Etappe 1: Von Zürich nach Genua
Der Pressetermin gestern Abend im MASOALA- Regenwald ist gut verlaufen. Dr. Battlogg hat echt eine gute Figur im Interview abgegeben. Er hat unser Team vorgestellt und dann über unser Projekt referiert. Zum Schluss hat er noch dem Gönnerverein gedankt, der dieses Projekt und diese Reise überhaupt erst ermöglicht hat.
“ Wie sie ja wissen, setzt der Zoo Zürich als Naturschutzzentrum Schwerpunkte beim Schutz der Ökosysteme und Arten. Er engagiert sich durch eine Vielzahl von Projekten immer auch für den Erhalt des ursprünglichen Lebensraums der Tiere, die er selber hält. Um die Arterhaltung zu fördern, arbeitet der Zoo Zürich in internationalen Zuchtprogrammen mit. Als Leiter der Hochgebirgslandschaften darf ich freudig verkünden, dass uns die Nachzucht der sehr seltenen Blauschopfalpakas geglückt ist. Im Zuge der Arterhaltung werden wir unsere Nachzuchttiere nun in ihren angestammten Lebensraum zurückbringen. Zuchttiere aus anderen Nachzuchtprogrammen werden ebenfalls nach Peru gebracht werden, so dass eine ausreichend grosse Population zum Erhalt der Art in der Wildnis leben wird. Bei dieser Reise werden mich Herr Marek, Frau Emmenegger, sowie Frau Dr. Keller, die heute leider verhindert ist, begleiten. Möglich gemacht hat dieses Projekt der Förderverein zum Erhalt der Tiere des südamerikanischen Hochlands. Ihm gilt mein besonderer Dank, sowie auch unseren anderen grossen und kleinen Sponsoren”
Heute morgen hatten wir dann unsere Abschlussbesprechung. Dabei hat Herr Dr. Battlogg uns verkündet, es gäbe bereits eine Reiseplanänderung.
“ Liebe Teammitglieder. Leider sitzt auch die Verbrecherwelt nicht untätig herum. Nicht erst seit dem gestrigen Interview ist unter den Sammlern bekannt, dass wir unterwegs sind, um die Blauschopfalpakas in das Tal von El Horado zubringen. Unsere Alpakas sind sehr begehrte Tiere. Aus diesem Grund müssen wir unsere erste Reiseetappe ändern. Es gibt Hinweise auf einen geplanten Überfall. Marek wird uns in einem schnellen Briefing alles über die Hinweise und die Reiseänderung mitteilen. Denkt dran. Wir müssen bei dieser Reise stets wachsam sein und um jeden Preis den Diebstahl unserer wertvollen Tiere verhindern. Aber nicht nur Verbrecher drohen unser Projekt zum scheitern zu bringen, sondern wir müssen auch auf die natürlichen Gefahren achten.”
“ Team, wie unser Leiter bereits verkündet hat, müssen wir unsere Route ändern. Statt inkognito mit dem Zirkus nach Monte Carlo zu reisen, werden wir in Genua aufs Schiff gehen. Dummerweise können wir im Moment nicht durch den Gotthardtunnel nach Italien reisen, da dieser wegen Sanierungsarbeiten über Nacht geschlossen ist. Deshalb müssen wir über den Pass fahren. Es gibt auf der Passstrasse ein paar wirklich enge Stellen, die ,sollten unsere Pläne bekannt sein, ideal für einen Überfall wären. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Tiere über einen der Saumwege, dem „Hannibal-Trail“, über den Pass zu führen. Da wir zu Fuss gehen, bitte ich um entsprechende Ausrüstung. Wie ihr wisst sinkt jetzt im Herbst die Schneefallgrenze in der Nacht schon mal auf 1400m, d.h. wir müssen mit dem ersten extrem Wetter rechnen. Mit unseren Autos fahren wir bis nach Göschenen und nehmen ab da den alten Saumweg. Die beiden Docs werden die leeren Autos über den Pass fahren, Und du und ich werden die Alpakas zu Fuss über den Pass führen. So dass wär es vorerst. Noch Fragen?”
“ Ach ja, Luzia denk dran genügend Möhren einzupacken, falls die Tiere bockig werden. Wir treffen uns alle um 18.00 Uhr am Anlieferungstor des Zoos. Die Autos sind gepackt und eure Rucksäcke sind auch schon verstaut. Hoffe alles ist soweit klar. Bis heute Abend.”
Mann, das fing ja schon spannend an: Schurken, die unsere Tiere entführen wollten! Leider waren für heute Abend kleinere Regenschauern angesagt. Na hoffentlich blieb es entgegen der Wettervorhersage trocken. Ich hatte keine Lust mit den Tieren durch nassen Schnee zu wandern.
Den Nachmittag hatte ich frei und bin schnell nach Zug zurück, um mich von meinen Eltern zu verabschieden.
Puhh, dass war eine Nacht! Ich bin froh jetzt wieder mit dem Auto die Reise fortsetzen zu können. Ich bin ganz schön geschafft. Was sich zu Anfangs als eine gemütliche Wanderung darstellte, entpuppte sich am Ende in eine echte Willensanstrengung. Auf halben Weg hatte leider Milka, die kleinere Alpakastute, Probleme gemacht und wollte keinen Schritt mehr vor den anderen tun. Zuerst habe ich es mit zureden probiert, dann mit Möhren.
“Milka, du hübsches kleines Alpaka, komm doch. Nur noch ein paar Schritte, meine Gute.”
“ Milka, schau nur, welche Leckereien ich hier für dich habe. Komm doch meine Schöne, nur noch ein kleines Stück"
Leider half alles nichts. Zu guter Letzt hat Marek die Stute auf seinen Schultern das letzte Viertel getragen. Ich musste den Proviantrucksack schleppen und Sarina führen. Nach mehreren Stunden sind wir endlich am Treffpunkt eingetroffen und ich bin total erschöpft ins Auto gesunken. Zum Glück regnete bzw. schneite es nicht.
“ Milka, schau nur, welche Leckereien ich hier für dich habe. Komm doch meine Schöne, nur noch ein kleines Stück"
Leider half alles nichts. Zu guter Letzt hat Marek die Stute auf seinen Schultern das letzte Viertel getragen. Ich musste den Proviantrucksack schleppen und Sarina führen. Nach mehreren Stunden sind wir endlich am Treffpunkt eingetroffen und ich bin total erschöpft ins Auto gesunken. Zum Glück regnete bzw. schneite es nicht.