Regatta 2012 Vauban und das A-Team

[Vauban]

Wie alles begann ...

Es ist die Queen‘s Space Burger von Ronaldis IV, ein etwas in die Jahre gekommener Sprungfrachter. Mit leicht stotternden Schubdüsen nähert er sich dem blauen Planeten, der Klickywelt.

Unter diesem etwas seltsam anmutenden Namen war der Frachter natürlich nicht vor all den Jahren in Betrieb genommen worden. Gut, der ursprüngliche Name - Hupftiegel - war auch nicht besser gewesen, aber die Kommandantin, die Sebatanierin Iba Lekatar LaminaT, war mal wieder durch einen finanziellen Engpass gezwungen gewesen, einen größerer Geldbetrag zu organisieren, und da kam ihr der Werbevertrag mit Queen‘s Space Burger gerade recht.

[Vauban]

Iba wird begleitet von dem Denverianer Korben, ihrem ersten und einzigen Offizier. Die beiden verbindet eine innige Hassliebe. Sie können nicht gut miteinander, aber ohne einander noch viel schlechter. Die grüne Hautfarbe ist übrigens für die echsenartigen Denverianer typisch und nicht die Folge von Ibas rudimentären Kochkünsten oder ihres fantasievollen Flugstils.

Mit der Grazie eines Bleisenklotes durchstößt die ehemalige Hupftiegel die Atmosphäre des Planeten und nähert sich mit berauschend beängstigender Geschwindigkeit einem kleinen Wald. Zunächst versuchen die Bäume den Gewalten der jaulenden Anti-Grav-Projektoren noch zu trotzen.

Aber dann siegt die technische Übermacht über die Natur, und einige der recht alten Bäume verneigen sich - wenn auch nicht in Demut - vor dem Raumschiff. Anderen fehlte es an der nötigen Flexiblität. Sie waren schon zu steif in ihrer Lebensweise geworden. Sie zerbrachen daran oder erlebten zum ersten und letzten Mal in ihrem Leben die Freuden eines Fluges. Die überlebenden Gehölze jedoch würden noch viele Generationen später die etwas geschönte Ballade von dem unbeugsamen Willen der Entwurzelten verkünden, sofern sie es bis dahin gelernt haben zu sprechen (- und wenn nicht der Plan für ein groß angelegtes Einkaufszentrum für diesen Platz bereits in der Schublade des örtlichen Bürgermeisters läge). Mit zitternden Landestützen setzt die Queen auf.

Mit gewohnter Zuverlässigkeit öffnet sich die Luke von Ibas Kanzel nach dem dritten Faustschlag auf die Öffnungsmechanik. “Das war wieder mal eine butterweiche Landung. Diese Lichtung ist wie geschaffen für unsere Mission.”

[Vauban]

Korben, dessen Luke etwas weniger Zuspruch mit der Faust bedurfte, erwartet die Sebatanierin bereits. „Mit der kleinen Einschränkung jedoch, dass diese Lichtung bis zum Zeitpunkt unserer Landung noch gar nicht existiert hat.“ Die freudige Überraschung des Bürgermeisters, dass durch ein unbekanntes Ereignis ein großer Teil des zukünftiges Parkplatzes bereits vor Baubeginn gerodet wurde, sei hier nur am Rande erwähnt.

“Unsinn. Unsere Anwesenheit auf diesem Hinterwäldlerplaneten wird keinerlei Spuren hinterlassen. Niemand hat uns gesehen, und niemand wird von unserem Besuch erzählen.” Wie hingegen bereits erwähnt wurde, die Bäume hatten nicht mehr genügend evolutionären Spielraum, um eine Lautsprache zu entwickeln.

Korben blickt auf das Display seines Multifunktions-Headsets. “Ich möchte dir fast zustimmen. Mein Scanner kann im näheren Umkreis keine intelligente Lebensform außer mir entdecken.” Iba ignoriert Korbens kleine Spitze und wendet sich wichtigeren Dingen zu.

Sie inspiziert die Luke. Ihr letzter Hieb hatte sie wohl in die Freiheit entlassen, aber die Luke hatte dadurch gelitten. Wenn Iba bis zum Start das Atmen im Vakuum erlernen würde, so wäre auch alles in bester Ordnung. Da Iba aber an ihrer Fähigkeit zur spontanen Mutation berechtigterweise zweifelt, blieb ihr nur eine Möglichkeit. “ED, schwing deinen blechernen Hintern hierher und bring die Luke wieder in Ordnung.” ED-08, der Borddroide, folgt Ibas Ruf mit der ihm eigenen Lässigkeit.

[Vauban]

“Ihr Wunsch ist mir Befehl”, schnarrt der Roboter. “Natürlich ist das ein Befehl. Die Luke sollte doch schon längst ausgetauscht worden sein.” ED schüttelt die große Optikeinheit, die er anstelle eines Kopfes auf den Schultern trägt. “ Die bereitgestellten Kredits wurden dringend für Schmiermittel benötigt.” “Du versoffenster aller Roboter…”, poltert Iba los, wird aber sofort wieder von Korben unterbrochen, der ausnahmsweise auf ED-08’s Seite steht - wahrscheinlich deswegen, damit er so gegen seinen Captain sein kann.“ Sein Sprachprozessor müsste auch erneuert werden. Wir mussten damit die Schmiergelder an den Sicherheitsdienst bezahlen, als du wieder in der Kneipe randaliert hattest.” Iba schluckt ihren Zorn runter und wiederholt nur noch kurz ihre Anweisung. “Bring das in Ordnung, bis wir zurück sind!” “Diese Präzisionsgreifer werden wieder einmal Wunder tun.” ED muss mal wieder das letzte Wort behalten.

Während ED sich mit dem ihm gegebenen Feingefühl an die Demontage der verklemmten Luke macht, geht Iba zusammen mit Korben los.

Nach einer Weile zischt sie, “wir nähern uns unserem Ziel. Sei leise!” “Warum quatschst du dann rum? Ich kann mein Display ebenfalls ablesen.”

Einige Meter von den beiden Streithähnen entfernt sitzt Vauban bei ausgiebigen Studien der örtlichen Gastronomie.

[Vauban]

Nach einer Weile beschließt er, eine Pause zu machen und schaut in die ‘Klickywelt am Sonntag‘, um sich über die aktuellen Neuheiten zu informieren. “Sieh an, sieh an. Es findet wieder eine Regatta statt. Sehr schön, das verspricht wieder spannende Unterhaltung. Oha, sogar eine Weltraum-Regatta. Da kommen mir sofort ein paar Ideen …” Dann lässt er die Zeitung sinken, “aber dann muss ich wieder andere Projekte verschieben. Nein, das ist nichts für mich. Das ging schon einmal in die Hose.” Er liest weiter, “ach, neue Zwerge wurden gesichtet. Ob es sich dabei nur um ein Sommerloch handelt? Wenn nicht, dann wohl eher um ein Loch in meinem Geldbeutel. Gut schaut er aus. Besitzt eine Menge Potential, dann zusammen mit der Elfe - ja das geht. Sie werden...” Er versinkt ganz in seinen Gedanken.

Da erscheinen Iba und Korben auf der Bildfläche. Vauban fällt vor Schreck die Zeitung aus der Hand. “Du mein lieber Hermann Jöh - was ist denn mit den beiden passiert? So schlecht ist das Essen hier doch nun wirklich nicht!”

Iba kramt aus ihren Taschen eine Perlenkette aus der Tasche und legt sie auf den Tisch. “Wir ... Friede ... Freunde “ Dazwischen kommen etliche unverständliche Worte, die Vauban aus diesem Grund auch nicht versteht. “Nanu, was soll das denn?” Er blickt zu der Kette. “Für den Kenner scheint’s ein echtes Sammlerstück zu sein, wenn es doch nur nicht ausgepackt worden wäre.” Seine Freude über das seltene Stück hält sich in Grenzen.

Als nächstes zieht Iba aus ihrer im Grunde genommen viel zu kleinen Tasche eine Flasche. Jetzt kommt Vauban noch weitaus mehr ins Grübeln. "Solche Taschen müsste man haben. Stauraum ohne Ende!"

[Vauban]

Die Sebatanierin und der Denverianer beginnen mal wieder streiten. „Bei allen Wurmlöchern der Galaxis, warum muss ausgerechnet jetzt die Translatoreinheit wieder ausfallen. Ich hatte mir so eine schöne Begrüßungsrede ausgedacht, - und der Kerl versteht kein Wort.“ „Es ist auch besser so. Bei deinem Gesülze wäre er sonst sicherlich davon gelaufen.“

Korben deutet auf Vauban, „... aber was machen wir jetzt mit dem? Er scheint mit der Flasche nichts anfangen zu können. Möglicherweise ist er intelligenter, als er aussieht.“

Vauban nimmt die Flasche. Er denkt, „anscheinend ist sie wichtig für die zwei. Ich gebe sie ihnen besser wieder zurück.“

Er stellt sie vor den Iba und Korben ab und tritt einen Schritt zurück. „Siehst du, Korben. Men Ob Thie Zen hat recht. Der Typ da weiß, wie man mit der Flasche umgehen muss.”

[Vauban]

Plötzlich erscheint über der Flasche das Hologramm eines weiteren Außerirdischen. Er scheint sich mit jemandem im Hintergrund zu unterhalten und hat Vauban den Rücken zugekehrt. “Meine umfangreichen Studien dieser niederen Lebensformen hat ergeben, dass die Flaschenpost ein gängiges Kommunikationsmittel auf dieser Welt ist. Jetzt schweigt, ich habe zu tun.” Dann dreht der Außerirdische sich nach vorne und der halslose Kopf blickt auf Vauban. “Ich grüße dich, primitive Lebensform. Der Rat der Zwölf hat von eurem Rennen durch die Galaxis erfahren und beschlossen, daran als Sieger teilzunehmen. Zur Vereinfachung der Kommunikation über unseren Sieg sollst du uns dabei unterstützen.” Aufgrund seiner Herkunft sieht Vauban sich in der Lage, all die Fragen, die auf ihn einstürmen, mit eloquenter Genauigkeit auf einen Punkt zu bringen. “HÄH??”

Das Holgramm verschwindet. Vauban schaut Iba und Korben fragend an. Die beiden scheuen nicht davor zurück, ihm in gleicher Weise zu antworten.

Nachdem sie eine Weile so da gestanden hatten, beschließt Korben das Kommunikationsproblem auf seine Weise zu lösen. Er zielt auf Vauban. Der reißt sofort seine Hände nach oben. Diese Sprache ist wirklich universell.

Korben feuert. Glücklicherweise hatte er zuvor den Wählschalter auf “Lähmen” gestellt - sonst hätte sich diese Geschichte wohl in Rauch aufgelöst.

[Vauban]

Vauban stürzt zu Boden. Korben ist mit seinem Werk zufrieden. Iba ist etwas irritiert und murmelt, “ob er das später wirklich verstehen wird?” Korben zuckt mit den Schultern. Wir werden für den Transport bezahlt nicht fürs Quatschen.”

“Bring ihn zum Schiff!” befiehlt Iba. “Warum ich?” “Erstens hast du geschossen, ohne mich zu fragen...” “Aber du hattest auch keine bessere Idee.” “... und zweitens bin ich der Captain.” Diesem Argument weiß Korben nichts mehr entgegenzusetzen.

Fluchend und murrend packt er Vauban an den Händen und zieht ihn in Richtung der Queen. “Sei vorsichtig und mach ihn nicht kaputt. In unserem Vertrag ist ausdrücklich erwähnt, dass wir ihn unbeschädigt abliefern müssen.” “Was unterschreibst du nur immer wieder für unnötige fremde Klauseln. Die sollen sich gefälligst an unser Kleingedrucktes halten!”

Schließlich erreichen die drei das Schiff. Schon von weitem sieht Iba, dass ED auf dem Boden liegt. “Hoffentlich ist ihm nichts passiert!” “Ach, was soll ihm schon passieren? Selbst die Schrottsammler haben ihn nach einem Tag wieder zurückgebracht.”

[Vauban]

Iba ist dennoch besorgt und schaut nach dem Roboter. “Wehe, du testest, ob er noch atmet...” “Aber seine Linse ist ganz trocken.”

“Dann pennt er mal nicht im Vollsuff, sondern macht einfach so ein kreatives Päuschen.”

“Das habe ich gehört, Master Korben.” Mit etwas quietschenden Gelenken steht der Roboter vom Boden auf. “Meine Gelenke könnten in der Tat wieder etwas Öl vertragen, aber ich habe keineswegs geschlafen, sondern lediglich meine Solarzellen wieder aufgeladen.”

“Siehst du, Korben. ED hat nicht nur die Luke wieder eingebaut, sondern auch was Nützliches in der Zwischenzeit getan.” Korben schaute zur Luke, “in Ordnung, Punkt 1 geht an ED, aber Punkt 2 ...” “Ja?” “Es besitzt einen Fusionsreaktor und keine Solarzellen.” “ED, du nichtsnutzigster aller Arbeitsdroiden schaff unsere Beute ... ähem unsere Fracht ... ähem unseren Passagier nach oben!”

[Vauban]

ED-08 richtet seinen Traktorstrahl auf den ohnmächtigen Vauban. “Erhöhe Leistung auf 110%. Ich möchte sie in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass ich für derartige Schwerstarbeiten nicht konstruiert wurde.”

“Schnauze! Bring ihn hoch!” Iba ist nun doch ein wenig ungehalten und möchte den Transport endlich voranbringen. Die Kommandantin hat die rechte Kältekammer geöffnet. Nach einem kurzen Check meldet die Kammer ihre Funktionstüchtigkeit.

Leicht wie eine Feder schwebt Vauban nach oben.

Iba bettet ihn in die Kammer. “Schlaf gut, mein Goldjunge.” Befriedigt gibt sie den Code für das Kältefeld ein.

[Vauban]

Sofort wird Vauban tiefgefroren. In diesem Zustand werden ihm die Hyperraumsprünge nichts anhaben.

Die Queen erhebt sich mit der gleichen Eleganz in den Weltraum, wie sie auch gelandet war. Iba aktiviert die Sublichttriebwerke und bringt das Schiff auf Sprunggeschwindigkeit.

Dann löst das Sprungtriebwerk aus, und die Reise durch den Hyperraum beginnt.

Fortsetzung folgt ...

[Corporal Steagle]

Hi Volker ,

kurz gesagt :

Der Meister aller Klassen .... ähhmmm aller Welten hat wieder einmal eine brilliante Geschichte gestartet .

LG CS

[Knusperkeks]

Vauban gekidnapped?

Aber die Geschichte:



LG,
Knusperkeks

[pbfox]

Hallo Vauban,

wiedermal ein ECHTER VAUBAN - eine phantastisch, spacige Geschichte.

Der perfekte Start für die Regatta .

Freue mich schon auf MEHR !

LG

pbfox

[klickyeagle]

WOW..mehr fällt mir dazu momentan nicht ein...
Das ist ja ne wirklich klasse Geschichte mit allem Drumherum!!
Meinen allergrössten

LG, Jürgen