Epilog I: Fool erlebt ein blaues Wunder


In den königlichen Stallungen von Agram:


Irgendetwas sagte Fool an diesem Morgen,...


...dass dieser Herbst etwas anders...


...vielleicht auch GANZ anders...


ablaufen könnte...


...als geplant (nämlich beschaulich und faul).


Er war sich im Moment nur noch nicht sicher, WAS ihn dazu brachte, sich da plötzlich so sicher zu sein...


? ?

Fool überlegte noch so bei sich, ob dies nicht der richtige Moment war,
diesen surrealen Moment durch eine wohl überlegte Flucht an einen sicheren Ort
- wie z.B. sein Himmelbett -
zu beenden.
Er überlegte auch, wer von den Rittern des Königs ihm zur Zeit so übelwollend gesonnen war,
dass er ihm etwas in den Wein mischen würde.
Und er überlegte, ob er sich ansonsten an den gestrigen Abend noch lückenlos erinnern konnte.
Er hatte ja schon mal einen Esel beim Kartenspiel verloren
- vielleicht hatte er ja gestern abend eine Glückssträhne gehabt, dann diese zwei...

...

...

...äh, ja was eigentlich...

...gewonnen und dann....


Doch in diesem Moment kam das größere der beiden Exemplare einem drohenden Kollaps von Fool zuvor,
indem es seine lange blitzblaue Mähne kräftig schüttelte...

...und daraus ein Kouvert zu Boden fiel.



Absender war der Zoo in Zürich und Fool erinnerte sich sofortan seinem letzten Aufenthalt in der Schweiz,
als er im vergangenen Jahr vor dem Internationalen Gerichtshof für Tierschutz aussagen musste
wegen seiner Teilnahme an den Regatten und Rallyes der Jahre 2008, 2009, 2010,...
(äh ja, aber ersparen wir uns Details)


Viel lieber erinnerte sich Fool an die drei Mädli aus dem Zürcher Zoo...

(...die zwar damals alle gegen ihn aussagten,...
...aber die in ihrer aufregend eng anliegenden Zoouniform..........)


...also äh, können hier jetzt eigentlich auch Kinder mitlesen?


...S'Vreni, d'Nina und d'Kunigunde (diese roten Haare... )

Mit feuchten Händen riss Fool den Brief auf:

Zoomädels Wolke.jpg

Zürich, am 20. Juli 2015



Sehr geehrter Herr Fool,

Sie erinnern sich vielleicht noch an unser letztes Zusammentreffen.
Leider fand es damals ja unter ungünstigen Umständen statt.
Ich hoffe, Sie haben die 6 Monate im Zoo Hellabrunn nützen können,
um ihr Verhältnis und ihren Umgang mit Lebewesen, die uns ebenbürtig sind, zu überdenken.

Ich schreibe Ihnen, weil Sie mir damals als ein unerschrockener und wagemutiger (bin ich)
Mann in Erinnerung geblieben sind, der im Grunde sein Herz am rechten Fleck hat. (you bet, honey)
Sie müssen wissen: Der Züricher Zoo braucht in diesem Jahr Männer wie Sie. (Uh, Baby)
Ich würde Sie daher bitten, sich bis Mitte September in Zürich einzufinden. OH, Yeah
Falls Sie so kurzfristig kein Hotelzimmer mehr bekommen, könnte ich Sie auch unterbringen. OOH, Baby
Nur echte Helden zählen jetzt noch. OOOOH, Baby
Es geht um die Rettung der Blauschopf-Alpakas, OOOH?
eine in freier Wildbahn ausgerottet Species. OOH
In ihrem speziellen Fall OH
haben wir beschlossen, ihnen die Tiere schon für die Anreise nach Zürich anzuvertrauen, ?
damit wir und Sie herausfinden, ob Sie dieser Aufgabe in veterinärpsychologischer Hinsicht gewachsen sind. ?
Das Muttertier heißt "Rouge" und ihren 6-montiger Spößling haben wir "Giallo" getauft, weil uns der Name so gefiel. ?
Ihre erste Aufgabe wird es nun sein, den Transport nach Zürich bis Mitte September sicher zu stellen. !
Außerdem hier noch einige Hinweise für ihre Reisevorbereitungen:
Wir wagen Auswilderung in ein eigens dafür geschaffenes Reservat an der peruanisch-bolivianischen ! Grenze.
Im Hochtal von El Horado, dessen einzigen Zugang ein geheimer Tunnel aus der Inkazeit bildet,
werden die Alpakas erwartet.
Wie es aussieht haben bereits die ersten Schurken und Trophäenjäger !! Wind von der Sache bekommen.
Sie sind vermutlich zu allem bereit und bis an die Zähne bewaffnet !!!!!!!
Aber wir vertauen auf Sie, dass Sie die Herde nach Hause bringen – koste es, was es wolle!

Empfohlene Ausrüstung:
- Wanderschuhe (mehrere Paare)
- Rucksack
- hochseetaugliches Boot
- Buschmesser
... und natürlich Möhren!

Hochachtungsvoll,
Kunigunde Engelberger


PS: Meine Kolleginnen Veronika Schmalfüßli und Nina Santangelo haben mir abgeraten Ihnen zu schreiben,
weil Sie Ihnen nicht wirklich vertrauen, was den Umgang mit Tieren angeht.

PPS: "Rouge" und "Giallo" sind sehr anhänglich und den Umgang mit Menschen gewöhnt.

PPPS: Bei seiner Abreise hatte "Giallo" leichte Verdauungsprobleme,
aber das dürfte sich inzwischen gelegt haben.

PPPPS: Leider wachsen die Kopfhaare der Blauschopf-Alpakas im Sommer recht schnell,
damit Sie es im Winter in den Anden warm haben.
Falls nötig, veranlassen Sie bitte einen Termin mit einem ausgebildeten Tier-Coiffeur,
damit die beiden nicht unnötig leiden, wenn die Haare verfilzen oder sich Spliss bildet.

Erzähl weiter...
Gruß, Rafael

Verdauungsprobleme?
Na, ob du das so hinkriegst? Immer schön Eimerchen und Schäufelchen bereit halten

Interessante Geschichte

Guter Anfang; gibt´s dafür schon Punkte?


LG GP

Sehr lustig...

Epliog 14.JPG

Abel wenn ich es doch sage, Mistel Ming.

Ja, zwei Palastwachen.

Ja, ich lache mich klank.

Diesem Volltlottel welden wil die Alpakas schnellel abjagen,
als dass el Diallhoe lichtig buchstabielen kann.





Fortsetzung folgt...

Ich hab doch gesagt, du sollst Eimerchen und Schäufelchen bereit halten