Wer war Missouri Ben - „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864

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Missouri Ben
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Re: Wer war Missouri Ben - „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864

Beitrag von Missouri Ben » Mittwoch 20. Januar 2016, 09:39

In den folgenden Jahren drangen immer mehr Jäger und Trapper ins Louisiana-Territorium ein, die „Natürliche Grenze“ verschob sich immer mehr nach Westen. Aber immer noch waren die Berge für Wagen-Trecks und Vieh-Herden unpassierbar. Auch kam es immer mehr zu Zwischenfällen mit den Indianern der Stämme Arikaras, Schwarzfuß, Mandan, Hidatsa, Shoshoni und Pawnee.
Im Jahr 1809 wurden erstmals Stimmen laut nach einem unabhängigen Staat Missouri, die allerdings erst 1821 durch einen Kompromiss Erfolg hatten. In diesen Jahren verbrachte Ben oftmals lange Monate in St. Louis. Aber daran waren nicht nur seine Bemühungen um die Unabhängigkeit Missouri’s schuld.
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Bild: Hübsche junge Frau vor einem Wohnhaus

Er hatte in St. Louis die junge Marion Walker kennen und lieben gelernt. 1811 feierten die beiden Ihre Hochzeit und im Jahr darauf kam bereits Sohn Mike zur Welt.
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Bild: Ben mit Frau und Baby
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Re: Wer war Missouri Ben - „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864

Beitrag von Missouri Ben » Donnerstag 21. Januar 2016, 09:18

Aber trotz seiner Familie trieb es ihn immer wieder hinaus und Ben’s Jagdzüge wurden immer länger und immer gefährlicher, je weiter er nach Norden oder Westen fuhr. Das Klima und die Indianer waren fast unberechenbar. Aber immer mehr nachrückende Jäger und Trapper machten das Ausweichen auf neue Gebiete erforderlich. Und der Missouri bot sich mit seinen rund 2.400 Kilometern Länge dafür förmlich an. Ben kam dank seiner Erfahrung bestens zurecht, so, dass er im Jahre 1820 auf 25 Jahre Waldläufer-Leben zurückblicken konnte. Alleine das war schon ein Zeichen für Ben’s außergewöhnliche Fähigkeiten in der Natur zu überleben.
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31-2 - Siegel Missouri.jpg (37.87 KiB) 762 mal betrachtet
Bild: Flagge und Siegel des neuen Staates

Und als dann am 10. August 1821 Missouri ein freier Staat wurde, kam oft auch die Rede auf Missouri-Ben, der eigentlich unbeabsichtigt durch seine Missouri-Fahrten die Entwicklung dieses Staates maßgeblich mit beeinflusst hatte.
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Re: Wer war Missouri Ben - „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864

Beitrag von Missouri Ben » Samstag 23. Januar 2016, 20:24

Es würde viel zu weit gehen alle Geschichten zu erzählen, die sich in den 41 Jahren Trapper-Leben des Missouri-Ben ereignet haben, aber es soll erwähnt sein, das er einer jener “Einhundert Männer“ war, die William Ashley und Andrew Henry am 20.03.1822 in der “Missouri Gazette“ für eine Pelzjäger-Gesellschaft suchten.
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Bild: Ben, Gebäude der „Missouri-Gazette“ mit Menschentraube davor

Missouri-Ben war mit dabei, als sich die Trapper im Juli 1825 zum ersten großen Trapper-Treffen am Fuße der Uinta-Berge trafen. Er erkannte jedoch sehr schnell, dass hier die Waldläufer ausgebeutet wurden und beschloss wieder auf sich selbst gestellt zu jagen. Dennoch war er in den folgenden Jahren auch auf diesen Trapper-Treffen mit dabei. Dort traf er sich mit anderen Trappern wie dem “König der Mountain-Men“ Jim Bridger, “Leberfresser“ Johnson, William Sublette, David Jackson oder Jedediah Smith. Alle diese Trapper waren Ausnahmemänner und aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt.
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Bild: Trapperlager
33-2 Ben im Trapperlager.jpg
33-3 Ben im Trapperlager.jpg
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Re: Wer war Missouri Ben - „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864

Beitrag von Missouri Ben » Sonntag 24. Januar 2016, 09:26

Einen tiefen Schlag versetzte es Ben, als bereits im Jahr 1826 seine Frau Marion nach kurzer schwerer Krankheit starb. Mike wurde von Freunden aufgenommen, da er mitten in der Ausbildung zum Trader stand. Die letzten 10 Jahre seines Lebens verbrachte Missouri-Ben - wie fast sein ganzes Leben - in den Bergen und auf der Jagd. Nur einmal trat er noch groß in Erscheinung, als er zu Beginn des Jahres 1836 die jungen Männer dazu aufrief, Jim Bowie und Davy Crockett nach Texas zu folgen und dort für die Freiheit (wie er sagte “das höchste Gut“) zu kämpfen.
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Bild: Ben hält eine Rede auf einem Fass vor einem Gebäude

Wie wir alle wissen, kam für diese Männer die Hilfe zu spät und sie fielen in der Schlacht um Alamo am 06.03.1836. Aber Sam Houston schlug St. Anna am 21.03.1836 in einer vernichtenden Schlacht nach Mexico zurück, gab Texas die Freiheit und wurde erster Präsident des neuen freien Staates Texas. Unter den Gratulationsschreiben, fand sich auch ein Schreiben von “Missouri-Ben, Missouri“.
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Re: Wer war Missouri Ben - „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864

Beitrag von Missouri Ben » Montag 25. Januar 2016, 07:37

Im Sommer 1836 brach Ben zu seiner letzten Jagd auf. In der Gegend des Yellowstone’s geriet er in einen Hinterhalt von Arikaras.
35-2 - Ben im Hinterhalt.jpg
35-1 - Ben im Kampf.jpg
Bild: Ben im Kampf mit Indianern

Zwei andere Trapper fanden ein paar Tage später die Leiche und die Spuren des Kampfes. Ben hatte sein Leben teuer verkauft und bis zum Schluss gekämpft. Sie begruben Ben dort wo er am liebsten war – in seinen Bergen.
36 - Kreuz 2.jpg
36 - Kreuz 2.jpg (22.8 KiB) 698 mal betrachtet
Bild: Grab

Und wenn Sie in der “St.Louis-Tribiune“ vom 17.10.1836 nachschauen, werden Sie den Bericht der beiden Trapper finden, die Ben in seinen geliebten Bergen begraben haben. Tja- ich bin ein alter Mann, Sie sind noch sehr jung - aber als Journalist in unserem Lande, sollten Sie sich vielleicht noch mal an Missouri-Ben erinnern. Auch wenn es schon viele Jahre her ist.
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Re: Wer war Missouri Ben - „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864

Beitrag von Missouri Ben » Montag 25. Januar 2016, 07:42

37 - Flasche leer.jpg
Bild: Reporter und Trader im Saloon am Ecktisch mit leerer Whiskey-Flasche

Soweit der Bericht des Traders, der mich eine Flasche Whiskey und einen ganzen Abend meines Lebens gekostet hat. Aber diese Geschichte war mir diesen Einsatz wert und ich hoffe, dass Sie werte Leser von dieser Geschichte ebenso beeindruckt waren wie ich.
Missouri Ben in SW.jpg
Bild: Missouri Ben

An solche Männer erinnern wir gerne - und sie sollen in unserer Erinnerung auch ewig Leben.

Artikel der „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864



(Da es viele Nachfragen gab - diese Geschichte und alles Drum und Dran wurden von mir 1995 frei erfunden und diente bisher nur dem Hintergrund meiner Figur im Western-Hobby)
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Re: Wer war Missouri Ben - „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864

Beitrag von Missouri Ben » Montag 25. Januar 2016, 08:00

Zum Abschluss nochmal für alle, die an der Geschichte interessiert sind - und denen das nachlesen der einzelnen Post's zu stressig ist - hier die gesamte Biographie als Text am Stück.


Wer war „Missouri Ben“ ?
(Ein Bericht von Harry Newman)

Im Jahre 1836 verbreitete sich an den Lagerfeuern im Nordwesten der neuen Welt die Nachricht, dass Missouri-Ben im Alter von 59 Jahren von einer Bande Arikaras überfallen und ermordet wurde. Zwar starben mit Missouri-Ben auch viele Indianer, letztendlich musste jedoch auch Ben im Kampf sein Leben lassen.
Ich erfuhr von dieser alten Geschichte zufällig durch einen Trader, der in unserer schönen Stadt Cansas-City seine Geschäfte tätigte.
Da mir der Name Missouri-Ben so auf Anhieb nichts sagte, fragte ich bei dem Händler nach, wer dieser Missouri-Ben war. Zuerst schaute der Mann mich etwas seltsam an, murmelte etwas von meiner Jugend und erklärte mir dann, vom vielen Erzählen bekäme er immer Durst aber wenn ich ihm im Saloon das Erzählen erleichtern würde könnte ich meine Geschichte hören.
So ließen wir uns im Saloon an einem Ecktisch nieder und der Mann begann zu erzählen.
Es war so ungefähr im Jahr 1777 als der kleine Benny hier im Osten als Kind Deutscher Einwanderer geboren wurde. Seine Eltern hatten außer Benny noch 7 Kinder. Die Farm von Benny’s Eltern war nicht groß, aber die Familie hatte ihr Auskommen damit.
Schon in frühen Jahren zog es Benny mehr in die Natur als hinter den Pflug und sein Vater musste ihn oft suchen. Bald verstand es Benny besser als jeder andere Junge in der Gegend das Wetter zu deuten, Pflanzen und Tiere zu erkennen, Spuren zu lesen und sich im Wald zurechtzufinden.
Doch mit zunehmendem Alter musste Benny mehr und mehr Pflichten auf dem elterlichen Hof mit übernehmen. Seine Freiräume wurden immer kleiner und seine Sehnsucht nach der weiten Welt immer größer. Im Jahre 1792, als Benny ungefähr 17 Jahre alt war, kam an der Farm ein Trupp Holzfäller vorbei, die sich nach dem Weg in die nächste Stadt erkundigten. Benny’s Vater erklärte den Männern, dass Sie es an diesem Tag nicht mehr schaffen würden und lud Sie ein auf der Farm zu übernachten.
Als Benny davon erfuhr, ging er voller Neugierde zu den Holzfällern um sich mit Ihnen zu unterhalten. Die Holzfäller erzählten aus Ihrem Leben und je mehr Sie tranken und erzählten, umso größer wurde Benny’s Begeisterung für diese Art zu Leben. In dieser Nacht schlief Benny sehr schlecht.
Als es am anderen Morgen hell wurde und die Holzfäller sich zum Weiterreiten fertig machten, fragte Benny den Holzfäller-Boss ob er nicht mitkommen dürfte. Dieser überlegte kurz und erklärte sich dann einverstanden Benny mitzunehmen. Voller Vorfreude rannte Benny zu seinen Eltern um Ihnen die Nachricht zu überbringen, dass er mit den Holzfällern ziehen dürfte. Allerdings waren diese nicht sehr erbaut von den Absichten Ihres Sohnes. Beide versuchten es Benny auszureden, aber der ließ sich nicht mehr davon abbringen. Also ließen Sie Ihren Sohn ziehen.
So kam es, dass der junge Benny seine Heimat verließ und mit den Holzfällern weiter nach Westen zog.
Drei harte Jahre machten aus Benny einen Ben, einen gestandenen Mann, kräftig und durch-trainiert. In diesen drei Jahren lernte Ben noch vieles über die Menschen, das Leben wenn man auf sich alleine gestellt ist und die Unterschiede in der Natur in den verschiedenen Regionen.
Er erkannte aber auch, dass er nur ausgenutzt und ausgebeutet wurde. Von den Holzhändlern, von seinem Boss und manches Mal auch von den Kameraden.
Vor der Jahrhundertwende begann man sich im Norden die tollsten Geschichten zu erzählen über das Land das weiter im Westen lag. Die Berge, die Wälder, die Seen und Flüsse, die Landschaften und vor allem über den unvorstellbaren Reichtum an Fellen und Pelzen.
Im Sommer 1795 nahm Ben seinen Abschied von den Holzfällern und investierte seine ganzen Ersparnisse in eine komplette Ausrüstung für Fallensteller. Damals war er so um die 20 und keiner glaubte, dass der junge Mann den ersten Winter in den Bergen alleine überleben würde.
Das Frühjahr kam und der Sommer ging ins Land, kaum einer dachte mehr an den jungen Mann. Als dann der Herbst seinen Einzug hielt und Ben immer noch nicht aus den Wäldern und Bergen zurück war, glaubte niemand mehr daran, dass er noch am Leben war.
Im Frühjahr 1797 kam dann ein Trapper mit großen Mengen an Fellen und Pelzen aus den Bergen zurück. Zuerst kannte niemand den Fremden, doch als er seine Felle beim Händler zum Verkauf anbot rief jemand - Das ist doch Ben ! - erinnert Ihr euch nicht an den jungen Mann, der vor fast zwei Jahren hier aufgebrochen ist um Fallensteller zu werden ?
Und in der Tat, es war Ben! Er hatte sich zwar etwas verändert, sein Erscheinungsbild war etwas hagerer, dafür aber sehniger geworden und er wirkte älter aber es war Ben und er war zurück !
Fast zwei Jahre hatte er alleine in der Wildnis gelebt und was er im Laufe seines Aufenthaltes bei uns erzählte hörte sich für manchen Bürger in St. Louis fast unglaubwürdig an. Allerdings gab es keinen Grund den Berichten des Mannes nicht zu glauben und so machten seine Berichte schnell die Runde in unserem relativ jungen Land. Sechs Wochen nachdem Ben in die Stadt gekommen war brach er wieder auf. Er hatte seine Ausrüstung ergänzt oder erneuert, seine Vorräte aufgefüllt und sich die Dinge besorgt, die er am meisten Vermisst hatte.
Es vergingen wieder zwei Jahre bevor Ben zurückkam, aber dieses Mal wurde er erwartet. Viele Berichte von seinem ersten Jagdzug wurden zwischenzeitlich von anderen Jägern und Scouts bestätigt. Aber niemand hatte sich so lange und so weit in den Westen vorgearbeitet wie Ben. Umso überraschter war dieser, als er Besuch von drei seriös wirkenden Geschäftsleuten bekam und er erfuhr, dass diese bereits zwei Monate auf Ihn gewartet hatten.
Das war im Sommer 1799. Die vier Männer zogen sich auf Wunsch der Geschäftsleute zu einer Beratung zurück, welche nach drei Stunden mit einem einschneidenden Ergebnis beendet wurde.
Dazu muss man wissen, dass zu jener Zeit das Farmland im Osten immer knapper wurde und der Strom von Einwanderern aus der alten Welt nicht abriß. Es wurden ganze Gesellschaften gegründet, die Landspekulationen betrieben, wieder andere organisierten Wagen-Trecks in Richtung Westen und manche spekulierten mit der Abenteuerlust und Ruhelosigkeit der Menschen.
Alle diese Geschäftsleute litten unter der “Natürlichen Grenze“ im Westen. Aber mit den Berichten der Scouts, der Jäger, der Fallensteller und Trapper, wuchs auch das Interesse daran, diese “Natürliche Grenze“ zu überwinden. Dazu musste man aber das Land kennen, über die Gefahren Bescheid wissen und Wege finden, damit auch die Wagen-Trecks ans Ziel kommen konnten. Und zu dieser Gruppe von Geschäftsleuten gehörten auch die drei Männer, die im Sommer 1799 auf die Rückkehr von Ben gewartet hatten. Ihr Angebot war eindeutig und zu gut um es auszuschlagen. Es lautete einfach:
Abnahme aller Felle und Pelze dieser Jagd zum doppelten Preis, freie Kost und Logis bis zum Frühjahr 1800 und ein monatliches Handgeld in Höhe von zwei Farmarbeiter-Löhnen. Aber was sollte die Gegenleistung von Ben sein ?
Es sprach sich schnell herum. Ben war beauftragt auf volles Risiko seiner Auftraggeber eine Expedition ins unerkundete Northwest-Territorium vorzubereiten und im Frühjahr 1800 auch durchzuführen. Er sollte einen Weg finden auf dem Siedler-Trecks und Vieh-Herden in dieses Gebiet gelangen konnten und diese auf Trail-Karten festhalten.
Ben nutzte die Zeit bis zum Frühjahr, um eine ausgewählte Truppe von zwölf Mann zusammenzustellen.
Mit diesen bereitete er die Ausrüstung vor und plante das ganze Unternehmen. Alle fieberten schon dem Aufbruch entgegen, aber der Schnee lag in diesem Jahr besonders lange und so kam es, dass es bereits Ende April war als die Expedition aufbrechen konnte.
Ben hatte vereinbart, dass die Gruppe mit den Ergebnissen voraussichtlich im Herbst 1801 zurück sein sollte. Anfangs kamen noch Berichte über die Fortschritte der Gruppe, doch je weiter die Gruppe in unbekanntes Gebiet vordrang umso spärlicher wurden die Meldungen. Im Spätsommer 1800 kam der letzte Bericht.
Der Sommer und der Herbst 1801 kamen, aber eine Nachricht der Expedition blieb aus. Mit Anbruch des Winters 1801 wurde die Expedition als verschollen und damit als gescheitert gemeldet. Die Geschäftsleute hatten den Glauben an eine Rückkehr verloren. Es schien unmöglich, dass eine Truppe von dreizehn Männern zwei Winter auf einem Trail überleben konnte.
Zwar wurde dieses Ben zugetraut, er hatte es ja bereits zweimal bewiesen, dass es geht, aber die Expeditionsmitglieder konnten ohne die Ausrüstung nicht überleben. Und keiner glaubte, dass Ben die Männer im Stich lassen würde, nur um selbst zu überleben.
Im Frühjahr 1802 schlug eine Nachricht wie eine Bombe ein. Auf dem Mississippi treibt ein Floß mit sechs Männern drauf. Man kann sich nur schwer vorstellen, was das zu der damaligen Zeit hieß! Der Mississippi kam aus dem Norden des Northwest-Territoriums! Dort war noch nie zuvor ein Siedler gewesen - nur ein paar einzelne Fallensteller! Und nun kam von dort ein Floß mit sechs Männern angetrieben.
Ganz St. Louis war in heller Aufruhr - alles was Laufen konnte war am Ufer des Mississippi zu finden. Mit Booten wurde das Floß im wahrsten Sinne des Wortes eingefangen und an Land gebracht. Die Männer waren in einem üblen Zustand und mehr tot als lebend.
Umso größer war die Überraschung als festgestellt wurde, dass es sich um Ben und fünf seiner Männer handelte. Was war geschehen? Wo kamen Sie her? Wieso auf dem Mississippi? Was hatten Sie erlebt? Fragen über Fragen türmten sich auf, aber keiner der Männer war bei Bewusstsein, keiner der die Fragen beantworten konnte.
Als die Auftraggeber erfuhren, dass Ben zurück war, reisten Sie sofort herbei um zu erfahren was geschehen war. Aber auch Sie mussten auf Ihre Antworten warten. Fast eine Woche dauerte es, bevor Ben als erster wieder zu sich kam.
Mit ernsten Worten erklärte Ben, dass die Expedition ein Fehlschlag war, die Berge im Westen - zumindest auf dem Trail den Sie genommen hatten, für Trecks und Herden nicht zu passieren sind. Wochenlang hätten Sie versucht die Berge zu überwinden, aber hinter jedem bezwungenen Berg erschien ein neuer Berg. Die Winter wären viel länger und härter als hier, das sei auch der Grund dafür, dass nicht alle Männer zurückgekommen seien. Der Rückweg aus den Bergen wurde zur tödlichen Falle. Kurz vor dem Aufgeben hatte sich Ben entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen und die Expedition nach Norden zu führen in der Hoffnung, dort einen leichteren Weg zurück zu finden. Alles schien verloren, als die Gruppe auf einen unüberwindbaren Fluss stieß.
Mit letzten Kräften bauten die Männer ein Floß und legten Ihr Schicksal in Gottes Hand. Doch Gott meinte es gut mit Ihnen. Nachdem Sie mehrere Tage auf dem Fluss stromab trieben und einer nach dem anderen das Bewusstsein verlor, band Ben das Ruder fest und brach auch zusammen. Den Rest dieser Geschichte kennen Sie bereits. Ben fühlte sich verantwortlich für den Tod der anderen sieben Männer.
Als Ben erfuhr, dass das Floß direkt hierher nach St. Louis getrieben war, wurde Ihm klar, dass er einen leichteren Weg ins Territorium gefunden hatte. Den Wasserweg. Der Missouri musste irgendwo im Norden seine Flussrichtung wechseln, anders konnte sich Ben die Rückkehr nach St. Louis nicht erklären. (Heute wissen wir ja, dass der Missouri in den Rocky Mountains - denn das war die Bergkette, die Ben fast das Leben gekostet hätte - eine fast 90 Grad Biegung nach Süden macht und in den Mississippi mündet. Anm. d. Red.)
Angesichts dieser Erkenntnis wuchs in Ben eine neue Idee - noch einmal zurück in die Berge, aber dieses Mal auf dem Wasserweg. Noch im Sommer 1802 brach Ben mit einem Kanu auf.
Zur Überraschung aller war er bereits im Spätherbst desselben Jahres wieder in St. Louis zurück. Der Ruf „Ben ist vom Missouri zurück - Missouri-Ben ist zurück“ eilte durch die Stadt. Als die Händler jedoch seine Jagdausbeute sahen, trauten Sie Ihren Augen kaum. Ben hatte in fünf Monaten mehr und schönere Pelze erlegt als alle anderen Jäger in einem ganzen Jahr.
Diese Nachricht erreichte auch die Großstädte im Osten. Präsident Jefferson hatte in diesen Jahren mit den Briten und Franzosen alle Hände voll zu tun. Konnte er doch erst in jüngster Zeit das gesamte Lousiana-Territorium (1800 von Napoleon) für sein Land erwerben. Damit hatte er die dringend benötigte Ausweichfläche für Siedler und Einwanderer, aber keiner kannte die Wege um dorthin zu kommen. Die Nachricht von Ben’s Jagdzügen löste bei Jefferson den Gedanken an eine Staatliche Expedition über den Missouri zur Erkundung und Kartographierung des neuen Territoriums aus.
Er beauftragte Captain Meriwether Lewis mit der Durchführung dieser Expedition. Dieser seinerseits ernannte William Clark zu seinem Vertreter und Partner. Gemeinsam führten Sie in den Jahren 1804 bis 1806 die erste offizielle Expedition ins neue Land. Am 23.09.1806 kam diese Expedition mit vielen neuen Erkenntnissen wieder nach St. Louis zurück. Zu diesem Zeitpunkte war Missouri-Ben - denn unter diesem Namen war er zwischenzeitlich allgemein bekannt geworden - noch auf seinem fünften Jagdzug auf dem Missouri unterwegs. Als er im Herbst zurückkam lernte er Lewis und Clark kennen und sie tauschten Ihre Erfahrungen aus.
In den folgenden Jahren drangen immer mehr Jäger und Trapper ins Louisiana-Territorium ein, die „Natürliche Grenze“ verschob sich immer mehr nach Westen. Aber immer noch waren die Berge für Wagen-Trecks und Vieh-Herden unpassierbar. Auch kam es immer mehr zu Zwischenfällen mit den Indianern der Stämme Arikaras, Schwarzfuß, Mandan, Hidatsa, Shoshoni und Pawnee. Im Jahr 1809 wurden erstmals Stimmen laut nach einem unabhängigen Staat Missouri, die allerdings erst 1821 durch einen Kompromiss Erfolg hatten. In diesen Jahren verbrachte Ben oftmals lange Monate in St. Louis. Aber daran waren nicht nur seine Bemühungen um die Unabhängigkeit Missouri’s schuld.
Er hatte in St. Louis die junge Marion Walker kennen und lieben gelernt. 1811 feierten die beiden Ihre Hochzeit und im Jahr darauf kam bereits Sohn Mike zur Welt.
Aber trotz seiner Familie trieb es ihn immer wieder hinaus und Ben’s Jagdzüge wurden immer länger und immer gefährlicher, je weiter er nach Norden oder Westen fuhr. Das Klima und die Indianer waren fast unberechenbar. Aber immer mehr nachrückende Jäger und Trapper machten das Ausweichen auf neue Gebiete erforderlich. Und der Missouri bot sich mit seinen rund 2.400 Kilometern Länge dafür förmlich an. Ben kam dank seiner Erfahrung bestens zurecht, so, dass er im Jahre 1820 auf 25 Jahre Waldläufer-Leben zurückblicken konnte. Alleine das war schon ein Zeichen für Ben’s außergewöhnliche Fähigkeiten in der Natur zu überleben.
Und als dann am 10. August 1821 Missouri ein freier Staat wurde, kam oft auch die Rede auf Missouri-Ben, der eigentlich unbeabsichtigt durch seine Missouri-Fahrten die Entwicklung dieses Staates maßgeblich mit beeinflusst hatte.
Es würde viel zu weit gehen alle Geschichten zu erzählen, die sich in den 41 Jahren Trapper-Leben des Missouri-Ben ereignet haben, aber es soll erwähnt sein, das er einer jener “Einhundert Männer“ war, die William Ashley und Andrew Henry am 20.03.1822 in der “Missouri Gazette“ für eine Pelzjäger-Gesellschaft suchten.
Missouri-Ben war mit dabei, als sich die Trapper im Juli 1825 zum ersten großen Trapper-Treffen am Fuße der Uinta-Berge trafen. Er erkannte jedoch sehr schnell, dass hier die Waldläufer ausgebeutet wurden und beschloss wieder auf sich selbst gestellt zu jagen. Dennoch war er in den folgenden Jahren auch auf diesen Trapper-Treffen mit dabei. Dort traf er sich mit anderen Trappern wie dem “König der Mountain-Men“ Jim Bridger, “Leberfresser“ Johnson, William Sublette, David Jackson oder Jedediah Smith. Alle diese Trapper waren Ausnahmemänner und aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt.
Einen tiefen Schlag versetzte es Ben, als bereits im Jahr 1826 seine Frau Marion nach kurzer schwerer Krankheit starb. Mike wurde von Freunden aufgenommen, da er mitten in der Ausbildung zum Trader stand. Die letzten 10 Jahre seines Lebens verbrachte Missouri-Ben - wie fast sein ganzes Leben - in den Bergen und auf der Jagd. Nur einmal trat er noch groß in Erscheinung, als er zu Beginn des Jahres 1836 die jungen Männer dazu aufrief, Jim Bowie und Davy Crockett nach Texas zu folgen und dort für die Freiheit (wie er sagte “das höchste Gut“) zu kämpfen.
Wie wir alle wissen, kam für diese Männer die Hilfe zu spät und sie fielen in der Schlacht um Alamo am 06.03.1836. Aber Sam Houston schlug St. Anna am 21.03.1836 in einer vernichtenden Schlacht nach Mexico zurück, gab Texas die Freiheit und wurde erster Präsident des neuen freien Staates Texas. Unter den Gratulationsschreiben, fand sich auch ein Schreiben von “Missouri-Ben, Missouri“. Im Sommer 1836 brach Ben zu seiner letzten Jagd auf. In der Gegend des Yellowstone’s geriet er in einen Hinterhalt von Arikaras.
Zwei andere Trapper fanden ein paar Tage später die Leiche und die Spuren des Kampfes. Ben hatte sein Leben teuer verkauft und bis zum Schluss gekämpft. Sie begruben Ben dort wo er am liebsten war – in seinen Bergen.
Und wenn Sie in der “St.Louis-Tribiune“ vom 17.10.1836 nachschauen, werden Sie den Bericht der beiden Trapper finden, die Ben in seinen geliebten Bergen begraben haben. Tja- ich bin ein alter Mann, Sie sind noch sehr jung - aber als Journalist in unserem Lande, sollten Sie sich vielleicht noch mal an Missouri-Ben erinnern. Auch wenn es schon viele Jahre her ist.
Soweit der Bericht des Traders, der mich eine Flasche Whiskey und einen ganzen Abend meines Lebens gekostet hat. Aber diese Geschichte war mir diesen Einsatz wert und ich hoffe, dass Sie werte Leser von dieser Geschichte ebenso beeindruckt waren wie ich.
An solche Männer erinnern wir gerne - und sie sollen in unserer Erinnerung auch ewig Leben.
Artikel der „Cansas-City-Star“ vom 10.04.1864


(Da es viele Nachfragen gab - diese Geschichte und alles Drum und Dran wurden von mir 1995 frei erfunden und diente bisher nur dem Hintergrund meiner Figur im Western-Hobby)

Bis auf die ersten 4 oder 5 Bilder - die während meiner KW-Startphase entstanden sind - habe ich übrigens jeden Tag (oder eben so oft wie möglich) eine neue Szene gestellt und photographiert.
Damit bin ich mit dieser kleinen Geschichte am Ende - und ich hoffe sie hat euch gefallen.

Für Kommentare gibt es ja den anderen Threat:
http://www.klickywelt.de/viewtopic.php? ... 0&start=90

Vielen Dank für euer Interesse und das Mitlesen :dank
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