Schritten in die Bibliothek.
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Drei Männer folgten ihm wie Schatten und bereit ihm jeden Wunsch zu erfüllen.
„Macht Licht! Zündet die Kerzen an, ich brauche mehr Licht!“, befahl Assin. Seine Stimme war von eben jener Dunkelheit, die er so sehr hasste und ließ die Bibliothek noch düsterer und noch unheimlicher erscheinen, als sie es schon war. Und während die Finsternis des Raumes vom Licht der Kerzen bald in weichen roten Schein verwandelt sein würde, würde die Düsternis seiner Worte noch zwischen den Wänden hängen bleiben. In Windeseile hatten die drei Diener, alle zur Verfügung stehenden Kerzen entzündet. Sie wussten sehr wohl, dass es ihrem König nie hell genug sein würde. Aber dieser hatte bereits vergessen, dass sie bei ihm in der Bibliothek waren.
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Überall lagen Bücher, Pergamentrollen und auf dem großen Tisch in der Mitte des riesigen Raumes stapelten sich Blätter mit Notizen. Mit einem Streich seines Arms fegte Assin ein Stück des Tisches frei und warf dabei achtlos ein paar Bücher herunter, die noch auf dem großen aus Eiche geschnitzten Schreibtisch lagen. Für einen Moment sah man einige zarten Blumenintarsien auf der Platte. Dann setzte er sich, ganz langsam, weil er während dessen bereits das Pergament ausbreitete und zu lesen begann. Hin und wieder tauchte seine linke Hand ohne hinzusehen eine Feder in das kleine Tintenfass, welches er auf dem Tisch hatte stehen lassen, und machte sich Notizen. Er kritzelte auf den Rand des Pergaments und wenn dort nicht mehr genug Platz war, schrieb er auf Zettel und Buchseiten, die gerade greifbar waren. Wenn ihm etwas besonders wichtig erschien, dann zog er mit der Feder einen dicken Strich unter die Schrift auf dem Pergament.
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Während dieser Zeit schlief er nicht einen Moment und das Essen und Trinken, dass ihm die Diener hinstellten, beachtete er kaum. Mal hielt er eine Gabel stundenlang in der Hand, ohne sie zum Mund zu führen, weil er über die Bedeutung eines einzigen Wortes oder Satzes nachdachte. Die dunklen Ringe unter seinen funkelnden schwarzen Augen und sein hageres abgemagertes Gesicht verliehen seinem Aussehen etwas Unheimliches. Selbst seine Diener erschauderten von Zeit zu Zeit, wenn sie ihn ansahen. In jenen Nächte, in denen er regungslos über den Büchern saß und bestimmte Textstellen immer und immer wieder kaum hörbar vor sich hin murmelte, als wären es magische Worte. Und die Männer fürchteten, es wären Verwünschungen, die das Land noch mehr ins Unglück stürzten würden. Das Volk von Garmis war schon seit vielen Jahren der Überzeugung, ihr König besäße die Macht, Magie zu beschwören. König Assin scherte sich nicht um das Gerede des Volks. Und ebenso gleich war ihm das Wohlergehen des Landes selbst oder sein runtergekommenes Schloss.
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Mara » Dienstag 22. September 2015, 17:52

Oha, düster. Und spannend.
Deine Burg kommt hier prima zur Geltung. Klasse :respekt
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Artona » Dienstag 22. September 2015, 17:56

:great Toller Anfang, echt gruselig. Die Stimmung in der düsteren Bibliothek gefällt mir!
...Aber deinem König möchte ich eher nicht über den Weg laufen :gruebel
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Mittwoch 23. September 2015, 10:45

In dieser Nacht, der Morgen graute bereits und die Kerzen waren heruntergebrannt, blickte er sich plötzlich um. Ihm war, als ob die Bibliothek kleiner geworden wäre. Viel zu eng. Das Atmen viel ihm schwer. Er ertrug diese Mauern nicht mehr. Er musste ins Freie. Etwas zog an ihm, zerrte ihn hinaus. Nicht irgendetwas; er wusste genau was es war – es war der Spiegel!
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Er musste sich zwingen weiterzulesen und nicht sofort hinaus zu rennen. Der Bericht von Zerian, seinem Kundschafter, war zu wichtig, um ihn nicht genau zu prüfen. Er spürte, dass er der Antwort auf seine Fragen so nahe war, wie noch niemals zuvor. Zerian hatte sich weit nach Norden in die Berge gewagt. Er war bis zu jenen kleinen Dörfern gekommen, die nur eine Tagesreise vom Berg Siran entfernt waren. Es war der höchste Berg der Akronberge. Sein Gipfel war stets in Nebel gehüllt und die Menschen wagten sich nur selten in seine Nähe. Umso mehr Legenden rankten um diesen Ort. Über die Wolfwer, die dort oben lebten. Seit dem Anbeginn der Welt – Sie hätten die Zeit erlebt, in der der große Spiegel der Göttin zerbrochen war und der Spiegel der Träume in die Berge fiel und in der Unterwelt versank. Die älteste und weiseste der Wolfwer solle seit jener Zeit noch immer auf dem Berg Siran leben.
„... die älteste und weiseste... seit jener Zeit...die älteste und weiseste...“flüsterte er kaum hörbar und seine Augen begannen zu leuchten, während hinter ihnen eine Idee Gestallt annahm. Mit einem Ruck fuhr er herum. Der Staub, der sich in den Tagen der Ruhe auf ihm und seinen Büchern und Blättern abgelegt hatte, wirbelte in die Luft und glitzerte im Kerzenschein. Die drei Diener, die im Halbdunkel mit der Einrichtung der Bibliothek verschmolzen waren und stetig bemüht waren, das Licht nicht verlöschen zu lassen, erschraken sichtlich.
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„Mein Heerführer! Radan? Er soll umgehend zu mir kommen!“
Verwundert sahen die Diener sich an, denn es war das erste Mal, dass ihr König den Heerführer oder überhaupt einen anderen seiner Untertanen sehen wollte, oder gar Notiz von ihnen genommen hätte. Doch es war ein Befehl, dem sie, wie jedem anderen auch, ohne zu fragen zu gehorchen hatten. Man ließ Radan kommen.

Der letzte Krieg, den Garmis geführt hatte, lag noch vor der Amtszeit von König Assin. Trotzdem hatte Radan immer dafür gesorgt, dass das königliche Heer jederzeit bereit war, in den Kampf zu ziehen. Auch wenn es unwahrscheinlich erschien, das jemand versuchen würde, Garmis zu erobern. Und dies möchte nicht unbedingt am Heer liegen.
Radan überragte alle anderen um einen ganzen Kopf und neben dem schmächtigen und ausgemergelten König wirkte er mit seinen kräftigen Armen und den breiten Schultern wie ein Riese.
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Er fühlte sich in der Bibliothek sichtlich unwohl. Sein Blick wanderte durch den endlos scheinenden Raum, zu den Bücher, die bis zur Decke in kunstvoll verzierten Regalen gestapelt waren. Auch wenn sie letztendlich alle das gleiche Thema behandelten, waren sie nach Themen sorgfältig sortiertet und nur für den uneingeweihten wirkte es, wie eine nicht zu bewältigende Masse. König Assin jedoch kannte jedes von ihnen und wusste genau, wo es zu finden war. Aber jetzt saß er in Mitten des Saales. Auf den ersten Blick erschien er wie jeder andere im dunklen Land geborene. Seine Haut hatte die Farbe des herben Honigs, wie ihn die Waldbienen sammeln und auch sein Haar war eben so schwarz wie das seine. Doch umso länger Radan den schweigenden König betrachtete, umso fremder wirkte er auf ihn. Ebenso fremd wie Radan auf Assin.
„Wie gut kennst Du die Berge Akrons?“ begann König Assin schließlich.
„Ich bin dort geboren, mein König.“
„Die Wolfwer. Bist Du schon welchen begegnet?“
„Nein, niemand hat das oder wäre noch in der Lage davon zu erzählen. Das Gesetz verbietet es.“
„Welches Gesetz? Ich habe kein solches Gesetz erlassen.“ Es ärgerte ihn maßlos, irgendetwas nicht zu wissen. Radan spürte den Zorn des Königs, aber er wusste nicht so recht, wie er darauf antworten sollte. Worte zu finden, fiel ihm schon immer schwer.
„Das Gesetz der Wolfwer, mein Herr. Es ist ihr Gesetz.“
Assin erhob sich langsam von seinem Stuhl und stellte sich kerzengerade vor Radan hin. Auch wenn er kleiner als der Heerführer war, so war er doch eine eindrucksvolle Gestalt und Radan wünschte sich nichts sehnlicher, als in diesem Augenblick weit weit fort von hier zu sein.
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„Wer ist der König dieses Landes?“ Die schwarzen Augen Assins durchbohrten Radan.
„Ihr, mein König.“
„Niemand außer mir erlässt Gesetze in Garmis. Ich werde sie lehren, hier ihre eigenen Gesetze zu verbreiten!“ Radan war besorgt. War der König so anmaßend? Wusste er nicht, worum es da ging? Ihm hatte man bereits in frühster Jugend beigebracht, dass die Angelegenheiten der Wolfwer nicht die Angelegenheiten der Menschen sind.
„Aber es sind die Wolfwer, mein Herr!“
„Und? Leben sie nicht in meinen Wäldern, töten sie nicht mein Wild? Also gelten für sie auch meine Gesetze!“ Radan wollte gerade ansetzen, dass es das Land der Wolfwer wäre, und dass es das Wild der Wolfwer wäre. Der König sei nur geduldet im Land der Wolfwer und die Menschen müssten dankbar sein, das Wild der Wolfwer jagen zu dürfen. Aber bevor er den Mund öffnen konnte, wurde ihm klar, dass es ihn den Kopf gekosten würde, hätte er den König das ins Gesicht gesagt.
„Was wollt Ihr dagegen tun, mein König?“, fragte er leise. Viel leiser, als es sonst seine Art war.
Spiegel1 (12).JPG
„Nimm so viele Männer, wie Du brauchst und reite nach Norden. Zum Berg Siran. Nimm Gefangene, je mehr je besser. Irgendeiner von dieser Brut wird die Antworten haben, die ich brauche. Unter der Folter sind schon viele gesprächig geworden.“ Assin wendete ungern Gewalt an und er selbst hatte noch nie befohlen die Folter anzuwenden. Sein Großvater war der letzte gewesen, der die Kerker des Schlosses genutzt hatte. Aber er fühlte, wie der Wahnsinn langsam an seinem Verstand zu fressen begann. Er musste diesen Spiegel haben. Er musste! Und dies bevor er nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden konnte.
Schweißperlen bildeten sich auf Radans Stirn
„Man kann die Wolfwer nicht fangen. Nicht am Berg Siran. Niemand kann das!“
„Du hast ein ganzes Heer! Soll ich etwa selbst hinaus reiten? Ich hoffe es gibt nicht nur Feiglinge in Garmis.“ Nur für einen kurz Augenblick verlor er die Kontrolle. Dann gewann die Vernunft wieder Oberhand.
„Geh und komm nicht ohne die Wolfwer zurück. Vor allem diese alte, von der so viele Geschichten erzählen, bringe mir.“
„Die alte Farina? Genauso gut könntet ihr mir befehlen, Euch die Mondin vom Himmel zu holen.“ Radan wuchs mit all den Geschichten auf und er wusste, wenn es Farina wirklich gibt, dann will kein Mann der bei Verstand ist, sie treffen.
„Mit einem hast Du Recht: es ist ein Befehl. Versagst Du, werde ich Dich an die Wölfe verfüttern.“ Dann setzte der König sich wieder und blickte hinab auf seine Bücher. Sein Heerführer zögert und wartet darauf, ob der König ihm noch irgendetwas mitteilen möchte. Aber dieser hat schon längst vergessen, dass der Heerführer vor ihm steht. Radan selbst drehte sich vorsichtig um und verlässt dann – immer schneller werdend - und mit der festen Gewissheit, dass sein König den Verstand verloren hat, die Bibliothek.
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Mara » Mittwoch 23. September 2015, 15:33

Dein Erzählstil ist absolut beeindruckend.
Du solltest Bücher schreiben. Echt toll :knicks
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Missouri Ben » Mittwoch 23. September 2015, 16:19

ja cool - und fast wie im echten leben kommt immer wenn es spannend wir die werbepause .....

was der jetzt da draussen wohl macht ??? ob er seinem verrückten könig hilft ???
fragen über fragen ... (ach neee - das war ja herr der ringe...)
:lol
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Global Player » Mittwoch 23. September 2015, 16:23

Missouri Ben hat geschrieben:ja cool - und fast wie im echten leben kommt immer wenn es spannend wir die werbepause .....

was der jetzt da draussen wohl macht ??? ob er seinem verrückten könig hilft ???
fragen über fragen ... (ach neee - das war ja herr der ringe...)
:lol
Entweder er ist doof und treu ...und macht , was der König ihm sagt, oder...

...er ist besorgt ums Wohl des Volkes (und um sein eigenes) und veranstaltet einen Militärputsch, setzt den sowieso unbeliebten und anscheinend auch unfähigen König ab und macht sich selbst zum Regenten...

...aber dann wäre die Geschichte wohl zu schnell vorbei und wir wollen ja auch noch was von den Wolfwer lesen...

...also Drama, Drama, Drama, er macht sich für den König auf den Weg!

LG GP
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Artona » Mittwoch 23. September 2015, 18:13

Global Player hat geschrieben:
Missouri Ben hat geschrieben:ja cool - und fast wie im echten leben kommt immer wenn es spannend wir die werbepause .....

was der jetzt da draussen wohl macht ??? ob er seinem verrückten könig hilft ???
fragen über fragen ... (ach neee - das war ja herr der ringe...)
:lol
Entweder er ist doof und treu ...und macht , was der König ihm sagt, oder...

...er ist besorgt ums Wohl des Volkes (und um sein eigenes) und veranstaltet einen Militärputsch, setzt den sowieso unbeliebten und anscheinend auch unfähigen König ab und macht sich selbst zum Regenten...

...aber dann wäre die Geschichte wohl zu schnell vorbei und wir wollen ja auch noch was von den Wolfwer lesen...

...also Drama, Drama, Drama, er macht sich für den König auf den Weg!

LG GP
Oder, dritte Möglichkeit, er wechselt die Fronten und verbündet sich mit den Wolfwern. Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Tolle Geschichte. :great


Was mir noch unklar ist: Wo liegt der Unterschied zwischen Wolfwer und Werwolf? Hast du die erfunden oder wo kommen die Wolfwer her?

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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Mittwoch 23. September 2015, 18:57

Erstmal Danke ich Euch allen... und ich gebe mir Mühe, die "Werbepausen" nicht zu lang werden zu lassen.
Artona hat geschrieben:Was mir noch unklar ist: Wo liegt der Unterschied zwischen Wolfwer und Werwolf? Hast du die erfunden oder wo kommen die Wolfwer her?
Werwölfe sind Menschen, die sich durch eine Art Fluch in Wölfe verwandeln... Wolfwer sind im Grunde Mythische Wesen, die Wölfe sind, die sich in Menschen verwandeln können... Nein, selbst erfunden habe ich die nicht, aber ich gebe zu, aus dem wenigen was ich an Informationen über sie finden konnte, habe ich so viele Ideen gesponnen... In einer anderen Wolfsgeschichte geht es auch mal um die Entstehung der Wolfwer, der Menschen etc... Aber erstmal die Spiegel!
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Donnerstag 24. September 2015, 12:31

Es war früher Morgen. Das erste Licht drang zögerlich über den Horizont und verdrängte die Nacht. Radan ließ seine Soldaten im Zwielicht zum Appell antreten und ihre Stiefel standen im Morgennebel. Die Männer, fast noch Kinder, waren unruhig und es fiel ihnen schwer ihre Begeisterung zu zügeln. Tag ein, Tag aus warteten sie, dass König Assin in den Krieg ziehen würde – in irgendeinen Krieg! Damit sie endlich ihre Tapferkeit, ihren Heldenmut und ihre Kampfeskraft beweisen könnten. Die Nächte verbrachten sie dann damit, in den Tavernen Magrins ihre Enttäuschung in Honigwein zu ertränken, um dann irgendwann an der Seite einer schönen Magrinerin einzuschlafen.
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Die Häuser Magrins waren zum größten Teil aus dem dunklen Schiefer erbaut, der in Massen in den Akronbergen vorkam. Kein sehr stabiles Material, dafür aber billig. Nur wenige konnten sich leisten, ihre Häuser mit Säulen und Balkonen aus schwarzem Onyx zu schmücken. Assin war es unbegreiflich, warum die Einwohner Magrins sogar die Vorhänge ihrer schwarzen Häuser aus schwarzem oder dunkel grünem Stoff fertigten, als ob dieses Land nicht schon dunkel genug war mit den tiefen Wäldern und der endlos scheinenden Winternacht. Garmis war dunkel und schwarz, und deshalb waren auch die Wappen und Schilde, die Flaggen und die Standarten in schwarz und grün gehalten. Den Landesfarben von Garmis. Schwarz fand sich in allen Flaggen des dunklen Landes wieder. Und stolz präsentierten die Garmiser ihre Fahne dem nächtlichen Himmel über dem Appellplatz von Magrin.
„Ich brauche Freiwillige!“ Auch wenn der König ihm den Befehl geben konnte, in den sicheren Tod zu reiten, wollte er doch seinen Soldaten die Wahl lassen, ob sie ihm auch dorthin folgten. Sie wirkten auf Radan alle so jung. Man sah ihnen den Wein der vergangenen Nacht an. Trotz der frühen Stunde hatte er ihr Interesse geweckt.
„Freiwillige?“ „Wird es Krieg geben?“ „Werden wir endlich kämpfen?“ Ein Raunen ging durch die Reihen.
„Ruhe!“ Radan spürte die Aufregung unter seinen Männern. “Ein Krieg wird kommen. Wir werden kämpfen. Wir werden nach Norden ziehen.“
„Und ich selbst werde Euch führen!“ Am Fenster des Schlosses stand Assin und blickte auf den Appellplatz. Für die meisten war es das erste Mal, das sie ihren König zu Gesicht bekamen oder seine Stimme vernahmen.
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„Ja, ich werde Euch führen!“ wiederholte er, aber diesmal ging es im Jubel der Soldaten unter. Assin erschauderte beim Gebrüll seiner Soldaten. Es war Musik in seinen Ohren. Alles andere um ihn herum war ihm egal. Der König selbst würde an ihrer Seite reiten – das war es, wovon jeder dieser jungen Soldaten immer geträumt hatte. Assin lächelte zufrieden.
„Bei Sonnenaufgang werden wir aufbrechen!“
Assin ging wieder hinein. Zurück in die Bibliothek.
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Er musste die Pergamente einrollen, die ihm den Weg weisen würden. Wie er alles in einer großen Tasche verstaute, dachte er an die alten Heldensagen, die hier in den Büchern niedergeschrieben waren, die sich die Menschen in Akrons Bergen erzählten. Er ließ sich die Rüstung seiner Vorväter anlegen. Auch er war zum Helden geboren, das spürte er mit Gewissheit Ja, auch er würde einer dieser viel besungenen Helden sein!
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Freitag 25. September 2015, 07:24

Seine Rüstung strahlte im fahlen Licht der Morgensonne, als Assin auf sein schwarzes Ross stieg und an der Spitze seines Heeres aus dem Stadttor Magrins hinaus in den kommenden Tag ritt.
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Jetzt gab es für ihn kein zurück mehr. Die Stimme rief ihn bereits seit so langer Zeit, doch er hatte sich immer noch zu sehr an das hier und jetzt festgehalten, um ihr folgen zu können. Seit Jahren hatte er sein Schloss nicht mehr verlassen, war nicht mehr durch Magrin geritten oder zur Jagd in die Wäldern. Er hatte all die Zeit gewusst, dass er der Stimme nicht mehr hätte widerstehen können, wenn er erst einmal das Schloss verlassen hätte.
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Doch nun, da er das Pferd unter sich spürte, begriff er, dass es nicht die alte Farina war, die er suchen würde. Tief in seinem Inneren war er bereit, loszulassen. Es war an der Zeit, den Spiegel der Träume zu suchen. Doch von alle dem ahnten die Soldaten nichts.
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Dienstag 29. September 2015, 15:12

Das Land war weit und König Assin folgte den alten Liedern, den Büchern, seinem Herzen, seinen Träumen und der Stimme, die ihn rief.
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Der Gedanke an den Spiegel ließ ihn nicht rasten. Tage und Nächte hindurch ritten sie, ohne ein Lager aufzuschlagen. Drei Tage war es jetzt her, dass sie nach Norden aufgebrochen waren. Die Männer waren erschöpft. Radan, der neben seinem König an der Spitze ritt, war besorgt.
„Herr, wir werden die Pferde verlieren, wenn wir nicht rasten. Die Männer sind völlig entkräftet. Bald geht die Sonne unter. Ich bitte Euch. Lasst uns ein Lager aufschlagen.“
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Assin drehte sich zur Seite und sah über seine Schulter hinweg in Radans Gesicht. . Es war, als wäre ihm erst in diesem Moment eingefallen, dass er nicht allein unterwegs war. Überrascht sah er sein Gefolge und erkannt ihren erbärmlichen Zustand. Er war geritten wie im Traum – wie in einem jener Träume, die ihn des Nachts heimsuchten. Jene Träume vor denen er Nacht für Nacht in die Bibliothek floh. Aber jetzt war er wach und er spürte die Last der letzten Tage. Er blickte Radan an und spürte dessen flehenden und besorgten Blick. Er hatte Recht. Nun mochte er Recht haben.
„Wir schlagen ein Nachtlager auf!“ verkündete er missmutig. Die Soldaten fielen mehr von ihren Pferden als das sie abstiegen. Willenlos ließen sie sich in das weiche Moos fallen. Trotzdem gelang es ihnen ihre Kräfte noch einmal zu sammeln, um das königliche Zelt aufzubauen.
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Doch ihre Mühe war umsonst. Assin fand in dieser Nacht keine Ruhe, während seine Begleiter wie tot vor seinem Zelt lagen. Es war nicht so, dass er den erquicklichen Schlaf nicht herbeisehnte, aber er fürchtete sich vor den Träumen. Sobald er die Augen schloss, sobald er allein war, sobald es nichts mehr gab, was er tun oder entscheiden musste, hörte er in seinem Kopf die wohlbekannte leise Stimme. Eindringlich und ohne Unterlass flüsterte sie: „Komm zu mir. Der Spiegel erwartet Dich. Ich brauche Dich...“ Nein, er konnte nicht schlafen!
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Da an Schlaf nicht zu denken war, schlich Assin sich an den am Boden liegenden matten Gestalten vorbei aus dem Lager. Er lief weiter durchs Unterholz, bis er außer Hör- und Sichtweite des Lagers war. Er wollte allein sein. Die Gegenwart von Menschen war ihm stets zu wider gewesen.
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Als er endlich eine kleine Lichtung erreicht hatte, setzte er sich ins Gras nieder, und holte ein Stück Pergament hervor.
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Aber anstatt darin zu lesen – was im kargen Mondlicht schwierig genug gewesen wäre - blickte er geistesabwesend hoch zum Himmel und hinüber in die mächtigen Baumkronen. Mit dem Papier in der Hand wurde ihm auf einmal auf einem der Äste eine kleine weiße Taube gewahr. Sie schien ihn anzusehen – mehr noch. Sie beobachtete ihn! Assin wusste nicht, ob er diese als ein gutes oder schlechtes Omen deuten sollte.
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Aber noch ehe er sich entscheiden konnte, erhob sich der Vogel in den nachtschwarzen Himmel und verschwand.
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Re: Wolfsmärchen

Beitrag von Ischade » Mittwoch 30. September 2015, 14:40

Assin blickte traurig in den Himmel, als auf einmal die Nacht hell erleuchtet war. Er sprang auf und blickte sich suchend um. Unweit entfernt sah er auf einem Baumstumpf ein Mädchen sitzen. Das Licht schien von ihr auszugehen. Sie war hell wie das Auge der Mondin und mindestens ebenso schön. Sanft wie die Dunkelheit und geheimnisvoll wie die Nacht selbst. Ihr beinahe durchscheinend wirkender, fast kindlicher Körper war nur in einen schimmernden weißen Schleier gekleidet. Assin erstarrte.
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„Ich weiß, wonach Du suchst, Fremder. Doch ich rate Dir umzukehren, solange Du es noch kannst.“ Ihre Stimme klang wie die süße Melodie einer Harfe. Aber Assin wusste, dass es für ihn längst zu spät war.
„Wer bist Du, das Du weißt, wohin ich gehe?“
„Vielleicht ein Engel, der über Dich wacht, König Assin.“
„Es gibt keine Engel – sie sind nur ein Traum!“
„Bist Du es nicht, der den Spiegel der Träume sucht? Ich bin so wahr, wie der Spiegel wahr ist. Wie es die Träume sind und der Dämon, der über sie wacht.“
„Und diese Dämon werde ich nunmehr bald sein.“
„Wenn Du mich brauchst, werde ich an Deiner Seite sein. Wir werden uns bald wieder sehen.“ Mit leichten Schritten bewegte sie sich fort – hinein in den Wald.
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Wer war sie? Was wollte sie? War dies ein Trugbild, geschickt um ihn zu verwirren? Er hatte keine Zeit sich Gedanken zu machen. War es nicht egal, wer dieses Wesen war? Vielleicht war er nur übermüdet? Deutlich und immer deutlicher wurde im aber klar, dass es nicht egal war! Es war sogar von besonderer Wichtigkeit. Er rief laut in die Dunkelheit hinein.
„Warte! Verlass mich nicht!“ Er lief ihr nach in die Dunkelheit, strauchelt; blieb an Ästen hängen und stolperte über Wurzeln. Fiebrig blickte er sich in alle Richtungen um, aber nirgends konnte er auch nur ein winziges Anzeichen des Mädchens mehr erkennen.
„Ich weiß nicht einmal Deinen Namen.“
Doch sie war in der Dunkelheit der Nacht verschwunden – ebenso lautlos, wie sie gekommen war. Nur aus dem sternenklaren Himmel fiel eine schneeweiße Feder vor seinen Füßen auf den Waldboden und die Luft war erfüllt von einer süßen Stimme.
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„Nafei“ Es war als ob die Stimme von tausenden und abertausenden Felsen zurückgeworfen worden wäre. Ein sanftes und gleitendes Echo. Und die Luft vibrierte. Die Stimme kam aus allen Richtungen gleichzeitig.
Assin fuhr herum. Sein Blick wanderte durch die Dunkelheit. Er versuchte etwas zu erkennen. Aber das einzige, was er erkannte, war, dass er, der König von Garmis, des nachts allein in Mitten eines riesigen Waldes stand, ein Stück altes Pergament in der Hand und einer irrlichternden Erscheinung hinterher rufend.
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Vielleicht war sie nur ein Traum gewesen. Gewiss hatte ihm nur sein Geist einen Streich gespielt. Seit Tagen hatte er weder gegessen noch getrunken – geschweige denn geschlafen. Vorsichtig hob er die Feder vom Boden auf. Sie sei so wahr, wie der Spiegel es ist. Assin wusste seit langem nicht mehr, was wirklich war und was Traum. War nicht seine ganze Existenz nur ein einziger Traum? Das er hier im nächtlichen Wald stand, dass er Magrin verlassen hatte, die letzten Jahre in seinem Schloss? Seine ganze Existenz kam ihm nur noch wie ein endloser absurder Traum vor. Und dieses Mädchen? Ja, vielleicht war sie ein Traum, den der Spiegel ihm geschickt hatte. Doch warum? Warum gerade sie? Assin presste die Feder an sein Herz. Er verdrängte den Gedanken an sie aus seinem Geist und suchte den Weg zurück ins Lager.
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Langsam ging er in Richtung der Lagerfeuer, die man entzündet hatte und deren Schein er durch die Nacht hindurch schimmern sah. Bald würde es wieder Morgen werden und wenn er seinen Aufzeichnungen glauben konnte, war der Berg Siran nicht mehr weit entfernt. Die Gedanken an den Spiegel beherrschten weiterhin seine Seele. Aber irgendetwas hatte sich verändert. Als er sich in seinem Zelt niederlegte und die Augen schloss, erschien wie immer der Spiegel vor seinem geistigen Auge. Doch dieses Mal spiegelte er das unschuldige Gesicht seines nächtlichen Engels – Nafei!
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