Tagebuch von Mara
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Re: Tagebuch von Mara
Ja, die Biene kommt mir irgendwie bekannt vor...
Da scheint Kaja einen neuen Freund gefunden zu haben. Der vor allem auch ihre Liebe zu Blumen teilt. Ich hoffe mal, dem armen Bienerich geht es morgen wieder besser.
Da scheint Kaja einen neuen Freund gefunden zu haben. Der vor allem auch ihre Liebe zu Blumen teilt. Ich hoffe mal, dem armen Bienerich geht es morgen wieder besser.
Re: Tagebuch von Mara
Ach, wie schön, Ischades Biene hat mir auch sehr gefallen! Wunderbar, dass sie in mehreren Geschichten mirspielt!
LG
Daniela
LG
Daniela
Re: Tagebuch von Mara
Liebes Tagebuch!
Heute ist Sommer. Deutlich über 25°. Da muss man
einfach draußen sein. Die großen Kikis spielen mit den Söhnen.
Kaja besingt immer noch (oder schon wieder?) die Riesenbiene.
Eine meiner Feen ist dort und hält der Biene eine Blüte hin.
Ob Blütenduft heilsam wirken kann?
Eigentlich bin ich davon überzeugt.
Ich habe trotzdem Clara angerufen und um einen Besuch
gebeten. Als Tierärztin weiß sie doch am besten, was hier
hilfreich ist. Ich freue mich, als sie endlich kommt.
»Na, dann zeige mir mal deinen Patienten«, lacht sie.
Im Garten verschlägt es ihr dann fast die Sprache.
»Du sagtest, du hast ein verletztes Tier gefunden«, staunt
sie. »Aber das, das ist eine Biene.«
»Und damit ein Tier«, bestätige ich. »Ziemlich groß, das gebe
ich zu. Äußerlich nicht verletzt. Nur total geschwächt und seit
gestern ohne Bewusstsein.«
Clara untersucht meinen seltsamen Gast.
»Hm, eine echte Bienenkrankheit liegt wohl nicht vor«, meint
sie dabei. »Vermutlich ist sie nur völlig erschöpft. Aber sie sollte
nicht im Freien bleiben, Mara. Die Nächte sind noch sehr kühl.«
Gemeinsam bringen wir die Biene ins Gästezimmer.
»Schön warm halten«, rät Clara. »Ich habe der Biene nun
eine Aufbauspritze gegeben - hoffentlich hilft das auch bei
Insekten. Jedenfalls kann man jetzt nichts weiter tun.«
»Du meinst, sie stirbt?«
»Nicht unbedingt. Man muss abwarten. Rufe mich morgen
an, wenn sich keine Besserung zeigt.«
Im Garten trinkt Clara noch einen Kaffee mit mir.
»Ah«, sagt sie mit Blick auf mein Buch, »du versuchst, die
Rasse zu bestimmen. Da wirst du kein Glück haben. Es
gibt keine Bienen, die 7,5 cm groß sind.«
»Bis auf die da oben«, schränke ich ein. »Vielleicht ist es eine Mutation.«
»Ich hoffe nicht. So große Bienen im Schwarm würden eine Panik auslösen.«
»Vielleicht erzählst du erst einmal niemandem von diesem
Patienten«, schlage ich vor.
»Natürlich nicht«, verspricht Clara. »Aber muss weiter. Vielleicht
kann dir Chris ja noch einen Rat geben. Wie du weißt, lebt er
von seinen wilden Bienen.«
Das ist eine gute Idee.
Nur leider kann ich Chris heute nicht mehr erreichen.
[/b]Heute ist Sommer. Deutlich über 25°. Da muss man
einfach draußen sein. Die großen Kikis spielen mit den Söhnen.
Kaja besingt immer noch (oder schon wieder?) die Riesenbiene.
Eine meiner Feen ist dort und hält der Biene eine Blüte hin.
Ob Blütenduft heilsam wirken kann?
Eigentlich bin ich davon überzeugt.
Ich habe trotzdem Clara angerufen und um einen Besuch
gebeten. Als Tierärztin weiß sie doch am besten, was hier
hilfreich ist. Ich freue mich, als sie endlich kommt.
»Na, dann zeige mir mal deinen Patienten«, lacht sie.
Im Garten verschlägt es ihr dann fast die Sprache.
»Du sagtest, du hast ein verletztes Tier gefunden«, staunt
sie. »Aber das, das ist eine Biene.«
»Und damit ein Tier«, bestätige ich. »Ziemlich groß, das gebe
ich zu. Äußerlich nicht verletzt. Nur total geschwächt und seit
gestern ohne Bewusstsein.«
Clara untersucht meinen seltsamen Gast.
»Hm, eine echte Bienenkrankheit liegt wohl nicht vor«, meint
sie dabei. »Vermutlich ist sie nur völlig erschöpft. Aber sie sollte
nicht im Freien bleiben, Mara. Die Nächte sind noch sehr kühl.«
Gemeinsam bringen wir die Biene ins Gästezimmer.
»Schön warm halten«, rät Clara. »Ich habe der Biene nun
eine Aufbauspritze gegeben - hoffentlich hilft das auch bei
Insekten. Jedenfalls kann man jetzt nichts weiter tun.«
»Du meinst, sie stirbt?«
»Nicht unbedingt. Man muss abwarten. Rufe mich morgen
an, wenn sich keine Besserung zeigt.«
Im Garten trinkt Clara noch einen Kaffee mit mir.
»Ah«, sagt sie mit Blick auf mein Buch, »du versuchst, die
Rasse zu bestimmen. Da wirst du kein Glück haben. Es
gibt keine Bienen, die 7,5 cm groß sind.«
»Bis auf die da oben«, schränke ich ein. »Vielleicht ist es eine Mutation.«
»Ich hoffe nicht. So große Bienen im Schwarm würden eine Panik auslösen.«
»Vielleicht erzählst du erst einmal niemandem von diesem
Patienten«, schlage ich vor.
»Natürlich nicht«, verspricht Clara. »Aber muss weiter. Vielleicht
kann dir Chris ja noch einen Rat geben. Wie du weißt, lebt er
von seinen wilden Bienen.«
Das ist eine gute Idee.
Nur leider kann ich Chris heute nicht mehr erreichen.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
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Kikimania
Re: Tagebuch von Mara
Ja, schwärme von Riesenbienen... das hat was von einem schlechten Horrorfilm... Aber ich denke mal, das unsere Riesenbiene eher ein magisches Bienenwesen, als eine Mutation ist...
... übrigens sind in meinem Garten jatzt auch Wild-Bienen in mein Inseltenhotel eingezogen.
... übrigens sind in meinem Garten jatzt auch Wild-Bienen in mein Inseltenhotel eingezogen.
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- Fredeswind
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Re: Tagebuch von Mara
Riesenbiene , begegnen möchte ich so einer Biene in Wirklichkeit lieber nicht.
Aber diese hier gefällt mir eigentlich ganz gut und sie tut mir leid. Arme Riesenbiene!
Ich wünsche gute Besserung und bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung.
LG von der Märchenfee Fredeswind
Aber diese hier gefällt mir eigentlich ganz gut und sie tut mir leid. Arme Riesenbiene!
Ich wünsche gute Besserung und bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung.
LG von der Märchenfee Fredeswind
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
Re: Tagebuch von Mara
Liebes Tagebuch!
Ich gehe nach oben, um nach dem Patienten zu sehen.
Doch das Zimmer ist leer. Die Biene ist wohl ausgeflogen.
Soll mir recht sein. Es geht ihr dann wohl wieder gut.
Im Garten spielen die Kikis und die Hunde, während die
Katzen dort die Vögel beobachten. Unweit von Kaja sehe
ich meinen Gast dann doch wieder. Er ist bis über beide
Ohren (?) in einer Blüte versunken. Sieht so aus, als würde
er verzückt den Nektar trinken und die Pollen schlabbern.
Ich gehe nahe heran.
»Es freut mich, dass du wieder wohlauf bist«, grüße ich freundlich.
Die Biene hebt kurz den Kopf und schaut mich an.
Dann ignoriert sie mich und verschwindet wieder in einer Blüte.
Bei einer verwelkenden Blüte hält die Biene inne.
»Oh, da komme ich wohl zu spät«, stellt sie bedauernd fest.
»Ki Ki?«
»Du weißt doch noch, was ich dir über das Verwelken von
Blüten gesagt habe«, erinnere ich die Kleine.
Die Biene interessiert sich nicht für meine Erkenntnisse.
Sie fliegt zum nächsten Beet.
Kaja läuft ihr hinterher und so folge auch ich ihnen nach.
»Hier hat wohl eine Katze gebuddelt«, vermute ich mit Blick auf
die umher geworfene Erde. »Komm denen besser nicht zu nahe.«
[/b]Ich gehe nach oben, um nach dem Patienten zu sehen.
Doch das Zimmer ist leer. Die Biene ist wohl ausgeflogen.
Soll mir recht sein. Es geht ihr dann wohl wieder gut.
Im Garten spielen die Kikis und die Hunde, während die
Katzen dort die Vögel beobachten. Unweit von Kaja sehe
ich meinen Gast dann doch wieder. Er ist bis über beide
Ohren (?) in einer Blüte versunken. Sieht so aus, als würde
er verzückt den Nektar trinken und die Pollen schlabbern.
Ich gehe nahe heran.
»Es freut mich, dass du wieder wohlauf bist«, grüße ich freundlich.
Die Biene hebt kurz den Kopf und schaut mich an.
Dann ignoriert sie mich und verschwindet wieder in einer Blüte.
Bei einer verwelkenden Blüte hält die Biene inne.
»Oh, da komme ich wohl zu spät«, stellt sie bedauernd fest.
»Ki Ki?«
»Du weißt doch noch, was ich dir über das Verwelken von
Blüten gesagt habe«, erinnere ich die Kleine.
Die Biene interessiert sich nicht für meine Erkenntnisse.
Sie fliegt zum nächsten Beet.
Kaja läuft ihr hinterher und so folge auch ich ihnen nach.
»Hier hat wohl eine Katze gebuddelt«, vermute ich mit Blick auf
die umher geworfene Erde. »Komm denen besser nicht zu nahe.«
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
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Re: Tagebuch von Mara
Bienchen stürzt sich auf die nächsten Blüten, verzieht
dann aber angewidert das Gesicht.
»Keine Pollen«, klagt die Biene. »Gefüllte Blüten sind Betrug.«
»Ja, ich weiß«, gebe ich zerknirscht zu. »Solche Züchtungen sind
nicht bienenfreundlich. Aber hey, es gibt hier genug Futter für dich.«
»Ki Kiii«, lockt Kaja die Biene zu sich und zeigt ihr
kleine Blüten vom Steinbrech.
Gierig fällt die Biene über die Kostbarkeiten her. Man könnte
meinen, sie sei am verhungern. Naja, vielleicht trifft das ja auch zu.
»Kommst du mit ins Haus, Kaja?«, will ich wissen. »Deiner
Biene geht es augenscheinlich ja wieder gut. Ich glaube,
sie braucht uns nicht mehr.«
»Du hast mich eingesperrt«, wirft mir die Biene nun vor.
»Ich bin stundenlang gegen das Fenster geflogen, ehe
dieses Kaja mich nach draußen brachte.«
Anscheinend will Bienchen jetzt doch reden, denn es hört
auf, unentwegt nach neuen Blüten zu schauen.
»Wer bist du denn? Ich heiße Mara.«
»Ich bin Majus, der König der Bienen«, stellt er sich vor.
»Ich dachte, Bienen haben nur Königinnen«, staune ich da.
»Das trifft nur auf Honigbienen zu«, antwortet er leicht
verächtlich. »Ich bin eine Wildbiene, frei wie mein Volk.«
»Du kannst gerne hier bleiben«, biete ich an. »Anscheinend
gibt es dieses Jahr nur wenige von euch. Ich habe die
Wildbienen schon vermisst.«
»Das ist eure Schuld«, klagt er. »Ihr Menschen asphaltiert
die Welt und hegt keine Blüten mehr. Wir verhungern auf
dem Weg von einer Futterstelle zur nächsten.«
»Deshalb warst du so geschwächt«, begreife ich.
»Du hast mir geholfen. Ich danke dir. Und doch – wir brauchen
euch Menschen nicht. Ihr braucht uns, wenn ihr leben wollt.
Denke darüber nach.«
Nach diesen Worten schwirrt Majus los und vergräbt sich in
der nächsten Blüte. Sieht so aus, als wenn er noch etwas
bleiben will. Das freut mich. Es gibt noch vieles hier, das
dringend bestäubt werden will.
Ich gehe ins Haus und informiere mich nun erst einmal eingehender
über die Unterschiede zwischen Honigbienen und Wildbienen.
Da habe ich bestimmt viel zu lernen.
[/b]dann aber angewidert das Gesicht.
»Keine Pollen«, klagt die Biene. »Gefüllte Blüten sind Betrug.«
»Ja, ich weiß«, gebe ich zerknirscht zu. »Solche Züchtungen sind
nicht bienenfreundlich. Aber hey, es gibt hier genug Futter für dich.«
»Ki Kiii«, lockt Kaja die Biene zu sich und zeigt ihr
kleine Blüten vom Steinbrech.
Gierig fällt die Biene über die Kostbarkeiten her. Man könnte
meinen, sie sei am verhungern. Naja, vielleicht trifft das ja auch zu.
»Kommst du mit ins Haus, Kaja?«, will ich wissen. »Deiner
Biene geht es augenscheinlich ja wieder gut. Ich glaube,
sie braucht uns nicht mehr.«
»Du hast mich eingesperrt«, wirft mir die Biene nun vor.
»Ich bin stundenlang gegen das Fenster geflogen, ehe
dieses Kaja mich nach draußen brachte.«
Anscheinend will Bienchen jetzt doch reden, denn es hört
auf, unentwegt nach neuen Blüten zu schauen.
»Wer bist du denn? Ich heiße Mara.«
»Ich bin Majus, der König der Bienen«, stellt er sich vor.
»Ich dachte, Bienen haben nur Königinnen«, staune ich da.
»Das trifft nur auf Honigbienen zu«, antwortet er leicht
verächtlich. »Ich bin eine Wildbiene, frei wie mein Volk.«
»Du kannst gerne hier bleiben«, biete ich an. »Anscheinend
gibt es dieses Jahr nur wenige von euch. Ich habe die
Wildbienen schon vermisst.«
»Das ist eure Schuld«, klagt er. »Ihr Menschen asphaltiert
die Welt und hegt keine Blüten mehr. Wir verhungern auf
dem Weg von einer Futterstelle zur nächsten.«
»Deshalb warst du so geschwächt«, begreife ich.
»Du hast mir geholfen. Ich danke dir. Und doch – wir brauchen
euch Menschen nicht. Ihr braucht uns, wenn ihr leben wollt.
Denke darüber nach.«
Nach diesen Worten schwirrt Majus los und vergräbt sich in
der nächsten Blüte. Sieht so aus, als wenn er noch etwas
bleiben will. Das freut mich. Es gibt noch vieles hier, das
dringend bestäubt werden will.
Ich gehe ins Haus und informiere mich nun erst einmal eingehender
über die Unterschiede zwischen Honigbienen und Wildbienen.
Da habe ich bestimmt viel zu lernen.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
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Kikimania
Re: Tagebuch von Mara
Liebes Tagebuch!
Ich habe gestern viel über Wildbienen gelernt. So z.B., dass
es rund 560 Arten von ihnen bei uns gibt. Und dass viele
dieser Arten stark gefährdet sind. Majus ist noch in meinem
Garten. Ich fahre kurz einkaufen – aber heute sehe ich die Stadt
irgendwie mit seinen Augen. Unzählige Balkone. Und alle nackt.
Keine Blüten. Nichts. Das ist geradezu deprimierend.
Es ist zwar kühler geworden, aber in der Sonne ist es doch noch
angenehm. Also ab in den Garten, wo auch die Kikis spielen,
meine Feen rumschwirren und Majus die Blüten beglückt. Ich
habe da so eine Idee. Insektenbuch, Kaffee und Laptop –
mehr brauche ich gerade nicht.
Das Tippen geht flott heute. Natürlich schreibe ich jetzt kein Buch
über Bienen. Das wäre ziemlich anmaßend. Außerdem erwarten
die Leute von mir Fantasy und keine naturwissenschaftlichen Werke.
Zwei Kannen Kaffee später finde ich langsam den Schluss, den
ich suche. Es ist die Geschichte eines Bienenkönigs, der um sein
sterbendes Volk trauert – und die Geschichte der Menschheit, die
bald darauf hungert, weil ihre Nährpflanzen nicht mehr bestäubt
werden. Aber auch die Geschichte großer Konzerne, die spezialisierte
Samen züchten und den Dünger herstellen, den diese Samen
brauchen – und der alle Beipflanzen abtötet.
Jetzt muss ich meinen Agenten überzeugen.
»Hallo, Olaf, ich habe hier eine Kurzgeschichte, von der ich möchte,
dass sie möglichst schnell in möglichst vielen Zeitschriften erscheint.«
»Hey, du weißt doch, dass ich mich mehr auf Verlage und Romane
verstehe. Für Liebesschmöker brauchst du wen anderes.«
»Es geht um, äh, Ökologie oder so was. Komm schon,
es ist ein neuer Markt für mich.«
Ich schildere ihm kurz, worum es geht.
»Schick mal her«, gibt er schließlich halb nach.
Ich maile die Datei. Er überfliegt sie.
»Könnte für Gartenzeitschriften interessant sein«, überlegt er
dann. »Aber die bezahlen schlecht.«
»Das ist in dem Fall egal.«
»Na ja, könnte dir eine neue Leserklientel bringen. Okay,
Mara, ich mach’s. Aber ich will auch bald mal wieder ein
richtiges Manuskript von dir.«
»Ist schon in Arbeit«, verspreche ich lachend und lege auf.
Majus ist ganz in meiner Nähe.
»Hey, du, Bienenkönig«, schmunzle ich heiter, »morgen bist du berühmt.«
»Was meinst du?«
»Dass bald sehr viele Menschen verstehen werden, wie wichtig
dein Volk für sie ist – und dass die dann hoffentlich Blumen pflanzen.«
Genug gearbeitet. Ich finde, ich habe heute viel geleistet und mir
eine gemütliche Auszeit verdient. Tiger ist der gleichen Ansicht,
denn er legt sich schnurrend auf mich, was bedeutet, dass ich
mich jetzt nicht mehr bewegen darf.
Wie ich Olaf kenne, wird es nicht lange dauern, bis die Geschichte erscheint.
Obwohl – ich kenne ihn ja eigentlich gar nicht – nur von Mail und Telefon.
Aber bisher war er immer gut in seinem Job als Literaturagent.
[/b]Ich habe gestern viel über Wildbienen gelernt. So z.B., dass
es rund 560 Arten von ihnen bei uns gibt. Und dass viele
dieser Arten stark gefährdet sind. Majus ist noch in meinem
Garten. Ich fahre kurz einkaufen – aber heute sehe ich die Stadt
irgendwie mit seinen Augen. Unzählige Balkone. Und alle nackt.
Keine Blüten. Nichts. Das ist geradezu deprimierend.
Es ist zwar kühler geworden, aber in der Sonne ist es doch noch
angenehm. Also ab in den Garten, wo auch die Kikis spielen,
meine Feen rumschwirren und Majus die Blüten beglückt. Ich
habe da so eine Idee. Insektenbuch, Kaffee und Laptop –
mehr brauche ich gerade nicht.
Das Tippen geht flott heute. Natürlich schreibe ich jetzt kein Buch
über Bienen. Das wäre ziemlich anmaßend. Außerdem erwarten
die Leute von mir Fantasy und keine naturwissenschaftlichen Werke.
Zwei Kannen Kaffee später finde ich langsam den Schluss, den
ich suche. Es ist die Geschichte eines Bienenkönigs, der um sein
sterbendes Volk trauert – und die Geschichte der Menschheit, die
bald darauf hungert, weil ihre Nährpflanzen nicht mehr bestäubt
werden. Aber auch die Geschichte großer Konzerne, die spezialisierte
Samen züchten und den Dünger herstellen, den diese Samen
brauchen – und der alle Beipflanzen abtötet.
Jetzt muss ich meinen Agenten überzeugen.
»Hallo, Olaf, ich habe hier eine Kurzgeschichte, von der ich möchte,
dass sie möglichst schnell in möglichst vielen Zeitschriften erscheint.«
»Hey, du weißt doch, dass ich mich mehr auf Verlage und Romane
verstehe. Für Liebesschmöker brauchst du wen anderes.«
»Es geht um, äh, Ökologie oder so was. Komm schon,
es ist ein neuer Markt für mich.«
Ich schildere ihm kurz, worum es geht.
»Schick mal her«, gibt er schließlich halb nach.
Ich maile die Datei. Er überfliegt sie.
»Könnte für Gartenzeitschriften interessant sein«, überlegt er
dann. »Aber die bezahlen schlecht.«
»Das ist in dem Fall egal.«
»Na ja, könnte dir eine neue Leserklientel bringen. Okay,
Mara, ich mach’s. Aber ich will auch bald mal wieder ein
richtiges Manuskript von dir.«
»Ist schon in Arbeit«, verspreche ich lachend und lege auf.
Majus ist ganz in meiner Nähe.
»Hey, du, Bienenkönig«, schmunzle ich heiter, »morgen bist du berühmt.«
»Was meinst du?«
»Dass bald sehr viele Menschen verstehen werden, wie wichtig
dein Volk für sie ist – und dass die dann hoffentlich Blumen pflanzen.«
Genug gearbeitet. Ich finde, ich habe heute viel geleistet und mir
eine gemütliche Auszeit verdient. Tiger ist der gleichen Ansicht,
denn er legt sich schnurrend auf mich, was bedeutet, dass ich
mich jetzt nicht mehr bewegen darf.
Wie ich Olaf kenne, wird es nicht lange dauern, bis die Geschichte erscheint.
Obwohl – ich kenne ihn ja eigentlich gar nicht – nur von Mail und Telefon.
Aber bisher war er immer gut in seinem Job als Literaturagent.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
Re: Tagebuch von Mara
Liebes Tagebuch!
Heute darf ich wieder einmal »Motor« für das Karussell
spielen, was auf Dauer ganz schön anstrengend ist.
Aber den Kikis gefällt es natürlich.
»Es hat geklingelt«, stelle ich fest. »Du musst mich mal ablösen, Kiki.«
Perplex sehe ich Nathalie vor der Tür.
Was will die denn hier?
»Oh Mara«, plappert sie auch schon drauf los. »Das ist ja
so toll. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
»Äh, ja, okay«, antworte ich verwirrt. »Magst du reinkommen?«
»Deine Geschichte in der Beilage der Tageszeitung ist
erste Sahne«, redet sie weiter.
Ich führe sie in den Garten.
»Oh, du ziehst deine Setzlinge selbst«, staunt sie. »Die
sehen gut aus. Alles Bio, nicht wahr?«
Ich höre kaum hin. Dass Olaf es geschafft hat, meinen Artikel
schon heute zu bringen, erstaunt mich doch sehr. Er muss
gute Beziehungen haben, auch zu der Tagespresse.
»Meerschweinchen? Naja, du weißt ja, was ich über Käfighaltung
denke«, plappert sie weiter. »Aber immerhin ist es ein Freigehege.«
»Wusstest du, dass Meerschweinchen in ihrer Heimat in der Pfanne
landen?«, kann ich mir nicht verkneifen, zu antworten.
»Oh, die armen Tiere!«, ruft sie da aus.
Sie geht ein paar Schritte weiter.
»Oh, du fütterst die Vögel immer noch«, stellt sie fest.
»Ganzjahresfütterung wird ja immer sehr kontrovers diskutiert.«
»Meine Vögel finden es gut«, lache ich vergnügt.
Was will die eigentlich hier?
»Schau mal, du hast Mäuse im Beet«, ruft sie aus.
»Machen deine Katzen da nichts gegen?«
»Doch, ein bisschen jagen ab und zu«, gebe ich zu. »Wenn
du noch genauer hinschaust, sieht du aber auch Schnecken,
Spinnen, Fliegen, Maden, Blattläuse und allerlei anderes Getier.«
»Ich finde deinen Garten toll. Er ist so naturnah«, schmeichelt sie mir.
[/b]Heute darf ich wieder einmal »Motor« für das Karussell
spielen, was auf Dauer ganz schön anstrengend ist.
Aber den Kikis gefällt es natürlich.
»Es hat geklingelt«, stelle ich fest. »Du musst mich mal ablösen, Kiki.«
Perplex sehe ich Nathalie vor der Tür.
Was will die denn hier?
»Oh Mara«, plappert sie auch schon drauf los. »Das ist ja
so toll. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
»Äh, ja, okay«, antworte ich verwirrt. »Magst du reinkommen?«
»Deine Geschichte in der Beilage der Tageszeitung ist
erste Sahne«, redet sie weiter.
Ich führe sie in den Garten.
»Oh, du ziehst deine Setzlinge selbst«, staunt sie. »Die
sehen gut aus. Alles Bio, nicht wahr?«
Ich höre kaum hin. Dass Olaf es geschafft hat, meinen Artikel
schon heute zu bringen, erstaunt mich doch sehr. Er muss
gute Beziehungen haben, auch zu der Tagespresse.
»Meerschweinchen? Naja, du weißt ja, was ich über Käfighaltung
denke«, plappert sie weiter. »Aber immerhin ist es ein Freigehege.«
»Wusstest du, dass Meerschweinchen in ihrer Heimat in der Pfanne
landen?«, kann ich mir nicht verkneifen, zu antworten.
»Oh, die armen Tiere!«, ruft sie da aus.
Sie geht ein paar Schritte weiter.
»Oh, du fütterst die Vögel immer noch«, stellt sie fest.
»Ganzjahresfütterung wird ja immer sehr kontrovers diskutiert.«
»Meine Vögel finden es gut«, lache ich vergnügt.
Was will die eigentlich hier?
»Schau mal, du hast Mäuse im Beet«, ruft sie aus.
»Machen deine Katzen da nichts gegen?«
»Doch, ein bisschen jagen ab und zu«, gebe ich zu. »Wenn
du noch genauer hinschaust, sieht du aber auch Schnecken,
Spinnen, Fliegen, Maden, Blattläuse und allerlei anderes Getier.«
»Ich finde deinen Garten toll. Er ist so naturnah«, schmeichelt sie mir.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
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Kikimania
Re: Tagebuch von Mara
Ich bugsiere sie zum Gartentisch, wo sie Platz nimmt.
»Darf ich?«, fragt sie und greift sich einen Apfel.
»Nur zu. Warte, ich hole dir etwas zu trinken.«
»Das ist richtig lieb von dir.«
»So, und nun erzähle, warum du hier bist«, fordere ich sie dann auf.
»Das ist doch klar, Mara«, sprudelt es aus ihr heraus. »Deine
Veröffentlichung erregt viel Aufmerksamkeit. Wir machen
morgen eine große Demo vor der Chemiefakrik. Du musst
unbedingt kommen und eine Rede halten.«
»Warum das denn? Ich wollte doch nur, dass die Leute
mehr Blumen pflanzen«, wundere ich mich.
»Ja, ja, das auch«, stimmt sie mir zu. »Aber vor allem geht
es doch um dieses unsägliche Glyphosat. Endlich sagt mal
jemand die Wahrheit über dieses sch*** Herbizid, das alles
kaputt macht, was nicht genetisch dagegen resistent gemacht
wurde. Deshalb machen wir die Demo. Du kommst doch, nicht wahr?
Wir treffen uns gegen 16 Uhr. Das wird eine richtig große Sache.«
Sie legt die Zeitung auf den Tisch und springt auf.
»So, ich muss wieder«, erklärt sie. »Da sind noch eine Menge
Leute, die ich mobilisieren muss. Bis morgen, Mara.«
»Moment mal«, versuche ich einen Einwand, »was soll
ich dort. Über Blumen reden?«
»Jemand muss den Chemiebossen endlich einmal die Wahrheit
sagen«, antwortet Nathalie mit überzeugender Stimme. »Auf dich
hören die Leute. Wir brauchen dich. Gemeinsam retten wir die Welt.«
»Aber nicht, indem wir lautstark brüllen«, schränke ich ein. »Das
geht nur, wenn wir es besser machen.«
»Du hast ja sooo recht«, nickt Nathalie. »Bis morgen.«
Und schon ist sie weg, um weitere Mitstreiter zu aktivieren.
Ich bin ziemlich verwirrt. Wenn meine Geschichte nur Demos
bewirkt, habe ich sie vergeblich geschrieben.
[/b]»Darf ich?«, fragt sie und greift sich einen Apfel.
»Nur zu. Warte, ich hole dir etwas zu trinken.«
»Das ist richtig lieb von dir.«
»So, und nun erzähle, warum du hier bist«, fordere ich sie dann auf.
»Das ist doch klar, Mara«, sprudelt es aus ihr heraus. »Deine
Veröffentlichung erregt viel Aufmerksamkeit. Wir machen
morgen eine große Demo vor der Chemiefakrik. Du musst
unbedingt kommen und eine Rede halten.«
»Warum das denn? Ich wollte doch nur, dass die Leute
mehr Blumen pflanzen«, wundere ich mich.
»Ja, ja, das auch«, stimmt sie mir zu. »Aber vor allem geht
es doch um dieses unsägliche Glyphosat. Endlich sagt mal
jemand die Wahrheit über dieses sch*** Herbizid, das alles
kaputt macht, was nicht genetisch dagegen resistent gemacht
wurde. Deshalb machen wir die Demo. Du kommst doch, nicht wahr?
Wir treffen uns gegen 16 Uhr. Das wird eine richtig große Sache.«
Sie legt die Zeitung auf den Tisch und springt auf.
»So, ich muss wieder«, erklärt sie. »Da sind noch eine Menge
Leute, die ich mobilisieren muss. Bis morgen, Mara.«
»Moment mal«, versuche ich einen Einwand, »was soll
ich dort. Über Blumen reden?«
»Jemand muss den Chemiebossen endlich einmal die Wahrheit
sagen«, antwortet Nathalie mit überzeugender Stimme. »Auf dich
hören die Leute. Wir brauchen dich. Gemeinsam retten wir die Welt.«
»Aber nicht, indem wir lautstark brüllen«, schränke ich ein. »Das
geht nur, wenn wir es besser machen.«
»Du hast ja sooo recht«, nickt Nathalie. »Bis morgen.«
Und schon ist sie weg, um weitere Mitstreiter zu aktivieren.
Ich bin ziemlich verwirrt. Wenn meine Geschichte nur Demos
bewirkt, habe ich sie vergeblich geschrieben.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
Mein Playmo-Tagebuch
Kikimania
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Kikimania
Re: Tagebuch von Mara
mach das lieber nicht, Mara... solche Demos bringen nur selten was. Schlimmstenfalls wird Du verhaftet oder sowas... Wenn man was erreichen will, muss man an anderen stellen ansetzen.
Re: Tagebuch von Mara
Liebes Tagebuch!
Um es gleich vorweg zu sagen:
Ich war natürlich nicht auf der Demo.
Statt dessen war ich mit den Kikis stundenlang im Wald unterwegs.
Es ist schon fast dunkel, als wir nach Hause kommen.
Die Kikis laufen gleich in den Garten. Ich will nur noch
abschließen. Aber was ist das? Das Schloss ist kaputt.
Das wurde aufgebrochen. Sind etwa Einbrecher im Haus.
»Schau nach deiner Familie«, bitte ich Kiki schnell.
»Womöglich sind böse Leute hier.«
Im Garten zumindest sind keine Fremden. Aber sie waren
wohl hier, denn vieles ist umgeworfen. Und mein Laptop,
der auf dem Gartentisch stand, ist weg.
Ich haste durch die Zimmer. Es ist wirklich niemand Fremdes
mehr da. Aber der Laptop aus dem Schlafzimmer ist auch weg.
Einfach geklaut!
Ich renne ins Büro. Auch hier wurde gewütet. Bücher sind
aus den Regalen gerissen. Mein Hans liegt auf dem Boden.
Und der Computer fehlt.
Ich schnappe das Telefon. Während ich die anderen Zimmer
noch kurz inspiziere, telefoniere ich nebenher mit der Polizei.
Und den Schlosser rufe ich auch an, damit die Haustür repariert wird.
[/b]Um es gleich vorweg zu sagen:
Ich war natürlich nicht auf der Demo.
Statt dessen war ich mit den Kikis stundenlang im Wald unterwegs.
Es ist schon fast dunkel, als wir nach Hause kommen.
Die Kikis laufen gleich in den Garten. Ich will nur noch
abschließen. Aber was ist das? Das Schloss ist kaputt.
Das wurde aufgebrochen. Sind etwa Einbrecher im Haus.
»Schau nach deiner Familie«, bitte ich Kiki schnell.
»Womöglich sind böse Leute hier.«
Im Garten zumindest sind keine Fremden. Aber sie waren
wohl hier, denn vieles ist umgeworfen. Und mein Laptop,
der auf dem Gartentisch stand, ist weg.
Ich haste durch die Zimmer. Es ist wirklich niemand Fremdes
mehr da. Aber der Laptop aus dem Schlafzimmer ist auch weg.
Einfach geklaut!
Ich renne ins Büro. Auch hier wurde gewütet. Bücher sind
aus den Regalen gerissen. Mein Hans liegt auf dem Boden.
Und der Computer fehlt.
Ich schnappe das Telefon. Während ich die anderen Zimmer
noch kurz inspiziere, telefoniere ich nebenher mit der Polizei.
Und den Schlosser rufe ich auch an, damit die Haustür repariert wird.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
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