Brandstätters Erbe

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JOSO
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Brandstätters Erbe

Beitrag von JOSO » Dienstag 2. März 2021, 19:27

In einem seiner raren Interviews kurz vor seinem Tod schilderte Brandstätter der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ den Gedanken dahinter: Neben den Gebühren („ich sehe nicht ein, wieso man den Star-Wars-Erfinder George Lucas reich machen sollte“) widersprächen solche Kooperationen der Grundidee seines Spielzeugs. Lizenzfiguren hätten definierte Charaktere, was die Fantasie im Spiel einschränke. Sie hätten zudem ein Ablaufdatum, weil Filme irgendwann auslaufen würden – „Playmobil soll aber nicht entsorgt werden, es wird vererbt.

Wie will ich Playmobil vererben, wenn alle 2 Jahre ein neues System auf den Markt kommt!
Die Qualität schlimmer wird, zb. beim Fahnenmast, die heutigen, biegen sich alle durch.
Früher, gab es auch den Spruch, weil eins zum anderen paßt. Das stimmt jetzt nicht mehr.
Die heutigen Steck/Clipsteile, baut man 1-2mal zusammen und hat jedesmal das Gefühl, jetzt brechen die Zapfen/Clipsegment ab.
Was will ich denn da noch vererben?
LG JOSO
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Ritter Runkel 77
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Re: Brandstätters Erbe

Beitrag von Ritter Runkel 77 » Dienstag 2. März 2021, 20:55

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen vom Flohmarkt, der Bucht und den Bucht-Kleinanzeigen.
In den letzten Jahren sind die dort angebotenen Sets und Konvolute meistens 2-3 Jahre alt und es sind IMMER wieder der gleichen Sachen.
Dazu kommt noch die Ersatzteilsituation, wozu etwas kaufen, zu dem es beim Hersteller keine Ersatzteile mehr gibt.

Aktuelles Beispiel (19.02.2021)
Eine deutsche Landeshauptstadt, der Suchbegriff "Playmobil" ergibt 50-Seiten Bucht-Kleinanzeigen, nach Durchsicht dieser waren 80% der Angebote nicht älter als 4-5 Jahre, dazu die utopischen Preisvorstellungen. Naja, drei interessante Sachen waren doch dabei ...
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Victorian
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Re: Brandstätters Erbe

Beitrag von Victorian » Mittwoch 14. April 2021, 09:18

Vererben kann man die Sachen aus den 80er und 90er Jahren. Das war die Qualität, die ich mit Playmobil verbinde. Und das wird wohl auch gemacht, darum entdeckt man von solchen Sachen auf Märkten und Kinderbasaren (so es sie denn überhaupt noch gibt) quasi null. Das wird alles zurückgehalten, zu Recht. Das ist wie bei einem schönen Oldtimer, den gibt man auch nicht mehr her :wink
Eigentlich schon schlimm, dass man bei nahezu allem, mit dem man täglich zu tun hat, behaupten kann: "war früher besser".
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Seamarshall_Rotrock
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Re: Brandstätters Erbe

Beitrag von Seamarshall_Rotrock » Mittwoch 14. April 2021, 09:56

könnte aber auch am Alter liegen .... :kicher

Aber gerade du müsstest doch zugeben ,
dass die Fahrzeuge/Autos 2021 schöner sind
als die von 1976 .

Und der Zirkus Oldtimer ist mindestens genau so gut wie der Grüne aus den 90ern,
und er war sicher billiger . (Inflationsbereinigt) :wink

mit besten Grüßen

Colonel X

aus dem geheimnisvollen Schottland


Link:
Schwarze Löwen, die Festung auf Nassau

Erster Teil der Reihe


Gefolgt von :

Schwarze Löwen am Hudson, Teil 2
Die schwarze Sphinx am Nil , Teil 3
Das Lied von Aaaalbany , Teil 4
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Re: Brandstätters Erbe

Beitrag von maju2509 » Mittwoch 14. April 2021, 10:16

Ich sehe momentan sogar noch mehr Sets die maximal 6 Monate alt sind. :ohnmacht

Bin mir noch nicht sicher, ob es ein anderes Spielverhalten ist, die "unflexibilität" der neuen Bauelemente, ein verändertes "Vorleben" bzw. fehlendes gemeinschaftliches Spielen mit Papa oder Mama.......aber es ist schon bemerkenswert, dass die durchschnittliche Spieldauer mit den Sets gefühlt deutlich geringer ausfällt als "früher". :nixweiss

Vermutlich ist es eine Mischung aus allem..... :bang1

Für meinen Jüngsten (2,5 Jahre) wünsche ich mir natürlich, dass er genauso begeistert sein wird wie ich und dass e auch möglichst lange Freude an den "alten" Sachen von mir und den neuen Sets haben wird. Aber das Angebot mit Internet etc. wird halt auch nicht kleiner. :nixweiss
Aktuell zumindest ist aber die Playmobil Feuerwehr mit Leiter noch der absolute Hit und hat "Tuttut" Autos und Duplo verdrängt. :klatsch2

Und selbstverständlich wünsche ich mir ein einheitliches Stecksystem wie früher, bei dem nicht der Papa sondern die Kids Gebäude auf-, um- oder abbauen können ohne dass die Gefahr droht ein Haken bricht ab. (Wobei, es bringt ja nix. Die grüne Wand der neuen Schule wird trotzdem nicht in meine Almhütte passen :wein2 )
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Re: Brandstätters Erbe

Beitrag von Crash » Mittwoch 14. April 2021, 10:57

Die angesprochenen Veränderungen würde ich trennen:

a) Veränderungen der Spielwelten / Hinwendung zu Lizenzthemen

Man kann beklagen, dass die Spielwelten der eigenen Kindheit (Western, Ritter, Piraten...) heute von Playmobil bestenfalls noch stiefmütterlich gepfegt werden. Dabei ist aber zu bedenken, dass erwachsene Playmo-Fans wohl nicht die Hauptzielgruppe für neue Produkte sind. Aber ja, es tut schon weh zu sehen: Piraten fristen ein Nischendasein (derzeit gibt es nicht mal mehr ein richtiges Boot), Western taucht im Portfolio quasi gar nicht mehr auf und die coolen Ritter wurden durch eine Novelmore-Welt mit "vorgefertigten" Charakteren abgelöst. Das ist natürlich schade.

Andererseits finde ich das Beispiel "Star Wars" (wohl von H. Brandstätter in Abgrenzung zu Lego exemplarisch genannt) nicht besonders gut geeignet, wenn man von "Ablaufdaten" spricht. Gerade Star Wars ist schon ziemlich zeitlos. Von daher finde ich z.B. die Ghostbusters-Welt auch nicht soo verkehrt. Der Film ist für Viele, die mit playmobil aufgewachsen sind, ein ziemlicher Klassiker und die Aufnahme des Themas durch geobra hat auch meine eigene Aufmerksamkeit für Playmobil wiederbelebt.

Daher finde ich die Ablehnung von Lizenzthemen durch Brandstätter also nur zum Teil berechtigt. Ghostbusters war sicher ein Erfolg, bei den anderen Lizenzthemen bin ich mir aber eher unsicher. Wobei ich bis heute nicht verstanden habe, wieso eigentlich "Novelmore" ein Lizenzthema ist. An wen wird denn da was gezahlt?


b) Veränderung: Eins passt nicht mehr zum anderen

Thema Novelmore ist für dieses Problem ein Musterkandidat (auch wenn es weitere Spielwelten betrifft). Anhand der "Weiterentwicklung" der Ritter-Welt hin zu Novelmore kann man gut sehen, wie dieser Grundsatz auf der Strecke geblieben ist. An Stelle des absolut genialen Steck-Systems, mit dem man die phantastischsten Mittelalter-Gebäude selbst umsetzen kann, gibt es heute weitgehend vorgefertigte Großformen, mit denen man wenig bis nichts Kreatives tun kann. Die unsäglichen Plastikmonster-Pirateninseln hauen leider in die gleiche Kerbe. Das ist so frustrierend kreativitätshemmend. Diese Entwickklung finde ich schlichtweg nicht nachvollziehbar.


c) Veränderungen der Qualität


Das ist mir tatsächlich noch nicht so aufgefallen. Meinem Eindruck nach sind die heutigen Klickys nicht nur viel schöner und vielfältiger als meine ausgeleiherten Wackelkandidaten zu Anfang der 80er Jahre, sondern auch besser verarbeitet. Und wie der Seamarshall schon geschrieben hat: Gerade die Fahrzeuge haben sehr an Qualität gewonnen - sowohl optisch als auch von der Verarbeitung her. Und bei den "Wegwerf-Schalen" wie z.B. den unveränderbaren Pirateninseln ist die Verarbeitung auch irgendwo egal. Die werden nicht vererbt, sondern entsorgt. ;)
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