Die Bilder-Edda
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Re: Die Bilder-Edda
Also, wenn der Denkermet einen nur auf Mordgedanken bringt, ist es ganz gut, dass er nicht mehr zugänglich ist. Das Zeug will ich gar nicht haben!
Also, so allmählich geht mir die ganze Gewalt ziemlich auf den Keks. Können oder wollen die nicht anders?
In der Hoffnung auf eine friedlichere Fortsetzung,
Artona
Also, so allmählich geht mir die ganze Gewalt ziemlich auf den Keks. Können oder wollen die nicht anders?
In der Hoffnung auf eine friedlichere Fortsetzung,
Artona
Re: Die Bilder-Edda
Du Artona, die können nicht anders! Dafür sind die Götter den Menschen zu ähnlich! Alle Götter...
Re: Die Bilder-Edda
Na, sieh es mal so: wenn du ein guter Krimiautor werden willst, wäre ein Fässchen davon doch gar nicht so übelArtona hat geschrieben:Also, wenn der Denkermet einen nur auf Mordgedanken bringt, ist es ganz gut, dass er nicht mehr zugänglich ist. Das Zeug will ich gar nicht haben!
Sonderlich friedlich geht es in der Edda leider wirklich nicht zu, das stimmt. Aber es kommen ja auch noch Episoden voll Humor - denn lachen können die Götter ja auchIschade hat geschrieben:Du Artona, die können nicht anders! Dafür sind die Götter den Menschen zu ähnlich! Alle Götter...
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
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Kikimania
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Re: Die Bilder-Edda
Skaldenmet
Irgendwann erfährt Odin, was mit Kwasir geschah und dass der aus seinem Blut
gewonnene Met in Jötunheim verborgen liegt. Er macht sich auf den Weg,
Ödhrörir zu bergen. Sein Weg führt ihn über eine Ebene, auf der neun Knechte
dabei sind, das Heu zu mähen.
Er bietet ihnen an, ihre Sicheln zu schärfen und nachdem dies getan ist, fällt ihnen
die Arbeit sehr viel leichter. Jetzt bedrängen sie ihn. Jeder will den Wetzstein für
sich haben. Schließlich wird es Odin zuviel. Er wirft den Wetzstein in die Luft.
Wer ihn fängt, soll ihn haben.
Gierig springen die Riesenknechte hoch. Ihre Sicheln halten sie noch in Händen. Sie
versuchen, die jeweils anderen wegzustoßen. In ihrer Gier zerschneiden sie sich eher
ungewollt, doch nicht unerwartet für Odin, die Kehlen.
Ihr Chef Baugi, der Suttungs Bruder ist, braucht jetzt neue Knechte, Odin, der sich
Bölwerkr nennt, bietet ihm an, die Arbeit zu tun, wenn er zum Lohn einen Schluck
des berühmten Dichtermetes erhalte.
Baugi hat versprochen, Odin zu Suttung zu bringen. Doch zuerst muss das Heu eingebracht
werden. Odin arbeitet. Wer die Welten erschuf, der kann auch ein Stück Feld bearbeiten.
Er macht es gut. Baugi ist zufrieden.
Baugi und Odin gehen zu Suttungs Burg.
Doch der Jöte lacht nur und lässt sie nicht einmal hinein.
Da Baugi Odin aber den Lohn schuldet, verlangt der, dass der Riese nun ein Loch in Berg
bohren soll, tief genug, dass es bis zur Halle darunter reicht.
Irgendwann erfährt Odin, was mit Kwasir geschah und dass der aus seinem Blut
gewonnene Met in Jötunheim verborgen liegt. Er macht sich auf den Weg,
Ödhrörir zu bergen. Sein Weg führt ihn über eine Ebene, auf der neun Knechte
dabei sind, das Heu zu mähen.
Er bietet ihnen an, ihre Sicheln zu schärfen und nachdem dies getan ist, fällt ihnen
die Arbeit sehr viel leichter. Jetzt bedrängen sie ihn. Jeder will den Wetzstein für
sich haben. Schließlich wird es Odin zuviel. Er wirft den Wetzstein in die Luft.
Wer ihn fängt, soll ihn haben.
Gierig springen die Riesenknechte hoch. Ihre Sicheln halten sie noch in Händen. Sie
versuchen, die jeweils anderen wegzustoßen. In ihrer Gier zerschneiden sie sich eher
ungewollt, doch nicht unerwartet für Odin, die Kehlen.
Ihr Chef Baugi, der Suttungs Bruder ist, braucht jetzt neue Knechte, Odin, der sich
Bölwerkr nennt, bietet ihm an, die Arbeit zu tun, wenn er zum Lohn einen Schluck
des berühmten Dichtermetes erhalte.
Baugi hat versprochen, Odin zu Suttung zu bringen. Doch zuerst muss das Heu eingebracht
werden. Odin arbeitet. Wer die Welten erschuf, der kann auch ein Stück Feld bearbeiten.
Er macht es gut. Baugi ist zufrieden.
Baugi und Odin gehen zu Suttungs Burg.
Doch der Jöte lacht nur und lässt sie nicht einmal hinein.
Da Baugi Odin aber den Lohn schuldet, verlangt der, dass der Riese nun ein Loch in Berg
bohren soll, tief genug, dass es bis zur Halle darunter reicht.
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Re: Die Bilder-Edda
Baugi kann sich nicht weigern. Eigentlich ist er froh, so billig davon zu kommen.
Als er behauptet, fertig zu sein, bläst Odin ins Loch. Es kommt noch Staub heraus.
»Du musst tiefer bohren«, verlangt Odin.
Als das Loch endlich tief genug ist, verwandelt sich Odin in einen großen Wurm und kriecht
rasch hinein. Baugi stößt noch mit dem Bohrer nach ihm, verfehlt ihn aber.
Gunnlöd, Suttungs Tochter, bewacht den Skaldenmet.
Nun, Odin kann ein Charmeur sein, wenn er will. Er selbst sagt dazu:
»Wir reden am schönsten, wenn wir am schlechtesten denken. So wird die Klügste geködert.«
Gunnlöd lässt sich auf ihn ein. Sie verbringen drei Nächte miteinander.
Gunnlöd ist sehr angetan von Odin. Sie möchte ihn halten; nicht ahnend, dass er es nicht
ernst mit ihr meint. Sie verspricht ihm für jede Nacht einen Schluck Met - und denkt wohl
daran, dass die Menge für alle Nächte ihres Lebens reichen wird.
Odin ist am Ziel. Mit dem ersten Trunk leert er Ödhrörir komplett, mit dem Zweiten Bodn
und mit dem Dritten das Gefäß Son. Nun hat er allen Kwasir-Met in sich.
Als er behauptet, fertig zu sein, bläst Odin ins Loch. Es kommt noch Staub heraus.
»Du musst tiefer bohren«, verlangt Odin.
Als das Loch endlich tief genug ist, verwandelt sich Odin in einen großen Wurm und kriecht
rasch hinein. Baugi stößt noch mit dem Bohrer nach ihm, verfehlt ihn aber.
Gunnlöd, Suttungs Tochter, bewacht den Skaldenmet.
Nun, Odin kann ein Charmeur sein, wenn er will. Er selbst sagt dazu:
»Wir reden am schönsten, wenn wir am schlechtesten denken. So wird die Klügste geködert.«
Gunnlöd lässt sich auf ihn ein. Sie verbringen drei Nächte miteinander.
Gunnlöd ist sehr angetan von Odin. Sie möchte ihn halten; nicht ahnend, dass er es nicht
ernst mit ihr meint. Sie verspricht ihm für jede Nacht einen Schluck Met - und denkt wohl
daran, dass die Menge für alle Nächte ihres Lebens reichen wird.
Odin ist am Ziel. Mit dem ersten Trunk leert er Ödhrörir komplett, mit dem Zweiten Bodn
und mit dem Dritten das Gefäß Son. Nun hat er allen Kwasir-Met in sich.
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Re: Die Bilder-Edda
Entsetzt sieht Gunnlöd ihn an. Sie ahnt nun, dass sie getäuscht wurde.
Doch noch ehe sie die anderen Jöten zu Hilfe rufen kann, wandelt sich Odin vor
ihren Augen in einen Adler.
Und dann breitet er die Flügel aus und fliegt durch das Abzugsloch in der Decke davon.
Gunnlöd bleibt allein zurück.
Suttung steht auf dem Turm seiner Burg.
Er sieht den Adler auffliegen und begreift sofort, was geschah.
Er besitzt ein Adlerhemd, das er sich nun überwirft.
In Adlergestalt ist ein Adler leicht zu verfolgen.
Es kostet Odin alle Kraft, in dieser für ihn ungewohnten Gestalt nach Asgard zu gelangen.
Suttung ist dicht hinter ihm. Als Odin Asgards Mauer überfliegt, sieht er, dass die Asen
Gefäße aufgestellt haben. In diese spuckt Odin den kostbaren Met. Doch Suttung ist fast heran.
Im letzten Moment furzt Odin dem verdutzten Suttung den verschluckten Rest des Metes
ins Gesicht. Suttung kommt ins Trudeln und dreht ab. Odin kann sicher landen.
Was hinten ausfuhr und als Tröpfchen zur Erde fiel, gilt bis heute als Teil der Dichterlinge
und der schlechten Barden. Die wahren Dichter aber erhalten vom Skaldenmet. Den größten
Teil bekommt Bragi. Auch Odin trinkt und wird so zum Gott der Dichtkunst.
Und die Riesen suchen noch lange vergeblich nach einem Mann namens Bölwerkr,
der nirgendwo zu finden ist.
Doch noch ehe sie die anderen Jöten zu Hilfe rufen kann, wandelt sich Odin vor
ihren Augen in einen Adler.
Und dann breitet er die Flügel aus und fliegt durch das Abzugsloch in der Decke davon.
Gunnlöd bleibt allein zurück.
Suttung steht auf dem Turm seiner Burg.
Er sieht den Adler auffliegen und begreift sofort, was geschah.
Er besitzt ein Adlerhemd, das er sich nun überwirft.
In Adlergestalt ist ein Adler leicht zu verfolgen.
Es kostet Odin alle Kraft, in dieser für ihn ungewohnten Gestalt nach Asgard zu gelangen.
Suttung ist dicht hinter ihm. Als Odin Asgards Mauer überfliegt, sieht er, dass die Asen
Gefäße aufgestellt haben. In diese spuckt Odin den kostbaren Met. Doch Suttung ist fast heran.
Im letzten Moment furzt Odin dem verdutzten Suttung den verschluckten Rest des Metes
ins Gesicht. Suttung kommt ins Trudeln und dreht ab. Odin kann sicher landen.
Was hinten ausfuhr und als Tröpfchen zur Erde fiel, gilt bis heute als Teil der Dichterlinge
und der schlechten Barden. Die wahren Dichter aber erhalten vom Skaldenmet. Den größten
Teil bekommt Bragi. Auch Odin trinkt und wird so zum Gott der Dichtkunst.
Und die Riesen suchen noch lange vergeblich nach einem Mann namens Bölwerkr,
der nirgendwo zu finden ist.
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Re: Die Bilder-Edda
Och, doch nicht wegen dem Met. Der kann nichts dafür, dass die Leute so gierig sind und den Kameraden nichts gönnen
Aber in der nächsten Episode gibt es keine Toten, versprochen
Aber in der nächsten Episode gibt es keine Toten, versprochen
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
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Re: Die Bilder-Edda
Lies mal die Bibel, da sterben werden immer gleich Völkerscharen dahingemetzelt!Artona hat geschrieben:
Nochmal neun Tote wegen des Mets! Das Zeug ist eindeutig verflucht!
Artona
Re: Die Bilder-Edda
Thiazi
Odin und Hönir wandern wie einst durch Midgard.
Irgendwann treffen sie auf Loki, der ihnen eigentlich aus dem Weg gehen will.
Aber er hat ja nichts wider Hönir, so dass er sich dann ihm zuliebe der Wan-
derung anschließt. Er will nicht mit nach Asgard, aber ein paar Tage in Midgard
wird es wohl gehen, dass man nicht von Vergangenem spricht.
Die Wanderer gelangen in die Außenbereiche Midgards. Hier ist das Land öde
und ohne Fruchtbarkeit. Sie haben hunger.
In der Ferne zieht eine Ochsenherde und rupft das spärliche Gras.
Odin hebt seinen Speer Gungnir, der nie sein Ziel verfehlt.
Sie freuen sich alle über die Beute, die sie mehr als nur sättigen wird.
Rasch ist ein Feuer entzündet. Die Wanderer rasten und warten, dass das
Fleisch garen möge. Sie warten. Und sie warten. Stunde um Stunde vergeht.
»Das Fleisch ist immer noch roh«, murrt Loki. »Wie kann das angehen?«
»Das liegt wohl an mir«, ertönt über ihnen eine Stimme. Sie sehen nach oben,
wo auf dem Baum ein riesiger Adler sitzt. »Wenn ihr mit mir teilen wollt, ist das
Fleisch in einer Stunde gar.«
Gastfreundschaft gilt viel. Sie ist eine der alten Tugenden. Es fällt den Asen nicht
schwer, dem Adler seinen Teil der Beute zu versprechen. Kaum getan, beginnt das
Fleisch zu garen und herrlicher Bratenduft erfüllt die Lüfte.
Nun kommt der Adler herab.
Der Adler wartet nicht, bis die Asen das Fleisch zerteilen. Er schnappt sich beide
Bugen und beide Lenden. Damit hat er die besten Stücke. Odin und Hönir ärgern
sich sehr über diese Gier. Und Loki greift zornig nach einem Ast und schlägt damit
nach dem gefräßigen Aar.
Erschrocken fliegt der Adler auf. Dummerweise hängt der Stock an seinem Hinterteil.
Und das andere Ende hat sich in Lokis Kleidung verfangen.
Wie der Adler nun auffliegt, reißt er Loki mit sich in die Lüfte.
Odin und Hönir wandern wie einst durch Midgard.
Irgendwann treffen sie auf Loki, der ihnen eigentlich aus dem Weg gehen will.
Aber er hat ja nichts wider Hönir, so dass er sich dann ihm zuliebe der Wan-
derung anschließt. Er will nicht mit nach Asgard, aber ein paar Tage in Midgard
wird es wohl gehen, dass man nicht von Vergangenem spricht.
Die Wanderer gelangen in die Außenbereiche Midgards. Hier ist das Land öde
und ohne Fruchtbarkeit. Sie haben hunger.
In der Ferne zieht eine Ochsenherde und rupft das spärliche Gras.
Odin hebt seinen Speer Gungnir, der nie sein Ziel verfehlt.
Sie freuen sich alle über die Beute, die sie mehr als nur sättigen wird.
Rasch ist ein Feuer entzündet. Die Wanderer rasten und warten, dass das
Fleisch garen möge. Sie warten. Und sie warten. Stunde um Stunde vergeht.
»Das Fleisch ist immer noch roh«, murrt Loki. »Wie kann das angehen?«
»Das liegt wohl an mir«, ertönt über ihnen eine Stimme. Sie sehen nach oben,
wo auf dem Baum ein riesiger Adler sitzt. »Wenn ihr mit mir teilen wollt, ist das
Fleisch in einer Stunde gar.«
Gastfreundschaft gilt viel. Sie ist eine der alten Tugenden. Es fällt den Asen nicht
schwer, dem Adler seinen Teil der Beute zu versprechen. Kaum getan, beginnt das
Fleisch zu garen und herrlicher Bratenduft erfüllt die Lüfte.
Nun kommt der Adler herab.
Der Adler wartet nicht, bis die Asen das Fleisch zerteilen. Er schnappt sich beide
Bugen und beide Lenden. Damit hat er die besten Stücke. Odin und Hönir ärgern
sich sehr über diese Gier. Und Loki greift zornig nach einem Ast und schlägt damit
nach dem gefräßigen Aar.
Erschrocken fliegt der Adler auf. Dummerweise hängt der Stock an seinem Hinterteil.
Und das andere Ende hat sich in Lokis Kleidung verfangen.
Wie der Adler nun auffliegt, reißt er Loki mit sich in die Lüfte.
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Re: Die Bilder-Edda
Hoch fliegt der Adler nicht. Er bringt nur Abstand zwischen sich und Odins
Speer. Und dann fliegt er sehr tief, schleift Loki über Wurzeln, Geröll und
abgestorbenes Holz.
Loki schreit vor Schmerz. Der Adler hört aber nicht auf. Er schleift sein Opfer
immer weiter über den Boden. Inzwischen ist Loki durchaus verletzt, seine
Haut aufgerissen und überall fliest sein Blut.
Loki jammert. Der Adler hält inne, setzt sich nahe zu dem Zerschundenen.
»Du kommst nicht frei, ehe du gelobst, mir zu verschaffen, was ich haben will«, droht er.
»Was willst du denn von mir?«
»Schwöre mir, dass du mir die Göttin Idun mit ihren Äpfeln aus Asgard bringen wirst«, verlangt der Adler.
Loki kennt Idun nicht wirklich. Aber er will sie auch nicht ausliefern.
Ein wenig schleift der Adler Loki weiter über dorniges Gebüsch und scharfe Steine.
»Hör auf!«, schreit der. »Ich werde es tun.«
Da reißt sich der Adler zufrieden den Stock aus.
»Ich bin Thiazi«, sagt er drohend. »Wenn du mich betrügst, wirst du es bereuen.«
Nach diesen Worten fliegt er davon.
Endlich erreichen Odin und Hönir den verletzten Loki. Sie sehen sofort, wie
schwer er verletzt wurde. Er braucht jetzt dringend heilkundige Hilfe. Er
hatte zwar deutlich gesagt, dass er nicht mit ihnen nach Asgard kommen
wolle, doch genau dort bringen sie ihn nun hin.
Denn niemand vermag mehr in der Heilkunst zu leisten als die Göttin Eir,
die sich dann auch sofort um Lokis Wunden kümmert.
Speer. Und dann fliegt er sehr tief, schleift Loki über Wurzeln, Geröll und
abgestorbenes Holz.
Loki schreit vor Schmerz. Der Adler hört aber nicht auf. Er schleift sein Opfer
immer weiter über den Boden. Inzwischen ist Loki durchaus verletzt, seine
Haut aufgerissen und überall fliest sein Blut.
Loki jammert. Der Adler hält inne, setzt sich nahe zu dem Zerschundenen.
»Du kommst nicht frei, ehe du gelobst, mir zu verschaffen, was ich haben will«, droht er.
»Was willst du denn von mir?«
»Schwöre mir, dass du mir die Göttin Idun mit ihren Äpfeln aus Asgard bringen wirst«, verlangt der Adler.
Loki kennt Idun nicht wirklich. Aber er will sie auch nicht ausliefern.
Ein wenig schleift der Adler Loki weiter über dorniges Gebüsch und scharfe Steine.
»Hör auf!«, schreit der. »Ich werde es tun.«
Da reißt sich der Adler zufrieden den Stock aus.
»Ich bin Thiazi«, sagt er drohend. »Wenn du mich betrügst, wirst du es bereuen.«
Nach diesen Worten fliegt er davon.
Endlich erreichen Odin und Hönir den verletzten Loki. Sie sehen sofort, wie
schwer er verletzt wurde. Er braucht jetzt dringend heilkundige Hilfe. Er
hatte zwar deutlich gesagt, dass er nicht mit ihnen nach Asgard kommen
wolle, doch genau dort bringen sie ihn nun hin.
Denn niemand vermag mehr in der Heilkunst zu leisten als die Göttin Eir,
die sich dann auch sofort um Lokis Wunden kümmert.
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Kikimania
Re: Die Bilder-Edda
Idun
Loki hat ein Problem. Er gab sein Wort, Idun dem Jöten Thiazi auszuliefern. Und
wer wortbrüchig wird, ist einer ohne Ehre, der überall nur Verachtung empfängt.
Seine Wunden erlauben ihm nicht, Asgard jetzt zu verlassen. Außerdem lebt hier
die Asin Sigyn, in deren Nähe er sich wohl fühlt. Er will gar nicht fort.
Idun ist die Göttin der Erneuerung, vermählt mit dem Skalden Bragi. Durch diese
Ehe wurde sie Asin. Aber eigentlich stammt sie aus Schwarzalbenheim. Täglich
geht sie in ihren Apfelhain, wo sie die Bäume aus der Quelle wässert.
Hierhin geht Loki und sucht sie auf. Idun freut sich über den unerwarteten Besuch.
Sie hat viel von Loki gehört - aus früheren Zeiten. Er soll damals ein lustiger,
fröhlicher Geselle gewesen sein.
Er erzählt von seinen Reisen, bewundert ihren Garten und die Schönheit der Apfelbäume,
auf die Idun sehr stolz ist.
»Ganz in der Nähe«, behauptet er dann, »wächst im Wald ein wilder Apfelbaum, der den
deinen sehr gleicht. Ich könnte wetten, seine Früchte sind so unvergleichlich wie die hier.«
Idun lacht und glaubt ihm kein Wort. Aber ihre Neugier ist geweckt. Sie will diesen
Baum sehen. Und sie nimmt ein paar ihrer Äpfel in einem kleinen Korb mit, um die
Früchte miteinander zu vergleichen.
Sie erklärt aber auch mit fester Stimme, dass die äußere Ähnlichkeit der Äpfel letztlich
bedeutungslos sei, weil ihre Äpfel eine besondere Kraft besitzen. Nicht umsonst ist sie
die Göttin der Erneuerung. Ihre Äpfel halten jung.
Thiazi sieht sein Opfer kommen. Er lauert. Aber sie sind noch zu nahe bei Asgard.
Er will kein Risiko eingehen und wartet.
Als er dann landet, fällt Loki etwas zurück. Er sieht aber noch, wie der riesische
Adler die Göttin ergreift und mit sich in die Lüfte trägt.
Loki hat ein Problem. Er gab sein Wort, Idun dem Jöten Thiazi auszuliefern. Und
wer wortbrüchig wird, ist einer ohne Ehre, der überall nur Verachtung empfängt.
Seine Wunden erlauben ihm nicht, Asgard jetzt zu verlassen. Außerdem lebt hier
die Asin Sigyn, in deren Nähe er sich wohl fühlt. Er will gar nicht fort.
Idun ist die Göttin der Erneuerung, vermählt mit dem Skalden Bragi. Durch diese
Ehe wurde sie Asin. Aber eigentlich stammt sie aus Schwarzalbenheim. Täglich
geht sie in ihren Apfelhain, wo sie die Bäume aus der Quelle wässert.
Hierhin geht Loki und sucht sie auf. Idun freut sich über den unerwarteten Besuch.
Sie hat viel von Loki gehört - aus früheren Zeiten. Er soll damals ein lustiger,
fröhlicher Geselle gewesen sein.
Er erzählt von seinen Reisen, bewundert ihren Garten und die Schönheit der Apfelbäume,
auf die Idun sehr stolz ist.
»Ganz in der Nähe«, behauptet er dann, »wächst im Wald ein wilder Apfelbaum, der den
deinen sehr gleicht. Ich könnte wetten, seine Früchte sind so unvergleichlich wie die hier.«
Idun lacht und glaubt ihm kein Wort. Aber ihre Neugier ist geweckt. Sie will diesen
Baum sehen. Und sie nimmt ein paar ihrer Äpfel in einem kleinen Korb mit, um die
Früchte miteinander zu vergleichen.
Sie erklärt aber auch mit fester Stimme, dass die äußere Ähnlichkeit der Äpfel letztlich
bedeutungslos sei, weil ihre Äpfel eine besondere Kraft besitzen. Nicht umsonst ist sie
die Göttin der Erneuerung. Ihre Äpfel halten jung.
Thiazi sieht sein Opfer kommen. Er lauert. Aber sie sind noch zu nahe bei Asgard.
Er will kein Risiko eingehen und wartet.
Als er dann landet, fällt Loki etwas zurück. Er sieht aber noch, wie der riesische
Adler die Göttin ergreift und mit sich in die Lüfte trägt.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
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Re: Die Bilder-Edda
Zwei Tage später sind die Götter sichtbar gealtert. Sie haben vergeblich nach Idun gesucht.
»Wer hat sie zuletzt gesehen?«, fragen sie.
Und alle deuten auf Loki. Sie bedrohen ihn, bis er gesteht. Iduns Gemahl Bragi ist außer sich.
Er greift selbst zur Waffe, was gar nicht seine Art ist.
»Ich hole sie euch zurück«, verspricht Loki da erschrocken.
Sie lassen ihn gehen. Das Alter nagt schon an ihnen. Sie haben nicht mehr die Kraft,
selbst nach Jötunheim zu gehen. Und Loki ist ja kein Ase; er braucht diese Äpfel nicht.
Seine Wanenschuhe tragen ihn rasch.
Thiazi hat Idun oben in einen hohen Turm gesperrt, den er von seinen Leuten
bewachen lässt. Er selbst ist auf den See gerudert. Idun ist allein.
Loki ist noch nicht gesundet. Seine Kräfte sind begrenzt. Doch er erbat, ehe er
Asgard verließ, Freyjas Falkenhemd, mit dessen Hilfe er nun die Gestalt wandelt.
»Ich bringe dich nach Hause«, verspricht er Idun.
»Ein Falke kann mich nicht tragen«, erwidert sie traurig.
Das stimmt natürlich. Doch Loki beherrscht wanische Zauberkräfte. Als Idun nach
ihrem Apfelkorb greift, wandelt er sich in einen kleinen Haselzweig mit Knospe
und Nuss. Das ist für einen Falken leicht zu tragen.
Thiazi sieht den Falken fliegen und ahnt, was geschah. Er wandelt sich zum Adler und
verfolgt die Flüchtenden. Heimdall, der weiter sieht als jeder andere, sieht den Falken
kommen. Er sieht auch den Adler dicht hinter ihm. Die Asen schichten rasch Feuerholz
auf dem Burgwall auf. Als der Falke die Mauer überfliegt, zünden sie das trockene Holz an.
Gierig schlagen die Flammen nach oben. Thiazi kann nicht mehr abdrehen. Sein Gefieder
brennt. Er stürzt auf das Idafeld. Thor schwingt den Hammer, Loki, inzwischen wieder in
normaler Gestalt, greift das Schwert und schleudert es auf Thiazi. So findet der Riese den Tod.
Idun ist gerettet; Loki seine Tat verziehen. Bragi allein wird Loki immer grollen wegen der
Gefahr, in die er Idun brachte.
Sie aber verteilt wieder ihre Äpfel und hält das Alter von den Göttern fern.
Und Loki wendet suích wieder Sigyn zu, um deretwillen er gern in Asgard bleiben will.
»Wer hat sie zuletzt gesehen?«, fragen sie.
Und alle deuten auf Loki. Sie bedrohen ihn, bis er gesteht. Iduns Gemahl Bragi ist außer sich.
Er greift selbst zur Waffe, was gar nicht seine Art ist.
»Ich hole sie euch zurück«, verspricht Loki da erschrocken.
Sie lassen ihn gehen. Das Alter nagt schon an ihnen. Sie haben nicht mehr die Kraft,
selbst nach Jötunheim zu gehen. Und Loki ist ja kein Ase; er braucht diese Äpfel nicht.
Seine Wanenschuhe tragen ihn rasch.
Thiazi hat Idun oben in einen hohen Turm gesperrt, den er von seinen Leuten
bewachen lässt. Er selbst ist auf den See gerudert. Idun ist allein.
Loki ist noch nicht gesundet. Seine Kräfte sind begrenzt. Doch er erbat, ehe er
Asgard verließ, Freyjas Falkenhemd, mit dessen Hilfe er nun die Gestalt wandelt.
»Ich bringe dich nach Hause«, verspricht er Idun.
»Ein Falke kann mich nicht tragen«, erwidert sie traurig.
Das stimmt natürlich. Doch Loki beherrscht wanische Zauberkräfte. Als Idun nach
ihrem Apfelkorb greift, wandelt er sich in einen kleinen Haselzweig mit Knospe
und Nuss. Das ist für einen Falken leicht zu tragen.
Thiazi sieht den Falken fliegen und ahnt, was geschah. Er wandelt sich zum Adler und
verfolgt die Flüchtenden. Heimdall, der weiter sieht als jeder andere, sieht den Falken
kommen. Er sieht auch den Adler dicht hinter ihm. Die Asen schichten rasch Feuerholz
auf dem Burgwall auf. Als der Falke die Mauer überfliegt, zünden sie das trockene Holz an.
Gierig schlagen die Flammen nach oben. Thiazi kann nicht mehr abdrehen. Sein Gefieder
brennt. Er stürzt auf das Idafeld. Thor schwingt den Hammer, Loki, inzwischen wieder in
normaler Gestalt, greift das Schwert und schleudert es auf Thiazi. So findet der Riese den Tod.
Idun ist gerettet; Loki seine Tat verziehen. Bragi allein wird Loki immer grollen wegen der
Gefahr, in die er Idun brachte.
Sie aber verteilt wieder ihre Äpfel und hält das Alter von den Göttern fern.
Und Loki wendet suích wieder Sigyn zu, um deretwillen er gern in Asgard bleiben will.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
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Re: Die Bilder-Edda
Ist mir schon klar, dass du nur auf die wartestIschade hat geschrieben: Gleich kommt meine Lieblingsgeschichte!
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
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