(Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

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Klickysoldat
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Klickysoldat » Mittwoch 4. Oktober 2023, 14:03

Playmobil begeht gerade Selbstmord. Das Systemspielzeug, bei dem die Figuren im Mittelpunkt stehen? Soll Vergangenheit sein.
Ich verstehe wirklich nicht, was die da tun.
Grüße vom Klickysoldaten
:ritter :pirat1 :pirat2 :cow2

Feedback und Kritik sind absolut erwünscht!

Meine Suche und meine Tauschangebote.

Durch die Zeiten mit den Spaniern und anderen Figuren.
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pipejoe
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von pipejoe » Mittwoch 4. Oktober 2023, 14:20

Hier der komplette Artikel, fragt nicht woher, lest einfach.

Eigentlich verspricht Zirndorf Beschaulichkeit pur: Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert, giebelständige Steinhäuser aus dem 18. Jahrhundert, enge Gassen, kleine Restaurants. Doch seit das manager magazin im März berichtete , dass beim größten Arbeitgeber der mittelfränkischen Kreisstadt in der Nähe von Nürnberg Ungemach droht, ist bei vielen in der Umgebung die Nervosität groß. Damals engagierte die Horst Brandstätter Gruppe die Unternehmensberatung McKinsey, um ihre Hauptmarke Playmobil neu auszurichten. Inzwischen sollen die Ergebnisse feststehen – und das bedeutet für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nichts Gutes.

Der Konzern plant eine Entlassungswelle. Bis 2025 sollen weltweit 694 Stellen verschwinden, 369 davon in Deutschland. Das entspricht einem Anteil von 17 Prozent der rund 4100 Beschäftigten weltweit, beziehungsweise 16 Prozent der Gesamtbelegschaft in Deutschland. Das manager magazin hatte den Konzern bereits am Wochenende zu den Plänen konfrontiert, jetzt preschte das Unternehmen selbst mit der Meldung vor.

Die ersten Maßnahmen haben bereits begonnen. Am vergangenen Freitag unterrichtete Playmobil die Belegschaft per Hausmitteilung über die Auslagerung des Formenbaus. "In Zukunft werden Formen in deutlich geringerem Umfang benötigt, sodass eine verbesserte Kostenstruktur, aber auch mehr Flexibilität bei der Entwicklung dringend notwendig werden", heißt es in dem Schreiben zur Begründung. Betroffen von der Auslagerung sind 74 Stellen. Einige Monate zuvor wurde bereits die Dekoabteilung ausgelagert, damals waren rund 50 Arbeitsplätze weggefallen.

Mit dem Stellenabbau reagiert das Unternehmen auf die wirtschaftliche Misere seit dem Tod des Patriarchen Horst Brandstätter im Jahr 2015. Laut jüngster verfügbarer Bilanz ist der Umsatz der Gruppe, die neben Playmobil auch Pflanzentöpfe der Marke Lechuza herstellt, im Geschäftsjahr 2021/22 (bis 31. März 2022) um 4 Prozent auf 691,6 Millionen Euro gesunken. Das operative Ergebnis (Ebit) implodierte um 46,4 Prozent auf nur noch 50,5 Millionen Euro. Ein Trend, der offenbar anhält. Laut internen Mitteilungen ist das Jahr 2022/23 ebenfalls enttäuschend verlaufen. Das Unternehmen selbst erklärte, man "musste aufgrund der herausfordernden Situation in den beiden vergangenen Geschäftsjahren Umsatz- und Ergebniseinbußen verzeichnen". Zum Personalabbau hieß es: "Die erforderlichen Maßnahmen sollen sozialverträglich und nach Möglichkeit einvernehmlich erfolgen."

Von der einst stolzen Umsatzrendite in Höhe von mehr als 20 Prozent unter Brandstätter ist jedenfalls kaum noch etwas übrig.

Neuer Vorstand soll kommen

Stattdessen litt das Unternehmen unter Führung von CEO Steffen Höpfner (57) und Brandstätters ehemaliger Sekretärin Marianne Albert (64), die den Beirat kontrolliert, unter einer hohen Fluktuation. Im Juli warf der Betriebsrat der Führungsmannschaft sogar vor, Beschäftigte regelrecht zu demütigen. Parallel dazu warf Höpfner schließlich hin, seither führt der frühere Finanzvorstand René Feser (48) das Unternehmen als COO auch operativ. Der Posten des Konzernchefs soll bis auf Weiteres nicht nachbesetzt werden.

In Kürze bekommt Feser jedoch zumindest Unterstützung. Die Personalberater von Heidrick & Struggles haben nach Informationen des manager magazins das Mandat, ein weiteres Vorstandsmitglied zu suchen. Arbeit, so viel ist sicher, gibt es genug.

Nach der Entlassungswelle beginnt die Neuausrichtung. Das Sortiment soll zurechtgestutzt und die Marke nach zahlreichen Flops wie dem Kinostreifen "Playmobil – Der Film" und Spielewelten wie "EverDreamerz" und "Novelmore" neu ausgerichtet werden. Zudem fahndet das Unternehmen nach alternativen Materialien für die Fertigung der Kunststofffiguren, da Plastik in Verruf gekommen ist; auch Konkurrent Lego hatte hier nach Alternativen gesucht, bislang aber enttäuschend. Vor allem aber muss es Playmobil-Anführer Feser gelingen, die verunsicherte Belegschaft hinter sich zu bringen.

Suche nach neuen Geschäftsfeldern

"Der Weg vom inhabergeführten Unternehmen zu einer internationalen Unternehmensgruppe, die in ihren Geschäftsbereichen ganzheitlich auf den Konsumenten fokussiert arbeitet, fällt uns indes schwer", hatte Vorgänger Höpfner zum Abschied selbstkritisch festgehalten. "Die dazu notwendige interdisziplinäre Zusammenarbeit – auch mit externen Partnern – und die Übernahme von Verantwortung eines jeden Beteiligten ist noch nicht verinnerlicht."

Keine leichte Aufgabe. Zumindest bleibt ein Trost: Der Konzern schwimmt in Geld. Brandstätter hat sein Milliardenvermögen – das manager magazin zählte die Familie zuletzt zu den 150 reichsten Deutschen – im Unternehmen gelassen. Bisher wussten seine Nachfolger damit wenig anzufangen. Aber auch das könnte sich bald ändern. Immerhin bedauert Beiratschefin Albert in einem weiteren internen Schreiben, dass der Konzern noch zu abhängig von der Marke Playmobil sei. Künftig sollen die kultigen Kunststofffiguren nur noch ein Teil der Gruppe sein, aber nicht mehr der Mittelpunkt. "Das muss allen klar sein." Es wäre die Abkehr vom Erbe.

Für das Unternehmen bleibt zu hoffen, dass die Berater von McKinsey auch dafür noch eine Lösung finden. Für die Menschen in der Fachwerkstadt dürfte die Nachricht eher weniger zu Beruhigung beitragen.

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

Ich weiß nicht, wie Ihr es seht, aber ich finde, es sieht ziemlich übel aus. Die haben wirklich ihre Mitte verloren. Und in Abwandlung eines der Grundrechte für Kinder von Korczak könnte man für Playmobil sagen: Die Firma hat das Recht auf den eigenen Tod.
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Aelfric
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Aelfric » Mittwoch 4. Oktober 2023, 14:28

Vielen Dank für den Artikel.
Manchmal muss man sich halt bücken, um das Niveau zu finden ...
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Seamarshall_Rotrock
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Seamarshall_Rotrock » Mittwoch 4. Oktober 2023, 14:29

Vermutlich steigen Sie mit der verbliebenen Kohle von Horst ,
in irgendwelchen Hedgefonds in Arabien und Asien ein .
Autobatterien , Frackinggas ..... sowas halt .
Fernab von Figuren und Spielzeug .


Kinder sind doch keine Zukunft !
Zumindest scheinbar nicht mehr in Europa :what

mit besten Grüßen

Colonel X

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Junker Jörg
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Mittwoch 4. Oktober 2023, 18:21

Resinberg hat geschrieben:
Mittwoch 4. Oktober 2023, 13:41
Junker Jörg hat geschrieben:
Mittwoch 4. Oktober 2023, 13:25
Mit Verlaub, aber das ist totales Gschmarri. "Kommunikation" ist ein Werkzeug, stimmt. Ob dieses Werkzeug aber - wie Du schreibst - zum Schlechten oder - was auch möglich ist - zum Guten gebraucht wird, das liegt in der Hand derer, die sich dieses Werkzeugs bedienen. Das Werkzeug selbst ist erstmal völlig wertneutral und nicht per se zum Beschuldigen...
:jj
Nun, ich habe die Definition von Kommunikation so wiedergegeben, wie sie von den Verantwortlichen bei Geobra verwendet wird. Natürlich ist das nicht meine oder Ihre Art :-)
:dank Danke für die Erklärung, da kann ich im Moment voll und ganz mitgehen.

jj:
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von wällerplaymosammler » Mittwoch 4. Oktober 2023, 18:51

Mir erklärt sich das ganze so:

Seit 2015 wurden Fehler begangen, und diese Erkenntnis kommt jetzt. Stattdessen man vielleicht der Probleme an der Wurzel packt, werden nun die Mitarbeiter den Schwarzen Peter auslöffeln. Hoffentlich finden die alle einen neuen Arbeitgeber.

Es wird wohl gespart, aber am falschen Ende, und als Nebeneffekt werden wir wohl die kommenden Jahre viel aufgewärmtes Präsentiert bekommen.

Das die Lizenzen ein Fehler waren leuchtet jedem ein, denn Thematisch war man ständig daneben - bis auf Asterix. Nur un hat man sich auch so weit weg vom Kunden entfernt das man nicht mehr weiß was der Kunde haben will, siehe Kommendes Programm bis 6/2024.

Eine Rückbesinnung auf die alten Tugenden die die Firma Groß gemacht haben, ein Sortiment was Konstanz präsentiert - und zudem wertig ist, das wird die Kunden zurück bringen. Aktuell spielen viele Spielwarenhändler mit dem Gedanken Playmobil auszulisten.

Zu allerletzt muss aber auch das Management aufgeräumt werden, und vor allem eine Person -MARIANNE ALBERT- den Posten räumen, denn diese Personalie hat so viel in der Firma falsch gemacht, bei anderen Firmen wäre diese Person schon lange geschossen worden.

Und das allerallerletzte ist: Die Firma muss endlich Wertschätzung der Belegschaft gegenüber bringen, denn ohne diese geht es nicht - nur mit der Belegschaft (und einer guten Stimmung) lässt sich diese Krise überstehen.

LG

Lukas
Viele Grüße

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Fleisch ist ja bekanntlich ein vegetarisches Produkt das im Laufe eines sogenannten Getreideveredlungsprozess entsteht.
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Schwalb
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Schwalb » Mittwoch 4. Oktober 2023, 19:08

Bild.de: Darum geht es Playmobil so schlecht

Aussagen eines „jahrzehntelangen Mitarbeiters, der anonym bleiben möchte“:

- „Niemand wundert die Entwicklung. Es sind so viele Fehler gemacht worden.“
- „Es wurden viele Flops produziert, für die vorher sehr teuer die Lizenzen eingekauft wurden.“
- Als Beispiele nennt der Mitarbeiter Playmobil-Ferraris oder Sets zur Fußball-WM 2018. „Zur Fußball-WM in Russland platzte der Lizenz-Vertrag, Tausende Figuren wurden geschreddert.“
- „Früher haben Kinder Zeichnungen geschickt, was für Playmobil-Figuren sie toll fänden. Die wurden dann auch gekauft.“
- „Im mittleren Management, bei Vorarbeitern, Team- und Abteilungsleitern, ist seit Jahren ein Kommen und Gehen. Konstruktive Kritik ist nicht gern gesehen, da heißt es dann meist ‘wem's nicht passt, der kann ja gehen.‘“
- „Mitarbeiter wurden hin- und hergeschoben, zum Beispiel von der Produktion in Dietenhofen ins Lager in Herrieden. Obwohl dort kein Bedarf war. Viele Facharbeiter waren so frustriert, dass sie schon vorher gegangen sind.“
- Fazit: „Teure Lizenz-Produkte, die am Markt nicht ankommen. Mangelhaft in Bosnien hergestellt, so dass sie nachgearbeitet werden müssen. Lagerkapazitäten, die keiner braucht, logistische Fehlplanungen. Ein einfältiges Management. Die Stimmung ist auf dem Boden.“
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MaxEmil
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von MaxEmil » Mittwoch 4. Oktober 2023, 20:19

Ach würden sie in Zirndorf nur endlich hier mitlesen, hier weiß man was zu tun ist und wo der Hund begraben liegt!
Dann könnten endlich alle geobra-Mitarbeiter heilig gesprochen werden und generationsübergreifenden Arbeitsverträge auf Lebenszeit erhalten und im Anschluss wird endlich wieder System-X im großen Stil verwendet, das Unternehmen wäre in 14 Tagen saniert...

Also manchmal...
Hier wurde bei jeder Gelegenheit geschimpft wie schlecht die Displays, die Verpackungen usw. seit Jahren im Vergleich zu früher sind, jetzt wird die Deko Abteilung geschlossen und es soll ein externer übernehmen, ist auch nicht recht, kostet ja heiligen geobra-Mitarbeitern den Job, dann lieber weiter wie bisher??

Seit Ewigkeiten wird geschimpft wie wenig wirklich neue Teile es gibt, immer wird nur bestehendes aufgewärmt, die Formbaumabteilung mit über 70(!!!!) Mitarbeitern mit vermutlich völlig veralteten Gerätschaften darf aber nicht geschlossen werden... heilig und so, Kernkompetenz. Das ein externer Dienstleister die gleiche Arbeit unter Umständen viel schneller, weil aktuellere effizientere Maschinen, eventuell viel motiviertere Mitarbeiter usw. verrichten kann weil er nichts anderes macht als für viele verschiedene Konzerne Tag ein Tag aus genau das tut was tatsächlich seine Kernkompetenz ist nämlich der Formenbau, geschenkt, externe Dienstleister sind grundsätzlich schlecht und böse!

Lizenzen sind alle überflüssig und der falsche Weg... hier wird so gerne mit Lego verglichen die sich ja soooo sehr zurück auf ihren eigentlichen Kern konzentriert haben... habt ihr mal die Themenwelten von Lego angeschaut!

Natürlich wurden hier richtig viele und schwerwiegende Fehler gemacht und gibt es richtig viel zu verbessern und einige der Ankündigungen lesen sich abschreckend aber vielleicht sichern genau diese Ideen den Fortbestand der Firma und vielleicht ist eine nicht mehr ganz so unter Druck stehende Sparte namens Playmobil mit gestrafftem Sortiment sogar gar nicht so verkehrt sondern macht dann wieder richtig Spass und kann innovativer Arbeiten als jetzt als Zugpferd.

Ich weiß, ich wollte eigentlich gar nichts mehr zu diesen Thema schreiben aber dieses verbissen einseitige Deuten von allen Änderungen, alles ist schlecht und ich weiß alles besser und die Manager wollen alle nur Geld ( als ob die nicht viel lieber noch mehr Geld mit einem besser laufenden unternehmen machen würden)... ich kann's nicht mehr lesen!
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Seamarshall_Rotrock
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Seamarshall_Rotrock » Mittwoch 4. Oktober 2023, 20:37

Also bei System X wären sie
wirklich in 14 Tagen saniert :wink

mit besten Grüßen

Colonel X

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pipejoe
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von pipejoe » Mittwoch 4. Oktober 2023, 21:55

MaxEmil hat geschrieben:
Mittwoch 4. Oktober 2023, 20:19

Ich weiß, ich wollte eigentlich gar nichts mehr zu diesen Thema schreiben aber dieses verbissen einseitige Deuten von allen Änderungen, alles ist schlecht und ich weiß alles besser und die Manager wollen alle nur Geld ( als ob die nicht viel lieber noch mehr Geld mit einem besser laufenden unternehmen machen würden)... ich kann's nicht mehr lesen!


Entschuldige bitte, dass ich widerspreche, jedoch kann ich Deiner Auslegung nicht folgen. Was geschrieben wurde, hat sich in diversen Zeitungsartiklen auch schon wiedergefunden. Z.B. im Manager Magazin finden sich einige Artikel die die Firma in kein gutes Licht rücken und das schon über Jahre. Daher ist das hier kein einseitiges Deuten, sondern eher eine Tatsachenbeschreibung und ich bezweifle sehr stark, dass aus all dem etwas Gutes erwachsen kann. Ich würde mich freuen, wenn es widerlegt würde, aber danach sieht es nicht aus.
Nun denn, die Zeit wird es zeigen.

Lieben Gruß
Christoph
Mata Hari
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Mata Hari » Mittwoch 4. Oktober 2023, 22:02

Auch in der Süddeutschen Zeitung gibt es einen Bericht (verfasst am 2. Oktober):

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.6267820

(frei zugänglich, weswegen ich den Text hier reproduziere)

Playmobil streicht 700 Stellen


Das Mutterunternehmen Brandstätter reagiert radikal auf die Krise des Spielwarenherstellers: Allein in Deutschland fallen 370 Arbeitsplätze weg. Die Schwierigkeiten sind nach Ansicht von Insidern hausgemacht.

Es ist nicht weniger als ein unerwarteter Kahlschlag - aber erwartungsgemäß macht sich die Playmobil-Muttergesellschaft Horst Brandstätter Group nicht die Mühe, ihn zu erläutern oder gar zu begründen. Auch nicht gegenüber den Beschäftigten, die am Montag aus den Medien erfuhren, dass ihr Arbeitgeber bis 2025 knapp 700 Stellen streicht, sowohl bei der Spielzeugmarke Playmobil als auch bei der Schwestermarke Lechuza, die Kunststoff-Pflanzenkübel produziert. 369 Jobs fallen demnach in Deutschland weg, was nach Firmenangaben 16 Prozent der Belegschaft hierzulande entspricht. Das Unternehmen gab all dies just einen Tag nach Eröffnung einer Jubiläumsausstellung zu 50 Jahren Playmobil im Historischen Museum in Speyer bekannt.

Der Abbau sei nach einer "umfassenden Untersuchung aller Geschäftsbereiche und unter Berücksichtigung der Geschäftsentwicklung", beschlossen worden, heißt es. Von nicht näher definierten "wirtschaftlichen Herausforderungen" und einer "herausfordernden Situation in den beiden vergangenen Geschäftsjahren" mit Umsatz- und Ergebniseinbußen ist die Rede. Corona, Rezession, die Weltwirtschaft - kaum eines der gängigen Schlagworte fehlt.

Nach Einschätzung von Experten und Beobachtern der Spielwarenbranche sind es allerdings weitgehend hausgemachte Gründe, die das jahrzehntelang florierende Unternehmen immer mehr in Schieflage bringen. Das Kerngeschäft werde vernachlässigt, sagen Insider, die Strategie sei unklar, die Belegschaft demotiviert.

Seit 2015 der langjährige Firmenpatriarch Horst Brandstätter starb, läuft es nicht mehr rund in der Playmobil-Welt. Zuletzt verlor die Marke nach SZ-Informationen aus Insiderkreisen Anteile in wichtigen Spielwarenmärkten. Im Geschäftsjahr 2021/22 sank der Playmobil-Umsatz so um sechs Prozent, während die Spielwarenbranche insgesamt über Corona hinweg um 8,5 Prozent zulegte. Negativ zu Buche schlugen in der jüngeren Vergangenheit auch teure Pannen wie ein aufwendig produzierter Playmobil-Kinofilm, der floppte. Überdies kommen und gehen die Manager in der Brandstätter-Zentrale in Zirndorf, zuletzt warf im August Firmen-Chef Steffen Höpfner resigniert das Handtuch.

Was sich dagegen seit Brandstätters Tod hält, sind Klagen über eine von mangelnder Wertschätzung geprägte Unternehmenskultur. Beschäftigte beklagen rüde Umgangsformen und Misstrauen; auch die Bekanntgabe des Stellenabbaus über die Medien an einem Tag, an dem das ganze Unternehmen in einem verordneten Brückentag-Urlaub weilt und dementsprechend kein Verantwortlicher und nicht einmal der Kommunikationschef telefonisch erreichbar ist, "passt in das verheerende Bild", sagt ein Insider und ergänzt: "Die Zustände bei Playmobil haben schon lange nichts mehr mit den heilen Spielewelten zu tun, für die Playmobil als Spielzeug steht."

Das schlägt nach Ansicht von Kritikern auch auf Kreativität und Engagement der Beschäftigten durch. Arbeitnehmervertreter beklagen seit Jahren Mobbing, Streit und Intrigen. Vor kurzem erst kritisierte der Betriebsrat in einem internen Newsletter, dass "Angst und Demütigungen an der Tagesordnung" seien und beispielsweise junge Mütter, die aus der Elternzeit zurückkommen, drangsaliert würden. Das Unternehmen weist alle Vorwürfe stets als falsch zurück, doch die Klagen kommen immer wieder hoch.

Dass es wirtschaftlich nicht gut läuft und die Arbeitsbedingungen so kritikwürdig sind, machen Insider an den internen Machtverhältnissen fest. Die Firma gehört einer von Horst Brandstätter noch zu Lebzeiten gegründeten Stiftung, in der Marianne Albert das Regiment führt, eine frühere persönliche Assistentin Brandstätters. Vor dessen Tod vor acht Jahren bekleidete sie keine nennenswerten Führungsaufgaben in der Firma; über ihren beruflichen Werdegang und ihre Qualifikation schweigt sich das Unternehmen hartnäckig aus.

Der nunmehr angekündigte Stellenabbau werde "sozialverträglich und nach Möglichkeit einvernehmlich erfolgen", so das Unternehmen. Die Vermutung liegt nahe, dass er Ausfluss einer Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey ist, die seit März die Firma durchforstet. Offen ist auch, in welchen Unternehmensbereichen genau wie viele Stellen abgebaut werden. Ein Teil dürfte im Kunststoff-Formenbau im fränkischen Dietenhofen gestrichen werden, wo das Unternehmen bereits zuvor den Wegfall von 74 Stellen bestätigt hatte. Dort werden großvolumigere Kunststoffteile für Lechuza und Playmobil gefertigt, während die fingerlangen Plastikfiguren in einem Werk auf der Mittelmeerinsel Malta hergestellt werden.
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MaxEmil
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von MaxEmil » Donnerstag 5. Oktober 2023, 06:30

pipejoe hat geschrieben:
Mittwoch 4. Oktober 2023, 21:55

Entschuldige bitte, dass ich widerspreche, jedoch kann ich Deiner Auslegung nicht folgen. Was geschrieben wurde, hat sich in diversen Zeitungsartiklen auch schon wiedergefunden. Z.B. im Manager Magazin finden sich einige Artikel die die Firma in kein gutes Licht rücken und das schon über Jahre. Daher ist das hier kein einseitiges Deuten, sondern eher eine Tatsachenbeschreibung und ich bezweifle sehr stark, dass aus all dem etwas Gutes erwachsen kann. Ich würde mich freuen, wenn es widerlegt würde, aber danach sieht es nicht aus.
Nun denn, die Zeit wird es zeigen.


Da brauchst du dich nicht dafür zu entschuldigen, wir müssen ja nicht gleicher Meinung sein und wir dürfen sie beide äußern :wink
Ich habe die Artikel auch alle gelesen und verfolge das jetzt auch schon seit langem und nein, das wirft kein gutes Licht auf das Unternehmen, vor allem die interne Kommunikation muss ein Fiasko sein was extrem gefährlich ist und sich massiv auf die Produktivität auswirkt.

Andere Punkte aus den Berichten kann man mit etwas Objektivität ein Stück weit relativieren wie z.B. die Auslagerung des Formenbaus. Hier sollen ca. 70 Stellen weg fallen wobei unklar ist ob es sich dabei um die gesamte Belegschaft des Formenbaus handelt oder nur ein Teil davon. Wenn man jetzt die wirklichen Neuteile der letzten Jahre betrachtet sind diese recht überschaubar, bei der Marke Lechuza verfolge ich das nur sporadisch, revolutionäre Blumentopfformen sind mir aber auch da nicht zu Ohren gekommen. Jetzt arbeitet jeder Mitarbeiter etwa 216 Tage im Jahr, bei 70 Mitarbeitern sind das 15.120 Tage die ich mit Arbeit füllen muss!!!!
Kann ich das nicht, kostet das ein Vermögen diese Jobs zu behalten oder ich fange an die Mitarbeiter intern zu verschieben was weder für die Motivation noch für die Produktivität auf Dauer sinnvoll ist. Eine logische Konsequenz ist da nun mal ein Stellenabbau bis hin zur kompletten Auslagerung, traurig aber lässt sich auch mit dem gerne genannten fokussieren auf die Mitte, Rückkehr zum Ursprung und was weiß ich alles nicht ändern, eher beschleunigen!

Der operative Gewinn ist im letzten Geschäftsjahr um fast 50% geschrumpft, der Absatz der Marke Playmobil aber nur um 8% zurück gegangen bei höheren Verkaufspreisen. Die Preise der Rohstoffe sind gestiegen und es wurde mit neuen Werkstoffen experimentiert und alles mögliche, diese gigantische Einbußen kann man aber sicher nicht komplett auf die Marke Playmobil schieben.
Resinberg hatte es schon geschrieben, ein Fokus lag die letzten Jahre bei den Investitionen in neue Bereiche, Beteiligungen an Firmen, neue Märkte finden und das in sehr turbulenten Jahren in denen unzählige Firmen schließen oder zumindest enorme Umsatzeinbußen verzeichnen mussten, Gewinne und Verluste aus Beteiligungen, das alles zählt zum operativen Gewinn des Unternehmens und mein persönlicher Eindruck war bei den ganzen Zahlen das die Verluste des gesamten Konzerns zum Unmut der Führungsebene nicht durch das Zugpferd Playmobil ausgeglichen werden konnte obwohl es hier eventuell weniger schlecht lief als es auf den ersten Blick aussieht was sie dann leider in Panik versetzt hat und das Sortiment weiter ins Chaos stürzte und weiter tut was weder kurz-noch langfristig hilft.

Trotzdem wird hier über die Ursachen der finanziellen Schieflage teils in einer Art und Weise geschrieben die vermuten lässt es handelt sich um Fakten, tatsächlich sind es doch aber viele Vermutungen und persönliche Interpretationen der Pressemeldungen, gemischt mit Unmut über das aktuelle Sortiment.

So lange man keine differenzierten Daten hat, bleibt einem nur die Spekulation, ich würde mir nur wünschen das man die auch so benennt denn wissen tut es doch keiner von uns ganz genau, oder doch? Dann gerne mehr Infos :great
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Resinberg » Donnerstag 5. Oktober 2023, 10:49

MaxEmil hat geschrieben:
Donnerstag 5. Oktober 2023, 06:30
So lange man keine differenzierten Daten hat, bleibt einem nur die Spekulation, ich würde mir nur wünschen das man die auch so benennt denn wissen tut es doch keiner von uns ganz genau, oder doch? Dann gerne mehr Infos :great
Manchmal, Maxemil, wenn Fakten fehlen, erzählt das auch eine Geschichte. Die Geschäftsergebnisse des letzten Jahres sind immer noch nicht veröffentlicht worden, wir haben diese Fakten nicht. Die Vermutung, die in vielen Artikeln geäußert wird, ist, dass 2022/2023 nur so schlecht war wie das vorherige Jahr. Diese Vermutung ist falsch, weil die Realität viel schlimmer ist und das Unternehmen sich zu sehr schämt, einen zweistelligen Rückgang offen zuzugeben.

Ich verstehe Ihren Standpunkt, dass es sehr leicht ist, sich in einem negativen Hype zu verlieren, der von Stimmungen und nicht von Fakten bestimmt wird. Aber ich denke, viele von uns nutzen ihre Intuition und ziehen ein Muster aus den vielen "kleinen Dingen", die zeigen, dass das Unternehmen keine Liebe mehr für seine ikonische Marke übrig hat. Und dass es genau das ist, was uns an diesen Punkt gebracht hat.
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Beitrag von Woody » Donnerstag 5. Oktober 2023, 11:36

Was die fehlenden Umsatzzahlen betrifft, sind wir, glaube ich alle, ziemlich gespannt, wie diese sich entwickelt haben - wird aber noch dauern, bis diese öffentlich sind ...

Eine Zahl für 2022 ist mittlerweile aber zu finden.

Die der Bruttowerbeaufwendungen - sie stieg von durchschnittlich 15-16 Mio jährlich (in den Jahren 2017-2021), auf 22,5 Mio im Jahr 2022.

Da kann sich jetzt jeder selbst seine Gedanken dazu machen....


Öffentlich zugängliche Zahlen (01.04.21 - 31.03.22 / veröffentl. 15.05.23) findet ihr unter:
https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/suchergebnis?7
Gruß
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Woody » Donnerstag 5. Oktober 2023, 13:06

Woody hat geschrieben:
Donnerstag 5. Oktober 2023, 11:36
Was die fehlenden Umsatzzahlen betrifft, sind wir, glaube ich alle, ziemlich gespannt, wie diese sich entwickelt haben - wird aber noch dauern, bis diese öffentlich sind ...

Eine Zahl für 2022 ist mittlerweile aber zu finden.

Die der Bruttowerbeaufwendungen - sie stieg von durchschnittlich 15-16 Mio jährlich (in den Jahren 2017-2021), auf 22,5 Mio im Jahr 2022.

Da kann sich jetzt jeder selbst seine Gedanken dazu machen....


Öffentlich zugängliche Zahlen (01.04.21 - 31.03.22 / veröffentl. 15.05.23) findet ihr unter:
https://www.bundesanzeiger.de/pub/de/suchergebnis?7
Da der Link zeitlich abläuft, bei Fehlermeldung über Menü - Suche, nach Geobra suchen.
Gruß
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