(Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

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flexus
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Playmobil schließt Dekorationsabteilung

Beitrag von flexus » Samstag 18. März 2023, 10:47

Laut einem Bericht der Nürnberger Nachrichten schließt Playmobil seine Deko Abteilung. Leider ist der vollständige Bericht hinter einer Paywall gesichert:
https://www.nn.de/wirtschaft/kundigunge ... 1.13076133
MOD Eintrag: dieser Link führt zu einer kostenpflichtigen Seite

Da wird man durch Outsourcing wohl Kosten sparen wollen, ob das jedoch auf Dauer gut geht... :aeh
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Askin
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Askin » Samstag 18. März 2023, 12:36

Ich habe diese Information mal hierhin verschoben, da genau diese Schließung auch hier ab Seite 5 besprochen wurde. :kavalier

Liebe Grüße
Frank
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Junker Jörg
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Dienstag 21. März 2023, 09:53

olki hat geschrieben:
Freitag 17. März 2023, 23:40
Naja, so schwer ist das nicht, Erwachsene für Playmobil zu begeistern.
Erstens, das LSD weglassen und vernünftige Farben benutzen.
Sowas würde grundsätzlich im Leben helfen :kicher . Ob Deine inhaltlichen Vorschläge tatsächlich zu finanziell attraktivem Interesse bei Erwachsenen führen würde, kann ich nicht einschätzen. Ich denke, als erstes müßte man sich auf alle Fälle mal entscheiden, ob man Erwachsene als Zielgruppe haben mag oder ned. Falls ned, dann werden die Lizenzthemen für uns Alte wohl nur eine vorübergehende Erscheinung bleiben. Falls ja, dann genügen gute Lizenzen vermutlich nicht. Dann müßte es auch andere Angebote für Erwachsene Fans geben, die das "das ist was für uns Große"-Gefühl bestärken. Am Ende tät in meinen Augen auch eine Art Club... mit dazugehören - und die Bereitschaft, auf die Erwartungen einer Zielgruppe einzugehen, für die "Spielwert" nicht der einzige Maßstab ist. Auf diesem Gebiet scheint man in Zirndorf aber noch (oder wieder) völlig blank zu sein :nixweiss .

jj:
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ZooKeeper
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von ZooKeeper » Dienstag 21. März 2023, 15:06

stu hat geschrieben:
Dienstag 21. März 2023, 11:07
Ich bekomme gerade so ein flaues Gefühl in der Magengegend.... ihr auch?
Schon länger bzgl. ganz verschiedenen Dingen die so um uns rum passieren.

Bzgl. Geobra zeigt dein Beitrag gut die komplexen Herausforderungen vor denen letztlich auch die Unternehmensführung steht und die viele Ideen und Versuche der letzten Jahre erklärt, über die viele hier (mich eingeschlossen), oft verächtlich die Augen verdreht haben.

Man kann ja wirklich nicht behaupten das man nicht versucht hätte auf die sich rapide verändernden Herausforderungen des Marktes zu reagieren:
- man hat versucht Teile des Portfolios zu digitalisieren (zB 6163, die Piraten-Kanone mit App-Anbindung)
- man hat versucht erwachsene Fans enger an sich zu binden (PCC)
- man hat versucht den eigentlich bewusst "blanken" Figuren Charakter und Hintergrundstories zu geben (Film, Serien, Internetvideos, Hörspiele)
- man hat versucht dem veränderten Spielverhalten und der immer kürzeren Aufmerksamkeitsspanne mit immer simpleren Sets zu begegnen (Mitnehm-Sets, Kulissenhäuser)
- man hat, bis auf modernes Militär, alle thematischen Restriktionen über Bord geworfen (Dinos, Aliens, Geisterpiraten, etc)
- man hat versucht den Sammeltrieb anzusprechen (Figures)
- seit einiger Zeit versucht man nun den LEGO-Move mit oft teuren Lizenz-Produktlinien und
- was schon zu PCC-Zeiten oft gefordert wurde, Sets die vornehmlich Erwachsene ansprechen (Enterprise, Modellautos)

All das in einem Marktumfeld, das zusätzlich getrieben ist vom allgemeinen Strukturwandel im Einzelhandel, Fragen von Diversität und Nachhaltigkeit (besonders schwierig bei Kunststoffprodukten), steigender Inflation und explodierenden Energiekosten (für Hersteller, Händler und Endkunden).

Einige o.g. Versuche mögen halbarschig gewesen sein, aber wirklich gezündet hat das halt auch alles nicht wenn man ehrlich ist, auch wenn da teilweise viel Geld versenkt wurde. LEGO hat seinen Hebel gefunden. Das sei ihnen gegönnt. Zu Playmobil übertragen lässt sich das leider nicht, dafür unterscheiden sich die Produkte im Detail dann doch viel zu sehr.

Die jetzt verkündete "Fokussierung auf das Kerngeschäft" ist da schon nachvollziehbar, macht aber mittel- bis langfristig wenig Hoffnung. Noch kann man rationalisieren, optimieren und wegstreichen. Gestern den DS, heute die Deko-Abteilung, morgen vielleicht die eigenen Handelsvertreter, den Funpark, die Funstores usw. Man wird noch eine ganze Weil vom der vorhandenen Substanz zehren können. Die Verlagerung der Produktion nach China ist zudem vermutlich ein mächtiger Hebel auf der Kostenseite. Aber um den fortschreitenden Bedeutungsverlust aufzuhalten braucht es auf Sicht schon einen neuen Hans Beck-Moment.
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venom
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von venom » Dienstag 21. März 2023, 15:35

Ich möchte mal meine Meinung dazu kund tun:

Ich finde grundsätzlich beides toll: Playmo und LEGO. Allerdings bin ich vor ein paar Jahren von Playmobil zu LEGO gewechselt. Warum?

1. Der Aufbau macht bei LEGO richtig Spaß, bei Playmo ist es eher weniger der Fall. Stecksystem ist OK, die neuen Formteile sind so naja, System X finde ich persönlich grauenhaft (meine Meinung)
2. Weniger Platzbedarf für eine Sammlung
3. Weniger Platzbedarf beim Zusammenbau, Bauabschnittunterteilung bei neuen Sets, da kann man 20 min bauen und danach zusammenpacken und was anderes tun
4. Einfache Individualisierung: Männchen stecken, Sachen verändern: Einfach anders zusammen klemmen. Bei Playmo brauche ich eigentlich immer Werkzeug, Spraydose, 3D Drucker etc. - Dafür habe ich mit 50h Woche und anderen Hobbys einfach keine Zeit/Nerven mehr.
5. Kombination mit elektrischen Funktionen umfangreicher/einfacher, z.B. drehendes Karussell, funktionierender Bagger etc.

Bei Punkt 4 und 5 könnte PM ansetzen und etwas mehr bieten, finde ich. Ansonsten kann PM grundsätzlich einfach nicht mit LEGO verglichen werden.

Was bei LEGO schlecht ist: Extreme Preise, teilweise schlechte Verarbeitung, und: Absolute Profitgier. Da werden z.B. von Erwachsenen heiss erwartete Sets nur Exclusiv angeboten oder als GWP (Gift with purchase) - Bei z.B. 200,- Einkauf als Geschenk dazu. Deswegen gibt es extreme "Scalper", Spekulanten, die auf dem Zweitmarkt Geld verdienen möchten - BEI DIESEN PUNKTEN IST PM KLAR BESSER.

Zum Aufbau: Ja, beim Bau des Prinzessinen-Schloßes z.B. sind meine Mädels auch nach einiger Zeit ausgestiegen, die immer gleichen Elemente mit roten und gelben Verbindern auszurüsten macht nach 1 Stunde auch echt keinen Spaß mehr. Auch hier zum Thema Platz: Wir haben Bauernhof, Zoo, Schloss. Außerdem das Wohnhaus - Für dieses ist in den (nicht kleinen) Kinderzimmern schon gar kein Platz mehr. Ergo: Es wird nicht wirklich weiteres PM angeschafft, obwohl meine Mädels noch in dem Alter wären. Das spielt vielleicht auch in das Thema Umsatz mit rein.

Generell sind die Entwicklungen heutzutage kritisch mMn - Aber vieles muss man einfach auch akzeptieren, da es sich nicht ändern lässt. Kinder der 2000er und 2010er Jahre sind grundsätzlich ganz anders, als Kinder der 80er oder 90er Jahre.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von hauden_lukas » Dienstag 21. März 2023, 15:52

venom hat geschrieben:
Dienstag 21. März 2023, 15:35
4. Einfache Individualisierung: Männchen stecken, Sachen verändern: Einfach anders zusammen klemmen. Bei Playmo brauche ich eigentlich immer Werkzeug, Spraydose, 3D Drucker etc.
Gerade bei PM gibt es doch soviele Zubehörteile, da macht das Umstecken doch viel Freude.
Geht mir jedenfalls so.
Und auseinandernehmen der Figuren ist einfach (oder sollte doch einfach sein, aber viele machen es sich zu kompliziert).
Ich bezeichne mich ja als Softcustomizer: nur etwas Radieren, etwas Biegen, ein wenig Sägen. Größtenteils originale Teile verwenden, keine Farbe.
Die LEGO Figuren finde ich ziemlich haesslich, zu klein und zu gelb.

Gruss,
HDL
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venom
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von venom » Dienstag 21. März 2023, 16:25

Grundsätzlich sind PM Figuren hübscher, richtig. Ich hatte auch absolut viel Spaß mit dem umstecken von Klickys. Bei LEGO ist es zwar definitv einfacher, bietet aber auch bei Weitem nicht so viele Optionen. Letztenendes: Geschmackssache.
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Playmo-family » Dienstag 21. März 2023, 20:26

stu hat geschrieben:
Dienstag 21. März 2023, 16:29


Der Beck von heute würde sagen: "Sowas lohnt sich doch heute nicht mehr auf Dauer..."
Ich würde mal behaupten, das würde der Brandstätter sagen ... ganz nach fränkischer Manier. ;)

Der "Beck" würde vielleicht versuchen, ein "Back to the roots" zu versuchen:
Mit wenigen Formen viele Variationen schaffen.
Damals ist doch auch das Universalmännchen mit entsprechendem Zubehör aus der Krise entstanden.
Heute wäre hier nicht nur die geschlechtsneutrale Figur, der man alle Möglichkeiten bietet,
in dem man Zubehör schafft und kompatible Systeme, um zurück zum "weil eins zum anderen passt" zu kommen.

Sicherlich würde es dann wieder zum aufwändigerem Aufbau kommen, aber das "Teil" wäre vielfältiger einsetzbar
und somit kostengrünstiger als auch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Platzverbrauchs.

Wenn ich mir überlege, was man aus einer großen Kiste Steckmauern bauen könnte
und welchen Platz die aktuelle Burg dafür braucht.

Lego tat das "Back to the Roots" auch gut.
Man muss nur den Mut dazu haben und die passende Kampagne ;)

Viele Grüße
Ute
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Junker Jörg
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Dienstag 21. März 2023, 21:04

Playmo-family hat geschrieben:
Dienstag 21. März 2023, 20:26
Damals ist doch auch das Universalmännchen mit entsprechendem Zubehör aus der Krise entstanden.
Heute wäre hier nicht nur die geschlechtsneutrale Figur, der man alle Möglichkeiten bietet,
in dem man Zubehör schafft und kompatible Systeme, um zurück zum "weil eins zum anderen passt" zu kommen.
An die damalige Krise aus Geburtshelferin der Klickys mußte ich auch schon denken. Der Haken: Damit betrat man damals ja völliges Neuland und ließ die bisherige Produktpalette völlig hinter sich. Denn vorher hatte die Firma ja Tretbulldogs und ähnliches hergestellt. Wenn diese Krise also jetzt einen ähnlichen Effekt hätte, dann wäre es tatsächlich um unsere kleinen Lieblinge geschehen :ohnmacht .

Problem zwei: Wir haben einen Großteil unserer Phantasie verloren. Guck Dir heute Berichte aus Entwicklungsländern an, und Du kannst Kinder sehen, die mit zwei Holzklötzen "Auto" spielen. Das würden die allermeisten Kinder unserer Zeit nicht mehr schaffen, weil ihr Gehirn schon an viel feinere Informationen gewöhnt ist. Das Universalmännchen von damals wäre für sie eine Überforderung, da ihm die Details fehlen. Von den politisch überkorrigierten Eltern mal ganz abgesehen: Ein Männchen ohne Weibchen, geht gar nicht. Ein Weibchen darf natürlich nicht auf die primären Geschlechtsmerkmale reduziert werden (von den Optionen der sexuellen Vielfalt ganz zu schweigen). Von einem hellhäutigen Prototyopen wollen wir gar nicht erst reden... Damit stehen wir uns erfolgreich sowas von selbst im Weg, daß ich mir tatsächlich nicht wirklich vorstellen kann, welchen Weg zurück es da für Playmobil geben sollte.

jj:
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schirmchen
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von schirmchen » Mittwoch 22. März 2023, 12:50

Hallo zusammen,

verfolge den Thread schon eine ganze Weile, finde die verschiedenen Meinungen/Lösungsansätze sehr interessant, aber bin ehrlich gesagt auch überfragt, was da die Lösung sein könnte.
Playmobil hat ja schon viel ausprobiert, Lizenzen, Erwachsenenmodelle, etc, allerdings alles etwas halbherzig. Man hat sich noch nicht getraut mal alles auf eine Karte zu setzen und zu sagen: So wir verabscheiden uns komplett von einer Philosophie und gehen ab jetzt voll auf eine Strategie.

Playmobil wurde hier ja schon sehr oft mit Lego verglichen. Ich möchte mal einen anderen Vergleich anführen, wenn der auch etwas weiter hergeholt ist:

Eisenbahnmodellbau!

Die Probleme waren dort doch ähnlich: Die Kinder, die früher mit Eisenbahnen gespielt haben, gibt es heute nicht mehr.
Es ist mit 12 Jahren nicht mehr cool, mit Eisenbahnen zu spielen und große Modelle/Anlagen zu bauen. Auch hier haben die Kinder auch keine Geduld mehr dazu. Auch hier fehlt das Geld, denn kein Kind kann sich Lokomotiven leisten, die teilweise über 500 € kosten. Eine Anlage, wie ich sie damals mal hatte, 10 Lokomotiven, 40 Waggons, Schienen, Landschaft, ein bisschen Elektronik, ist doch heute für unter 10.000 € gar nicht mehr zu haben.
So hat auch schon Marktführer Märklin eine Insolvenz hinter sich, andere Marken sind auch von der Bildfläche verschwunden.

Was also die grundsätzlichen Probleme betrifft, ist Playmobil mit der Eisenbahn als Spielzeug durchaus zu vergleichen.

Im Eisenbahnmodellbau hat es schon vor 10 bis 15 Jahren eine grundsätzliche Änderung gegeben, die eventuell eine Lösung für Geobra wäre: Eine komplette Neufokussierung auf Erwachsene.
Kinder sind nicht mehr die Zielgruppe, spielen höchstens mal ein bisschen mit "Papas Modellbahn".

Deswegen der radikale Gedanke:
Vielleicht muss Geobra diesen Schritt auch gehen und Erwachsene zur Zielgruppe machen?
Das Sortiment müsste umgebaut werden auf realistischere (dadurch eventuell auch teurere) Modelle. Werbung, Lizenzen, Themen: Alles nicht mehr auf Kinder ausgerichtet. Z.B. Rosa Ritter mit Laserwaffen raus, realistisches Mittelalter oder aber auch Fantasy wie Game of Thrones oder Herr der Ringe rein. Spirit raus, realistische Bauernhofmodelle (wie z.B. die von Bruder) rein. usw.

Da dann auch von mir noch mal der Lego-Vergleich: Auch bei denen waren die Erwachsenen die Rettung. Nur mit Kindern als Zielgruppe gäbe es die Firma eventuell heute auch nicht mehr.

Gruß
Martin
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von DEVNUSOM » Mittwoch 22. März 2023, 13:05

Sehr guter Gedankenansatz Martin! :great

Vielleicht sollte das Strategie-Team (oder wie es auch immer bei Geobra heißt) mal eine Umfrage bei Erwachsenen (hier und Social Media Kanäle, wo sie sowieso vertreten sind) machen in Sachen Themen, Produkte und Preise - dann wüßten sie doch ungefähr ob sich der Schwenk dorthin lohnt und welche Investionen getätigt werden müßte und ob sich das dann überhaupt amortisiert.
Wenn letzteres nicht der Fall ist, dann bleibt nur das kurzlebige Kindergeschäftsfeld, was sie auf lange Sicht nicht überleben werden (falls das denn überhaupt noch ein Ziel der heutigen Führung ist und nicht nur jahresweise Boni-Einsackung).
GOTT spielt in meinem Leben keine Rolle - er führt Regie !!!
Gertrud
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Gertrud » Mittwoch 22. März 2023, 15:58

@ schirmchen

Hallo Martin,

ich finde deine Ideen nicht schlecht den Focus auf die Erwachsenen auszurichten.
Ein Traum wäre es sicherlich für einige das Eisenbahn-Thema wieder aufleben zu lassen.
Die verstärkt unrealistischen Farben stören mich auch.
Dabei finde ich allerdings, dass das Spirit-Thema von den Farben und Teilen noch realistisch genug ist/war.
Erschreckt hat mich der neue Schäfer 70973. Wird da den Kindern ein Ziegenjunges als Lamm verkauft?

LG
Gertrud
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venom
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von venom » Mittwoch 22. März 2023, 16:36

stu hat geschrieben:
Dienstag 21. März 2023, 16:29
ZooKeeper hat geschrieben:
Dienstag 21. März 2023, 15:06
Aber um den fortschreitenden Bedeutungsverlust aufzuhalten braucht es auf Sicht schon einen neuen Hans Beck-Moment.
Und Spielzeug? Mattel, Hasbro, LEGO - die drei Marktführer - produzieren alle in China und machen Milliarden Umsätze. Ja ja, LEGO hat auch noch andere Produktionsländer.
Ein Massenprodukt in Deutschland zu produzieren lohnt sich doch generell nicht mehr. Dafür gibt es viel zu viele Restriktionen hier, die oft viel Geld kosten: Steuern, Zölle, Mindestlohn, Gendern, Datenschutz, Verbraucherschutz, Frauenquote, Bürokratie, ..... Da lachen die Chinesen drüber, kaufen sich in große Konzerne, Versicherungen etc. ein und produzieren mit diesem KnowHow usw. billiger und (erschreckenderweise) sogar teilweise besser, als die guten alten Firmen.

Produktion in Deutschland macht mMn nur noch in Nischen/Hochpreissegment Sinn. Deutschland und generell Europa wird (wenn es nicht z.B. eine große Katastrophe gibt) nie wieder wirtschaftlich an China, USA oder Japan rankommen.

Playmobil wird es schwer haben zukünftig, ohne krasse Veränderungen.
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Junker Jörg
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Junker Jörg » Donnerstag 23. März 2023, 09:03

Die Überlegung mit der "Halbherzigkeit" scheint mir durchaus zutreffend. So hab ich jedenfalls den PCC und irgendwann auch die Unterstützung von Sammleraktionen erlebt (bis zur jüngsten Absage einer Besichtigung, die war dann schon herzlos, um in dem Bild zu bleiben :kicher ).

Ob wirklich das Eine (rosa Serien, Kinderfarben...) lassen muß, um das andere zu erreichen, würde ich mal hinterfragen. Solang die Kapazitäten für beides reichen - und auch Kundschaft für das Eine da ist, warum ned?

Mehr Bastel- und Bauerlebnis wäre in meinen Augen auch eine sinnvolle Option, um die Zielgruppe "Erwachsene" zu erreichen. Der Vergleich mit den Modellbahnhäusern hinkt m.E. gewaltig. Wer sich sowas in Spur G kauft, stellt's raus. Und Playombilteile als Kulissenhäuser ist vermutlich ein zu kleiner Nischenmarkt (obgleich es durchaus einige Bahnen gibt, auf denen solche Gebäude stehen). Doch schon bei den Autos könnte man viel mehr Selbstbauerlebnis ermöglichen (und den Umbauern und Bastlern dadurch auch mehr Optionen eröffnen).

Ich könnte mir vorstellen, daß mit etwas mehr Mut zur Technik auch ferngesteuerte Autos bei Erwachsenen ankommen könnten (z.B. auch Käfer oder Bulli). Doch dann müßte man sich mit einer Firma zusammentun, die das kann. Meine Erfahrung aus dem Modellbahnbereich sind, daß die Technik in den Playmobilzügen das kaputtgemacht hat, was die Desigern Geniales gebaut hatten.

Und damit schließt sich der Kreis: Sowas darf man ned halbherzig machen und dann sagen: Für's Kinderspielen reicht's! Erwachsene zahlen mehr, erwarten aber auch mehr.

jj:
Resinberg
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Re: (Unternehmens-)Neuigkeiten von Geobra?

Beitrag von Resinberg » Donnerstag 23. März 2023, 09:29

schirmchen hat geschrieben:
Mittwoch 22. März 2023, 12:50

Vielleicht muss Geobra diesen Schritt auch gehen und Erwachsene zur Zielgruppe machen?
Im Laufe der Jahre gab es viele Versuche, bestimmte Bereiche "aufzuwerten". "Top Agents" und "Future Planet" waren die einzigen wirklichen Ergebnisse in dieser Hinsicht, aber es wurden noch viele weitere Versuche unternommen. Sogar "Novelmore" sollte "altern", wenn die Zielgruppe älter wurde, aber diese Idee hat die turbulenten Managementwechsel während der Entwicklung nie überlebt.

Es kam oft vor, dass ein neues Thema mit Zielgruppen bis zum Alter von 16 Jahren auf den Entwicklungsplan kam, da man wusste, dass der Pool an jungen Kindern nicht ausreichte, um das Wachstum aufrechtzuerhalten. Aber die allgemeine Voreingenommenheit der verschiedenen Abteilungen verwässerte es im Laufe der Entwicklung immer wieder auf... 4-5 Jahre.

Und zu dieser Zeit stiegen die Umsätze Jahr für Jahr, so dass die Dringlichkeit nicht groß genug war, um das Risiko einzugehen. Jetzt ist die Dringlichkeit zwar gegeben, aber es gibt keine Entwicklungskultur mehr, die dafür geeignet wäre, da das Management offenbar ein Unternehmen mit 3900 Mitarbeitern im Rahmen eines "Start-up-culture" führen will.

Was die Erwachsenen betrifft, so wäre es ziemlich einfach, aus System-X ein beeindruckendes Erwachsenensystem zu machen, das es mit Lego-Technic aufnehmen könnte. Mein Sohn liebte Bionicle und ich habe damals Bionicle-Figuren mit system-x nachgebaut. es ist möglich.
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