Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

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Die Osebergs
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Montag 2. August 2021, 22:12

"Kommen wir zu der Geschichte dieses Parks.
Die Familie von Egon Graf von Westerholt muss ihren Familienvorstand für verrückt gehalten haben,
als er am Elften im Elften 1967 seine neue Geschäftsidee präsentiert. In einem familieneigenen Waldstück auf dem Stadtgebiet
von Gelsenkirchen soll Deutschlands erster Löwenpark entstehen.
Die Idee zu seinem Löwenpark hat der unternehmungslustige, weitgereiste Graf aus England importiert.
Ausschlaggebend für die Verwirklichung sei jedoch nicht nur dessen Faible für Raubkatzen gewesen.
Vielmehr sollte der Bau einer Umgehungsstraße quer durch den Westerholter Wald verhindern wollen
Die Straße ist bis heute nicht gebaut worden.

Der Adelige wurde bald Graf Löwenherz genannt. Er ist alles andere als ein Spinner.
Volle acht Monate ringt er mit dem Stadtrat Raubkatzen in seinem Wald halten zu dürfen.
Am 9. April 1968 entschied sich der Rat der Stadt Gelsenkirchen mit 30 gegen 10 Stimmen für die Errichtung des Löwenpark.
Auf dem rund 100 Morgen des 600 Morgen großen Waldstücks an der Westerholter Straße wurde das Gelände mit zwei Zäunen
von drei und vier Meter Höhe umgeben. Durch den Wald wurde eine 3500 Meter lange und 5,50 Meter breite Serpentinenstraße gebaut.
Den Anfang machten 42 Löwen, die sich frei bewegen konnten.
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Im August 1968 können die ersten Besucher aus ihren Autos heraus Löwen, Leoparden und Geparde betrachten.
Eine Sensation im Ruhrgebiet. Safari-Feeling im Kohlenpott!
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1974 kam ein Kleintierzoo hinzu und Echsen, Hängebauschweine und Flamingos konnten bestaunt werden.
Zusätzlich gab es noch einen Streichelzoo. Bis 1975 zog der Park ca. 1,8 Millionen Besucher an.
Mit publicityträchtigen Tiertaufen und prominenten Paten wie Max Schmeling oder Willy Millowitsch sorgt Egon Graf von Westerholt dafür,
dass der Besucherstrom nicht abriss.
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1974 stellt Graf Egon mit einem Kleintierzoo eine neue Attraktion vor. Auch Tiger, Echsen, Hängebauchschweine und Flamingos zogen ein
So mancher der Exoten wird allerdings von Dieben entführt.
Der einzige gravierende Zwischenfall ereignet sich 1978, als ein Mann nachts in den Park eindringt und von Löwen getötet wird.
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Mitte der 80er-Jahre gehen die Besucherzahlen zurück.
Attraktionen wie das Brühler Phantasialand machen dem Safaripark Konkurrenz.
Zudem nagt der Zahn der Zeit an dem Waldgehege. Bauauflagen der Stadt Gelsenkirchen würden Millionen-Investitionen erfordern.
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Nach 20 Jahren kündigt "Graf Löwenherz" im Oktober 1988 die Schließung des Parks an.
Die noch verbliebenen Löwen finden in Spanien ein neues Zuhause; in die ehemalige Parkverwaltung zieht später ein Chinarestaurant ein.
2002 stirbt Egon Graf von Westerholt.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Dienstag 3. August 2021, 11:58

„Es gibt hier keine Löwen mehr? Schade!“
„Ich mag Löwen.“
„Ich liebe diese Kätzchen sehr….. und schön das ihr auch begeistert seid, denn……. Achtung es wird spannend. Es gibt noch Löwen hier!“
„WAAAAS?“
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„Hier ist doch kein Zaun?“
„Genial nicht wahr?“ strahlte Mylady ihre Gäste an.
„Aber wie…..?“
„Sie haben sich gut versteckt, die kleinen Racker.“ Die Dame war in ihrem Element. „Und, da sind sie auch schon!“
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„WAAAAAAAAAAS?“
„AHHHHHHH!“
„OHHHHHHH!“
„Ruhig stehen bleiben, sie machen nichts! Kommt her meine Kleinen. Mami ist ja da.
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Hier ist euer Leckerchen. So brave Katzen.
Wir haben hohen Besuch. Das ist Felix, er ist Weltreisender.
Begrüßt ihn. Aber nur lecken, nicht knabbern.....auch ganz vorsichtig.
Er ist den Umgang mit Löwen nicht gewöhnt."
Freundlich wie sie waren, schwenkten die Katzen um und "begrüßten" Felix.
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Die folgende Schmuseattacke riss ihn von den Füßen und er war den schlabbernden Zungen gnadenlos ausgesetzt.
"Sind sie nicht herzig, die Mäuse?"
"Aaahhh.... das kitzelt...... oh ist das nass......uhhhh....hihi!"
"So ihr Schätze, es ist genug. Felix die Löwen leben natürlich nicht mehr hier.
Das sind meine Eigenen. Ich habe mir einen kleinen Spaß erlaubt.
Komm auf die Beine Felix, wir gehen eine Runde, dann gibt es euer versprochenes Essen im Chinarestaurant."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Donnerstag 5. August 2021, 21:18

"Zum Abschluss wandern wir zum Schloss Herten." verkündete Ayshe.
"Schloss Herten. Das hatte mir vor 8 Jahren schon gefallen!" freute sich Felix.
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"Urkundlich wurde Schloss Herten 1376 als Lehen der Werdener Reichsabtei erwähnt.
So lange gibt es diese Ansammlung von Steinen schon." feixte Özcan.
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"Durch Heirat gelangte das “Haus Herten” Mitte des 14. Jahrhunderts an die Herren von Galen.
Als deren Erbtochter 1488 heiratete, kam das Schloss in den Besitz von Ehemann Dietrich von Stecke zur Leythe." fügte Ayshe hinzu.
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"Oh nö..... Jahreszahlen!" Özcan blickte seine Frau entsetzt an.
"Na klar, das gehört zu einer Führung dazu. Ich habe auch noch ein paar Jahreszahlen.
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Anna von Stecke heiratete 1529 Bertram von Nesselrode, Erbkämmerer der Herzogtümer Jülich und Berg.
Er war von 1539 bis 1556 kurkölnischer Statthalter im Vest Recklinghausen.
Ab 1520 erfolgte unter dem Coesfelder Baumeister Henric de Suer und dessen Sohn Johann der Um- und Ausbau des
steinernen Wohnturms zu einem geschlossenen Kastell im Stil der Spätgotik."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Donnerstag 5. August 2021, 21:48

"Was steht das für eine kleine Kapelle?
Ich finde die Jahreszahlen spannend!" sagte der Feuerwehrmann.
"Ihr habt es so gewollt.....
Die Kapelle, die heute auf dem Vorplatz von Schloss Herten steht, hat eine bewegte Geschichte
Zunächst war sie die Burgkapelle von Grimberg und später die Schlosskapelle in Herten.
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Die Grimberger Kapelle auf der Vorburg hatte Ritter Wennemar im Jahr 1328 erbaut und ausgestattet.
Sie war eine Privatkirche des Burgherrn. So etwas war damals üblich.
Im Jahr 1908 wurde die Kapelle auf Kosten der Grafen von Nesselrode-Reichenstein abgetragen und nach Herten gebracht.
So wurde sie für die Nachwelt erhalten."
"Aha!"
"Hättest du mal nicht gefragt."
"Was habt ihr nur, ich finde es interessant!" sagte der Feuerwehrmann. "Wie geht es mit dem Schloss weiter?"
"Schön das du fragst." Özcan begann zu grinsen. "Mit dem Schloss geht es wie folgt weiter:
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Im Jahre 1687 vernichtete ein schwerer Brand große Teile des Nord- und Südflügels, bei dem auch die wertvolle Bibliothek
größtenteils zerstört wurde. Freiherrn Franz von Nesselrode-Reichenstein baute das Schloss in seiner heutigen barocken Form bis
1702 wieder auf. Mit dem Wiederaufbau der Schlossgebäude erteile Franz von Nesselrode-Reichenstein den Auftrag, nördlich der
Gebäude einen Park nach dem Vorbild französischer Barockgärten anzulegen."
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"Ich habe auch noch einen!" mischte sich der Bergmann ein. "Freiherr Franz von Nesselrode und Reichenstein wurde 1702 von Kaiser Leopold I.
in den Reichsgrafenstand erhoben. Als der letzte männliche Vertreter der Hertener von Nesselrode."
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"Oh nein!"
"Umpf!"
"Oh doch! Hihi! Da gibt es noch ganz viel....!"
"Hilfe!"
"Wo ist die Austaste?"
"Höhö, nein keine Angst.....
Nachdem die Familie ab 1920 auf Schloss Merten in Eitorf residierte und damit Schloss Herten als Wohnsitz aufgegeben hatte, verfiel die Anlage."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Sonntag 8. August 2021, 21:22

"Ein schöner Alterswohnsitz."
"Das Häuschen würde mir auch gefallen."
"Häuschen?"
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"Na wenn ich nach langer Reise zur Ruhe komme, dann ist s etwas ein würdiger Wohnsitz!" Felix grinste über das ganze Gesicht.
"Na dann gibt es noch ein bisschen Wissen um die Ohren damit du weißt auf was du dich einlässt."
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"Während der Ruhrgebietsbesetzung 1923 bis 1925 diente sie noch als Unterkunft für französische Truppen.
Nachdem das Schloss nach 1925 nicht mehr genutzt wurde, brachten die durch den Bergbau verursachte Bodensenkungen
die Anlage beinahe zum Einsturz. Ab 1967 wurden Sicherungsmaßnahmen an den Fundamenten der Gebäude vorgenommen."
"Seit 1962 steht die Schlossanlage unter Denkmalschutz."
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"Das bedeutet, dass man als Hobbyhandwerker nicht basteln kann, wie man möchte."
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"Durch die Initiative des Landesverbandes wurde 1974 eine umfangreiche Renovierung möglich, die erst 1989 beendet wurde.
Nach der 50-jährigen Vernachlässigung in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war die Parkanlage vollkommen verwildert.
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Ihre Wiederherstellung wurde zeitgleich zu den Restaurierungsmaßnahmen an den Schlossgebäuden ab 1974 vorgenommen, so dass
der Park 1981 der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden konnte. Insgesamt sollen im 30 Hektar großen Park ca. 140 verschiedene
Gehölze wachsen. Die heutige Form des Hertener Schlossparks geht auf den Düsseldorfer Hofgärtner Maximilian Friedrich Weyhe zurück.
Er gestaltete den französischen Garten in den Jahren von 1814 bis 1817 zu einem englischen Landschaftsgarten um."
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"Heute beherbergt Schloss Herten ein Cafe und wird vielfältig kulturell genutzt. Dazu gehören Kulturfestival Ruhr,
Hertener Schlosskonzerte und ein Kunstmarkt."
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"Da ist aber ordentlich was los."
"Na klar, das Gemäuer muss ja auch finanziert werden."
"Das bedeutet, dass du auf deiner Reise Geld scheffeln mußt, um so ein Häuschen zu haben."
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Sonntag 8. August 2021, 21:51

"Seit 2010 gibt es im Schlosspark die Kunstachse Burgenland.
Sie verläuft auf etwa 2 Kilometern Länge zwischen der Gelsenkirchener Straße ganz im Süden und den Schlossteichen im Norden.
Damit verbindet sie den Landschaftspark Hoheward mitsamt der Zeche Ewald mit dem Wasserschloss.
Radfahrer und Fußgänger können diese Wegachse mitten durch den Schlosswald bequem auf breiten Waldwegen genießen.

Als Kunst mit der Natur, erheben sich in Sichtweite vom Weg im Wald 15 begrünte Erdhügel.
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Sie sind unterschiedlich hoch und ragen zwischen einem und drei Metern in die Höhe. Auf der Spitze von 8 von ihnen sind
stählernes Zechen-Ensemble im Miniatur-Format aus rostigem Stahl.
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Es beinhaltet einen Doppelbock-Förderturm, wie man ihn von Zeche Zollverein kennt, einen alten Malakowturm, der in seiner
Architektur an eine alte Festung erinnert, einige Hallen und Häuser und einen Schornstein.
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Geschaffen wurden diese Werke, die Hügel und die stählernen Skulpturen auf einigen der Gipfel, vom Künstler Nils-Udo."
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"Von hier hat man eine tolle Aussicht, dass ist ein feiner Abschluss von unserem Ausflug."
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"Ihr sagt es!"
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Als die Sonne unterging, machten sich die Helden auf den Weg nach Hause.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Sonntag 8. August 2021, 22:18

Am Abend gab es eine große Party für die Reistruppe.

Bald geht es weiter und die Drei sollen an den Besuch noch lange denken.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Die Osebergs » Sonntag 8. August 2021, 22:21

Ausgelassen wurde die ganze Nacht getanzt und gelacht.
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