Mittwoch 18.11.15
Vor uns liegt eine Schlucht. Wir zögern.
»Das ist die Quebrada de las Masacres, die berüchtigte Gemetzel-Schlucht«,
entnimmt Eddy seinem Tablett. »Der Name klingt nicht gut.«
»Da will ich nicht durch«, gibt Emmy erschaudernd zu.
»Wir könnten über die Brücke und die Schlucht umgehen, behauptet
zumindest die Karte«, zieht Eddy in Erwägung.
Das klingt gut. Ich gehe freiwillig voraus.
Irgendwie ist jetzt jeder angespannt.
Da liegt eine Ahnung von Gefahr in der Luft.
Da ist er wieder!
Der kleine, grüne Noppengnom, der uns seit der Schweiz verfolgt,
stellt sich mir entgegen. Und dieses Mal ist er bewaffnet.
Die Mündung seiner Pistole deutet auf meinen Kopf.
»Komm zurück!«, ruft Eddy erschrocken.
Aber jetzt bin ich wütend.
Ich habe ja noch meine eigene Pistole, ziehe sie und rufe:
»Komm her, wenn du dich traust.«
Er nähert sich. Alle halten den Atem an.
»Waffe weg«, zischt er mit dänischem Akzent.
»Das gilt auch für dich«, fahre ich ihn an.
Ui, die Brücke ist wohl nicht mehr die Jüngste.
Der Noppengnom tritt auf ein morsches Brett, das durchbricht.
Er flucht noch. Aber das hindert seinen Sturz in die Tiefe nun auch nicht mehr.
Theo und Phil eilen rasch zu ihm.
»Keine Gefahr mehr«, stellt Phil trocken fest, »der ist hinüber.«
»Wer ist das?«, will Theo wissen.
»Ein Spion Vorazzos«, antwortet Phil. »Jetzt kann er sein Herrchen
nicht mehr auf unsere Fährte bringen.«
Eddy schaut sich um, findet ein Brett und reicht es mir.
»Versuch mal, ob du damit die Brücke flicken kannst.«
»Gute Idee. Danke, Eddy.«
Sieht doch gut aus, finde ich. Vorsichtig gehe ich weiter.
Ich wippe sogar ein wenig auf dem Brett, um seine Tragfähigkeit zu testen.
Es hält. Ich denke, jetzt können wir alle rüber gehen.