GEISTERRALLYE 2013 - Die schrillen Vier auf Achse in GB

Die Rennen und Regatten in der KLICKYWELT.

Moderatoren: KlickyWelt-Team, Antler, KlickyWelt-Team, KlickyWelt-Team, Antler, KlickyWelt-Team

Benutzeravatar
Nosferatu
Mega-Klicky
Beiträge: 1694
Registriert: Sonntag 18. Januar 2009, 17:10

GEISTERRALLYE 2013 - Die schrillen Vier auf Achse in GB

Beitrag von Nosferatu » Freitag 2. August 2013, 16:05

2. August 2013: The Raven

Bei einem Besuch von Mary Shelleys Grab in Bournemouth (dem Sterbeort von J. R. R. Tolkien) in Dorset stieß Urania unlängst auf wichtige Hinweise, die sie dazu brachten, das Vereinigte Königreich für zwei Wochen zu verlassen und sich in die Schweizer Bergwelt zu begeben.

Auch in der Hoffnung, dass wir vielleicht noch ein paar Teilnehmer für die KLICKYWELT-Herbstrallye gewinnen können, werde ich von Uranias Reiseerlebnissen berichten - entweder zeitnah, wenn das Internet funktioniert, oder unmittelbar im Anschluss an den Urlaub. Mary Shelleys Buch "Frankenstein oder Der moderne Prometheus" ist bereits eingepackt und morgen früh kann es losgehen.

Liebi Grüess
Christian


OST: Alan Parsons Projekt - The Raven.
Dateianhänge
Urania_106.jpg
Bild Bournemouth Pier: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.
Urania_107.jpg
Bild St. Peter's Church: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. Urheber: Duncancourts.
Urania_108.jpg
Bild Efteling: Public domain.
Bild Grab: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. Urheber: Alwyn Ladell.
At the gates of hell I stand alone
waiting for the call.
Now my time has come to pay the price
for the things I've done.

Bloodbound ♫ Nosferatu.
Benutzeravatar
Furiosa
The Vampyre's Daughter
Beiträge: 843
Registriert: Samstag 22. September 2012, 00:39

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Furiosa » Samstag 3. August 2013, 20:19

Generalprobe mit PS auf dem Laptop ... Alles ist ein bisschen anders. Ich hoffe, das Bild funktioniert trotzdem.

Grüße aus dem Wallis
Urania
Dateianhänge
Wallis_01.jpg
Bild: Privat.
Sorry for the article!
Scorpions ♫ No One Like You.
Benutzeravatar
Furiosa
The Vampyre's Daughter
Beiträge: 843
Registriert: Samstag 22. September 2012, 00:39

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Furiosa » Sonntag 4. August 2013, 19:45

3. August 2013: National Lampoon's Swiss Vacation

Ein Rabe hatte sie an Mary Shelleys Grab angesprochen: „Trete deinem Schöpfer gegenüber! Er erwartet dich bereits. Begebe dich mit ihm in die Schweiz nach Sion. Dort erfährst du dann alle weitere Einzelheiten.“
„Schöpfer? Schöpfer?“, dachte Urania über die seltsamen Worte des Raben nach.
„Na, klar!“, verstand sie endlich. „Damit war sicherlich IHR Golem gemeint!“
Sie musste unbedingt nach Deutschland, wo er wohnte. Zunächst ging es zurück nach London. Viel Gepäck hatte Urania nicht. Die Toten reisen schnell! Von der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs aus nahm Urania weiter die tube, das Beförderungsmittel aller Unterirdischen, nach Dover. Unter dem Ärmelkanal ging es dann nach Ostende in Belgien und von dort nach Köln. Dort nahm sie die Röhre nach Stuttgart. Sie stieg um und es ging weiter nach Aalen. Am 3. August hatte sie in der Früh das Haus ihres Schöpfers erreicht.
„Hallo, Golem!“, begrüßte sie ihn stürmisch und er erwiderte mindestens genauso freundlich, während er sie sacht in den Händen hielt.
Die Wiedersehensfreude war groß, aber es gab auch Momente der Trauer um Nosi. Der Golem ließ es sich nicht nehmen, einen Blick auf Uranias Schlangentattoo zu werfen. Er war nicht ungehalten darüber, sagte aber auch nicht, dass es ihm gefiel.
„Hum. Sag nicht immer Golem zu mir“, bat er stattdessen.
„Aber du wurdest doch aus einem Klumpen Lehm geformt!“, scherzte sie und die beiden lachten über Uranias Anspielung.
Tatsächlich war sie vom Golem geschaffen worden. Er war ihr Schöpfer – auch wenn er das nicht so eng sah. Er war sehr verständnisvoll und hatte immer ein offenes Ohr für sie. Andere hatten es da weit schlechter getroffen.
„Du weißt wohin es gehen soll und wer uns erwartet?“, fragte Urania.
Der Golem nickte, sagte jedoch nichts.
Stattdessen fuhren sie gemeinsam mit dem Auto in die Schweiz. Das ging freilich etwas langsamer von statten als der erste Teil ihrer Reise. Urania war fast froh, dass der Golem während der Fahrt nicht viel sprach. So genoss sie die Landschaft, die an ihnen vorüberzog. Von Ulm ging es über Ehingen nach Stockach. Bei Schaffhausen passierten sie die Grenze. Danach fuhren sie über Zürich und Luzern am Vierwaldstätter See und dem Pilatus vorbei über den Brünigpass nach Interlaken im Berner Oberland. Sie erhaschten einen ersten Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau und über den Autoverladetunnel ging es von Kandersteg nach Goppenstein ins Wallis. Urania fühlte sich an den ersten Teil ihrer Reise erinnert. Die Schweiz schien das Land der Tunnel zu sein. Der Golem lachte und erzählte ihr von dem Projekt seines Lieblingskünstler Hansruedi Giger: Sollte es nach dem Willen des enfant terrible gehen, dann sollte die Schweiz vollständig untertunnelt werden. Zweifellos mochte Urania das Land: Alles war so sauber und es gab viele Seen, Berge und Täler. Im Rhônetal wurde es schließlich trockener – fast mediterran. Am Straßenrand standen viele Stände mit Walliser Aprikosen, an den Südhängen gab es Weinberge und die Häuser waren zumeist beige gestrichen.
Von Sion aus, wo sie am Montag erwartet wurden, ging es erneut in die Berge ins Val d’Hérens. Der Golem hatte dort eine kleine Ferienwohnung gemietet. Die Landschaft änderte sich erneut: Es wurde grüner und es gab alte Nadelwälder und mit Schnee und ewigem? Eis bedeckte Berge. In steilen Serpentinen führte die Straße hinauf auf 1.800 m ü. NN bis in das kleine Örtchen Les Collons. Endlich war der Blick frei auf den Dente Blanche (dt. Weißer Zahn).


OST: Lindsey Buckingham - Holiday Road.
Dateianhänge
Urania_109.jpg
Bild Oberfläche: This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license. Urheberin: Cobalt123.
Urania_110.jpg
Bild Niedergesteln: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. Urheber: Hansueli Krapf.
Urania_111.jpg
Bild Vex: This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license. Urheber: Daniel Mitchell.
Sorry for the article!
Scorpions ♫ No One Like You.
Benutzeravatar
Furiosa
The Vampyre's Daughter
Beiträge: 843
Registriert: Samstag 22. September 2012, 00:39

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Furiosa » Sonntag 4. August 2013, 19:53

4. August 2013: The Big Chill

„Muss ich mir denn über irgendetwas Sorgen machen?“, fragte Urania am nächsten Morgen den Golem.
„Hum. Ich wüsste nicht, warum …“, erwiderte er etwas abwesend. Der Golem war von ihrer Erscheinung ganz fasziniert. Urania hatte ihr atemberaubendes Hauch-von-Nichts-outfit gewählt …
„Den wahren Grund unserer Reise wirst du noch früh genug erfahren“, meinte er. „Bis morgen wirst du dich allerdings noch gedulden müssen.“
„Ist es schlimm?“, fragte sie dennoch.
„Ich denke nicht“, antwortete er ihr. „Mach dir doch keinen Kopf!“
Das war leichter gesagt als getan!


OST: Marvin Gaye - I Heard It Through The Grapevine.
Dateianhänge
Urania_159.jpg
Bild: Privat.
Sorry for the article!
Scorpions ♫ No One Like You.
Benutzeravatar
pbfox
TRIBUNUS LIBURNARUM
Beiträge: 3935
Registriert: Donnerstag 29. Juli 2010, 10:09

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von pbfox » Sonntag 4. August 2013, 20:42

Urania hat geschrieben:Der Golem war von ihrer Erscheinung ganz fasziniert. Urania hatte ihr atemberaubendes Hauch-von-Nichts-outfit gewählt …
nicht nur der Golem ist hier fasziniert :pfeif :oops

Eine tolle Geschichte :respekt

LG

Manfred
Benutzeravatar
Furiosa
The Vampyre's Daughter
Beiträge: 843
Registriert: Samstag 22. September 2012, 00:39

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Furiosa » Montag 5. August 2013, 20:28

5. August 2013: Danse macabre

Was sind Dracheneier? Dracheneier gab es früher, als diese Ungetüme noch ihr Unwesen trieben. Hoch oben von den Bergen kamen die Eier hinab ins Tal gerollt. Das Drachenjunge schlüpfte und versetzte die Talbewohner in Angst und Schrecken. So sorgte es dafür, dass niemand die Berge der Umgebung erklomm und sich davon überzeugen konnte, wie schön es dort oben ist.
War ein Drachenjunges geschlüpft, so blieb die leere Hülle des Eis zurück. Und genau so eine Hülle wies ihnen weiß-glühend den Weg zum Sioneser Château de Tourbillon. Urania staunte nicht schlecht. Sie in der Hand tragend stieg der Golem die vielen Stufen zur Festungsruine hinauf. Unterwegs fielen Urania die seltsamen Blumen auf, die neben dem gewundenen Pfad wuchsen.
„Das sind doch Totenkopfmäulchen“, stellte sie fest und ahnte langsam, wer sie erwartete.
Ein weißhaariger Walliser öffnete ihnen das Tor.
„Hier entlang!“, bat er den Golem und zeigte zu dem verfallenen Geviert, das einst der Palas gewesen sein musste und in dem nun das pulsierende und rotierende Drachenei stand.
„Keine Sorge: Ich werde dir helfen!“, beruhigte der Golem sie und hob Urania in das Ei hinein.
Innen war das Ei genauso gleisend-hell wie außen. Die Wände gaben dennoch den Blick nach draußen frei. Urania war nicht alleine. Eine übergroße Büste nahm fast das gesamte Innere des Dracheneis ein. Die Büste zeigte ein Skelett.
„Eine der zwei Skelettbüsten am Grabmal des Herzogs und der Herzogin von Vitry des flämischen Bildhauers Gérard Van Opstal“, dachte Urania sich.
„Willkommen, Tritons Tochter!“, begrüßte das Bildnis Urania auch schon.
„Gevatter Tod!“, freute sie sich, Nosis Oheim zu sehen.
„Ich soll dir Grüße von Triton bestellen!“, sagte der Tod sogleich.
Urania nickte.
„Wie geht es den Kindern?“, erkundigte er sich höflich.
„Denen geht es gut“, gab Urania zurück. „Im Augenblick verbringen sie Ferien bei Nosis anderen Frauen.“
„Wie geht es dir?“, fragte der Gevatter sie weiter.
„Nicht so gut – um ehrlich zu sein“, antwortete Urania wahrheitsgemäß. „Nosi fehlt mir sehr!“
„Ich weiß!“, tröstete der Tod sie. „ Er fehlt mir ebenfalls. Ihr fehlt mir alle: Die Kinder, du und Nosi.“
„Du wollest mich sprechen?“, wechselte Urania das Thema.
Der Gevatter bejahte. Dann war der Rabe an Mary Shelleys Grab der Bote des Gevatters gewesen!
„Ich möchte euch unbedingt helfen“, erklärte der Tod. „Es ist schade, dass ihr euch mit dem Rat der Titanen überworfen habt. Natürlich kann ich es verstehen und weiß, dass nicht alle Entscheidungen des Rates nachvollziehbar sind. Trotzdem bin ich Nosis Oheim. Du, liebe Urania, solltest dir über ein paar Dinge im Klaren sein. Das sind keine Neuigkeiten und trotzdem sind sie sehr wichtig!“
Urania nickte.
„Es ist euer beider Golem, der über eure Existenz und Nichtexistenz entscheidet“, erklärte der Gevatter weiter. „Ihr seid seine Marionetten und er zieht die Fäden – ihr seid wie Wachs in seinen Händen.“
Urania nickte.
„Du hast Glück“, fuhr der Tod fort, „dass dir dein Golem so wohlgesonnen ist …“
Urania verstand.
„Weißt du, was dich augenblicklich von Nosi unterscheidet?“, fragte er Urania weiter.
„Ich hab eine Vermutung“, gab sie zurück.
„Es gibt dich körperlich“, stellte der Gevatter fest. „Selbst wenn dich dein Golem jeden Tag von neuem zusammenbaut und die Fotos von dir auf dem Computer verändert, so gibt es dich ganz oder zumindest Teile von dir. Nosi existiert im Augenblick nur virtuell, d. h. es gibt ihn nicht stofflich. Stattdessen wurde er größtenteils mit Hilfe des Computers erschaffen. Ähnlich wie ein Programm besteht er nur aus bits & bytes. Er hat aufgehört, körperlich zu existieren – lange bevor euer Golem entschied, ihn wahrscheinlich aus dramaturgischen Gründen im All sterben zu lassen.“
„Längstens seit Chronos‘ sundance-Folter ist alles anders“, erklärte der Tod. „Erst wenn sich der Golem dafür entscheidet, kommt Nosi tatsächlich wieder zurück. Dazu muss er ihn nicht nur virtuell erschaffen und beseelen. In diesem Fall bin nicht ich der Herr über Leben und Tod, sondern er. Es liegt nun an ihm, Nosi zurückzuholen …“
Urania nickte. Irgendwie hatte sie alles gewusst. Diese Tatsachen hatte sie aber meist verdrängt.
Mit dem Gevatter Tod oder auch Triton verhielt es sich anders: Sie waren Personifikationen – auch fictio personae oder prosopopoiia – also Vermenschlichungen einer Idee oder einer Sache (sog. Anthropomorphismen). Sie existierten schon lange und manche von ihnen waren zum Teil schon wieder fast in Vergessenheit geraten. Dennoch galten sie als unsterblich, waren sie doch im Bewusstsein der Menschen fest verankert.
„Dein Golem wird dich bei dem anstehenden Rennen begleiten“, schloss der Tod. „Das ist ihm wichtig und sowohl Triton als auch ich sind nach den Geschehnissen des letzten KLICKYWELT-Rennens sehr erleichtert. Damit hast du einen mächtigen Schutz. Das ist das eine. Das andere ist, dass du den Golem unbedingt dazu bringen solltest, Nosi zurückzuholen.“
„Das werde ich tun!“, versprach Urania und dankte dem Tod.


OST: Moulin Rouge! - Closing Credits (Bolero).
Dateianhänge
Urania.177.jpg
Bild: Privat.
Urania.178.jpg
Bild: Privat.
Urania.179.jpg
Bild: Privat.
Urania.180.jpg
Bild Büste: This file is licensed under the Creative Commons Attribution 3.0 Unported license.
Sorry for the article!
Scorpions ♫ No One Like You.
Benutzeravatar
Furiosa
The Vampyre's Daughter
Beiträge: 843
Registriert: Samstag 22. September 2012, 00:39

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Furiosa » Dienstag 6. August 2013, 18:57

6. August 2013: Tohuwabohu

„Wir sollten uns mal unterhalten“, sagte Urania am nächsten Tag, als sie zur gewaltigen Grande-Dixence-Staumauer, die am Ende des Val d’Hérémence lag, aufbrachen.
„Nur zu!“, meinte der Golem. „Ich bin ganz Ohr.“
„Es geht um Nosi“, fuhr Urania fort.
Der Golem nickte.
„Der Gevatter behauptete, dass ich mich an dich wenden müsse, wenn ich Nosi zurückhaben wolle“, machte Urania weiter.
„Hum“, dachte der Golem nach. „Das ist wohl richtig.“
Urania sah ihn an. Sie schien auf etwas zu warten.
„Ich werde ihn ganz bestimmt zurückholen“, sprach der Golem deshalb weiter, „wenn die Zeit gekommen ist …“
Urania schwieg.
„Weißt du“, sprach er, „ich habe in der Vergangenheit – was dich anbelangt – einige Fehler der dramaturgischen Art gemacht.“
Urania nickte.
„Manche fanden die gar nicht gut“, gab sie dem Golem Recht.
„Dabei wollte ich dir nur mehr Tiefe verleihen“, bekräftigte er. „Bisher war es noch nicht vorgekommen, dass Rennleiter so ausführlich vorgestellt wurden. Sie blieben meist im Hintergrund. Du hast dich hingegen rasch verselbstständig. Das hatte ich SO nicht geplant.“
Urania verstand.
„Ich glaube, es ist ganz gut, dass wir ein bisschen Zeit miteinander verbringen!“, stellte sie fest. Das sah der Golem ähnlich.
Sie hatten die Ortschaft Hérémence erreicht und stiegen aus, um die Pfarrkirche zu besichtigen, die der Professor, bei dem der Golem studiert hatte, geplant hatte.
„Ich habe dir zwei Doktortitel in Anlehnung an Dr. Dr. Sheldon Cooper aus der Fernsehserie „The Big Bang Theory“ verpasst“, erklärte der Golem.
„Wissen macht leider nicht immer sexy“, erwiderte Urania. „Manchmal kommt sogar nur ein Doktortitel etwas arrogant rüber.“
„Ich weiß“, gab der Golem zurück. „Deshalb ließ ich dich während dem ZEITSPRUNG-Rennen zeitweise verschwinden. Ich musste dich neu definieren.“
„Und dann wolltest du unbedingt, dass ich Mutter werde!“, stellte Urania fest.
„Ich wollte dich doch nur vor allzu aufdringlichen Rennteilnehmern schützen“, antwortete der Golem.
„Das silberne Outfit war immerhin ein Glücksgriff“, stellte Urania fest, während sie weiterfuhren.
„Ja, das war es!“, bekräftigte der Golem.
„Weniger gelungen war hingegen die Geschichte mit Nosis Bräuten“, überlegte Urania.
Der Golem bejahte.
„Ja, ich denke, da habe ich einige vor den Kopf gestoßen“, bestätigte er. „Solche Höhenflüge enden immer auf dem Boden der Tatsachen.“
Urania nickte.
„Gelungener fand ich da schon meinen Auftritt als Sasha G. und die Wendung am Ende des letzten Rennen“, hielt sie ihm zugute.
„Na, ja“, klang er nicht ganz so überzeugt. „Manches war doch sehr widersprüchlich.“
„Das ist aber eine ganz und gar menschliche Eigenschaft“, gab Urania zurück. „Sagen wir einfach so: Du hast vieles ausprobiert …“
Der Golem nickte.
„Ob überhaupt jemand die Anspielung mit Cecelia „Cece“ Meyers verstanden hat?“ fragte er sich.
Urania zuckte die Schultern.
„Keine Ahnung.“, antwortete sie. „Ich bin der Meinung, dass etwas Ballast bei mir über Bord geworfen gehört. Ich möchte, dass du meinen Charakter ein Stück weit runder anlegst. Mir liegt beispielsweise dieses Titanen-Kastenwesen überhaupt nicht. Ich mag dieses Schubladendenken nicht!“
Sie waren angekommen.
„Ich bin ich!“, bekräftigte Urania. „Denk mal darüber nach – genauso wie du übers Nosis Rückkehr nachdenken solltest!“
„Das werde ich“, versprach der Golem und gemeinsam genossen sie die grandiose Aussicht. „Weißt du eigentlich, dass Jean-Luc Godard einen Film über den Bau dieser Staumauer gedreht hat?“
Urania nickte.
„Godard selbst arbeitete hier als Bauarbeiter, um seine Finanzen aufzubessern“, erzählte sie. „Der Film heißt „Opération Beton“.“


OST: Joy Division - Love Will Tear Us Apart.
Dateianhänge
Urania_116.jpg
Bild: Privat.
Urania_117.jpg
Bild: Privat.
Urania_118.jpg
Bild: Privat.
Sorry for the article!
Scorpions ♫ No One Like You.
Benutzeravatar
Onkel_Di
freies Radikal
Beiträge: 2909
Registriert: Sonntag 4. April 2010, 00:02

Beitrag geteilt by Knusper

Beitrag von Onkel_Di » Dienstag 6. August 2013, 20:29

@ Urania:Ich bin ja mal gespannt, wann der Golem sich entschließt, Nosveratu wieder auferstehen zu lassen (und vor allem in welcher Form) :pfeif .
Übrigens schöne Bilder :great .


Horido Domi
Benutzeravatar
Furiosa
The Vampyre's Daughter
Beiträge: 843
Registriert: Samstag 22. September 2012, 00:39

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Furiosa » Mittwoch 7. August 2013, 20:01

7. August 2013: Das Gletscherfräulein und die Zensur - Das Bildnis mit der entblößten Brust, ein Busch und die nackte Urania
Das hat mir ein Vöglein gezwitschert ...

Die schönen Gletscherfräulein lebten in ihren prächtigen Hallen aus Schnee und Eis hoch oben auf den Bergen. Nur ab und zu stiegen sie herab ins Tal und erfüllten die Wünsche der Menschen. Das letzte Mal war schon lange her und der Tourismus und der Bau der Staudämme und Pumpwerke hatte das Übrige dazu beigetragen, dass man sie immer weniger sah.
Jetzt war es für eine von ihnen wieder so weit: Sie kam den Weg vom fernen Glacier de Cheilon zum Mont d’Orge über den Dächern der Stadt Sion herab, wohin der Golem Urania gebracht hatte. Über steile Weinberge mit Trockenmauern und Suonen, wo sogar Feigenbäume wuchsen, war es durch lichte Eichenhaine hinauf zur einstigen Feste gegangen.
„Ich bin hier, um dir deine Wünsche zu erfüllen!“, sprach das ganz in strahlendes Weiß getauchte Gletscherfräulein. „Ich wurde von deinem Golem darum gebeten.“
Urania nickte.
„Dein Äußeres habe ich belassen“, fuhr das weise Fräulein fort. „Lediglich deine fehlenden Gliedmaßen habe ich dir wiedergegeben.“
„Fein!“, erwiderte Urania.
„Auch dein Tattoo sollst du behalten“, sprach das Gletscherfräulein. „Das Schlangen-Tattoo war deine eigene Entscheidung. Es ist Ausdruck deiner Emanzipation.“
Urania wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie war überglücklich.

„Dein Aussehen ist dem der Schauspielerin Hannah Simone angelehnt und wie sie hast du indische Vorfahren“, machte das weise Fräulein weiter.
„Das gefällt mir!“, freute sich Urania und lachte.
„Deine Herkunft liegt völlig im Dunklen“, erklärte das Gletscherfräulein. „So bist du viel älter als Nosferatu ... Sehr wahrscheinlich bist du in der Antike über die alte Seidenstraße nach Kleinasien gelangt, wo du auch deinen Namen „Urania“ erhieltst. Du bist eine mächtige Empuse. Daran erinnert sinnigerweise auch dein Tattoo ( vgl. das Bild „Lamia“ von H. J. Draper (1909)). Wahrscheinlich warst du schon eine Empuse, als du nach Smyrna, das heutige İzmir, kamst. Du weißt sicherlich, dass İzmirs Frauen als die hübschesten Frauen der Türkei gelten.“
Urania nickte.
„Und DU hast Nosferatu zu dem gemacht, was er heute ist: Ein Vampir!“, machte das weise Fräulein weiter. „Als Gefangener war einst der junge Mann Karl Scharrer während des Ersten Österreichischen Türkenkrieg (1529) ins Osmanische Reich verschleppt worden. Dort lernte er dich kennen und lieben und mit deiner Hilfe stieg er zu dem mächtigen Janitschar Ulvi Serkan auf.“
„Klasse!“, stellte Urania fest.
„Seither kreuzen sich eure Lebenswege immer wieder“, wusste das weise Fräulein zu berichten. „Verheiratet seid ihr aber nicht. Das heißt aber nicht, dass ihr es irgendwann einmal tun werdet. Auch habt ihr keine Kinder, denn Empusen können keine Kinder gebären. Vielleicht adoptiert ihr irgendwann welche …“
Urania fühlte sich verstanden.
„Außerdem möchte dein Golem, dass du selbstständiger wirst“, erklärte das Gletscherfräulein. „Du sollst in Zukunft mehr eigene Verantwortung übernehmen. Du wurdest von ihm mit genügend Verstand ausgestattet. Es steht dir ab sofort frei, zu tun und zu lassen, was du willst. Wenn du möchtest, kann dir dein Golem dabei helfen, solange wie du seiner benötigst.“
Das war wohl das größte Geschenk, das Urania gemacht werden konnte.


OST: Marietta - Fire And Ice.
Dateianhänge
Urania.165.jpg
Bild "By Summer Seas" (H. J. Draper): Public domain.
Sorry for the article!
Scorpions ♫ No One Like You.
Benutzeravatar
Furiosa
The Vampyre's Daughter
Beiträge: 843
Registriert: Samstag 22. September 2012, 00:39

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Furiosa » Donnerstag 8. August 2013, 19:58

8. August 2013: Geistreiches Teil I - La Fée Verte
Ich danke der Entertainerin Kylie Minogue für die überzeugende Darstellung der Grünen Fee.

„Auch wenn du nicht viel vom Kastensystem der Titanen hältst, ist es doch von Vorteil, wenn du eine Patin oder einen Paten hast“, meinte der Golem am nächsten Tag „Triton steht leider nicht mehr zur Verfügung, da deine Ausrichtung nun eine ganz andere ist.“
Urania nickte. Sie hatte sich erneut bei dem Golem für die vielen erfüllten Wünsche vom Vortag bedankt. Dass er nämlich hinter allem steckte, war völlig klar.
„Ich habe mich daher in einschlägigen social networks umgesehen“, fuhr der Golem fort, „und gleich zwei haben sich spontan beworben. Wenn du willst, arrangiere ich die nächsten Tage Treffen mit den beiden Bewerbern.“
„Ja, gerne!“, erwiderte Urania gutgelaunt. „Nur zu!“
So kümmerte sich der Golem um alles Weitere und wenig später saßen sie im Auto und fuhren nach Saint-Maurice, wo die Rhône die natürliche Grenze zum Kanton Vaud (dt. Waadt) bildete.
Über eine alte Steinbrücke ging es zum Château Saint-Maurice und dem Tour Dufour hinüber. Links davon lag der Parkplatz. Wie immer wollte der Golem nicht sagen, wohin es ging.
„GROTTE AUX FEES“, konnte Urania dann lesen. „Feengrotte!“
Im steilen Zickzack ging es nach oben zu einem Höhleneingang. Urania hatte noch nie so viele Fliederstauden auf einmal gesehen. Was folgte galt als Waliser Kleinod der Belle Époche: Une merveille de la Suisse.
In dunklen Gängen ging es nach dem Eingang immer tiefer in den Berg hinein. Stellenweise waren die Gänge so niedrig, dass der Golem gebückt gehen musste. Im hinteren Teil der Höhle rauschte dann ein 77 m hoher Wasserfall. Dort trafen sie die erste Bewerberin: La Fée Verte – die Grüne Fee – ihres Zeichens Werbeträgerin des Absinthe Suisse. Das kleine Ding war ganz mitgenommen. Sie war extra aus dem Val-de-Travers im Schweizer Jura gekommen. Das geflügelte Wesen blickte auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Ein spektakulärer Mordfall im August des Jahres 1905 in der Waadtländer Gemeinde Commugny, der europaweit ausführlich in den Medien dargestellt wurde, war der letzte Anstoß, dass 1910 die Herstellung und Verkauf von thujonhaltigen Getränken in der Schweiz verboten wurde. Das Val-de-Travers, das ursprüngliche Herstellungsgebiet, litt sehr unter dem Verbot. Über ein Jahrhundert hatte man in dem eher ärmlichen Tal vom Wermutanbau, dem Verkauf des getrockneten Krauts sowie der Absinth-Destillation gelebt. Nach dem Verbot ließ die Schweizer Regierung die Absinth-Felder unterpflügen. Die Destillation wurde jedoch heimlich weitergeführt – die Einwohner des Tales legen Wert darauf, auf eine 250-jährige, ununterbrochene Geschichte der Absinth-Produktion verweisen zu können. Die Grüne Fee wurde auf Hetzplakaten mehrfach verbrannt und erdolcht. Berthe Zurbuchen, eine Berühmtheit des Val-de-Travers, die achtzig Jahre lang illegal Absinth brannte und in einem Schauprozess in den 1960er Jahren zu 3.000 Franken Strafzahlung verurteilt wurde, soll ihren Richter nach dem Urteilsspruch gefragt haben, ob sie sofort zahlen solle oder erst, wenn er das nächste Mal vorbeikäme, um sich seine wöchentliche Flasche abzuholen. Nach der Verurteilung strich sie ihr Haus demonstrativ absinthgrün. Anfang der 1980er Jahre servierte man anlässlich eines Staatsbesuchs dem französischen Präsidenten François Mitterrand ein mit Absinth glasiertes Soufflé. Für den Restaurantbesitzer führte die demonstrative Verwendung des illegalen Absinths zu einer Hausdurchsuchung und einer viertägigen Gefängnisstrafe auf Bewährung. Der Vertreter des Kantons, Pierre-André Delachaux, der das absinthglasierte Soufflé angeregt hatte, entging nur knapp einem erzwungenen Rücktritt von seinem Amt und dem Ende seiner politischen Karriere.
Urania dankte dem grünen Geschöpf für die Ausführungen und versprach, sich zeitnah zu entscheiden. Sie wolle sich allerdings noch den zweiten Bewerber ansehen …
„Die Arme!“, meinte Urania beim Verlassen der Höhle. „Sie kann einem fast leidtun.“
Der Golem nickte.

Text nach http://de.wikipedia.org/wiki/Absinth.



OST: Moulin Rouge! - Green Fairy / Zidler's Rap.
Dateianhänge
Urania.128.jpg
Bild: Privat.
Urania.129.jpg
Bild: Privat.
Urania.130.jpg
Bild: Privat.
Urania.181.jpg
Bild "The Gates Of Dawn" (H. J. Draper): Public domain.
Sorry for the article!
Scorpions ♫ No One Like You.
Benutzeravatar
Furiosa
The Vampyre's Daughter
Beiträge: 843
Registriert: Samstag 22. September 2012, 00:39

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Furiosa » Freitag 9. August 2013, 18:54

9. August 2013: Geistreiches Teil II – Le Diable de Bitter

Heute wollten sich die beiden den zweiten Bewerber ansehen: Auf der Autobahn ging es daher das Rhône-Tal entlang in Richtung Genfersee nach Norden. Bei Lavey (!) verließen sie die Autobahn und fuhren die Passstraße zum Col de la Croix. Leider war das Wetter nicht besonders, sodass sie bei der Fahrt über die Berge nicht die Aussicht genießen konnten: Es nieselte und die schweren Wolken hingen tief. Natürlich verriet der Golem auch dieses Mal nicht, wohin sie fuhren. Allerdings war auf den Hinweisschildern mehrfach „Les Diablerets“ (dt. Teufelshörner) zu lesen. Les Diablerets ist der Name eines Schweizer Luftkurortes, aber auch der Name einer Gebirgsgruppe in den Waadtländer Alpen. Die Felswand des 3.210 m hohen Bergmassivs galt im Mittelalter als verflucht. Dämonen, böse Geister und sogar der Teufel höchstpersönlich trieben den Märchen und Legenden nach dort ihr Unwesen, wusste der Golem zu berichten und hatte damit endlich einen wichtigen Hinweis gegeben, wen sie heute besuchen wollten. Unterhalb des Luftkurortes lag das Örtchen Vers-l'Eglise (!) und der Kirche schräg gegenüber stand ein Haus, in dem heute ein Museum – das Musée des Ormonts – untergebracht ist. Urania staunte nicht schlecht: Das Bergdorf hatte tatsächlich ein eigenes Museum! Thema der aktuellen Ausstellung war die Geschichte des örtlichen Kräuterlikörs „Bitter des Diablerets“ und während der Golem im Erdgeschoss genau diesem zusprach, traf Urania im ersten Obergeschoss den zweiten Bewerber, das jahrzehntelange Markenzeichen des Likörs, den rothäutigen und geflügelten DIABLE DE BITTER himself!

Text nach ADAC TourSet® Urlaubsführer Nr. CH 303.



OST: City - Am Fenster.
Dateianhänge
Urania_133.jpg
Bild: Privat.
Urania_134.jpg
Bild: Privat.
Urania_135.jpg
Bild: Privat.
Urania_136.jpg
Bild: Privat.
Sorry for the article!
Scorpions ♫ No One Like You.
Benutzeravatar
Nosferatu
Mega-Klicky
Beiträge: 1694
Registriert: Sonntag 18. Januar 2009, 17:10

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Nosferatu » Samstag 10. August 2013, 20:22

10. August 2013: Sympathy For The Devil?

Am Tag darauf wusste Urania immer noch nicht, wie sie sich entscheiden sollte. Der rote Teufel war sehr charmant und gewitzt gewesen und er entsprach damit schon eher ihrem Naturell, aber so ganz konnte man ihm doch nicht trauen, oder? Mitleid verspürte sie hingegen für die Grüne Fee. Ob das aber eine Grundlage für eine Patenschaft war, bezweifelte sie. Nein, entscheiden wollte sie sich zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht. Nachdem das Wetter wieder besser und der Himmel wolkenlos war, beschlossen sie aus einer plötzlichen Laune heraus zum Rhônegletscher hinaufzufahren. Bei Sierre verlief die deutsch-französische Sprachgrenze und aus der Rhône wurde flussaufwärts die Rotten. Schließlich erreichten sie die Ortschaft Gletsch im Bezirk Goms. Der Grimselpass lag nun zur ihrer linken und der Furkapass zu ihrer rechten. Die beiden folgten den vielen Serpentinen hinauf zum berühmten Hotel Belvédère. Auf dem Parkplatz gegenüber vom Hotel stellten sie das Auto ab und bestaunten, nachdem der Golem 7 SFr. für den kostenpflichtigen Fußweg bezahlt hatte, den Rhônegletscher. Er war entsetzt darüber, wie sehr sich der Gletscher in den letzten zwanzig Jahren verändert hatte: Das Gletschertor war weit nach hinten in das Tal gewandert und hatte einen großen Eissee hinterlassen. Auf dem Fußweg gelangten sie hinab zu dem bläulich-grün schimmernden Gletscher. Von dort führte nach einer Brücke ein Stollen in eine künstlich geschaffene Eisgrotte. Im Inneren fühlte sich Urania ein bisschen wie ein Gletscherfräulein und auch der Golem genoss die willkommene Abkühlung.
Beim Verlassen der Höhle sahen sie dann eine einsame Gestalt, die über den Gletscher schritt. Urania winkte der Gestalt zu und diese kam rasch näher: Es entpuppte sich als waschechtes Monster!
„Ihr könnt mich sehen!“, wunderte es sich über die beiden.

Urania nickte und das finstere Gesicht erheiterte sich sogleich.
Es stellte sich heraus, dass die beiden auf Mary Shelleys Frankensteins Monster gestoßen waren. Es lebte hier oben ganz alleine und kümmerte sich gegen freie Kost und Logis um den Erhalt der Eisgrotte. Die Anstellung war ihm durch eine Dame vom Genfersee vermittelt worden. Das Monster gab Urania dankbar für die kleine Abwechslung sogleich die E-Mail-Adresse, als er hörte, dass Urania dringend eine Patin suchte.
„SIE kann dir bestimmt helfen!“, sprach das Monster, „so wie sie mir geholfen hat.“
Schließlich nahmen Urania und der Golem Abschied von dem überaus freundlichen Monster und traten die Rückreise an. In der Ferienwohnung angekommen, nahm Urania sogleich Kontakt mit der Dame vom See auf. Die Dame war ebenfalls sehr zuvorkommend und am Montag wollten sie sich alle treffen.


OST: Rolling Stones - Sympathy for The Devil.
Dateianhänge
Urania.182.jpg
Bild: Privat.
Urania.183.jpg
Bild: Privat.
Urania.185.jpg
Bild: Privat.
Urania.184.jpg
Bild: Privat.
At the gates of hell I stand alone
waiting for the call.
Now my time has come to pay the price
for the things I've done.

Bloodbound ♫ Nosferatu.
Benutzeravatar
playmorache
Mega-Klicky
Beiträge: 1412
Registriert: Mittwoch 7. Dezember 2011, 09:30

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von playmorache » Samstag 10. August 2013, 20:29

Wahrlich ein Monster!

Und von ....

:grrr

Really shocking,

Bert
Benutzeravatar
Onkel_Di
freies Radikal
Beiträge: 2909
Registriert: Sonntag 4. April 2010, 00:02

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Onkel_Di » Samstag 10. August 2013, 22:07

Die Bilder sind Gigantisch Nosveratu, in natura muss das Atemberaubend sein :ohnmacht .


Horido Domi
Benutzeravatar
Nosferatu
Mega-Klicky
Beiträge: 1694
Registriert: Sonntag 18. Januar 2009, 17:10

Re: Die KLICKYWELT-Herbstrallye - Schwarzes Brett

Beitrag von Nosferatu » Sonntag 11. August 2013, 17:14

11. August 2013: Der Bergtroll

„Ich habe Neuigkeiten für dich, die Nosi betreffen”, empfing der Golem Urania, kurz nachdem sie am nächsten Morgen aufgestanden waren.
„Wie das?“, wunderte sie sich.
Der Golem zwinkerte Urania zu und meinte nur: „Ein Bergtroll will sich mit uns treffen!“
Nicht viel später fuhren sie das Val d’Hérens in Richtung Talschluss hinein. Es ging an kleinen Ortschaften mit sonnengeschwärzten Holzhäusern, Weiden mit dunkelbraunen Eringerrindern (→ Kuhkampf) und lichten Lärchenwäldern vorbei, bis sie das Quellgebiet der Borgne d'Arolla am Gletscher unter dem Mont Collon erreicht hatten. Dort wurden sie von dem Bergtroll aus dem benachbarten Italien bereits erwartet. Obwohl er ganz fürchterlich anzusehen war, war er sehr freundlich zu den beiden.
„Ich kann euch mit Nosi helfen!“, erklärte er.
„Woher?“, wollte Urania wissen, doch der Troll winkte ab.
„Das ist unwichtig!“; erwiderte er. „Ich habe eben meine Quellen.“
Urania nickte.
„Momentan verhält es sich doch so“, fasste der Troll noch einmal alles zusammen, „Nosi starb im All durch Menschenhand. Seine sterblichen Überreste wurden eingeäschert und zur Erde retour gebracht. Nosis Asche wurde bei Cape Flattery in den Pazifischen Ozean gestreut.“
Urania bejahte. Das war nichts Neues.
„So weit, so gut!“, fuhr der Troll fort. „Nosis Seele ist jedoch unsterblich. Sie irrt seither auf der Erde umher und da er nicht nach England einreisen darf, muss seine Seele mit dem jenseitigen Avalon Vorlieb nehmen.“
Auch das war Urania bekannt. Sie nickte.
„Nosis Auferstehung kann nur schrittweise erfolgen“, machte der Toll weiter. Jetzt wurde es interessant!
„Zunächst muss seine Seele Besitz von einer Art Übergangskörper ergreifen“, erklärte der Troll. „Dieser wird ihm beispielsweise auch die Einreise nach Großbritannien ermöglichen. Dazu ist ein bisschen Vampirblut und etwas Wasser des Lebens notwendig. Beides Ingredienzien, die sich ohne weiteres beschaffen lassen …“
Urania war zuversichtlich.
„Schwieriger ist es da schon, einen geeigneten Wirtskörper für die Seele zu finden. Am besten eignet sich dazu ein Leichnam, der noch nicht erkaltet ist. In diesem Augenblick kann die Seele am besten Besitz von dem fremden Körper ergreifen. Als wiederbelebter Toter wird Nosi über keinerlei Kräfte verfügen. Dennoch ist ein solcher Wirtskörper ganz hilfreich …“
„In einem zweiten Schritt könnte Nosi dann seinen alten Körper und seine Kräfte zurückerlangen“, schlug der Troll vor. „Das ist freilich nicht ganz so einfach: Man benötigt das Fleisch seines Dieners, das Blut seines Feindes und die Knochen seiner Vorfahren.“
Irgendwie kam Urania das alles sehr bekannt vor …


OST: Boytronic - You.
Dateianhänge
Urania.186.jpg
Bild: Privat.
Urania.187.jpg
Bild: Privat.
Urania.188.jpg
Bild: Privat.
At the gates of hell I stand alone
waiting for the call.
Now my time has come to pay the price
for the things I've done.

Bloodbound ♫ Nosferatu.
Gesperrt