noch ein Märchen

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Fredeswind
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Fredeswind » Dienstag 29. März 2016, 13:11

Der Archivar hat geschrieben:Hallo Artona!

1. Vielen Dank für die wunderbar umgesetzte Geschichte! Meinen tiefen Respekt für die Mühe, die du in die Umsetzung steckst und wie unterhaltsam du Theorie mit Erzählung verknüpfst! :zehn

2. Danke, dass du uns an deinem umfangreichen Hintergrundwissen teilhaben lässt. :great
Bevor ich auf deinen Tread gestoßen bin, habe ich mir immer eingebildet, über das Thema Märchen und Sagen etwas zu wissen - auch wenn mich mehr der Donauraum und der Weg vom historischen Kern über die Sage bis hin zum Märchen interessiert hat (Z.B. Prinzessin Mäusehaut von den Gebrüdern Grimm / "Salz ist mehr wert als Gold" von Božena Němcová, die sich beide über King Lear v. Shakespeare bis zu den südenglischen und Walisischen Sagen zurückverfolgen lassen, wo noch die Namen der Handelnden genannt werden.)

Jetzt weiß ich erst, wie wenig ich weiß!

Vielen Dank und beste Grüße :kavalier

Michael
:dito
Artona hat geschrieben: Sag nicht, dass du wenig weißt! Ich bin auch erst seit ein paar Jahren dabei, mich tiefer in die Materie einzuarbeiten.
Mich interessiert dabei vor allem der Vergleich der verschiedenen Versionen ein und desselben Märchens, wobei Märchen, Sagen Mythen etc. ohnehin ineinander übergehen und oft das gleiche Erzählmotiv beinhalten. Dabei erwies sich für mich vor allem der Motivkatalog von Aarne und Thomsen hilfreich, (https://de.wikipedia.org/wiki/Aarne-Thompson-Index) Das Märchenlexikon von Walter Scherf und die Reihe Märchen der Weltliteratur aus dem Diderichs-Verlag, denn in diesen Büchern ist im Anhang die jeweilige Motivnummer des Märchens verzeichnet. Auf diese Art bekomme ich meine Märchenversionen zusammen. Der Rest ist dann nur noch Vergleichen. Dabei interessiert mich der historische Kern eher weniger, sondern mein Ziel ist eine möglichst vollständige und in sich schlüssige Erzählung.
Mit den von dir erwähnten Erzählungen ist es nichts anderes. Nach Aarne/ Thomsen sind die alle Motiv 923, ich würde die noch um ein paar weitere Erzählungen ergänzen, z. B. die Gänsehirtin am Brunnen und Binsenkappe von Joseph Jacobs, sie nebeneinander legen und eine Geschichte draus basteln. Du suchst ja offensichtlich nach der ältesten Version und historischen Ursprüngen, auch eine sehr spannende Frage, mit der ich mich noch gar nicht befasst habe. Würde mich auch mal interessieren, was du da so rausgefunden hast. Die Frage ist, ob der Ursprung nicht so weit zurückliegt, dass man ihn gar nicht mehr findet? Wenn ich z. B. an die altestamentliche Tobitgeschichte denke, die dem Reisekameraden von Andersen entspricht oder an den griechischen Mythos von Amor und Psyche als Entsprechung zum singenden, springenden Löweneckerchen....
:kavalier Artona
Mir gefällt deine Märchenvariation sehr gut! :zehn

Aha, du nutzt also das gleiche Märchenlexikon wie ich. Von der Reihe 'Märchen der Weltliteratur' habe ich leider nur 14 Bände von wohl über 30, allerdings vom Bechtermünz Verlag, ebenfalls mit den Anmerkungen zur Motivart nach Aarne/Thompson, das ist total interessant. Die meisten Märchenbücher habe ich vom Dausien Verlag 'Märchen der Welt'. Die sind aber mehr für Kinder gedacht und haben leider keine Anmerkungen. Toll, wie du die verschiedenen Märchen miteinander verknüpfst! Auf die Idee die Märchen so darstellen, muss man erst einmal kommen! :great

LG von der Märchenfee Fredeswind :fee
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)




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frankfn
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von frankfn » Dienstag 29. März 2016, 14:21

Hallo Artona,

Sehr, sehr schöne Darstellungen und Aufnahmen!!! :respekt :great

Gruß Frank :kavalier
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Artona
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Montag 16. Mai 2016, 20:29

Im dritten Monat jedoch wurde Henriette immer trauriger und wollte ihr Zimmer nicht mehr verlassen.
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Ihre Schwestern versuchten, Henriette zu trösten. Sie redeten so lange auf sie ein, bis Henriette schließlich von dem schönen Prinzen erzählte, der der Frosch in Wirklichkeit gewesen war, in den sie sich unsterblich verliebt hatte und der sie schließlich verlassen hatte, weil sie die Erlösung verpatzt hatte.
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Nachdem Henriette alles erzählt hatte, fühlte sie sich wieder gestärkter. Sie stand vom Bett auf und sagte: "Ich werde losziehen und den Prinzen suchen. Kommt ihr mit?"
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Und so schnitten sich die Prinzessinnen die Haare ab und verkleideten sich alle drei als Jäger. Damit wurde aus Henriette "Heinrich".
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Henriette hatte jedoch die Sorge, ihr Herz würde die Begegnung mit dem Prinzen, der sie wahrscheinlich vergessen hatte, nicht aushalten. So ging sie zum Schmied und ließ sich drei eiserne Reifen um ihr Herz legen, damit es nicht vor Kummer zerspringe.
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Montag 16. Mai 2016, 20:31

Danach nehmen die drei Prinzessinnen von ihrem Vater und machten sich auf den Weg in das Königreich des Prinzen.
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Und der weiße Hund folgte ihnen.
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THEORIEBLOCK:
Leider wird, was den zweiten Teil des Märchens angeht, die Quellenlage dünn. Von den 17 Märchen, die mir zur Verfügung stehen, sind 12 nur eingliedrig ausgeführt. Der der zweite Teil des Froschkönigs von W. und J, Grimm ist nur noch ein kaum noch erkenntlicher Rest, bleiben also noch 4 Texte. Merkwürdigerweise stammen von diesen 3 von den Brüdern Grimm. Das erste Märchen "aus dem Paderbörnischen" erzählten die Grimms ohne Titel im Anhang nach, das zweite wurde erst im Nachlass aufgefunden und später als "Wenn du drei Nächte weinst" veröffentlicht. Beim dritten Märchen fehlt der erste Teil, dieses erscheint in der grimmschen Sammlung zusammenhanglos als "Die zwölf Jäger" KHM 61 und fristet ein Schattendasein als unbekanntes Märchen. Aus diesem Teilstück hat die Erzählforschung den eigenständigen Erzähltyp AaTh 884 gemacht, zu dem auch "Siebenschön" gerechnet wird. Das vierte Märchen schließlich ist das ostpreußische Märchen "Die schöne Krügerstochter" von Elisabeth Lemke.

Eigentlich hatten die Brüder Grimm alles an Texten, was sie für eine vollständige Fassung des "Froschkönigs" benötigt hätten. Wilhelm Grimm entschied sich jedoch anders. Laut Walter Scherf setzte Wilhelm Grimm mit dem "eisernen Heinrich" seinem geliebten Bruder Jakob, der ihn aus der vaterlosen Zeit geleitet hat, ein Denkmal.

In rumänischen, griechischen und albanischen Varianten des "König Lindwurm" Märchens (AaTh 433B) werden die eisernen Bänder der schwangeren Heldin von ihrem erzürnten Ehemann um den Leib gelegt, nachdem diese unbefugt die Schlangenhaut verbrannt hat. Dies hat zur Folge, dass sie ihr Kind nicht eher zur Welt bringen kann als bis sie ihren Liebsten wiedergefunden hat.
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Dienstag 17. Mai 2016, 12:34

"Heinrich", wie wir Henriette nun nennen müssen und seine "Brüder" baten den König um eine Anstellung als Jäger. Da die Burg sich gerade immer mehr mit anreisenden Hochzeitsgästen füllte, nahm der König die drei Jäger gerne in seinen Dienst.
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Bereits am nächsten Tag wurde eine große Jagd veranstaltet, an der auch die drei Jäger teilnahmen.
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"Heinrich" und seine "Brüder" befürchteten zuerst, nicht genug Wild zu erjagen, um den König zufriedenzustellen.
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Aber der weiße Hund trieb ihnen das beste Wild zu, so dass sie am Ende eine vorbildliche Strecke vorweisen konnten.
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Der König und der Prinz waren hochzufrieden mit den neuen Jägern.
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Dienstag 17. Mai 2016, 12:35

Die anderen Jäger hatten wesentlich weniger erbeutet.
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Auf dem Rückweg ritt der Prinz die ganze Zeit neben "Heinrich" und unterhielt sich mit ihm.
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Samstag 18. Juni 2016, 14:13

Von nun an ging der Prinz immer zusammen mit "Heinrich" auf die Jagd.
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Frosch 102.jpg
Frosch 103.jpg
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Die Fürsten und Grafen fühlten sich zurückgesetzt und wurden unmutig.
Beim Abendessen sagten sie zum Prinzen: "Ihr meint, Ihr hättet da drei Männer in Dienst genommen. Aber in Wahrheit sind es Mädchen!"
Der Prinz wollte es nicht glauben und antwortete: "Das ist nicht wahr. Drei Männer sind's."
"Da irrt Ihr Euch, Hoheit, Mädchen sind's."
"Und wie wollt ihr das beweisen?"
"Nun, so streut Erbsen auf die Treppe. Wenn sie fallen und es sind Mädchen, so werden sie klagen und weinen. Sind es aber Männer, so werden sie schimpfen und fluchen."
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Samstag 18. Juni 2016, 14:19

Der weiße Hund jedoch hatte unter dem Tisch alles mitgehört.
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Der Hund lief zu Henriette und ihren Schwestern und berichtete alles.
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Und so streute der Prinz Erbsen auf die Treppe.
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Die drei Jäger glitten darauf aus und fielen.
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Da schimpften und fluchten "Heinrich" und die anderen Jäger laut: "MOPPELKOTZE UND KÖDDELMÜTZE!
WELCHE SCHEUBEKLAPPTE EINTAGSFLIEGE HAT DENN ERBSEN AUF DIE TREPPE GESTREUT!"
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Der Prinz und seine Ratgeber hatten aus einem Versteck alles beobachtet.
"Nun, ihr hattet Unrecht," sagte der Prinz zu seinen Ratgebern. "So fluchen nur Männer!"
"Nun, mögen sie auch fluchen, so sind es trotzdem Mädchen," antworteten die Grafen und Fürsten.
"Beobachtet sie morgen beim Frühstück. Sind es Mädchen, so werden sie Kaffee trinken und Kuchen essen. Sind es jedoch Männer, so werden sie Bier trinken und Fleisch essen."
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Der weiße Hund hatte wieder alles mitgehört und warnte wieder die drei Jäger.
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Samstag 18. Juni 2016, 18:25

Und so ließen sich die drei Jäger zum Frühstück Fleisch und Bier schmecken und griffen kräftig zu.
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"Seht ihr," sagte der Prinz zu seinen Fürsten, "Die drei Jäger sind Männer!"
"Nun, irgendwer muss sie gewarnt haben. Lasst im Vorzimmer Kleider und Schmuck aufstellen. Sind es Mädchen, so werden sie stehen bleiben und die Sachen bewundern. Das tut kein Mann!"
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Der weiße Hund hatte wieder alles mitgehört. Und so gingen Henriette und ihre Schwestern an den Kleidern vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
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Der Prinz, der alles beobachtet hatte, sagte zu seinen Beratern: "Jetzt habt ihr den Beweis, es sind Männer!"
Diese bestanden zwar darauf, dass die Jäger gewarnt worden seien, aber der Prinz glaubte ihnen nicht mehr.
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THEORIEBLOCK:
In "Wenn du drei Nächte weinst" kommt die Prinzessin zusammen mit ihrer Kammerfrau als "Graf Heinrich" und sein Reitknecht zum Hof des Prinzen, in der Froschkönigsversion "aus dem Paderbörnischen" treten die Prinzessin und ihre beiden Schwestern als Reiter in den Dienst des Prinzen, bei der schönen Krügerstochter verkleidet sich die Heldin als Jäger. In jedem Fall findet sich die verlassene Braut in Männerkleidern beim Prinzen ein und muss dafür sorgen, dass ihre Verkleidung nicht durchschaut wird.
In allen vier Märchen wird die Heldin (und ihre Begleiterinnen) auf die Probe gestellt. Die Erbsenprobe kommt in allen Texten vor, zwei Texte erzählen noch von einer zweiten Probe. Da ich es gewöhnt bin, dass in Märchen immer drei Proben bestanden werden müssen, habe ich auch hier auf drei Proben ergänzt. Die Frühstücksprobe stammt aus der "schönen Krügerstochter". Dort besteht allerdings das "Männerfrühstück" aus Schnaps und Zigarren. Das war mir dann doch zu arg.
In den 12 Jägern werden Spinnräder ins Vorzimmer gestellt, um zu sehen, ob die Jäger sich daran erfreuen. Da Klischees aber nur lustig sind, wenn sie noch eine gewisse allgemeine Gültigkeit haben, habe ich die Spinnräder durch Kleider ersetzt.

Der warnende Hund kommt in "Wenn du drei Nächte weinst" und in der "schönen Krügerstochter" vor. In der Paderbörnischen Version haben die Prinzessinnen selbst von der Probe gehört, in den "zwölf Jägern" schöpft der Löwe des Königs den Verdacht gegen die Jäger und ein Diener warnt sie.

Das gemeinsame Jagen, das in zwei der vier Texte vorkommt, liegt mir persönlich sehr am Herzen, denn hier haben Henriette und ihr Prinz eine zweite Chance, sich auf einer ganz anderen Ebene kennen zu lernen.
Die erste Begegnung war ja durch erotische Anziehung und Abstoßung geprägt, die jetzt völlig fehlt. Dafür müssen sich jetzt beide zeigen, dass sie sich aufeinander verlassen können, sonst könnte aus dem Jäger ja leicht das Opfer werden.
Dies ist natürlich meine Interpretation, im Text steht nur, dass gemeinsam gejagt wird und in einem Fall, dass der König/Prinz die Jäger "lieb gewinnt".
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Ischade » Samstag 18. Juni 2016, 18:37

Achja, die Klischees! Ich erinnere mich auch an eine Version, in der man sie in die Waffenkammer bringt, weil ein Mann die Schwerter ausprobieren würde, eine Frau sie aber langweilig fände...
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Mara » Samstag 18. Juni 2016, 19:30

Sind es denn Klischees? Ohne die Warnung des weißen Hundes hätten sie doch zumindest die Kleider angeschaut :kicher
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Samstag 18. Juni 2016, 22:17

Ischade hat geschrieben:Achja, die Klischees! Ich erinnere mich auch an eine Version, in der man sie in die Waffenkammer bringt, weil ein Mann die Schwerter ausprobieren würde, eine Frau sie aber langweilig fände...
Das ist die Froschkönigverfilmung aus der DDR von 1987. Die kann ich allen nur empfehlen, auch wenn der Prinz leider ziemlich hässlich ist. :nixweiss Aber es ist der einzige Film, der eine komplette Froschkönigsversion rekonstruiert. Außerdem spielt die Prinzessin total toll und der Frosch ist einfach zu schreien gut animiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Froschkönig_(1988)
https://www.youtube.com/watch?v=3c2ERPKutI8
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Samstag 18. Juni 2016, 22:34

Nun war aber der Tag gekommen, an dem die Braut des Prinzen eintreffen sollte.
Der Prinz fuhr ihr in der Kutsche entgegen, und die drei Jäger begleiteten ihn als Trauzeugen.
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Henriette, die hinten auf dem Wagen stand, wurde da das Herz so schwer, dass auch die drei eisernen Bänder es nicht mehr zusammenhalten konnten.
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Und so brach eines der Eisenbänder mit einem lauten Knall entzwei.
Der Prinz erschrak und rief:
"Heinrich, der Wagen bricht!"
Und "Heinrich" antwortete:
"Nein mein Prinz, der Wagen nicht!
Es ist ein Band von meinem Herzen,
das da liegt in großen Schmerzen!"
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Und als sie ein Stück weiter gefahren waren, da brach das zweite Eisenband entzwei.
Der Prinz erschrak wieder und rief:
"Heinrich, der Wagen bricht!"
"Nein mein Prinz, der Wagen nicht!
Es ist ein Band von meinem Herzen,
das da liegt in großen Schmerzen!"
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Und schließlich knallte auch das dritte Band entzwei.
Der Prinz ließ den Wagen anhalten und rief:
"Heinrich, der Wagen bricht!"
Und "Heinrich" antwortete wieder:
"Nein mein Prinz, der Wagen nicht!
Es ist ein Band von meinem Herzen,
das da liegt in großen Schmerzen!"
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Da stieg der Prinz aus der Kutsche um nachzusehen, was denn mit "Heinrich" los sei. Und als er ihm in die Augen sah, da erkannte er auf einmal seine Henriette. Gerührt nahm er sie in die Arme und sprach: "Du bis mein und ich bin dein, und kein Mensch auf der Welt kann uns mehr trennen!"
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Ischade » Samstag 18. Juni 2016, 22:39

Ach wie wunderschön!!!
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Re: noch ein Märchen

Beitrag von Artona » Mittwoch 6. Juli 2016, 12:32

Schließlich erreicht der Prinz den Ort, an dem seine Braut und die Hochzeitsgesellschaft auf ihn warten.
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Als nun alle Augen auf ihn gerichtet waren, sprach der Prinz zu seiner Braut und den Gästen:
"Bevor wir unsere Hochzeit feiern, möchte ich Euch ein kleines Rätsel aufgeben: Ich besitze einen schönen Schrank, dazu verlor ich vor einiger Zeit den Schlüssel. Ich kaufte mir also einen neuen. Jetzt fand ich aber den alten Schlüssel wieder. Nun sagt Ihr mir, welchen Schlüssel ich verwenden soll."
Die Braut und die Gäste antworteten: "Natürlich den alten, denn das Alte soll man in Ehren halten."
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"Nun, meine sehr verehrte Braut," sprach der Prinz weiter, "Ihr seid der neue Schlüssel."
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Und dies hier ist der alte Schlüssel," fuhr der Prinz fort und ergriff Henriettes Hand.
"Aber, das ist doch der Jäger Heinrich!" rief der König.
"Nein, das ist nicht Heinrich, das ist Henriette, die erste Frau, der ich mein Herz geschenkt hatte, die es dann aber gebrochen hat. Nun hat sie aber ihre Treue bewiesen, indem sie alles gegeben hat, um mich wiederzufinden."
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"Nun, liebe Gäste, hier sind zwei Bräute. Welche von beiden soll ich heiraten?"
"Nun, natürlich die erste Braut, Henriette," antworteten die Gäste und der Pater.
"Tut mir Leid, meine Liebe," erklärte da der Prinz seiner Braut, "aber aus unserer Hochzeit wird wohl nichts."
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