Die KLICKYWELT-Tort(o)ur 2016: Prima Klima

[Mara]

Frühstück! Wir haben noch ein paar Konserven im Gepäck.
In Vegas werde ich einkaufen müssen, weil die Vorräte zur
Neige gehen. Aber das ist ja nicht mehr weit entfernt. Die
Kikis sind ohnehin sehr anspruchslos, was das Essen betrifft.
Sie schlemmen gerne, nehmen aber auch klaglos bescheidene Kost zu sich.

Für die Hunde ist das Konservenfutter nicht so ideal.
Da ich aber kein Hundefutter mehr dabei habe, treibt
der Hunger auch das rein. Gut so. Falk und ich mögen
dieses Essen hingegen ganz gerne.

»Guru Guru.«
Lobo fordert zu einem kleinen Spaziergang auf, ehe es
wieder auf die Flieger geht. Das ist echt super. Ein bisschen
Bewegung hält nun einmal fit und macht die weitere Fahrt
dann etwas angenehmer.

»Eigentlich sollte Eulalia auch noch etwas fressen«, meint
Falk etwas besorgt. »Fischkonserve ist ja nichts für eine Eule.«
»Denke mal, wenn sie Hunger hat, kann sie hier bestimmt etwas jagen«, vermute ich.
»Sie sieht aber nicht wie eine Jägerin aus«, erinnert Falk.

An einem Ort, der Mouse’s Tank heißt, gibt es natürlich auch Mäuse.
Eben schaut eine aus ihrem Loch heraus.
Eulalia, die bis eben döste, reißt die Augen auf.
»Buhu buhuuuu!«
Das klingt nicht wie »herrlich, mein Frühstück kommt«.

Entsetzt fliegt sie zu Falk, der das zitternde Tier hält.
Ich streiche sacht durch ihr Gefieder.
»Du hast Angst vor Mäusen!«, staune ich. »Du bist eine Eule. Friss das Vieh.«
»Buhu buhuuuu«, klagt sie verzweifelt.

»Fiep, fiep.«
Ich glaube, die Maus lacht sich gerade kaputt. Muss mich ja
selbst beherrschen, um Eulalia jetzt nicht auszulachen. Falk
tröstet sie und verspricht, in Vegas Futter für sie zu besorgen.
Die Maus aber grinst frech in unsere Richtung, ehe sie in ihrem Loch verschwindet.

Ab in die Fahrzeuge. Noch 80 km. Das ist keine große Strecke.
Es wartet ein Hotel auf uns. Wir werden gut essen, lecker trinken,
duschen, weich schlafen. Und heißen Kaffee wird es auch geben.

Ich freue mich auf diese Zwischenstation!

[/b]

[Ischade]

Ich liebe diese Eule! Solche Mäuse sind auch furchteinflößend - frag meine Schlangen.

[Artona]

So eine unfähige Eule!
Bei ihr kann es sich ja nur um eine verwunschene Prinzessin handeln.

[Mara]

Das Hotel California liegt draußen vor der Stadt am dunklen Wüsten-Highway.
Lobo landete hinter dem Hotel. Und mir ist es egal, wo wir nächtigen.
»Hallo, ich bin Jenny«, werden wir begrüßt. »Haben sie reserviert?«
»Das nicht«, gebe ich zu. »Aber ich hoffe, sie haben noch zwei Zimmer frei.«
»Na ja, eigentlich dürfen Tiere hier nicht rein ...«

»Haben sie bitte Mitleid mit müden Reisenden, schöne Frau«, säuselt
Falk, lobt ihre schönen Augen und ihr Lächeln und schmeichelt so un-
verschämt, dass sie schließlich lachen muss.
Immerhin dürfen wir nun einchecken.

»Was hätten sie denn gern?«, fragt Jenny. »Vollpension? Bad oder Dusche?«
»Am wichtigsten wäre mir ein richtig heißer Kaffee«, gebe ich zu. »Es ist
ewig her, dass ich diesen Genuss hatte.«
Jenny lacht und geht zur Kaffeemaschine.

Währned ich meinen Kaffee mit allergrößtem Genuss schlürfe,
tippt Jenny unsere Daten in den Rechner.
»Ui«, staunt sie, »da habt ihr ja eine weite Reise hinter euch.
Ich komme hier leider nie weg.«
»Dafür reisen bestimmt viele Menschen hierher, wo du wohnen kannst«, vermute ich.
»Ja, das stimmt. Vegas ist schon wie ein Magnet.«

Jenny gibt uns die Zimmerschlüssel.
»Wir sehen uns später«, sage ich zu Falk. »Erst mal ein wenig verschnaufen.«
»Keine Hektik. Ich bin auch froh, wenn es mal einen tag gemütlich ist.«
»Gemütlich war es auch am Mäuseloch«, erinnere ich.
»Aber hier es auch noch bequem.«

Herrlich. Eine heiße Dusche. Schmeichelnder Badeschaum.
Der Staub wird weggeschwemmt. Das tut soooo gut.

[/b]

[Mara]

Oh, Keiki ist vor Erschöpfung schon eingeschlafen.
Sieht so aus, als wenn ich das Bett nicht für mich alleine hätte.
Was mich natürlich überhaupt nicht stört.
So, frisch gekämmt fühle ich mich schon wieder richtig frisch. Prima.

Klopf - klopf.
»Mara, bist du gesellschaftsfähig?«, ruft Falk durch die geschlossene Tür.
»Kommt auf die Gesellschaft an«, lache ich heiter. »Komm nur rein.«

»Ich wollte nicht stören«, entschuldigt sich Falk. »Haben wir Pläne für morgen?«
»Nicht wirklich«, gebe ich zu. »Lobo sucht die Spur der Eiskugel.
Ich wollte einkaufen gehen. Und du?«
»Nun, wenn es dich nicht stört, dann besuche ich ein Casino.
Ich denke, ich kann unsere Reisekasse aufstocken.«
»Versuche es - solange du nicht alles verspielst.«
Falk verspricht, nur einen winzigen Teil der Barschaft mitzunehmen,
um kein Risiko einzugehen.

Ich bin müde. Vorsichtig schiebe ich Keiki ein wenig beiseite,
damit ich auch noch Platz habe auf dem Bett. Kiki legt sich einfach dazu.
»Schlaf gut, ihr alle.«
»Ki Ki.«

Es geht doch nicht über ein richtiges Bett.

[/b]

[Mara]

Falk ist in die Stadt.
Ich habe inzwischen eingekauft und unsere Vorräte ergänzt.
Netterweise liefern die alles ins Hotel, so dass ich nichts schleppen
muss. Nun bin ich gemütlich auf dem Rückweg. Ist gut, wenn
die Hunde noch ein wenig laufen können.

Ich komme an einem kleinen Laden vorbei, dessen
Aushang mich magisch anzieht.
»Oh, schaut mal«, rufe ich den Kikis zu, »die haben das neue
Prinzessinnenschloß. Das muss ich sehen.«
Weshalb mich ein Bild begeistern kann, verstehen meine
Begleiter natürlich überhaupt nicht.

»Ki Kiiii«, schimpft der Kleine und stellt sich mir in den Weg.
»Hey, ich will es doch nicht kaufen«, verspreche ich. »Nur anschauen.
Ist bestimmt ein Riesen-Karton. Den könnten wir gar nicht
mitschleppen auf unserer Reise.«

Wir betreten den Spielwarenladen.
»Ki Ki, Ki Ki!«, freut sich Keiki und auch Kiki ist beim Anblick
der vielen Dinge gar nicht mehr böse.
Für alle, die noch spielen können, ist das hier natürlich ein Paradies.

Keiki hat auch sofort ihr neuestes Lieblingsspielzeug entdeckt.
Das Schaukelpferd macht ihr riesigen Spaß. Und dem Verkäufer
scheint es egal zu sein, dass es nun ausgiebig benutzt wird.

Kiki geht hin und probiert jedes einzelne Stofftier und jede
Handspielpuppe aus. Selbstvergessen spielt er mit den kleinen
Figuren. Ich hoffe, er sucht sich nicht gleich welche aus.

»Hello, ich bin John«, werde ich begrüßt. »Hier gibt es alles,
was das Kinderherz begehrt.«
»Ich würde gern das neue Prinzessinnenschloß von Playmobil
sehen«, antworte ich.
»Oh, schade, das ist schon ausverkauft. Nächste Woche gibt es
eine neue Lieferung. Wann hat das Töchterchen denn Geburtstag?«

»Nee, das wäre für mich«, gebe ich zu.
»Sammler?«, will er wissen.
»Eher Spieler.« Ich muss lachen. »Dazu ist Spielzeug ja da.«
»Stimmt schon«, nickt er. »Obwohl MISB natürlich auch toll ist.
Es gibt einem ein so gutes Gefühl.«
Die nächste Stunde verbringen wir mit Sammler-Gedankenaustausch.

[/b]

[Mara]

»Nun denn, ich muss mal wieder«, verabschiede ich. »War nett, dir zu begegnen.«
»Ich hoffe, du schaust wieder vorbei.«
»Wohl eher nicht. Ich bin auf der Durchreise. Alles Gute noch.«

Ich wende mich zum Gehen, drehe mich aber noch einmal nach
den Hunden um, damit sie mir auch brav folgen.
»Hey, was ist das da denn?«, rufe ich erstaunt aus und deute auf ein Regal.
»Was meinst du?«

»Da oben, die Waffen«, präzisiere ich. »Ich wusste ja, dass ihr
Amis Waffennarren seid. Aber in einem Spielzeugladen sollte
man so etwas doch wirklich nicht anbieten.«
Ich bin entrüstet. John lacht, ehe er eines der Gewehre holt.

»Hier, schau«, bittet er.
Er erklärt mir die Bedienung, wie man nachlädt und welche
Reichweite das Ding hat.
»Darf ich es mal halten?«
»Na klar doch. Kannst es auch ausprobieren. Aber nur draußen.«

»Wow, das liegt ja richtig gut in der Hand«, muss ich zugeben.
»Man merkt, dass es Präzisionsarbeit ist«, lobt John seine Ware.
»Ich kenne ja Wasserpistolen. Aber ein Wassermaschinengewehr
ist neu für mich.« Ich überlege. »Hast mehr davon?«
»Nur die beiden.«
»Dann bitte einpacken«, beschließe ich. »Die nehme ich mit.«

Nun bin ich doch schwer beladen.
Aber diese Waffen könnten uns noch von Nutzen sein.
»Keiki, komm jetzt«, rufe ich. »Das Pferdchen muss da bleiben.«
»Ki Ki.«
»Es ist zu groß für unsere Fahrzeuge. Wenn wir zu Hause sind,
bekommst du ein Pferdchen«, verspreche ich.

»Ki Ki?«, will der Kleine sofort wissen.
»Ja«, gebe ich nach, »du darfst dir dann auch etwas wünschen.«
Die Kikis sind zufrieden und nun auch bereit, mit mir zu kommen.

»Bye bye, Mara«, ruft John. »Empfiehl mich bitte weiter.«
»Das mache ich. Und danke für die gute Beratung.«
Manchmal geht es sogar, ohne Playmo zu kaufen, stelle ich insgeheim fest.

Jetzt aber schnell zurück ins Hotel. Unsere Reise geht bestimmt bald weiter.

[/b]

[Mara]

Heute morgen kam Jenny sehr früh in meine Zimmer.
»Dein Freund hat angerufen, dass er am Nachmittag wieder da sein wird«, sagt sie.
Mir ist gar nicht aufgefallen, dass Falk die Nacht über weg blieb.
Aber okay, nun weiß ich es ja.
»Falls du spazieren gehst«, fügt Jenny an, »dann nimm bitte die
Eule mit. Ihr Geheule ist unerträglich, wenn sie sich verlassen fühlt.«
»Klar, mache ich gerne«, verspreche ich.

Eulalia hockt verschüchtert auf der Konsole. Sie weint nur ganz leise.
»Buhu buhuuuu.«
»Na, komm schon her«, unterbreche ich sie. »Wir gehen ein wenig spazieren.«
Nun heult sie nicht mehr.

Wir finden einen Imbiss-Stand. Eigentlich ist es Keiki, die ihn findet.
Und die nun sabbernd vor dem Verkäufer steht.
»Ki Ki«, bettelt sie, »Ki Ki.«

Eulalia hat wohl keinen Hunger.
Sie flattert zum Maskottchen der Bude und kuschelt sich dort an.
»Schuhu, schuhuuu?«
Sie bekommt keine Antwort.

»Na, was wollt ihr haben?«, gebe ich mich großzügig,
da auch Kiki richtig Hunger hat.
Floh und Zecke starren die Würstchen an.
War ja irgendwie zu erwarten.

Also gibt es Würstchen für die Hunde und Pommes für die Kikis,
die davon ganz begeistert sind. Ich denke, ich gönne mir beides.
Also bitte Würstchen plus Pommes.

Dazu einen großen Softdrink. Eigentlich mag ich die süße Pampe gar
nicht so sehr. Aber sie passt zu dieser Gegend und diesem Tag.
Alle sind zufrieden, mich eingeschlossen.

»Hey, aufessen«, dränge ich irgendwann, nachdem ich längst meine
Ration verspeist habe. »Wir sollten langsam an den Heimweg denken.«
Genüsslich schiebt sich Keiki eine Pommes ein. Auch Kiki greift nach
dem nächsten Stäbchen. Sie genießen und wollen sich nicht hetzen lassen.

[/b]

[Mara]

Irgendwann sind alle satt und wir gehen zurück ins Hotel.
»Eulalia, du bist die komischste Eule, die ich je gesehen habe«,
gebe ich zu. »Vielleicht haben die anderen ja recht, denen ich
von dir erzählte. Sie meinen, du seist eine verzauberte Prinzessin.«
»Schuhu schuhuuu.«

»Dann muss dich zur Erlösung ein Prinz küssen, wie?« Ich verkneife
mir ein Lachen. »Falk ist ein Prinz - aber derzeit wohl mit den schönen
Mädels von Vegas beschäftigt.«
»Buhu buhuuuu.«
»Hey, Kiki ist Fürst von Tharesa. Soll er dich küssen?«

Holla, damit habe ich nicht gerechnet. Kiki ist wohl fest vergeben,
denn Keiki springt zwischen Eulalia und Kiki.
»Ki Ki, Ki Kiiiiii«, schimpft sie.
»Alles ist gut«, beschwichtige ich schnell. »Es war nur ein Scherz.«

Ich schalte den Fernseher ein und lasse mich ein wenig berieseln.
Was will man in einem kleinen Hotel auch sonst groß anstellen?

Dann kommt Falk zurück.
Er drückt mir ein großes Bündel Geldscheine in die Hand.
»Das reicht bestimmt ein Stück weiter«, freut er sich. »Bist doch
nicht sauer, dass ich in der Stadt übernachtet habe, oder?«
»Keineswegs - nur nimm nächstes Mal Eulalia mit.«

»Wieso das denn?«, wundert er sich.
Eulalia fliegt auf seine Hand.
»Deshalb«, antworte ich grinsend. »Sie hat die ganze Zeit nach dir geheult.«
»Ist doch nur eine Eule«, brummt er.
»Aber man ist verantwortlich für das, was man sich vertraut gemacht hat.
Hast du nie den kleinen Prinzen gelesen?«
»Doch«, schmunzelt er. »Man sieht nur mit dem Herzen gut, steht da.
Okay, ich lasse Eulalia nicht mehr allein.«

In diesem Moment taucht Lobo auf. Also hat er die Spur der
Eiskugel gefunden und unsere Reise kann weiter gehen.
Wir sind ja auch nicht zum Vergnügen hier.

Morgen geht es also weiter. Wer weiß, wohin die Spur uns führen wird.

Ende der ersten Etappe

[/b]

@all: Um möglichst viele Punkte in der Bildergeschichten-Wertung zu erhalten, benötigen die Urheber der Geschichten eure Mithilfe: Mit dem Daumen-nach-oben zeigt ihr den Teams / TeilnehmerInnen eure Wertschätzung!

Soweit ich mich erinnere, werden nur die Likes am Ende einer Etappe gezählt - also die heutigen

[Furiosa]

Au con­t­raire! Es werden innerhalb einer Etappe alle Daumen-nach-oben gezählt. Allerdings innerhalb einer Etappe gilt auch: Doppelte, also von ein und dieselbe Person vergebene werden nur einfach gezählt. Überhangsmandate lassen sich nicht nachverfolgen. Daher zählen in jedem Fall!

XXX

Urania


OST: Divine ♫ Shake It Up.

[Mara]

Start der zweiten Etappe

Falk wollte eigentlich noch einmal zum Würfeln gehen, aber
Lobo drängte auf Weiterreise und so ließ er es bleiben. Wir
kamen richtig gut voran heute. Am Abend fanden wir einen
kleinen von einem Mini-Wasserfall gespeisten Teich.
Ein richtig guter Lagerplatz!

Die Hunde und auch die Kikis trinken jede Menge. Wie gesagt,
frisches Wasser ist eine Köstlichkeit. Das gewonnene Wasser
aus den Energieabsorbern schmeckt eher schal. Insofern kann
ich Freude meiner Begleiter über das köstliche Nass voll verstehen.
Und ich trinke selbst natürlich auch.

Es ist noch nicht dunkel. Also nutze ich die Zeit, Falk ein
Wasser-Maschinengewehr zu geben und ihm die Bedienung
zu erklären. Er ist leicht skeptisch, sieht aber ein, dass Wasser
gegen Feuerwesen wohl besser ist als eine abgefeuerte Kugel.
»Ich hoffe trotzdem, das Ding nie zu brauchen«, beharrt er.

Lobo versucht, sich mit Eulalia anzufreunden. Allerdings kann
sie ihn nicht sehen. Was vermutlich sehr gut ist, denn ich fürchte,
sie würde in Ohnmacht fallen. Wer Mäuse fürchtet, wird Geister
kaum mögen - oder Eiswesen oder sonstige Wesen aus der Zwischenwelt.

Ich schnappe mir das Banjo. So richtig gut bin ich nicht darauf.
Aber Musik macht immer gute Stimmung, auch dann, wenn sie
miserabel vorgeführt wird.
»And it burns, burns, burns the Ring of Fire ...«

Es dauert nicht lange, bis die Kikis mit einstimmen:
»Ki Ki Kiii, Kiki Kiki«, singen sie mit im Takt.
Und sie tanzen, gemeinsam mit den Hunden und Lobo.
Das ist eine fröhliche Runde.

»Hey, magst nicht mittanzen?«, schlage ich Falk vor.
»Lieber nicht«, wehrt er ab. »Es sieht hübsch aus - aber das ist etwas für Kinder.«
»Und du bist nie Kind gewesen?«
»Nein, eigentlich nicht. Ich wurde sehr streng erzogen.«
»Dann ist es Zeit, dass du anfängst, dich selbst zu erziehen«,
schmunzle ich. »Sing wenigstens mit.«

Es dauert ein wenig. Als es aber immer dunkler wird, summt Falk
erst mit und etwas später singt er wirklich mit uns:
»I fell in to a burning ring of fire
I went down, down, down
And the flames went higher.
And it burns, burns, burns
The ring of fire
The ring of fire«

Es geht nach Süden. Wir werden dem lodernden Feuer bestimmt noch
begegnen, auch wenn es dann bestimmt nicht das Feuer der Liebe ist.

[/b]

[Mara]

Wir nähern uns der mexikanischen Grenze.
Verfliegen kann man sich nicht, da eine breite Straße die Richtung
zeigt. Gegen Abend fliegen wir an einem Blockhaus vorbei. Einer
der Männer dort winkt uns einladend zu.

Auch Lobo sieht es, nickt und setzt zur Landung an. Es ist
ohnehin Abend. Irgendwo müssen wir ja übernachten.
Die Männer wirken sehr freundlich.
»Hiho«, ruft uns der Mexikaner von ihnen zu. »Vorsicht, nach
der Biegung lauern die Texasrancher.«
»Lauern?«, wundere ich mich.

»Ja, genau die«, nickt er. »Sie machen sich einen Spaß daraus,
harmlose Reisende anzuhalten und sie zu zwingen, mit den komischsten
Grimassen und Verrenkungen zu beweisen, dass sie nur Touristen und
keine illegalen Einwanderer oder Drogenschmuggler sind.«
»Das klingt nicht lustig«, gebe ich zu.
»Die Ranger lachen darüber«, grinst er. »Wenn ihr hier rasten und
vielleicht etwas essen wollt - zehn Dollar wären angemessen, oder?«

Ich bin einverstanden und sie tischen auch reichlich auf, allerdings kalte Kost.
»In letzter Zeit ist Feuer aggressiv geworden«, erklärt der Texaner.
»Es sind schon viele Hütten abgebrannt, nur weil gekocht wurde.«
»Wir sind es zufrieden«, versichere ich. »In diesen Zeiten ist es klug,
dem Feuer auszuweichen.«

Die Hunde mögen ihre Würstchen ohnehin kalt am liebsten.
Wenn es nach ihnen geht, darf Fleisch immer roh sein.

Die Kikis naschen Marmelade und sind glücklich damit. Der hier wohl
immer bereit stehende Wassereimer lässt sie trinken und plantschen.

[/b]

[Mara]

Ich vertrete mir noch ein wenig die Füße. Der Mexikaner begleitet
mich. Er erzählt viel von den Texasrangern. Gut, dass ich denen
nicht begegnen muss. Ich schätze, diese Etappe kann ich in einem
Rutsch ohne Probleme durchfliegen.
(Das ist der Vorteil, wenn man eine Sechs würfelt.)

Die Kikis ziehen es in der Nacht vor, mit Lobo bei den Fahrzeugen
zu schlafen. So sind unsere Flieger gleich gut bewacht.
Und die Nächte hier sind lau und warm.

Falk unterhält sich prächtig mit dem Texaner. Er erfährt viel über
das Land und seine Sitten. Die beiden verstehen wich richtig gut.

Ich selbst sitze noch lange draußen vor der Hütte und rede mit
dem Mexikaner, der mir viel über das Feuer erzählen kann. Es
scheint sich wie eine Spur von Norden nach Süden zu bewegen.
Und er hat auch von seltsamen Vereisungen in manchen Gegenden gehört.

Aus alledem schließe ich,. dass wir auf der richtigen Fährte sind und uns unserem Ziel nähern.

[/b]

[Mara]

Anscheinend sind alle Möglichkeiten, den Panamakanal zu überqueren,
gesperrt. Wir sehen bei einer Brücke Polizisten, die jeden Wagen anhalten.
Keiner darf weiterfahren. Die Brücke ist völlig vereist. Da die Temperatur
eher angenehm ist, kann das nur eines bedeuten:
Hier wurde die Eiskugel entlang gerollt.

Im Kanal sehe ich aber Boote. Das Wasser ist völlig normal.
Auch die Landschaft ist eisfrei. Ich denke, die Brücke wird in einigen
Stunden wieder befahrbar sein. Allerdings dürfte das alles die anderen
Teams aufhalten - zumindest jene, die nicht fliegen können.

Meine Vermutung trifft zu! Am Ende der Brücke sehen wir, nachdem
wir etwas weiter flogen, die Eiskugel. Zwei kleine Fuegos rollen sie
hastig vor sich her. Und es ist die Eiskugel, welche die die weiße
Spur legt. Die Fuegos tun mir fast ein wenig leid.
Das Eis muss ihnen ganz schön weh tun.

»Guru Guru!«
Lobo ist sauer. Er fliegt eine enge Kurve.
Dieses Mal soll die Eiskugel nicht mehr verschwinden können.

Aber sein Eisgeschoss verfehlt knapp das Ziel.
Es kracht hinter den Fuegos auf die Brücke.
Nun strengen sich die beiden Räuber noch mehr an.

Lobo heult förmlich auf, als er das sieht, was auch mir die Sprache
verschlägt. Vor den Fuegos öffnet sich die Erde einen Spalt breit.
Die Diebe rollen ihre Beute direkt da hinein.

Und weg sind sie. Fuegos und Eiskugel sind spurlos verschwunden.
Die Brücke taut auch schon langsam. So nahe waren wir bisher nicht
an der Kugel dran. Jetzt schnell weiter.

Der Vorsprung darf sich einfach nicht mehr vergrößern.

[/b]

[Die Osebergs]

Fast!
Da seit ihr schon so schnell und...
nichts.
Hihi!