Tagebuch von Mara

[Jolande]

Ist das wieder spannend! Die Katze im Bauernhof gefällt mir
Jetzt verstehe ich auch die Katze vorher auf dem Tisch - unsere durften früher auch fast überall hin...

Der Geist auf dem Turm - nur ein Metgespenst? Glaube ich nicht, so eine Geschichte lässt du dir doch nicht entgehen!

[Mara]

Ich hätte mir sofort das eine oder andere gekauft...

Auf Mittelaltermärkten muss ich auch immer die eine oder andere Kleinigkeit mitnehmen, Und Met trinken

Hoffentlich geht es bald weiter

Heute - aber erst später, nach Feierabend. Nix Feiertag für mich

P.S. Wer hat dem Polizisten den Helm geklaut?

Welcher Polizist? ist da einer? Wenn ja, war er bestimmt nicht im Dienst

Jetzt verstehe ich auch die Katze vorher auf dem Tisch - unsere durften früher auch fast überall hin...

Katzen lieben den Ausblick von oben, also müssen sie überall rauf. Kann man verbieten, klar. Nutzt nur meist nichts, macht unnötig Stress und überhaupt keinen Spaß

Der Geist auf dem Turm - nur ein Metgespenst? Glaube ich nicht, so eine Geschichte lässt du dir doch nicht entgehen!

Es gibt Schlimmeres als Geister. Der da oben ist doch richtig harmlos, sah zumindest so aus. Und war ja auch nur kurz zu sehen. Mal schauen, ob er heute wieder da ist

[leon2]

P.S. Wer hat dem Polizisten den Helm geklaut?

Welcher Polizist? ist da einer? Wenn ja, war er bestimmt nicht im Dienst

Ich meinte eigentlich den Polizei-Motorradhelm, den es neben den ganzen Anderen Helmen ebenfalls zu kaufen gibt...

[Mara]

Ich meinte eigentlich den Polizei-Motorradhelm, den es neben den ganzen Anderen Helmen ebenfalls zu kaufen gibt...

Wo kommt der denn her? Och menno ... ich hab alle Figuren durchgeschaut, ob da wer Uniform trägt.
Miep - der steckt in der falschen Tüte *grummel*

Ich glaube, ich muss mal wieder alles umsortieren *seufz*

Ist sonst ja niemand aufgefallen (hoff ich)

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Wir haben alle viel zu lange geschlafen.
Trotzdem ist es sehr still draußen.
Eigentlich komisch, weil so ein Mittelalter-Markt mit unzähligen Besuchern doch keine ruhige Angelegenheit ist.

Phil hat uns alle geweckt.
»Los, ihr Schlafmützen, wir müssen zum Bus«, drängt er.

Als wir in den Burghof treten, blicken wir in blanke Schwerter, deren Spitzen uns bedrohen.
Guter Scherz.
Meint jedenfalls Rick, der unbeeindruckt an den Rittern vorbei will und dafür fast erstochen wird.

Wir ahnen die Gefahr, heben die Arme und ergeben uns.

Der König hat sich verändert.

Jetzt ist er ein fieser roter Ritter, der uns »Eindringlinge« schimpft und laut nach dem Henker ruft.
»Die sind echt«, flüstere ich den anderen entsetzt zu.
»Da stimmt etwas nicht. Auf dem Turm steht kein Baum.«

Der Henker jedenfalls kommt sofort.
Andere stellen den Richtklotz auf und einen Korb dazu, der den abgeschlagenen Kopf auffangen soll.

»Du da!«, bestimmt der König und deutet auf Clara.
Aber da tritt Peter nach vorne.
Er, der sonst immer so still und zurückhaltend ist, baut sich geradezu vor dem König auf.
»Wie jämmerlich ist das denn?«, fährt er ihn an. »Mit einer Übermacht Frauen bedrohen
zeugt nicht gerade von Mut. Mich kannst du haben. Aber lass die Frauen gehen!«

»Du wagst es, mich zu verhöhnen?« Der König ist wütend. »Nun gut, dann bist du der Erste.«
Peter neigt sich über den Richtklotz.
»Henker, ans Werk!«

Der Henker holt aus.
Wir schreien auf.

Doch da hockt sich der Henker hin.
Er hält die Axt noch in der Hand.

Aber er schnarcht!

»Sperrt sie unten in den Turm«, befiehlt der König da. »Wenn der
Kerl morgen nicht nüchtern ist, spürt er sein eigenes Beil.
Und schafft endlich die Schweine aus dem Burghof!«

Wir können uns gegen die bewaffnete Übermacht nicht wehren.
Der Jungfrauenturm scheint einen Keller zu haben.
Zumindest geht es die Leiter hinab in ein enges, dunkles Loch.

Sie geben uns keine Chance zur Flucht.

Einer nach dem anderen steigt die Leiter hinab.
Unten ist es so eng, dass wir nur stehen können.
Die Angst macht uns alle stumm.

Sie haben die Leiter nach oben gezogen und die Luke geschlossen.
Dumpf dringt die Stimme des Königs zu uns, der seinen Männern befiehlt, den Zugang streng zu bewachen.

So eingepfercht sind wir nun also gezwungen, Stunde um Stunde zu warten

[/b]

[Ischade]

Wow, mit einer Zeitreise hatte ich nicht gerechnet! ich bin begeistert.

[Mara]

Uff *schwitz* - endlich ist es mir also gelungen, auch dich mal zu überraschen, wo du doch sonst immer die nächsten Schritte schon im Vorfeld erahnst

[Ischade]

Ach Mara, mit Deinen wundervollen Bildern überrascht Du mich doch jedesmal und mit jeder neuen Idee, die Du für Deine Geschichten hast.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Wir stehen eng gedrängt in dem engen Loch.
Keiner sagt ein Wort.
Der Schock sitzt tief.

Wir begreifen nicht, was geschah - und wie so etwas überhaupt geschehen konnte.
Wir sind wie gelähmt.
Der Morgen kann nicht mehr fern sein.
Und was wird dann?

Floh wird unruhig.
Vermutlich muss er mal.

Er scharrt nervös auf dem Boden, der von Geröll bedeckt ist.
Er winselt.
Armes Kerlchen.
Ich kann ihm nicht helfen.

Floh knurrt.
Da muss etwas sein!

Obwohl wir uns kaum regen können, scharren wir dort,
wo Floh hinknurrt, mit den Füßen.

Was ist das denn?
Unter dem Geröll ist Holz.

Wir scharren heftiger.
Tatsächlich.

Da ist eine Luke!

Mühsam gelingt es uns, sie zu öffnen.
Unter ihr gähnt ein schwarzes Loch.

»Wie tief mag das sein?«, überlegt Emmy.
»Scheiß egal«, antwortet Rick, »alles ist besser als die Typen da oben.«
Nach diesen Worten springt er ins Loch.
»Alles gut«, raunt er nach oben. »Kommt runter.«

Wir folgen ihm und finden einen niederen, schmalen Gang,
der vor Urzeiten grob ins Gestein gehauen wurde.

Wir gehen lange. Jeder von uns ist total erschöpft.
Das stundenlange Stehen im Turm, inzwischen auch Hunger und Durst, zehren an unseren Kräften.

Was immer am Ende des Ganges warten mag,
in unserer Verfassung wären wir selbst für Jungfüchse ein willkommenes Opfer.

Peter, der als Letzter ins Loch sprang, hat hinter sich die Luke geschlossen.
Vielleicht sind wir ja unentdeckt. Jedenfalls können wir nicht weiter.
Als der Gang sich an einer Stelle etwas verbreitert, rasten wir.
Wir wollen bald weiter. Aber der Schlaf übermannt uns.

[/b]

[Ischade]

Der Tunnel ist gut geworden. Im ersten Augenblick habe ich mich gerfragt, ob Das Steinkohle ist... Du scheinst ja Pannesamt als Universal-Material in sämtlichen Farben zu haben! Gratulation dazu...
Bin schon gespannt, wo der Tunnel endet!

[Mara]

Pannesamt find ich halt genial - aber in allen Farben hab ich ihn nicht.
Richtiges Waldgrün finde ich z.B. nirgendwo. Aber der nächste Stoffmarkt kommt bestimmt

[Carola]

Dein Tagebuch ist so toll ich schaue jeden Tag mehrfach nach ob es schon einen neuen Eintrag gibt.

[Mara]

Liebes Tagebuch!

Niemand verfolgt uns.
Wir irren weiter durch den schmalen Gang.
Wenigstens reden wir wieder miteinander.

»Hatte die Burg einen Fluchttunnel?«, erkundigt sich Phil.
Davon ist Chris nichts bekannt. Aber immerhin ist der Tunnel ja da.
Er führt schräg nach unten.

Hoffentlich landen wir in der Stadt.

Da vorne ist ein Lichtschein!

Annie geht voraus.
Wir anderen folgen ihr alle.

Der Gang mag uns fürs Erste gerettet haben.
Er ist trotzdem eng und stickig.
Jeder ist froh, ihn endlich verlassen zu können.

Das gilt vor allem für Floh, für den es kein Halten mehr gibt.
Er läuft unter einem Felsvorsprung hinaus ins Freie.

Dann bleibt er wie erstarrt stehen.
Er kläfft.
Wir werden dummerweise erwartet.
Aber es gibt ohnehin kein Zurück.

Und wieder müssen wir uns ergeben.

Es sind andere Gegner als in der Burg, andere Waffen, andere Umstände.
Aber hier sind wir ebenso wenig willkommen und ebenso so sehr bedroht.

Vom Regen in die Traufe, nennt man das wohl.

Die Sieger zwingen uns den Weg auf.
Lange geht es durch einen dichten Wald ohne Weg.

Sie bringen uns zu ihrem Lager, wo wir neugierig bestaunt und zugleich verächtlich verspottet werden.

Wir sind nicht die einzigen Gefangenen.
Mitten im Lager ist ein Mann angekettet, der ziemlich verzweifelt wirkt.

Er läuft uns entgegen - so weit die Kette eben reicht.
»Der Allmächtige hat euch geschickt«, ruft er. »Ihr müsst mich retten. Bitte, rettet mich.«
Einer der Lagerbewohner gibt ihm eine schallende Ohrfeige.
Er jammert zwar weiter, aber leiser nun.
Und er bleibt jetzt auf seinem Platz sitzen.

Die anderen starren den gefangenen Mönch an.
Aber ich habe im Moment keinen Blick für ihn.

Mich fasziniert die Holzsäule mitten im Lager.
»Irminsul«, flüstere ich den anderen zu.
»Und was soll das sein?«, fragt Annie leise.
»Die große Säule, vermutlich eine stilisierte Darstellung von Yggdrasil, dem Weltenbaum.
Ich glaube, wir sind ein paar hundert Jahre in der Zeit zurückgefallen.«

[/b]

[Mara]

Viel Zeit für die Betrachtung bleibt nicht.

Der Häuptling begrüßt seine Leute und lobt sie für ihren Fang.
»Die Götter werden sich sehr über diese Opfer freuen«, schließt er.
»Wir hängen sie in große Eiche vor dem Lager. Walhalla wartet.«

Opfer?

Schon wieder will man nichts anderes als unser Leben.
Eben noch beeindruckt von Irminsul, verspüre ich jetzt nur noch Zorn.

»Dann opfere uns eben«, fahre ich den Häuptling an. »Ich werde in Folkwang dann erzählen,
nach welch tapferer Schlacht ihr uns bezwungen habt.
Man wird nicht euer Loblied singen dort, sondern herzlich lachen über euch.«

Meine Gefährten erschrecken bei meinen wütenden Worten.
Aber der Häuptling wird nicht zornig, sondern stutzig.
Er will etwas sagen.

Aber da tritt seine Frau neben ihn.
»Warte, Erik«, hält sie ihn auf, ehe sie sich an mich wendet.
»Folkwang? Du faselst nicht von einem helleluja-singenden Himmel?
Was weißt du über Folkwang?«
Nicht sehr viel. Aber das muss ich ja nicht zugeben.
»Es ist Freja`s Burg«, antworte ich mit bemüht fester Stimme.
»Sie wählt die Hälfte der Gefallenen für sich, die andere Hälfte gehört dann Odin und Walhall.«

Freyja ist eine der germanischen Göttinnen.
Soweit ich weiß, kann sie ziemlich kriegerisch sein.

»Und warum meinst du, gewählt zu sein von ihr?«
»Sie liebt Katzen. Genau wie ich.«
Wider Willen muss ich jetzt schmunzeln, da ich an Tiger denke.

Diese Heiterkeit scheint den Häuptling durchaus zu beeindrucken.
Und in Folkwang verlacht zu sein, kann ihm auch nicht gefallen.

»Ihr dürft euch beweisen«, entscheidet er und deutet auf Chris. »Gebt ihm einen Bogen.«

»Und einen einzigen Pfeil«, fügt er an. »Bringst du uns ein würdiges Opfertier, seid ihr frei.«

Er fügt keine Drohung an, aber wir alles wissen, dass im andern Fall unser Leben verloren ist.
Chris nimmt den Pfeil.

»Wildschwein wäre würdig«, flüstere ich Chris schnell zu, »am besten ein Eber.«
»Mit einem Pfeil?«, zweifelt er, sagt aber nichts weiter.
Er macht sich auf den Weg.

Phil schiebt sich rasch in seine Nähe.
»Du wirst nicht jagen«, drängt er. »Sieh zu, dass du dich in Sicherheit bringst.
Wenn du Hilfe findest, okay - wenn nicht, dann hast wenigstens du es geschafft.«

Chris gibt keine Antwort - er wird flankiert und kann nicht unbefangen reden.

Nachdem Chris das Lager verließ, müssen wir anderen uns bei dem gefangenen Mönch auf den Boden setzen.

Wir sind Beute, keine Gäste.

Folglich bekommen wir keine Nahrung. Immerhin dürfen wir etwas trinken.
Nun gilt es, zu warten.

Je länger dieses Abwarten dauert, desto größer sind Chris`Chancen, das wissen wir alle.

[/b]

[Ischade]

Also Mara, unglaublich!!!! Die Germanensiedlung ist gut gelungen... und der Irminsul in der Mitte ist ja der Hammer. Wunderschönes Stück. Ich wette, wenn der nicht gerade in der Mitte einer Playmobil-Germanensiedlung steht, hat der bei Dir einen Ehrenplatz.
Und die Geschichte ist ja mal wieder wahnsinnig spannend... und ich habe überhaupt keine Ahnung, wie es weitergeht... oder hast Du etwa von Deiner Edda-"Verfilmung" noch ein paar Götter auf Vorrat?