Liebes Tagebuch!
Ich fürchte schon, ich muss das Wochenende über eingesperrt bleiben.
Aber da tut sich etwas.
Ich kann es nicht fassen: Herr Paul kommt auf die Wache.
Endlich ein bekanntes Gesicht!
»Ich bin hier, um die Kaution für Mara zu stellen«,
erklärt er den Beamten.
Die wurde sehr hoch angesetzt und ich habe nie und nimmer damit gerechnet,
dass jemand die aufbringen will.
Aber Herr Paul zwinkert mir kurz zu, nimmt ein Bündel Geldscheine
aus seinem Koffer und hält es den Beamten hin.
»Moment, Telefon«, lässt sich die Beamtin ablenken.
Sie greift zum Hörer, lauscht, nickt und schweigt.
Das geht eine ganze Zeit so.
Hoffentlich keine schlechten Nachrichten.
Ich will endlich wieder frei sein.
Endlich legt sie auf.
»Gute Nachrichten«, sagt sie. »Die Clowns haben alles gestanden.
Frau Mara ist unschuldig und hat mit dem Überfall nichts zu tun.
Sie ist frei. Keine Kaution mehr nötig.«
Während die redet, schließt der andere Beamte endlich die Zellentür auf.
En kleiner Schritt für die Menschheit - ein großer Schritt für mich:
Ich trete ein in die Freiheit.
Und das fühlt sich guuuuut an.
Ich begrüße Herrn Paul wie einen alten Freund.
Sie handelt er eben ja auch.
Es gibt nur noch ein paar Papiere zu unterzeichnen,
und dann, endlich, darf ich gehen.