Junker Jörg hat geschrieben: ↑Mi Feb 17, 2021 9:59
stu hat geschrieben: ↑Di Feb 16, 2021 21:42
Was ich mir halt wünschen würde, Geobra bietet selber 3D Datein an umd steigt in dieses Geschäft ein. Die drucken ja für sich zum Prototypenbau auch schon... warum nicht eine Zweitlinie, für Produkte, die nicht gespritzt in Kartons im Laden liegen?
Nicht, daß ich das nicht auch schick fände. Aber ich tät mal sagen: Weil das für Geobra vermutlich völlig uninteressant ist!
(1) Playmobil ist ein Kinderspielzeug, das in alle Welt verkauft wird und daher eine Riesenliste von Zertifizierungsanforderungen erfüllen muß (von "
abschnullsicherer Farbe" bis zu "
zerbricht nicht"). Ihr glaubt nicht im Ernst, dieser oben gelistete Spanien-3-D-Drucker (
oder das deutsche Pendant dazu, das es ja schon gibt) könnten das auch nur ansatzweise gewährleisten?! Müssen sie auch gar nicht, weil sie eben KEIN Kinderspielzeug vertreiben. Für Playmobil wäre diese Zweigleisigkeit (unter demselben Namen Kinderspielzeug und Erwachsenenbasteleien) aber sicher nicht sinnvoll. Lego benutzt für beide Linien dieselben Grundlagen (Steine) und tut sich damit deutlich leichter.
(2) Und noch eine Qualitätsfrage (korrigiert mich, wenn ich mich täusche): Die bisherigen Nachdrucke sind von ihrer Paßgenauigkeit noch längst nicht da, wo Playmobil steht. Wenn ich halb-privat so einen Druck kaufe, dann bessere ich da gerne nach (muß ich ja farblich ohnehin tun). Aber wenn das von Geobra kommt, dann erwarte ich, daß das Zeug paßt. Tut's das nicht, wird der Aufschrei der Empörung riesig sein. Warum sollte sich Geobra das antun?
(3) Weiter oben hatten wir schon den möglichen Markt dafür abgeschätzt - finanziell für Geobra aktuell völlig uninteressant. Vielleicht kann mal wer von den 3D-Druck-Profis vorrechnen, was eine Hauswand o.ä. kosten müßte, damit da ein wirtschaftlich interessantes Ergebnis dabei rauskommen würde - und dann würde ich gerne nochmal drüber reden, wer das alles kaufen würde, und in welchen Mengen...

.
(4) WENN, dann könnte es für Geobra interessant sein, den Selbstdruckermarkt mit Filament in passenden Farben zu beliefern (das hatten wir ja grad andernorts). Damit übernehmen sie keinerlei Haftung für irgendwelche Teile, weil sie nur Grundmaterial zur Verfügung stellen.
(5) Und was die direkte Weitergabe von Druckdaten angeht: Ich wage zu prophezeien: die wird kommen. Und zwar an dem Tag, wo's dafür eine Software geben wird, die ähnlich den üblichen Musikprogrammen eine geschützte Verarbeitung erlaubt: Sprich ich zahle für zehn Drucke und bekomme eine kodierte Datei, die ich dann mit einem speziellen Programm genau zehn Mal an den Drucker senden kann.
(6) Vielleicht wäre es für Playmobil sogar interessant, mit einem Partner unter einem anderen Firmennamen (
Playmodel oder was auch immer) 3D-Drucke zu vertreiben (Playmobil liefert die Druckdaten, jemand anderes macht sich die Druckarbeit, wobei sich Geobra drauf verlassen kann, an jedem Druck beteiligt zu sein). Aber sicher erst, wenn diese Teile farblich ganz und in Sachen Paßgenauigkeit wirklich an die Qualität von Plamyobil herankommen werden. Und ich schätze, das wird noch aweng dauern...
Spannend wird für uns der Tag werden, an dem es 3D-Scanner gibt, die in der Lage sein werden, Playmo- (und andere) Teile so genau einzuscannen, daß der 3D-Drucker sie ausdrucken kann. Dann wird endlich auch der Nachbau dringend benötigter Ersatzteile problemlos möglich werden. Und wenn der 3D-Druck dann noch gut genug werden sollte, daß er unterschiedliche Farben hinbekommt... - aber ich träume

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jj:
Ich versuche mal auf die Punkte ein bissel einzugehen.
Zu (1)
Klar ein anderer Name für diese Linie wäre natürlich der Abgrenzung wegen nicht schlecht. Den Qualitätspunkt kann man komplett überspringen, ich will ja nur kaufbare 3D-Dateien von Geobra... die nehme ich nicht in den Mund...
Da war ja mein Hauptkritikpunkt, dass man die Teile, wenn man sie haben möchte, als Diktat nur exklusiv bei einem Anbieter bekommt. Da gäbe es halt andere Lösungen, die eine breitere Masse ansprechen würde.
Nehmen wir mal an, es passiert das vollkommen utopischste... ich will mir Stecksystem kaufen und damit bauen ... diese Antiquariat aus den 70ern... und ich möchte, dieses Antiquariat etwas mit 3D Teilen aufmotzen (Anm. meinerseits: damit es nicht mehr diese Stauboptik hat, was es natürlich nicht wirklich wegbekommt, durch die 3D-Teile)... dann müsste
ich (obwohl ich es selber drucken kann, für wenig Geld) es gedruckt von den Antiquariats-aufmotzungs-Vertreibern fertig schicken lassen. Ob jetzt Spanier oder Gert via Bernd.
Ja... ich habe ein Auto in der Garage und bestelle mir und lasse mich mit dem Taxi zum Einkaufen fahren...
Danach muss ich noch in die Apotheke, kostet wieder... danach muss ich noch... und kostet wieder... immer pro Fahrt.
Du verstehst was ich meine? Der Drucker daheim kostet mich auch Geld - JA! Aber Eine Wand kann ich für ca. 1€ selber drucken und nicht für 10€ drucken lassen. Das macht kein Sinn. Für die 10€ bekomme ich 10 Wände im Selbstdruck...
Wenn die Teile sauber modelliert wurden und vom Designer getestet sind, dann passt das.
Dazu muss der Drucker gut eingestellt sein, das Druckprofil muss passen und das Filament in Ordnung sein. Nur eine Komponente hebelt alles andere aus. Ist aber nicht mehr die Aufgabe des 3D Dateien Anbieters, bei X-verschiedenen Druckern, Filamentherstellern, die es auf dem Markt gibt.
Ich kann auf der teuersten Maschine den größten Bullshit drucken, wenn es woanders nicht passt...
Also wie gesagt, ich möchte nur kaufbare 3D Dateien, die ich dann so oft drucken möchte, wie ich möchte...
Beispiel Faller Create - nett, ja... aber ich muss mir auch hier das Produkt dann fertig schicken lassen... für sau viel Geld...
In der Bahnecke haben auch schon so einige ihre Drucker zu Hause...
Zu (2)
Das steckt schon im letzten Absatz von (1) drin.
Zu (3)
da ich ja nur die Dateien kaufbar haben möchte... wäre ich mit bis zu 10€ für eine Wand als Datei einverstanden. Danach kann ich sie mir 100-fach und mehr selber ausdrucken...
zu (4)
Dabei hätten sie dann aber ein QM zu erfüllen... die sollen als Schuster bei den Leisten bleiben und sich um die Teile kümmern... in meinem Beispiel als 3D Objekt.
zu (5)
Es gibt keinen Kopierschutz, der wirklich auf Dauer etwas bringt. Er kostet nur viel Geld für die Programmierung bzw. Lizens-Gebühren. Bei sowas wie 3D lohnt es sich nicht, selbst wenn es irgendwie in einigen Jahren mal möglich sein würde. Der bisher beste Kopierschutz für PC-Games Denuvo
https://de.wikipedia.org/wiki/Denuvo - *hüstel*
Raubkopie gibt es immer und wird es immer geben aber man verdient das Geld mit der zahlenden Masse. Bei 3D Objekten ist der Sharing-Anteil verschwindend gering.
zu (6)
Das wäre nicht anderes, was dann die Spanier oder Gert macht.
s.o. bzgl. wer Drucker zu Hause hat braucht Dateien und nicht fertige teure Teile.
Die Scanner, die gibt es bereits. Aber nicht für unseren Geldbeutel
Noch nicht! So hat es mit Druckern auch mal angefangen... dann bräuchte man sich nur 1 Teil jeweils bestellen und hat dann eben SO seine Druckdateien*
*oder selber erstellen
