Am Horizont kann man Cuzco erkennen, eine große Stadt im
peruanischen Andenhochland. Lobo landete entfernt von jeder
Straße. Keiki stapft gleich los und bewundert die Pflanzen hier.
Vor allem kikiblaue Blumen findet sie ausgesprochen hübsch.
Wie immer zieht es Kiki mehr zu den Pilzen. Lobo bleibt an seiner
Seite. Daraus schließe ich, dass das nicht nur eine kurze Rast ist,
sondern wir hier wohl übernachten werden.
Es ist jedenfalls gemütlicher als am Fuß eines spuckenden Vulkans.
»Warum fliegen wir nicht gleich in die Stadt?«, murrt Falk, der
das mehr luxuriöse Leben wohl etwas vermisst.
»Es ist wohl keine Zeit für Besuche«, lache ich.
»Besuche? Warst du hier schon einmal?«
Ich erzähle Falk, wie vor etwa einem Jahr ich hier mit meinen Freunden
durchkam auf dem Weg, Blauschopf-Alpakas in El Horado auszuwildern.
»Ki, Ki?«, werde ich unterbrochen.
»Ja, klar, Kleiner, das ist Cuzco«, antworte ich. »Erinnerst du dich an
Donna Ignatia? Und an den Schatz, den du unter ihrem Haus gefunden hast?«
»Schatz?«, hakt Falk neugierig nach.
Ich erzähle Falk auch davon, während Kiki anscheinend genau das
gleiche mit Keiki macht. Ganz aufgeregt geht das Ki-Ki hin und her.
Sieht so aus, als wenn Keiki nun umfassend über das letztjährige
Abenteuer informiert sei.
Falk ist nachdenklich geworden.
»Ich dachte, du bist ein normales Mädel«, gibt er zu. »Aber die
Abenteuer, die du erlebst - davon träumen Edelmänner.«
Ich muss lachen.
»Dieses Abenteuer hier erleben wir ja gemeinsam. Und es hat
noch nicht einmal richtig angefangen, fürchte ich.«
»Du meinst, wir sind noch eine Weile unterwegs«, begreift er.
»Aber es gibt wenigstens viel zu sehen. Schau mal den großen
Schmetterling dort drüben.«
Ich schaue in die Richtung, in die er deutet. Der Schmetterling ist
menschengroß. Und die Rasse kenne ich auch.
»Bleib bitte hier«, sage ich. »Diese Falterart könnte etwas scheu sein.«
»Schon mal gesehen?«, fragt Falk.
»Ja, ich glaube schon.«