Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
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Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Endlich ist der wieder da.
Durch eine deiner Gesichten bin ich in der Klickywelt gelandet.
Durch eine deiner Gesichten bin ich in der Klickywelt gelandet.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Die Geschichte entwickelte sich in der Tat mit der Zeit... was im Augenblick veröffentlicht wurde, entstammt jedoch noch meinen Anfängen im Playmo-Portal. Ich habe mal nachgeschaut, das letzte Bild aus der "Die sechs Königreiche"-Trilogie stammt in seiner Endfassung vom 06.06.2007 .schirmchen hat geschrieben:...
Sag mal, hast du die ganze Geschichte schon im Kopf oder entwickelt die sich mit der Zeit?
...
Es freut mich jedoch sehr, dass die Geschichte ihren Charme wohl nicht verloren hat und danke euch für eure netten Kommentare .
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Kapitel IV.
Am nächsten Morgen erkannte der Bäcker seinen Neffen kaum wieder. Obwohl er Rigas Arbeitseinsatz nie tadeln musste, war er um diese frühe Stunde doch sehr überrascht, wie schnell und gut gelaunt der junge Mann an diesem Tag die schwere Arbeit in der Backstube anging. Kaum hatten sie das letzte Brot in den Ofen geschoben, begann Rigas auch schon die Backstube zu fegen und zu säubern.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
"Mein Junge, nun aber raus mit der Sprache. Was hast du angestellt?" wollte er von seinem Neffen wissen. In all den Jahren war dieser ihm ans Herz gewachsen, und Rigas war wie ein Sohn für ihn. Nie hatte er ihm Anlass zur Sorge bereitet, doch nun fand er das Verhalten des jungen Mannes höchst ungewöhnlich. "Ich habe nichts angestellt, Onkel. Ich möchte heute nur so früh wie möglich mit der Auslieferung der Brote beginnen." Diese Antwort versetzte den Onkel in ein noch viel größeres Erstaunen. Obgleich es nie Beschwerden über die Auslieferung der Brote gab, wusste er doch, wie sehr Rigas diese Arbeit hasste, und dass er sie stets so spät wie nur möglich anging.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Kopfschüttelnd sah der Bäckermeister dann zu, wie Rigas die Stiege mit den Broten packte und sich pfeifend auf den Weg machte. Hatte er seinen Neffen jemals pfeifen gehört? Er nahm sich fest vor, in einer ruhigen Minute mit seiner Schwester über Rigas zu reden. Vielleicht wusste sie als seine Mutter ja mehr. Mit diesem Gedanken kehrte er in die Backstube zurück.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
So schnell wie er nur konnte, lieferte Rigas die bestellten Brote aus. Er freute sich sehr auf das Wiedersehen mit Sina. Nun hatte er nur noch das Gasthaus in der Pferdegasse zu beliefern, dann konnte er sich auf den Weg zum Haus des Schneiders machen. Als er an die Küchentür klopfte, empfing die Wirtsfrau ihn mit den Worten, "guten Morgen, Rigas, so früh habe ich dich gar nicht erwartet, aber komm rein, ich habe große Neuigkeiten."
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Nur widerwillig folgte der junge Mann der Wirtsfrau in die Küche. Er kannte die geschwätzige Wirtsfrau sehr gut, nichts blieb ihrer Neugierde verborgen und alles, was sie auch erfuhr, musste sie weiterverbreiten. Aber der Wirt war ein guter Kunde, und so musste er sich seinem Schicksal fügen. In der Küche angekommen schob die Wirtin Rigas an den Tisch, setzte sich zu ihm und sprach zu ihm, "große Dinge stehen bevor, aber du musst mir versprechen, es nicht weiter zu erzählen."
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Ohne die Antwort des jungen Mannes abzuwarten, begann sie zu erzählen, "Turfried von Mittland und Merhard, König des Seenlandes, wollen ihre jahrelange Fehde beenden und einen Friedensvertrag schließen. Dazu werden sie ihre erstgeborenen Söhne jeweils dem Gegner als Geisel überlassen. Aber das Beste kommt noch... Um den Vertrag zu unterschreiben und die Geiseln auszutauschen, werden beide Könige hierher zu König Linhold ins Südreich reisen."
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
"Was glaubst du, wieviele Besucher dieses Ereignis anziehen wird? Wir werden das Geschäft unseres Lebens machen." Voller Vorfreude über den zukünftigen Gewinn trommelte die Wirtsfrau mit den Fäusten auf den Tisch. "Aber jetzt mach schnell, halt mich doch nicht so lange auf, ich muss noch so viele Vorbereitungen treffen! Beeil dich!" Froh darüber, der Wirtsfrau doch noch so schnell entronnen zu sein, machte Rigas sich auch sofort wieder auf den Weg.
Fortsetzung folgt ...
Fortsetzung folgt ...
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Kapitel V.
So reihten sich Tage zu Wochen, und es wurde Herbst. Während Torim seine Begegnung mit dem neuen Heiler schon fast wieder vergessen hatte, erfreuten Rigas und Sina sich an ihrer aufblühenden Liebe. Die beiden frisch Verliebten dachten auch schon an eine Verlobung.
In diesen Tagen ließ König Linhold nun ein großes Fest anläßlich des Besuches der Könige Turfried und Merhard verkünden.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Wie die Wirtin es angekündigt hatte, kamen die Besucher von Nah und Fern zu diesem Fest. Wer es sich erlauben konnte, reiste zu diesem Ereignis an. Schließlich sah man nicht jeden Tag drei Könige mit ihren Familien und Rittern an einem Ort. Während vor den Toren der Stadt ein großes Festgelände aufgebaut wurde, strömten die Besucher nach Siebenbrücken und füllten die Gasthäuser.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Der große Tag rückte immer näher. Schließlich traf als erster König Turfried von Mittland ein. Mit großer Gefolgschaft ritt er zur Burg Adlerfels, der Stammburg König Linholds, hinauf. Unzählige Neugierige säumten seinen Weg zur Burg. Eifrig waren sie darauf bedacht, einen Blick auf den hohen Besuch werfen zu können. Und genauso zahlreich war die Zuschauermenge, als am nächsten Tag auch König Merhard diesen Weg zur Burg nahm.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
In weiser Voraussicht hatte Linhold den beiden Kontrahenten samt Gefolge voneinander getrennte Trakte seiner Burg als Unterkunft zugewiesen, damit sie sich bis zum Vertragsabschluss aus dem Weg gehen konnten. Auch auf der Burg wurden jetzt die letzten Vorbereitungen für die Feierlichkeiten getroffen. Der Weg für den Frieden war bereitet.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Endlich war es so weit, die verfeindeten Könige wurden zum Festsaal geführt. Turfried sollte von der linken, Merhard von der rechten Seite den Saal betreten. Den Pagen wurde eingeschärft, dass sie die Türen gleichzeitig öffnen und die Gäste stets auf gleicher Höhe haltend vor König Linhold bringen sollten, damit keiner der hohen Gäste sich benachteiligt fühlt.
Re: Die sechs Königreiche Teil I: Abenddämmerung
Die unzähligen Proben brachten den gewünschten Erfolg. Nach dem dritten Klopfen des Zeremonienmeisters öffneten die Pagen zeitgleich die Türflügel und geleiteten die Könige samt Gefolge vor ihren Gastgeber. Zur eigenen Sicherheit war man übereingekommen, dass mit Ausnahme der Wachen des Burgherrn niemand bewaffnet den Festsaal betreten dürfe. Würdevoll und in angespannter Stille traten die Könige mit ihren Erstgeborenen nach vorne und bewegten sich gleichzeitig, so als ob auch sie diesen Teil der Zeremonie geprobt hätten, vor König Linhold.