Gott und die Welt
Moderatoren: KlickyWelt-Team, Playmo-family, KlickyWelt-Team
-
- Hier steh ich, ich kann auch anders
- Beiträge: 12823
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 0:11
Gott und die Welt
Playmobil hat ein - sagen wir mal - gemischtes Verhältnis zur Religion. Mönche und Nonnen sind Teil der Mittelaltersets, weil sie "damals" dazugehörten, nicht aber als Ausdruck des christlichen Glaubens heute (so meine ich, es mal in einem Interview gelesen zu haben; leider finde ich es nicht mehr). Die Hochzeitskirche ist architektonisch an ein Gotteshaus angelehnt, doch christliche Symbole fehlen - und die offiziell als "Pfarrer" bezeichnete Figur trägt keine liturgische Kleidung. Auch die Bergwelt von Playmobil muß ohne Gipfelkreuze auskommen. Biblische Themen, die von Playmobil selbst produziert wurden oder werden, sind - so meine ich es mal gelesen zu haben - "gesellschaftliches Allgemeingut" wie die Arche Noah oder eben die Weihnachtsgeschichte mit Krippe.
Doch es gibt neben den Mönchen und Nonnen auch noch ein paar andere Klickys mit eindeutig christlichem Hintergrund. Die stelle ich in diesem Thema nach und vor - zunächst die "echten", die von Playmobil so herausgegeben wurden, und danach auch noch ein paar Umbauten. Wir schauen mal, was die so anhaben (und ob das in echt auch so wäre). Und falls jemand zufällig noch Literaturtipps zur Frage, wie geht Playmobil mit Religion um, hat (vielleicht auch das oben genannte Interview), gern per . Danke.
Und noch ein Dank geht an die Hilfe, die ich Vorlauf schon hatte (siehe "Gott und die Welt - die Forschung" )
In diesem Sinne viel Spaß mit "Gott und die Welt" (ok, genaugenommen "Gottes christliches Bodenpersonal" ).
jj:
Doch es gibt neben den Mönchen und Nonnen auch noch ein paar andere Klickys mit eindeutig christlichem Hintergrund. Die stelle ich in diesem Thema nach und vor - zunächst die "echten", die von Playmobil so herausgegeben wurden, und danach auch noch ein paar Umbauten. Wir schauen mal, was die so anhaben (und ob das in echt auch so wäre). Und falls jemand zufällig noch Literaturtipps zur Frage, wie geht Playmobil mit Religion um, hat (vielleicht auch das oben genannte Interview), gern per . Danke.
Und noch ein Dank geht an die Hilfe, die ich Vorlauf schon hatte (siehe "Gott und die Welt - die Forschung" )
In diesem Sinne viel Spaß mit "Gott und die Welt" (ok, genaugenommen "Gottes christliches Bodenpersonal" ).
jj:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- Hier steh ich, ich kann auch anders
- Beiträge: 12823
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 0:11
Re: Gott und die Welt
Den Anfang macht eine der jüngsten "geistlichen Figuren": Martin Luther. Eine Auftragsarbeit für die Nürnberger Touristeninformation im Vorfeld des Lutherjubiläums. Die Erstauflage war innerhalb weniger Tage ausverkauft, und meines Wissens ist der Luther heute der Klicky...
...der am schnellsten vergriffen war;
...in der höchsten Auflage produziert und nachproduziert wurde;
...in einer späteren Auflage mit einem kleinen aber feinen Unterschied in den Handel kam.
Die Figur wurde nach unterschiedlichen Vorbildern geschaffen. Grundsätzlich orientierte man sich am Lutherstandbild in Wittenberg . Die farbliche Gestaltung des Kragens oder das Barett wurden aus anderen Lutherbildern geliehen.
Was genau hat der gute Martinus da aber an - und paßt das auch so? Im Großen und Ganzen paßt das schon so - wir werden noch auf Figuren mit größerer "künstlerischer Freiheit" treffen . Das Barett trug Luther vermutlich als Zeichen, daß er Professor war. Ob der Umhang der Figur tatsächlich eine Kappa / Capa sein soll, ist ned so ganz klar. Als Mönch hatte Luther natürlich seine Ordenskleidung - die er auch nach der Zeit, in der er sich als "Junker Jörg" auf der Wartburg versteckeln mußte, wieder angezogen hatte. In einem Brief hatte er einen neuen "Kappen" erbeten - allerdings war dieses Kleidungsstück eigentlich eine Art Überwurfmantel ohne Ärmel, der rundum geschlossen war. In Form eines Umhangs wie in der Klickyversion gehört es eigentlich eher nach Spanien. Aber was soll's, irgendwie schaut's ned schlecht aus!
Was auf den ersten Blick wie ein Talar wirkt, ist eine Schaube . Ein eigentlich vorne offenes Gewand mit besetztem Kragen. Darunter wurde keine besondere Kleidung getragen. Daß da sowas Rotes im Ausschnit hervorblitzt, dürfte auch wieder künstlerische Freiheit sein. Es ist, so wurde mir von der "Klassik Stiftung Weimar" mitgeteilt, "ein besonders wirkungsvoller Farbkontrast, den Maler gerne genutzt haben um die feierliche schwarze Oberbekleidung zu beleben" (in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek hängt ein Goetheportrait mit einem ähnlichen Farbeffekt).
Als Pfarrer trug Luther übrigens zunächst die normale, katholische Priestergewandung. Erst später dürfte er für die eher belehrenden Teile des Gottesdienstes den schwarzen Gelehrtentalar getragen und für die Abendmahlsfeier eine Kasel angelegt haben (Quelle: Lutherische Kirchengeschichte Württemberg).
Und die weißen Manschetten? Die habe ich auf den üblichen Lutherbildern so nicht finden können. Ich vermute, sie sollen anzeigen, daß Luther unter der Schaube ein weißes Hemd trug - was wahrscheinlich ist. Und sie bringen einen optisch dringend nötigen Kontrast in die sonst viel zu schwarze Figur.
Und was hat es mit dem Buch auf sich? Der "Wittenberger Denkmalsluther" hält eine Bibel in der Hand - aufgeschlagen am Übergang vom Alten zum Neuen Testament. Damit auch beide Teile der Bibel sichtbar werden, steht links "Bücher des Alten Testaments - Ende". Nun hat sich Luther in seine späten Jahren leider auch deutlich antisemitisch geäußert. Folglich regte sich Protest gegen das "Ende" des Alten Testaments, was ja die jüdische Heilige Schrift ist. Also wurde nach dem ersten "Ende"-Luther mit der Artikel Nr 6099 eine zweite Version unter der Nr 9325 veröffentlicht, bei der das Ende fehlt. Wenn man bedenkt, daß das AT ja überwiegend auf hebräisch geschrieben ist und ein hebräisches Buch für uns "von hinten" beginnt, ist es auch ned schlimm, wenn beim Playmoluther Neues und Altes Testament in der Mitte beginnen .
Der ersten Figurenbeschreibung ENDE
jj:
...der am schnellsten vergriffen war;
...in der höchsten Auflage produziert und nachproduziert wurde;
...in einer späteren Auflage mit einem kleinen aber feinen Unterschied in den Handel kam.
Die Figur wurde nach unterschiedlichen Vorbildern geschaffen. Grundsätzlich orientierte man sich am Lutherstandbild in Wittenberg . Die farbliche Gestaltung des Kragens oder das Barett wurden aus anderen Lutherbildern geliehen.
Was genau hat der gute Martinus da aber an - und paßt das auch so? Im Großen und Ganzen paßt das schon so - wir werden noch auf Figuren mit größerer "künstlerischer Freiheit" treffen . Das Barett trug Luther vermutlich als Zeichen, daß er Professor war. Ob der Umhang der Figur tatsächlich eine Kappa / Capa sein soll, ist ned so ganz klar. Als Mönch hatte Luther natürlich seine Ordenskleidung - die er auch nach der Zeit, in der er sich als "Junker Jörg" auf der Wartburg versteckeln mußte, wieder angezogen hatte. In einem Brief hatte er einen neuen "Kappen" erbeten - allerdings war dieses Kleidungsstück eigentlich eine Art Überwurfmantel ohne Ärmel, der rundum geschlossen war. In Form eines Umhangs wie in der Klickyversion gehört es eigentlich eher nach Spanien. Aber was soll's, irgendwie schaut's ned schlecht aus!
Was auf den ersten Blick wie ein Talar wirkt, ist eine Schaube . Ein eigentlich vorne offenes Gewand mit besetztem Kragen. Darunter wurde keine besondere Kleidung getragen. Daß da sowas Rotes im Ausschnit hervorblitzt, dürfte auch wieder künstlerische Freiheit sein. Es ist, so wurde mir von der "Klassik Stiftung Weimar" mitgeteilt, "ein besonders wirkungsvoller Farbkontrast, den Maler gerne genutzt haben um die feierliche schwarze Oberbekleidung zu beleben" (in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek hängt ein Goetheportrait mit einem ähnlichen Farbeffekt).
Als Pfarrer trug Luther übrigens zunächst die normale, katholische Priestergewandung. Erst später dürfte er für die eher belehrenden Teile des Gottesdienstes den schwarzen Gelehrtentalar getragen und für die Abendmahlsfeier eine Kasel angelegt haben (Quelle: Lutherische Kirchengeschichte Württemberg).
Und die weißen Manschetten? Die habe ich auf den üblichen Lutherbildern so nicht finden können. Ich vermute, sie sollen anzeigen, daß Luther unter der Schaube ein weißes Hemd trug - was wahrscheinlich ist. Und sie bringen einen optisch dringend nötigen Kontrast in die sonst viel zu schwarze Figur.
Und was hat es mit dem Buch auf sich? Der "Wittenberger Denkmalsluther" hält eine Bibel in der Hand - aufgeschlagen am Übergang vom Alten zum Neuen Testament. Damit auch beide Teile der Bibel sichtbar werden, steht links "Bücher des Alten Testaments - Ende". Nun hat sich Luther in seine späten Jahren leider auch deutlich antisemitisch geäußert. Folglich regte sich Protest gegen das "Ende" des Alten Testaments, was ja die jüdische Heilige Schrift ist. Also wurde nach dem ersten "Ende"-Luther mit der Artikel Nr 6099 eine zweite Version unter der Nr 9325 veröffentlicht, bei der das Ende fehlt. Wenn man bedenkt, daß das AT ja überwiegend auf hebräisch geschrieben ist und ein hebräisches Buch für uns "von hinten" beginnt, ist es auch ned schlimm, wenn beim Playmoluther Neues und Altes Testament in der Mitte beginnen .
Der ersten Figurenbeschreibung ENDE
jj:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- Mega-Klicky
- Beiträge: 3265
- Registriert: Fr Mär 15, 2013 14:05
- Gender:
Re: Gott und die Welt
Sehr gut gemacht, Stefan!
GOTT spielt in meinem Leben keine Rolle - er führt Regie !!!
-
- Maxi-Klicky
- Beiträge: 452
- Registriert: Mi Dez 14, 2011 13:57
Re: Gott und die Welt
Hallo miteinander, ein schönes Thema!
Luthers Barett findet sich auf vielen zeitgenössischen Porträts - allerdings mit einem an den Seiten und hinten umlaufenden Rand. Läuft in den heutigen Mittelalter-Shops z.B. als "Lutherhut" oder Gelehrtenmütze. Auch Bugenhagen trug so einen Hut.
Schon bei meiner ersten Begegnung mit dem Playmobil-Luther dachte ich: Was soll das "Polizeibarett"? Der alte Kaufmannshut (z.B. aus Set 3292) hätte ihm wirklich besser gestanden... Ist halt Geschmackssache. Und vielleicht war die Gussform des Kaufmannshuts schon zu alt, und es war leichter, einfach das moderne Barett zu nehmen.
playfan11
Luthers Barett findet sich auf vielen zeitgenössischen Porträts - allerdings mit einem an den Seiten und hinten umlaufenden Rand. Läuft in den heutigen Mittelalter-Shops z.B. als "Lutherhut" oder Gelehrtenmütze. Auch Bugenhagen trug so einen Hut.
Schon bei meiner ersten Begegnung mit dem Playmobil-Luther dachte ich: Was soll das "Polizeibarett"? Der alte Kaufmannshut (z.B. aus Set 3292) hätte ihm wirklich besser gestanden... Ist halt Geschmackssache. Und vielleicht war die Gussform des Kaufmannshuts schon zu alt, und es war leichter, einfach das moderne Barett zu nehmen.
playfan11
Schau mal rein:
Martinsburg ist Lutherberg | http://lutherberg.jimdo.com
Bilder aus dem Wimmelreich
Martinsburg ist Lutherberg | http://lutherberg.jimdo.com
Bilder aus dem Wimmelreich
-
- Hier steh ich, ich kann auch anders
- Beiträge: 12823
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 0:11
Re: Gott und die Welt
Naja, ich tät sagen, es gibt drei Mützen, die alle aweng passen: beim Polizeibarett stört die Fläche für das Abzeichen, beim Kaufmannshut gefällt mir persönlich die Spitze ned so, und die Mütze vom Lebküchner hat halt einen Schirm... So eine Mischung aus den dreien, das wär's!
-
- Super-Klicky
- Beiträge: 837
- Registriert: Mo Mär 12, 2018 16:40
Re: Gott und die Welt
Total interessant, was sich so alles über die Figur sagen läßt. Ich bin schon auf die nächsten Figuren gespannt.
Über den Luther mit dem roten "Kragen" bin ich neulich in der Schaffer-Ausstellung in der Kasseler Galerie "Alte Meister" gestoplert
https://www.altemeister.museum-kassel.d ... bjekt.html
Viele Grüße
Tiersammler
-
- Duke Puke - Duc de Dégueulis
- Beiträge: 3285
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 16:50
Re: Gott und die Welt
Da könnte man doch etwas dremeln, oder?Junker Jörg hat geschrieben: ↑Sa Dez 07, 2024 0:17Naja, ich tät sagen, es gibt drei Mützen, die alle aweng passen: beim Polizeibarett stört die Fläche für das Abzeichen, beim Kaufmannshut gefällt mir persönlich die Spitze ned so, und die Mütze vom Lebküchner hat halt einen Schirm... So eine Mischung aus den dreien, das wär's!
-
- Duke Puke - Duc de Dégueulis
- Beiträge: 3285
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 16:50
Re: Gott und die Welt
Vielleicht die Robe des Figures-Richters nehmen? Eventuell passt das besser.Junker Jörg hat geschrieben: ↑Do Dez 05, 2024 23:26Ob der Umhang der Figur tatsächlich eine Kappa / Capa sein soll, ist ned so ganz klar. Als Mönch hatte Luther natürlich seine Ordenskleidung - die er auch nach der Zeit, in der er sich als "Junker Jörg" auf der Wartburg versteckeln mußte, wieder angezogen hatte. In einem Brief hatte er einen neuen "Kappen" erbeten - allerdings war dieses Kleidungsstück eigentlich eine Art Überwurfmantel ohne Ärmel, der rundum geschlossen war. In Form eines Umhangs wie in der Klickyversion gehört es eigentlich eher nach Spanien. Aber was soll's, irgendwie schaut's ned schlecht aus!
-
- Hier steh ich, ich kann auch anders
- Beiträge: 12823
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 0:11
Re: Gott und die Welt
Noch ein Nachtrag zum Martin Luther:
jj:
Er ist die einzige mir bekannte geistliche Figur, die's auch in groß gibt.jj:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
-
- Mega-Klicky
- Beiträge: 1168
- Registriert: Fr Jul 27, 2018 10:20
Re: Gott und die Welt
Hallo Stefan
Hast du den Luther bei dir in der Kirche aufgestellt?
Beste Grüsse
Buki
Hast du den Luther bei dir in der Kirche aufgestellt?
Beste Grüsse
Buki
-
- Hier steh ich, ich kann auch anders
- Beiträge: 12823
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 0:11
-
- Cologne Klicky
- Beiträge: 1344
- Registriert: Di Jun 30, 2015 20:37
Re: Gott und die Welt
Ich dachte die Kanzel ist abgeschafftJunker Jörg hat geschrieben: ↑Mi Dez 11, 2024 9:42Ja, richtig. Luther macht meiner Frau oder mir Platz, wenn wir predigen .
jj:
Ist bei mir aber nur seidenes Halbwissen
Klasse Figur, passt prima
-
- Hier steh ich, ich kann auch anders
- Beiträge: 12823
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 0:11
Re: Gott und die Welt
das sei ferne! In der katholischen Liturgie wird seit dem 2. Vatikanum nicht mehr von der Kanzel gepredigt. Bei den Protestanten war die Kanzel nie infragegestellt worden. Die Predigt ist ja der Schwerpunkt des Gottesdienstes und soll ihren besonderen Ort haben. Vor Einführung der Verstärkertechnik war die Kanzel unverzichtbar, damit alle was hören und verstehen konnten, später gab's keine gesamtprotestantischen Reformen mehr, die die Kanzelpredigt generell hätten abschaffen können.playmocacher hat geschrieben: ↑Mi Dez 11, 2024 9:59Ich dachte die Kanzel ist abgeschafftJunker Jörg hat geschrieben: ↑Mi Dez 11, 2024 9:42Ja, richtig. Luther macht meiner Frau oder mir Platz, wenn wir predigen .
jj:
Es gibt allerdings immer wieder Kolleginnen und Kollegen, die lieber vom Pult aus predigen, um näher an der Gemeinde zu sein. Räumlich betrachtet stimmt das sicher auch, und gerade bei einer Trauung oder Taufe, wo die Menschen direkt vorne sitzen und bloß eine kleine Gemeinde kommt, ist das echt ein Argument. Aber wie gemeindenah eine Predigt insgesamt ist, hängt meiner Meinung und Erfahrung mehr davon ab, wie sie gehalten wird, als wo. Ich hab sehr lebensnahe Predigten von Kanzeln gehört - und völlig abgehobene vom Pult aus.
Ich persönlich mag unsere Liturgie und ihre Formen sehr, und die Predigt verdient ihren besonderen Ort => grundsätzlich immer von der Kanzel .
jj:
-
- Ringträger
- Beiträge: 565
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 7:04
- Gender:
Re: Gott und die Welt
Von oben kann man auch besser sehen, wer bei der Predigt schläft
Gruss
Sir Mithrandir
Lord Protektor von England
Schwarzer Löwe von Nassau
Sir Mithrandir
Lord Protektor von England
Schwarzer Löwe von Nassau
-
- Hier steh ich, ich kann auch anders
- Beiträge: 12823
- Registriert: Mo Jun 25, 2007 0:11
Re: Gott und die Welt
Franziskaner - oder doch irischer Bettelmönch?
Von der bekanntesten zur ersten eindeutig geistlichen Figur im deutschen Playmobilsortiment (zu Lyra später mal mehr): Dem iroschottischen Wanderfranziskaner - den's so in echt allerdings nie gab. Aber der Reihe nach. Der Mönch trägt den braunen Habit der Franziskaner. Der Umhang (Kappa) paßt hier eigentlich nicht, aber für die dicken Bäuche gibt's halt bloß Hosen und keine Röcke, und außerdem brauchen Franziskaner ihre Kapuzen. Der Strick um den Bauch ist das sogenannte "Zingulum", auch "Kordel" genannt, und die drei Knoten, die da drin sein sollten, erinnern den Mönch dran, was er versprochen hat: kein Geld, keine Frauen, keine Widerworte (also Armut, Keuschheit und Gehorsam).
Interessant sind die roten Haare und der Stecken mit Beutel. Die roten Haare sind ja nun das Klischee der Iren, und aus Irland und Schottland waren vom 6. bis zum 11. Jahrhundert Wandermönche in Deutschland unterwegs, um das Christentum zu verbreiten. Zum Wandermönch paßt auch der Stecken mit dem Versperpäckla. Allerdings waren diese Wandermönche keine Franziskaner, so daß jetzt die braune Kutte mit Kordel nicht mehr stimmt. Vertrackt!
Inzwischen gibt's - dem Resinguß und 3D-Druck sei Dank - auch passende Röcke für dicke Bäuche, so daß auch der Franziskaner mit ordentlichem Habit möglich ist. Wobei: der dicke Bauch dürfte bei einem Bettelmönch des Mittelalters auch eher selten gewesen sein; ganz gleich, ob er im Kloster oder auf Reisen daheim war.
Die Figur war als Special von 1994-1995 im offiziellen Sortiment und es könnte sein, daß er auch mit braunen Sandalen unterwegs war. Das ließ sich nicht mehr eindeutig ermitteln.
jj:
Von der bekanntesten zur ersten eindeutig geistlichen Figur im deutschen Playmobilsortiment (zu Lyra später mal mehr): Dem iroschottischen Wanderfranziskaner - den's so in echt allerdings nie gab. Aber der Reihe nach. Der Mönch trägt den braunen Habit der Franziskaner. Der Umhang (Kappa) paßt hier eigentlich nicht, aber für die dicken Bäuche gibt's halt bloß Hosen und keine Röcke, und außerdem brauchen Franziskaner ihre Kapuzen. Der Strick um den Bauch ist das sogenannte "Zingulum", auch "Kordel" genannt, und die drei Knoten, die da drin sein sollten, erinnern den Mönch dran, was er versprochen hat: kein Geld, keine Frauen, keine Widerworte (also Armut, Keuschheit und Gehorsam).
Interessant sind die roten Haare und der Stecken mit Beutel. Die roten Haare sind ja nun das Klischee der Iren, und aus Irland und Schottland waren vom 6. bis zum 11. Jahrhundert Wandermönche in Deutschland unterwegs, um das Christentum zu verbreiten. Zum Wandermönch paßt auch der Stecken mit dem Versperpäckla. Allerdings waren diese Wandermönche keine Franziskaner, so daß jetzt die braune Kutte mit Kordel nicht mehr stimmt. Vertrackt!
Inzwischen gibt's - dem Resinguß und 3D-Druck sei Dank - auch passende Röcke für dicke Bäuche, so daß auch der Franziskaner mit ordentlichem Habit möglich ist. Wobei: der dicke Bauch dürfte bei einem Bettelmönch des Mittelalters auch eher selten gewesen sein; ganz gleich, ob er im Kloster oder auf Reisen daheim war.
Die Figur war als Special von 1994-1995 im offiziellen Sortiment und es könnte sein, daß er auch mit braunen Sandalen unterwegs war. Das ließ sich nicht mehr eindeutig ermitteln.
jj:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.