Als Kind hatte ich kein Playmobil. Meine Schwestern und ich besaßen etliches Spielzeug, z.B. Kaufmannsladen, ein sehr großes und elektrisches Puppenhaus, Carrera-Rennbahn, unzählige Barbies, Puzzle, Bücher, kleine Haustiere und Zubehör... Bastelsets wie Malen nach Zahlen... Steckspielzeug... Plastiktierchen und Kuscheltiere...
Aber kein Playmobil.
Das Playmobil kam mit den eigenen Kindern und wurde für sie gekauft. Relativ früh begannen sie auszuziehen. Meine Ehe war inzwischen geschieden, unsere Kinder wollten in der Pubertät gerne auch mal mit Papa zusammenleben und zogen zu ihm. Der Vater war auch mit Daddelspielzeugen sehr gut versorgt und verlangte nicht von ihnen, dass sie Gemüse essen.
Diese Zeit war sehr schwer für mich, auch weil ich meine voherige Lebenszeit sehr auf die Kinder ausgerichtet hatte.
Ihr Playmobil ließen sie zurück. Plötzlich war es meins.
Vor ca. 10 Jahren fing ich dann an, mich mit Playmobil zu trösten. Als eine neue Partnerschaft in die Brüche ging, tat ich was?
Na klar: Playmobil kaufen.
Mein erstes für mich gekauftes Set war die Drachenburg 3269 zum halben Preis. Nachdem ich die Zubehörsets gekauft hatte, verlegte ich die Anleitung. Also versuchte ich, es ohne aufzubauen. Sie gefiel mir danach sogar besser, aber hier fehlte eine Wnad, dort ein Pfeiler. iIch entdeckte den DS und auch ebay. Danach hatte ich Blut geleckt und kaufte noch mehr Burgen und noch mehr Teile, um eine immer größer werdende Burg zu bauen...
Ritter und Fachwerkhäuser begannen mich zu interessieren, die Schlosswelt... ich war verloren.
Als kleines Mädchen habe ich mir Fantasiewelten erfunden ... nun hatte ich ein Medium gefunden, um mir diese Welten zu erschaffen.
Puppenhaus und Barbies sind in meiner Jugend verschwunden... nun habe ich mit Playmobil alles wieder: Schlösser, Puppenhäuser und Mini-Barbies.
Ein schönes Hobby.
