Junker Jörg hat geschrieben: ↑Mi Nov 27, 2024 9:20
Jetzt mit Tasten unter den (alten) Fingern noch drei von mir Beispiele (mehr oder minder direkt selbst erlebt), um das gerade Gewischte zu untermalen.
1) Früher kam die Polizei, und du hast lieber einen groooßen Bogen gemacht (oder aus sicherer Entfernung zugesehehn, versteht sich). Heute läuft in einem Mehrfamilienhaus ein Polizeieinsatz. Links das Haus, rechts der Straßenrand mit den geparkten Streifen, Polizeikräfte laufen hin und her... und ein älterer Herr schiebt sein Fahrrad mittendurch. Er darf das, er geht da jeden Tag lang, warum soll er die Straße wechseln? Natürlich steht er mit dem Rad irgendwann einer Polizistin im Weg, behindert den Einsatz, wird daher in Gewahrsam genommen, und weil der Einsatz mit Streß verbunden ist, geht die Polizei auch bei dem Herren nicht zimperlich vor. Er zeigt sie an, weil sie ja schon hätten unterscheiden müssen, ob ein Zivilist oder ein Straftäter ihr Gegenüber sei...
Schlimmer sind die Schaulustigen (ein übrigens typisch deutsches Phänomen), die den Einsatzkräften die Arbeit erschweren oder unmöglich machen und hilflose Menschen in höchster Not filmen oder photographieren.
Davon abgesehen:
Aus meinen bescheidenen Erfahrungen heraus (die sich hauptsächtlich auf ein Bundesland beschränken) sind die Polizisten mehrheitlich (Ausnahmen bestätigen die Regel) arrogantes, schadenfrohes und inkompetentes Gesocks.
Das habe ich so auch mehrheitlich von anderen gehört.
Und nein, wir sind keine Intensivtäter, sondern unsere Kontakte zur Polizei waren hauptsächlich als Opfer eines Verbrechens.
Gleiches gilt für die Staatsanwälte.
Da wird man Opfer eines Verbrechens und der Täter (falls er überhaupt ermittelt werden konnte) kommt davon, weil er "bislang noch nicht negativ aufgefallen ist" .
Seine "Gewinne" darf er behalten.
Also mit anderen Worten: Verbrechen lohnt sich in Deutschland.
Junker Jörg hat geschrieben: ↑Mi Nov 27, 2024 9:20
2) Früher hat der Herr Doktor gesagt, es ist so und so. Und Oma Lieschen hat's hingenommen. Heute ist Oma Lieschen medizinisch illustriertengebildet und hinterfragt alles. Den für sie positiven Befunden kann sie nicht mehr vertrauen (und setzt damit auch jegliche positive Psychosomatik außer Kraft). Und die mißliebigen Befunde läßt sie von drei bis vier weiteren "Spezialisten" überprüfen - auf Kosten der Krankenkassen, also unser aller Kosten.
Eine zweite oder dritte Meinung ist Oma Lieschens gutes Recht. Schließlich ist es ihr Körper und sie hat keine Ahnung.
Schlimmer sind die Kasper, die auf Kriegsfuß mit der Schulmedizin stehen und trotzdem zum Arzt gehen oder die wegen eines Ziepens, unter dem sie schon seit Tagen leiden, Freitagsabends in der Notaufnahme ihre Zelte aufschlagen.
Junker Jörg hat geschrieben: ↑Mi Nov 27, 2024 9:20
3) Früher hat eine Lehrerin 40 Kinder von der Ersten bis zur Neunten unterrichtet - und am Ende konnten so ziemlich alle ordentlich rechnen, lesen und schreiben und waren fit für die Berufsausbildung. Heute kaspern sich Klaßleitung und psychologische Begleitung mit 24 Drittklaßkindern ab, und weil zwei nachhaltige Störkinder dabei sind, haben am Ende alle kaum was gelernt. Und natürlich sind diese beiden auch nicht verhaltens"auffällig", sondern verhaltens"originell" => die Lehrkräfte sind also mit etwas überfordert, was doch eigentlich etwas Gutes ist, nämlich originell Sein...
jj:
Auch da kann ich mich nur auf meine bescheidenen Erfahrungen berufen.
Ich kenne sehr viele ehemalige Schüler und Studenten, denen ihre Lehrer oder Dozenten aus niedrigen Beweggründen Steine in den Weg gelegt haben. Retrospektiv kann ich wirklich gute Lehrer an einer Hand abzählen.
Das habe ich so auch mehrheitlich von anderen gehört (diesmal landesweit und nicht nur auf ein Bundesland bezogen).
In meinem Beruf werden Lehrer nicht gerne gesehen und ich kann mir gut vorstellen, daß sich manche Eltern am System Schule allein aufgrund ihrer biographischen Erfahrungen eben auf ihre eigene Art und Weise rächen.
Nichtsdestotrotz kann ich auch die Probleme, die die Lehrer an den Schulen und Universitäten haben, sehen und nachvollziehen. Genauso geht es mir bei den Polizisten und den Ärzten.
Nur bekommen sie meiner Meinung nach häufig den zivilen Ungehorsam ab, den sie sich (oder ihre Kollegen) jahrzehntelang erarbeitet haben.