Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

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Vauban
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 10. September 2017, 07:57

Nuba zog Mersan zu sich und flüsterte zu ihm, „ich glaube, er kann uns nicht weiterhelfen. Lass uns zurückkehren.“ „... aber reden, reden lassen sie nicht mit sich. Es ist einfacher, sich mit den Fischen zu unterhalten. Ja, die Fische, sie können gut erzählen, und Piscus hat ihnen immer gerne zugehört...“ Seine Stimme wurde immer undeutlicher, dann war er wieder eingeschlafen. Mersan überlegte, ob er den Alten noch einmal wecken sollte, entschied sich dann aber dagegen. So verließen Nuba und Mersan den wunderlichen Kauz und kehrten zum Lager zurück.
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 10. September 2017, 07:58

Intermezzo II.

- zehn Jahre zuvor -


Der Meister hatte den Saal verlassen und stieg eine enge Wendeltreppe zu einem Turm hinauf. Nach vielen Stufen hatte er das Ende der Treppe erreicht und betrat sein Labor. Der Raum war vollgestopft mit Büchern und seltsamen Apparaturen. Der Meister schritt entlang der Tische zu einer Wand. Ein großes Tuch verbarg einen Teil der Wandfläche. Der Magier zog es mit einem Ruck zu Boden. Vier Spiegel kamen zum Vorschein.
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 10. September 2017, 07:59

Doch es spiegelte sich nicht der Meister in ihnen, sondern drei fremde Gestalten blickten dem dunklen Magier entgegen. Ebenso wie der Meister strahlten sie eine Aura des Bösen aus. Der vierte Spiegel jedoch blieb leer, er zeigte nur das menschenleere Labor. Der Dunkle trat in die Mitte und begann grußlos seine Ausführungen. „Meine Leute waren erfolgreich. Sie haben das Simulacrum an der angegebenen Stelle gefunden und einen Ewigen belebt.“ Er schwieg und wartete auf eine Reaktion seiner Gegenüber.
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 10. September 2017, 08:01

Trotz der positiven Nachricht blieben die Gesichter regungslos. Der errungene Erfolg konnte ihnen keine Freude entlocken. Die Gestalt im zweiten Spiegel reagierte als erste. Sie trat nach vorne, als wollte sie aus dem Spiegel heraustreten. Sie trug eine schwere Rüstung, und ein schwarzer gehörnter Helm verbarg große Teile ihres Gesichtes. Der sichtbare Teil des Gesichtes war nicht menschlich. Grün schimmernde Schuppen bedeckten die Haut, statt einer Nase öffneten und schlossen sich zwei Schlitze über ihrem lippenlosen Mund, wenn sie atmete. Die dunkelgrünen Augen blickten kalt, als sie ihre Stimme erhob. Abgehackt stieß sie ihre Frage hervor, „Und konnten sie den Ewigen kontrollieren?“ Nur zögernd kam dem Meister die Antwort über die Lippen, „nein, sie haben das Simulacrum zerstört, als der Ewige sie angegriffen hat.“
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 10. September 2017, 08:02

Damit hatten die Drei nicht gerechnet, vorbei war ihre emotionslose Haltung. Verärgert schrien sie durcheinander. Doch genauso schnell wie der Tumult entstanden war, beruhigten sich die aufgebrachten Gemüter wieder, und ihre emotionslose Art kehrte zurück. „Verlieren wir nicht unser Ziel aus den Augen“, fasste die einzige Frau in dieser Runde zusammen. „Wir haben einen der Ewigen gefunden. Doch um die Herrschaft zu übernehmen, benötigen wir viele, wenn nicht sogar alle, und wir müssen die Ewigen kontrollieren können.“
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 10. September 2017, 08:03

Nun meldete sich auch die dritte Gestalt, ein großer hagerer Mann, zu Wort. Seine Haut war bleich, fast schon weiß. Beim Sprechen zeigten sich lange Eckzähne. Wie schwarze Perlen lagen seine Augen tief in ihren Höhlen. Seine Stimme war tief und klang angenehm in den Ohren seiner Zuhörer, auch wenn ihr jede Wärme und Emotion fehlte. „Ich stimme Chrona zu und schlage vor, dass wir getrennt agieren, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen. Eine Expedition soll zu den Feuerquellen aufbrechen, um das in den Schriften angegebene Feld der Ewigen zu finden. Die zweite Gruppe wird das uns bereits bekannte Simulacrum endgültig in unseren Besitz bringen und versuchen, den Ewigen unter unsere Kontrolle zu bringen.“
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 10. September 2017, 08:04

„Morturs Plan klingt vernünftig“, meldete sich der Grünhäutige wieder zu Wort. „Meine Krieger werden zu den Feuerquellen aufbrechen. Sie sind schnell und der Weg ist weit, auch wird ihnen das Feuer nichts anhaben können.“ Der Meistermagier nickte, „Chrona und ich werden uns wieder den Schriften zuwenden und eine Möglichkeit der Kontrolle suchen.“ „So werde ich das Simulacrum in unseren Besitz bringen. Mir kann der Ewige keine Lebenskraft entziehen“, schloss Mortur. Sein Gesicht verzog sich zu einem verzerrten Lachen, aber es steckte keine Fröhlichkeit dahinter.
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 10. September 2017, 08:04

„So ist es denn beschlossen“, beendete der Meistermagier die Konferenz des Bösen. Die drei Gestalten in den Spiegeln verschwanden. Schweigend starrte der Dunkle auf die Spiegel. Dann zog er das Tuch wieder über die Spiegel. Als er den Vierten, den leer gebliebenen, erreichte, zögerte er einen Augenblick lang, so als erwartete er noch eine Reaktion. Doch der Spiegel blieb auch weiterhin leer. Mit einem energischen Ruck am Tuch bedeckte der Meister ihn und verließ das Turmzimmer.

Fortsetzung folgt ...
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von schirmchen » Montag 11. September 2017, 13:58

Hallo,

mit großer Spannung habe ich die geschichte verfolgt und freue mich schon auf die Fortsetzung!

Unglaublich phantasievoll, gespickt mit hervorragenden Fotos.

Absolute Spitzenklasse.

Gruß
Martin
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 17. September 2017, 07:08

Kapitel VIII.


Am nächsten Morgen befolgten sie Torims Vorschlag. Zuvor hatte sich Jurkon noch eingehend mit Grandor unterhalten. „Und du kannst wirklich nichts tun?“ hatte er den Magier ungläubig gefragt. „Nein, leider. Meine Zauberkraft endet an der Wasseroberfläche. Darunter ist eine Sperre. Ich weiß nicht, wie ich es anders nennen soll. Ich kann Torim bei seinem Versuch nicht unterstützen.“
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 17. September 2017, 07:09

Zusammen mit Mersan und Jurkon ruderte der Tischler also auf die offene See hinaus. Dann band er sich ein langes Seil um die Hüften und gab Mersan das andere Ende. „Wenn ich zweimal daran ziehe, holt ihr mich aus dem Wasser.“ Dann packte er einen schweren Stein, den er zuvor aufs Floss geschafft hatte und sprang in das kalte Meer. Durch den Stein sank er rasch nach unten.
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 17. September 2017, 07:10

Doch im dunklen Wasser fand er nichts. Wieder und wieder sprang er in die Tiefe, aber er hatte keinen Erfolg. Als seine Kräfte erlahmten, versuchte es zunächst Mersan und schließlich auch Jurkon. Aber auch sie konnten keine Spur eines Fischmenschen entdecken. Entmutigt ruderten sie zurück an den Strand und berichteten ihren Gefährten von der glücklosen Suche.
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 17. September 2017, 07:10

Die Enttäuschung war deutlich in den Gesichtern der Gefährten zu lesen. Sie hatten eine große Hoffnung in die Fischmenschen gesetzt und so kurz vor dem Ziel schienen sie zu scheitern. Schließlich konnte Torim die Gesellschaft der Anderen nicht mehr ertragen. Verzweifelt ging er zum Wasser. „Warum zeigt ihr euch nicht?“ schrie er auf die offene See hinaus. Dann fiel er auf seine Knie, die Hände vergrub er im nassen Sand, und kleine Wellen überschwemmten seine Arme und Beine. Tränen rannen über seine Wangen und tropften ins Meer.
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 17. September 2017, 07:11

Über eine Stunde saß Torim so im Wasser. Er spürte die Nässe und Kälte schon längst nicht mehr, nur der Strom seiner Tränen war getrocknet. Unentwegt schaute er auf das Meer, aber sein Blick war leer. Alles erschien ihm sinnlos. Dann erhob er sich mit einem Ruck, den Blick geradeaus gerichtet watete er durch das zunächst seichte Wasser auf das Meer hinaus. Das Wasser wurde rasch tiefer, und Torim verlor den Boden unter den Füßen. Schließlich musste er schwimmen.
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Re: Die sechs Königreiche Teil II: Die dunkle Nacht

Beitrag von Vauban » Sonntag 17. September 2017, 07:12

Er schwamm immer weiter auf das offene Meer hinaus. Hätte er zurückgeschaut, so hätte er das Ufer kaum noch sehen können. Aber er sah nicht zurück. Irgendwann gehorchten die Arme und Beine Torim nicht mehr. Die Anstrengungen der Tauchgänge und des Schwimmens hatten den jungen Mann erschöpft. Zunächst trieb er noch, doch dann versank er im Meer. Ohne Widerstand ließ er es geschehen. Die Luft strömte aus seinen Lungen, und kurz bevor seine Sinne schwanden, glaubte er noch zwei sich nähernde Gestalten zu sehen.
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