Beerchen hat noch einmal stundenlang nach der Mama gerufen.
Es kam keine Antwort. Nun ist es hungrig. Ich spaziere mit ihm
zu Glockenblumen und tröste es ein wenig. Zumindest versuche
ich es. Traurig wirkt der kleine Drache allerdings ohnehin nicht.
Die Kikis genießen den Aufenthalt wie einen Urlaub.
Da sich die Königin nicht sehen lässt, können sie unbesorgt auf
dem Versammlungsplatz spielen. Vorhin waren noch die Kinder
da. Nun sind sie wieder fort und die Kikis hüpfen auf den
Blütenstühlen herum.
Catty sitzt bei Arkan. Sie stellt viele Fragen nach seinem
Leben. Ob das seine Frau war, die er zu Einhörnern brachte?
Es ist aber wohl eine Freundin gewesen. Elfen heiraten nur selten.
Lachend erzählt Arkan, dass Elfenkinder auch aus speziellen Blüten
geboren werden. Eigentlich sind Männer hier überflüssig.
Die Elfen, die hier immer auf Befehle der Königin warten,
stehen beisammen und plaudern. Sie wundern sich darüber,
dass Catty und ich gehen dürfen.
Aber die Asala-Drachen fürchten sie ja auch.
Ich raffe mich auf und befrage die Priesterin, denn ich verstehe nicht,
weshalb die Trennung von der Tochter der Königin so endgültig sein
muss. Ich bin ja auch hier und kann zurück. Und in meiner Welt habe
ich schon Feen gesehen, die nur zu Besuch kommen.
»Du musst verstehen, dass wir einer anderen Lebenswoge angehören
als du«, erklärt sie mir geduldig. »Mit der Transformation in die andere
Woge werden die Schwingungen aller Lebenszellen neu eingestellt. Aber
das ist ein fragiles Gleichgewicht, das zerfällt, wenn die Umgebung in das
alte Sein wechselt. Wärest du eine Elfe geworden, würdest du in der
Menschenwelt sterben.«
»Aber es ist keine Gefahr, wenn man in einer anderen Welt ist
und dort vielleicht auch gesehen wird?«
»Natürlich nicht«, lächelt sie. »Es ist nur gegen das Gesetz, sich zu
offen in deiner Welt zu zeigen. Das Gesetz soll Elfen schützen, da ihr
Menschen andersartige Lebensformen allzu leicht bedroht.«
Da kann ich leider nicht widersprechen.
Da die Königin nicht kommt, haben wir viel Zeit zum Reden.
Die Priesterin wird mir immer sympathischer.