Die KLICKYWELT-Tort(o)ur 2016: Prima Klima

[Mara]

»Ich zeige dir die ungefähre Richtung«, entschließt er
sich dann. »Aber Shangri-La ist so einfach nicht zu finden.
Hier - ein Glückskeks. Er wird dir auf der Suche womöglich hilfreich sein.«
»Vielen Dank. Was steht denn drin?«
»In jedem Glückskeks steht ein guter Rat - öffne ihn, wenn du solchen Rates bedarfst.«

»Dann vielen Dank«, sage ich und greife nach dem
Keks. »Ich werde ihn gut verwahren.«
»Ich nehme an, du hast eine wichtige Mission«, gibt er zu, »da dich
ein Drache begleitet. In meinem Land sind Drachen wahre Weise.«
Er zeigt mir noch die Richtung, in die wir fliegen sollten.

Ich informiere Lobo, der die Nachricht sehr aufgeregt
empfängt. Er will sofort weiter.
»Ist ja gut«, gebe ich nach, »wir brechen gleich auf. Aber bis
Shangri-La ist es noch weit, Lobo. Das schaffen wir nicht in einem Tag.«

Ich verstaue sorgsam den Glückskeks, ehe ich Floh wieder einlade.
Auch Falk macht sich bereit. Lobo und die Kikis fliegen schon mal los.

Der freundliche Mann vom chinesischen Zoll winkt uns noch lange
hinterher. Ich bin ja so neugierig auf den Spruch im Glückskeks.

Aber der Mann meinte, ich solle mit den Rat erst abholen,
wenn ich ihn brauche. Also warte ich damit noch.

[/b]

[Mara]

Puh, wenn man in die richtige Richtung fliegt, nähert man
sich dem Zeil viel schneller als bei vielen Umwegen. Nun ja,
die Richtung stimmt jetzt. Wir haben den Himalaya erreicht.
Aber das ist ja noch nicht das Ziel. Es ist verdammt kalt hier.
Endlich Pause. Erst mal die Hunde aus den Koffern lassen,
damit sie sich die Füße vertreten können.

Friggo lässt Kügelchen auf den eisigen Boden, was ihm natürlich
riesig gefällt. In dieser Umgebung fühlt es sich fast wie zu Hause.
Lobo freut sich, weil es Kügelchen jede Stunde besser geht.

Falk kümmert sich rührend um Sophie.
»Keine Angst«, tröstet er, »ich wärme dich. Mein Umhang hält
bestimmt uns beide warm«
»Hey«, rufe ich, »das ist eine Schnee-Eule! Die friert bestimmt nicht.«
»Schuhu schuhuu«, widerspricht Sophie, die sich wohl gerne
an Falk ankuscheln mag.

Kiki hat sich wieder den warmen Schal umgelegt. Ich würde
die Kleinen ja gerne in dicke Klamotten packen, aber das ver-
weigern sie konsequent. Anscheinend frieren sie nicht wirklich.
Sie sind guter Dinge und fast immer vergnügt.

Kügelchen rollt einfach im Eis umher. Der Drache und Lobo bleiben
aber dicht bei ihm und passen auf, dass es nicht verloren geht. Es
ist ja schön, dass es sich in der Kälte so freut - wichtiger ist jedoch,
dass es das Weltklima rettet.

Wir müssen ohnehin noch weit hinauf in die Berge. Für diese
Nacht sind wir froh, ein altes Bergsteigerlager gefunden zu haben.
Das bietet ein wenig Schutz vor dem kalten Wind. Bequem ist es nicht.
Und Feuer ist ja auch verboten. Es wird schon irgendwie gehen.

Alles rings umher ist weiß. Kalt und weiß. Aber ich ahne, dass
es noch schlimmer wird. Weiter oben sind die Hungri-Felder;
Gletscherfelder, die wir überqueren müssen.

Bloß gut, dass wir fliegen können.
Da dürften die Gletscherspalten keine Gefahr darstellen können.

[/b]

[Mara]

Wir haben wohl alle nicht erwartet, dass es hier oben im Himalaya
so kalt sein würde. Fliegen geht gar nicht mehr. Wir würden erfrieren.
So gleiten wir über den Gletscher wie auf Schlitten. Aber auch das ist
mühsam. Und dann geht es nicht mehr weiter.

Auch Friggo geht inzwischen mehr oder weniger zu Fuß, obwohl
er doch ein Eisdrache ist. Aber der scharfe Wind ist wohl auch
ihm zu gefährlich. Und nun steht er ebenso hilflos da wie wir.

Vor uns ist eine Gletscherspalte. Sie ist nicht übermäßig breit, aber
unvorstellbar tief. Wenn jemand da reinfällt, kommt er nie wieder heraus.
»Bleibt vom Rand weg!«, rufe ich den Kikis zu.
»Meinst du, unser Brett reicht da rüber?«, überlegt Falk.
»Versuchen wir es«, schlage ich vor.

Gemeinsam hieven wir das Brett zum Abgrund. Wenn ich mich
in der Breite nicht verschätzt habe, sollte es reichen. Gefährlich
ist das Manöver trotzdem, denn wir müssen sehr nahe an die
Spalte heran. Hoffentlich bricht das Eis hier nicht.

Sophie fliegt schon mal rüber. Ihr ist das Brett nicht geheuer.
Friggo mit Kügelchen testet unsere behelfsmäßige Brücke.
Sollte das Brett anrutschen, kann der Drache sich ja mit seinen
Flügeln vor einem Sturz retten. Kügelchen hat eh keine Furcht.
In der Kälte und in einem Gletscher fühlt es sich ja wie Daheim.

Lobo ist der Nächste. Er gleitet über das Brett und kommt sicher
auf der anderen Seite an. Fröhlich winkt er dann, dass wir folgen sollen.

Kiki und Keiki folgen Lobo sofort, aber schön einzeln und
nacheinander. Dann ist Falk dran.
»Ich habe Höhenangst«, gibt er mit schiefem Grinsen zu, ehe er übersetzt.
Auch er schafft es.
»Jetzt ihr«, sage ich zu Floh und Zecke, die sofort mühelos das Brett überqueren.
Klar, für so kleine Hunde ist unser Brett ein breiter Steg.

[/b]

[Mara]

Ich bilde die Nachhut. Das Eis knirscht. Ich gleite etwas schneller.
Das Brett wankt. Ich springe vom Gefährt, als es gerade so den
anderen Rand erreicht. Und hinter mir rutscht das Brett ab und
kracht denn in die Tiefe. Puh, das ist gerade noch einmal gut gegangen.

Viel weiter kommen wir nicht mehr. Die Nacht naht. Und die
Kälte nimmt zu. Wir frieren erbärmlich. Es ist Kügelchen, das
schließlich vom Rücken des Drachens springt und zu einer
Schneewehe rollt, die sich bei näherer Betrachtung als Höhle
erweist. Die Hunde rennen Kügelchen hinterher.
Nur weg aus dem schneidenden Wind.

»Ich will da auch rein«, gibt Falk zu. »Die Fahrzeuge stehen
doch relativ sicher. Wir erfrieren, wenn wir keinen Schutz suchen.«
»Ja, ich weiß«, nicke ich. »Ich habe nur keine Ahnung, wie es weitergehen soll.«
»Das überlegen wir morgen«, schiebt Falk alles Grübeln in die Zukunft.

Die Höhle ist recht geräumig. Über ihre Tiefe kann ich nichts sagen,
aber sie reicht ein großes Stück in Berg (oder Gletscher?) hinein.
Wir wagen uns nicht weit.
Aber so windgeschützt hört das Frieren tatsächlich auf.

Und dann schneit es. Aber Schnee ist wie eine warme Decke;
viel besser als blankes Eis. Unsere Fahrzeuge werden nach
und nach bedeckt. In die Höhle passen sie ja leider nicht.

Wir müssen jetzt nur aufpassen, dass der Eingang nicht
zugeschneit wird, damit uns nicht die Luft ausgeht.

[/b]

[Daniela]

Maras Abenteuer - immer und immer spannend!

[Mara]

Kügelchen ist weg!
Als wir heute morgen aufbrechen wollen, fehlt das Eisstück.
»Es ist bestimmt nicht rausgerollt«, schwört Falk. »Das hätte
ich bemerkt, so kalt, wie das Ding ist.«
»Dann muss es tiefer in die Höhle gerollt sein«, vermute ich.

Während wir noch überlegen, stapft Friggo entschlossen tiefer
hinein in die Höhle. Ob er Kügelchen wittern kann? Lobo folgt
ihm ohnehin. Also schließen wir uns alle an und hoffen das Beste.

Tatsächlich finden wir nach doch recht langer Suche unser
Kügelchen wieder. Es rollt auf großen Eiskugeln umher. Leider
sind die aus normalem Eis und haben keinen bestimmenden
Einfluss auf das Weltklima. Trotzdem fühlt sich Kügelchen in
dieser »Verwandtschaft« ungemein wohl.
Friggo will es wieder aufnehmen.

Da ist Kügelchen aber entschieden dagegen.
Es ruckt und zuckt und begräbt sich so unter den Eiskugeln.
Es will anscheinend wirklich nicht fort von hier.

»Was machen wir jetzt?«, grüble ich.
»Ich gehe zurück und hole Werkzeug aus den Fahrzeugen«,
schlägt Falk vor. »Damit können wir das Eisstück ausgraben.«
»Ki Ki«, schimpft der Kleine ablehnend.
»Guru guru«, ist auch Lobo dagegen.
Da verstehe ich.
»Wir wollen ja nach Shangri-La, zu dem kein Weg führt. Vielleicht
weiß Kügelchen ja genau, wohin es will.« Plötzlich erscheint mir das
sehr logisch. »Rolle voraus, Kügelchen«, rufe ich heiter, »wir folgen dir.«

Kügelchen hat wohl nur darauf gewartet, denn es kullert
unter den Eiskugeln hervor und strebt rasch tiefer in die
Höhle hinein. Der Eisdrache folgt ihm sofort.

»Mara, du hast entschieden einen Knall«, meint Falk
verwundert. »Es ist nur ein Eisstück.«
»Aber ein ganz besonderes«, lache ich. »Ich glaube, es
weiß genau, wohin wir müssen, um es zu retten.«
»Schuhu schuhuuu«, nickt Sophie.

Also folgen wir alle Kügelchen durch den Bauch des Gletschers.
Es geht teilweise steil aufwärts, teilweise flach und bequem.
Ich hoffe nur, ich habe Recht und diese Höhle hat irgendwo einen Ausgang.

Und noch mehr hoffe ich, dass bei diesem Ausgang
das mystische Shangri-La zu finden ist.

[/b]

[Die Osebergs]

Bei deiner Geschichte friert man gleich mit.

Und spannend ist wieder.

[Artona]

Also, dein Kügelchen nervt entschieden!

Was bin ich froh, dass mein Teilstück kein Eigenleben führt. Das befindet sich gut verpackt in der Gefrierbox und kommt nur raus, wenn Conrad damit Experimente macht.
Also, keine Chance, auf dumme Gedanken zu kommen (dafür ist bei uns Conrad zuständig... )

[Flatterfee]

Tatsächlich finden wir nach doch recht langer Suche unser Kügelchen wieder. Es rollt auf großen Eiskugeln umher. Leider
sind die aus normalem Eis und haben keinen bestimmenden Einfluss auf das Weltklima.

Da scheint es sich um ein Rudel freilebender Raffaellos zu handeln...

[Mara]

Also, dein Kügelchen nervt entschieden!

Vielleicht hilft es ja nur mit und weiß wirklich den Weg?

Da scheint es sich um ein Rudel freilebender Raffaellos zu handeln...

Guter Ansatz - die hätten wir allerdings verspeist

[Mara]

Wir sind müde. Der Gang ist so unendlich weit.
Aber dann: In der Ferne ein Leuchten. Es wird heller.
Haben wir endlich den Ausgang gefunden.
Das macht Hoffnung und gibt Kraft.

Wir sind draußen. Aber wo sind wir?
Ein goldenes Tor und mystisches Licht zeigt sich.
Davor steht ein mächtiger weißer Löwe, der nicht so
aussieht, als wolle er uns passieren lassen.

Kiki und Keiki kennen keine Furcht.
Im Löwen besiegen sind sie geübt.
Also Arme hoch und laut rufen:
»Ki Ki! Ki Ki!«
Jeder normale Löwe würde jetzt zurück weichen und sein Heil in der Flucht suchen.

Aber das ist kein normaler Löwe.
Er kommt auf die Kleinen zu und faucht sie unwillig an.
»Kiki, Keiki, zurück!«, rufe ich erschrocken. »Kommt sofort her zu mir.«

Zum Glück gehorchen sie sofort.
Der Löwe ist es zufrieden und geht zurück an seinen Platz.
Puh, das ging gerade noch mal gut.
»Denkst du, das ist Shangri-La?«, fragt Falk zweifelnd. »Du weißt schon,
dass das vor knapp 100 Jahren von einem Schriftsteller erfunden wurde?«
»Der Name wurde von James Hilton erfunden«, bestätige ich.
»Aber Hilton beschreibt damit eigentlich Shambala. Es gibt viele
mystische Orte. Und irgendwie müssen wir durch das Tor.«

»Das ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, deinen
Glückskeks zu öffnen«, grinst er.
Gute Idee. Den Keks habe ich ja bei mir. Also schnell aufgebrochen.
Den Keks dürfen die Hunde essen; der schmeckt nicht wirklich.
»Opfere die Reinheit der Einheit«, lese ich vor.
»Was für ein doofer Spruch«, brummt Falk. »Was haben
Reinheit und Einheit denn schon gemeinsam.«

Ich muss lachen.
»Danke, Falk, das ist die Lösung«, freue ich mich. »Reinheit und Einheit
haben miteinander genauso viel zu tun wie Reiswein und Eiswein.«
Bei diesen Worte krame ich das seltsame »R« aus der Tasche,
das den Wein verwandelte.

Hoffentlich klappt das. Vorsichtig nähere ich mich dem Löwen.
Die Kikis stehen angespannt; bereit, sofort angelaufen zu kommen.
Der Löwe knurrt.
»Ruhig, Großer«, bitte ich. »Ich habe ein Geschenk für dich.«

[/b]

[Mara]

Ich halte das R hoch, so dass er es besser sehen kann.
Sein Schwanz zuckt, was eigentlich kein gutes Zeichen ist.
Immerhin hört er jetzt mit dem Knurren auf.
Neugierig betrachtet er das R.

Ich habe das R vor ihn auf den Boden gelegt und ging rückwärts
zurück zu den anderen. Einige Zeit lang geschieht überhaupt nichts.
Dann schnüffelt der Löwe an seinem Geschenk.
Schließlich nimmt er - sehr vorsichtig - das R zwischen die Zähne.
In diesem Moment schwingt das Tor auf.

Ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen, trägt der Löwe
seine Beute durch das Tor. Dann sehen wir ihn nicht mehr.
Aber das Tor blieb offen!

Friggo schnappt sich Kügelchen, hebt es auf seinen Rücken
und läuft los. Lobo ist natürlich bei ihnen. Auch die Hunde
und die Kikis gehen ihnen nach.
»Tja, dann müssen wir da wohl auch rein«, grinst Falk.
»Ich bin gespannt, was uns dort erwartet.«
»Ich auch«, gebe ich zu. »Es wird sicher sehr faszinierend sein.«

So gehen wir alle gemeinsam durchs Tor in das mystische
Shangri-La hinein. Hier werden wir wohl ein paar Tage verweilen,
wenn die Mönche es uns erlauben. Ich hoffe, ich kann lernen,
wie die große Eiskugel wieder gefügt werden kann.

Dumm nur, dass es in Shangri-La weder Bild- noch Tonaufzeichnungen gibt.
Womöglich ist eine weitere Berichterstattung nun erst einmal nicht möglich.


Ende der sechsten Etappe

[/b]

[Daniela]

Woooah!

Ich sitze hier mit Augen so groß wie Untertassen.

Und ich hab Gänsehaut, so zauberisch ist dieser Ort.

Das ist was ganz besonders, was hier passiert. Zumindest fühlt es sich so an...

[Flatterfee]

Ich tippe mal, dass dieser Löwe mit den "R" noch was anderes vorhat als einfach nur besser zu knuRRRen...?

[Mara]

Zwischenspiel

Mara schreibt gerade nichts in ihr Tagebuch, deshalb
füge ich, Falk, Prinz von Moran, ein paar Gedanken ein:

Die Mönche haben uns getrennt, damit jeder, wie sie sagen, zu
sich selbst finden kann. Wir sind gut versorgt und es ist angenehm
warm hier, obwohl die Fensterscheiben wohl aus Eis sind. Ich mag
mich auch nicht mit den Erkenntnissen der Mönche auseinander
setzen. Es ist mir genug, mich ausruhen zu können, um für den
Rest der Reise neu gestärkt zu sein.

Sophie ist bei mir geblieben. Ich mag diese Eule inzwischen sehr.
Aus Langeweile zeichne ich sie und mich sogar - Farben und Papier
gibt es hier durchaus.

Es ist nur seltsam, dass manches Mal, wenn ich so allein mit
Sophie bin, ich fast den Eindruck habe, sie besäße ein mensch-
liches Gesicht. Das ist bestimmt einer der Zauber von Shangri-La.

[/b]