Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

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Ischade
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Ischade » Dienstag 18. August 2015, 20:43

Da tauchen vor ihnen schon die ersten roten Häuser auf.
„Das ist unglaublich!“. Ich schaue mich um und spreche die nächste Passantin an: „Sind wir hier in Holland?“
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„Lass mal überlegen, zu Weihnachten kommt der Sinter Klaas mit dem Zwarte Piet auf dem Boot, im Frühling feiern wir Tulpenfest und ich bin die Antje. Ja, ich denke schon, dass wir in Holland sind.“ Sie lacht.
„Aber dann müssten wir doch bald wieder zurück sein.“
„Ja, bald.“
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Ischade
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Ischade » Mittwoch 19. August 2015, 15:54

„Ich habe das nächste Tor gefunden. Das ist das Nauener Tor.“ Selbst der Baron scheint erleichtert zu sein.
„Und wohin führt es uns?“, will ich wissen
„Weiter durch die Zeit, denke ich.“
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„Huch, wo sind wir jetzt?“ Ischade sieht sich überrascht um.
„Anscheinend im tiefsten Mittelalter.“
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Da kommt auch schon ein junger Prinz auf sie zugelaufen.
„Habt ihr meine Prinzessin gesehen?“, keucht der Prinz.
„Die auf der Pfaueninsel?“ frage ich.
„Was, nein.“
„Sie ist sicher im Rapunzelturm eingesperrt.“, erzählt Münchhausen
„Heißt der nicht Flatowturm?“, erkundigt sich Ischade
„Egal wie er heißt, könnt ihr mich hinbringen?“
„Warum nicht, ich will den Turm auch sehen.“, beschließe ich.
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„Also das ist die Festung.“
„Ja, da lebte sie einst. Meine Holde Maid.“
Wir gehen weiter. Und kommen an einen seltsamen Bau
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„Das ist eine Gerichtslaube. Hier wurde Gericht gesprochen und der Verurteilte bestraft.“, berichtet Münchhausen
„Mitten im Wald? Sehr eigenartig“ Ich kann nur noch den Kopf schütteln.
„Nein, die stand früher in Berlin.“, sagt Ischade
„Aber seht nur, dort drüben ist der Turm.“ Ruft der Prinz
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„Tatsächlich als würde Rapunzel dort warten.“
Und tatsächlich findet der Prinz dort seine Prinzessin und lädt die drei Gefährten noch mit auf sein Schloss ein.
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„Ein Fachwerkschloss. Höchst interessant.“ Ich schaue es mir genau an. „Ob man das auch in Playmobil bauen könnte?“
„Wer weiß. Müsste man mal versuchen.“ Überlegt Ischade
„Das ist Schloss Cecilienhof.“, erzählt uns der Baron. „Niemand weiß genau, wieviel Schornsteine das Schloss hat, die Schätzung liegt bei 55, aber es sind mehr!“
„Im Westen kommt ihr Zur Bibliothek.“, sagt der Ritter noch und bringt seine Prinzessin nach Hause.
Der Weg führt uns zu einem kleinen Gotischen Gebäude direkt am Heiligen See
„Das ist aber eine seltsame Bibliothek. Ich dachte immer, die wären größer.“. Schaue ich mir den kleinen Bau an.
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„Es kommt nicht auf die Größe des Gebäudes an, sondern auf die Größe des Wissens in den Büchern darin.“, belehrt und Münchhausen
„Vielleicht finden wir ja darin einen Hinweis, auf das richtige Tor nach Hause.“, hofft Ischade
„Und zurück in die richtige Zeit.“ Füge ich noch hinzu.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Ischade » Sonntag 23. August 2015, 19:08

Und schon ist der Tag der Abreise gekommen. Etwas wehmütig haben wir uns in eines der Cafés gesetzt und Ischade und ich genießen ein paar leckere Frappés, während Münchhausen sich die Bilder der großen alten Filmstars Potsdams ansieht.
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„Ich hab‘s! Ich weiß, wen wer uns in Deine Zeit zurück bringt. Ich habe da eine gute Alte Freundin aus UFA-Zeiten.“
„Jetzt bin ich aber gespannt.“
„Oh, ich hab da so eine Ahnung“ lächelt Ischade
Also verlassen wir das Café und stehen kurze Zeit später vor dem Filmmuseum und eine bezaubernde Roboterfrau kommt auf uns zu!
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„Münchhausen! Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen.“
„Maria, Du hast Dich überhaupt nicht verändert.“
„Wer sind Deine Freunde?“
„Das sind Ischade - eine gute Freundin von mir - und Felix, ein sehr weit gereister Klicky.“
„Guten Tag.“ Grüße ich sie.
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„Guten Tag Herr Felix. Es muss wundervolle sein, die Welt zu sehen. Ich bin ja nie aus Metropolis… äh Potsdam herausgekommen.“ Ich wusste gar nicht, dass Roboter seufzen können.
„Oh ja, Reisen ist etwas Wundervolles.“ Bestätige ich.
Aber es ist noch früh am Tage und da wir die letzten Tage so viel unterwegs waren, entspannen wir lieber etwas im Lustgarten. Maria begleitet uns. Natürlich ist Faulenzen nichts für sie. Umso lieber tollt sie mit Poldi herum. Die beiden verstehen sich auf Anhieb.
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Aber das Wasser ruft bereits und so holen wir meine Koffer aus dem Landsitz der Vampire und sie begleiten mich noch zum Havelhafen der weißen Flotte.
Wir verabschieden uns lange.
„Vielleicht kommst Du ja irgendwann wieder. Wir haben noch lange nicht alles gesehen.“ Sagt Ischade noch mit einem lachenden und einem weinenden Augen.
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„Dann müsst ihr mich aber wieder mitnehmen.“ Fügt Münchhausen schnell hinzu.
„Oh, Du hast schon die Koffer. Ich nehme die Leine.“ Sagt Maria schnell, bevor ich mich auch von ihr verabschieden kann.
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Ischade und der Baron lächeln und winken uns hinterher. Aber da sind wir bereits schon in ein Gespräch über mein Nächstes Reiseziel vertieft. Das wird eine sehr kurzweilige Reise werden….
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Dienstag 8. September 2015, 18:14

Sooooo.... wenn der Postmann 2x klingelt... dauert es nicht mehr lange bis die lange Geschichte von und mit Felix weitergeht. Ein kleines Lückenfüller-Bild denn es gab fast 4 Tage Dauerregen.
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Felix wird mit Hilfe von ein paar Kollegen aufgehübcht (Guido war nicht da) und dann gehts los. Den Südwester wird er aber ablegen. :kicher
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Freitag 11. September 2015, 15:44

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Das ist unser Koblenz. Mitten in Deutschland. Mitten in Rheinland-Pfalz. Am nördlichen Eingang zum Weltkulturerbe oberes Mittelrheintal. Auf halber Strecke zwischen Köln und Mainz. Und mit über 2000 Jahren eine der ältesten Städte Deutschlands. Aber garantiert die einzige Stadt an Rhein UND Mosel.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Freitag 11. September 2015, 15:56

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Arghh… puhh… erstmal raus hier. Konrad, kannst du mal die Koffer, ah, danke.
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Poldi? Oh, du bist auch schon oben. Ahhhhh… strecken, dehnen… ohh meine Hüfte. Mh, wo bin ich denn hier? War ich hier nicht schon mal? Nee, kann nicht sein, Rafael schickt mich doch nicht zweimal in die gleiche Stadt. Es gibt schließlich so unglaublich schöne und interessante Orte in Deutschland und drumherum.

Potsdam bei Ischiade war so überirdisch schön mit seinen unterschiedlichen Fassetten. Nach dem Trauerfall in meiner Heimat bin ich jetzt aber froh bei dir auf andere Gedanken zu kommen.[/b][/color]
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Halloooooo, Moment ich komme und helfe euch. Ganz schön großes Transportmittel. Aber kommt erst mal runter.
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Guten Tag und Hallo in Koblenz. Ich freue mich, dass du mich besuchst Felix.
Kooooblenz, ….grübel…
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Hallo, mein Name ist Konrad Jäger. Ich hab zwar kein Schleifchen im Haar, bin aber doch ein Gastgeschenk.
Sei gegrüßt, ich bin Markus, willkommen in unserer kleinen Hütte hoch über Koblenz
WauWau, hechel…
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Ja, und das ist Ashalla. Seht nur, die beiden lieben sich schon.

Konrad kennt Koblenz schon von früher. Und möchte an alte Zeiten anknüpfen.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Freitag 11. September 2015, 16:07

Lach… naja, alte Zeiten… Ich bin Ausbilder beim Deutschen Roten Kreuz. Aber das war ich nicht immer. Begonnen hat meine Leidenschaft vor vielen Jahren hier in Koblenz. Ich war bei der Bundeswehr als Sanitäter im Lazarett. Heute heißt es ja Bundeswehrzentralkrankenhaus. Da habe ich viel gelernt. Später bin ich dann sogar im Rettungshubschrauber mitgeflogen. Teppichklopfer nannten wir ihn…..

Konrad kommt aus dem schwärmen gar nicht mehr raus.

Ja und jetzt darf ich wirklich noch mal fliegen. Ich soll mich dort melden und dann kann´s schon losgehen.

Also gut, fahren wir mal hin. Den Weg kenn ich ja. Die Luftrettung hat hier schon eine lange Tradition. Heute ist die Bundeswehr nicht nur mit dem Hubschrauber unterwegs, sondern fährt auch mit Rettungswagen. Da ist es schon vorgekommen, dass ein älterer Patient sagt: „Ach wie gut, die Herren der Wehrmacht retten mich“.
Und nach nicht mal 10 Minuten Fahrt, sind wir auch schon da.
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Hach, das sah ja früher alles ganz anders aus. Aber schaut mal. Mein alter Helm. Grins. Steht mir gut, oder?
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Jetzt warte ich nur noch auf mein Taxi. Ahhh... da ist es ja...Macht´s gut Jungs, bis bald.
Ja, tschüss Konrad. Und grüß mir die Besatzung.
Tschüüüüsss….

http://www.christoph23.de/

Bin mal gespannt ob wir von ihm bald hören oder sehen. Koblenz ist ja nicht groß. Aber er wird auf jeden Fall viel Spaß haben und auch noch mächtig was lernen.
- Und wir fahren mal nach Hause. Da gibt’s jetzt mal was zu Essen und eine Flasche Moselwein. Du hast bestimmt viel zu erzählen…


Oh jaaa. Hunger hab ich und erzählen… das wird sicher ein langer geselliger Abend.
Bei so vielen Geschichten, gutem Essen und dem ein oder anderen Glas Wein haben wir mal die Kamera beiseite gelegt. Privatsphäre nennt man das. Aber ein schönes Bild vom Sonnenuntergang möchten wir natürlich nicht vorenthalten…
Zuletzt geändert von Markus am Freitag 11. September 2015, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Samstag 12. September 2015, 10:12

Beginnen werden wir unsere kleine Stadttour natürlich am Rathaus. Hier am Schängelbrunnen gibt es schon die erste Anekdote zu erzählen:
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Der Name Schängel stammt aus der französischen Besatzungszeit. In dieser Epoche waren natürlich viele junge Franzosen hier in der Stadt. Im Gegensatz zu jungen Einheimischen. Und wie das so ist mit jungen Frauen und jungen Männern, an der Sprachbarriere soll es mal nicht scheitern…, so gab es das ein oder andere „Besatzungssouvenier“. Der am meisten gehörte Name war „Jean“, aber den können wir Kowelenzer nun so überhaupt nicht aussprechen, außer, so ein bekannter Koblenzer: „Nur wenn ma`t an de Pollyppe hat.“ Auf hochdeutsch: Außer, wenn man etwas geschwollene Polypen in der Nase hat. Nun ja, jedenfalls war das mit Jean so eine Sache. Aber wir sind ja nicht auf den Kopfgefallen und haben aus dem „Jean“ einen „Schang“ gemacht. Und ein kleiner Schang, ist eben ein Schängelche.“ Seit dieser Zeit heißen bei uns alle Kinder, insbesondere die kleinen frechen Kinder dieser Stadt: Schängel.
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Hey, was war das???? Huch, wer macht mich denn hier nass?
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Lach, …. Datt ist der Schängel !!! Der spuckt alle zwei Minuten die Touristen nass.

Hi, alter Oberförster! Naa, wie gieht ett?

Na Schängel? Hast du Lust uns die Stadt zu zeigen?

Awwer klor. Bisst dau einer von denne Plastik-Männscher vun der Festung?

Ahhh, Entschuldigung Schängel, bitte in Hochdeutsch. Das ist Felix, er kommt aus Franken und macht eine Rundreise und ist der Klicky mit dem meisten Wissen, weitgereist und immer neugierig.

Festung… Jaaaa, jetzt fällt es mir auch wieder ein. Mit Ute war ich schon mal kurz hier. Bei der Playmobilausstellung auf der Festung. Das war sooooo heiß im Sommer. Ich dachte ich schmelze.

http://www.klickywelt.de/viewtopic.php? ... &start=525 Klick zu Utes Bericht

Ahhsuuu… äh, achso. Ja, dann, willkommen in meiner schönen Stadt. Kowelenz, oder Koblenz hieß ja mal ganz früher Confluenzia. Das bedeutet Zusammenfluss. Und zwar von Rhein und Mosel. Und du ahnst es schon, es waren die Römer die hier ein Kastell erbaut haben und somit die Stadt gründeten. Offiziell sind wir schon 2013 Jahre alt. Aber unter uns, wir sind noch viel älter. Aber wir dürfen nicht soviel buddeln, damit Trier die älteste Stadt Deutschlands bleibt. Oben auf der Festung haben wir eine Keltensiedlung ausgegraben…. Mehr sag ich nicht. Die Römer waren lange hier und haben uns auch den Wein gebracht. Viel ist leider nicht geblieben. Die älteste Moselbrücke zum Beispiel. Später kamen ab und an die Franzosen, dann die Preussen. Die wollten wir eigentlich gar nicht. Wir sind schließlich Rheinländer. Und dann kommen die mit ihrem preussischen Stil, wollen alles verändern… Nix für uns, datt wor schließlich schon immer suu. Aber die Frau, vom alten Willi, die Kaiserin Augusta, die war schon ne Wucht. Die hat uns um den Finger gewickelt. Hat viel für uns gemacht und auch die schönen Rheinanlagen hat sie für uns machen lassen. In diesem Schloss haben die beiden gewohnt. Koblenz hat sich sehr verändert in den letzten Jahren. Als wir 2011 die Bundesgartenschau ausrichten durften, wurde halb Koblenz umgekrempelt. Und das hat sich gelohnt. Alles neu. Ja, wir Koblenzer haben schon einiges mitgemacht. Aber dafür ist wirklich alles neu gemacht worden.
Zuletzt geändert von Markus am Samstag 12. September 2015, 10:25, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Samstag 12. September 2015, 10:21

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Jetzt kommen wir aber erstmal zur Historiensäule. Die steht auf dem Görresplatz. Hier ist die Geschichte unserer Stadt hochgestapelt. In Acht Bildern, begonnen mit den Römern, über Kriege und Machtwechsel, bishin zur Gegenwart. Wortwörtlich auferstanden aus Ruinen. Denn nach 1945 stand hier kein Stein mehr auf dem anderen. Über 80% der Stadt war vollkommen zerstört.
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Das alte Kaufhaus: Hier war lange unser Museum drin. Aber früher war es Kulisse für „Rechtsprechungen“ und so mancher hat hier den Kopf unter dem Arm getragen. Einer von denen hatte schon zu lebzeiten den Schalk im Nacken und noch heute schaut er aus der Fassade und rollt mit den Augen. Und zur vollen Stunde streckt er jedem die Zunge raus.
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Schön können wir Koblenzer auch. Wenn wir wollen. So wurde dieses Haus bereits Mitte der 80er so wundervoll restauriert.
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Ein wenig versteckt aber dafür umso schöner: Das Görreshaus. Eigentlich als Lesehaus einer Gesellschaft erbaut, tagte hier der erste Landtag von Rheinland-Pfalz. Weil die Mainzelmännchen nicht in die Puschen kamen und kein geeignetes Gebäude hatten. Apropos: Wer weiß wo die Konferenz zur Beratung unseres heutigen Grundgesetzes war? Also das Grundgesetz geboren wurde? Hehe, in Koblenz. Und zwar auf dem Rittersturz.
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Jetzt laufen wir durch die ziemlich letzte wirkliche Gasse des Schürgerviertels. Hier war früher Not und Elend zu Hause. Und jedes Jahr kam der Herr Hochwasser zu Besuch. Nach dem Krieg wurde alles mit Trümmern aufgefüllt und mit moderner Bebauung fast hochwasserfrei gestaltet.
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In der Braugasse ist nicht nur das Stammhaus unserer Königsbacher Brauerei sondern auch noch eine der besten Eisdielen Deutschlands. Und jetzt geht’s zum Schloss.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Montag 14. September 2015, 09:41

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Zur Buga haben wir eine „lange Tafel“ bekommen. Damit konnten wir erstmal gar nix anfangen. Die mussten uns wirklich erklären was wir da machen können. Und seit dem läufts. Picknick, Familientreffen, Kindergeburtstage, einfach genial.
mhhh... da bekommt man schon Hunger
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Und da ist es. Unser kurfürstliches Schloss. Seit der Buga dürfen wir sogar durchgehen. Also vorne rein und hinten raus. Das war nicht immer so.
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Und die Gärten erst. Wundervoll.
Und dahinter kommen wir schon zum Rhein.

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Huhuuu, hier oben. Wer sind die zwei Turteltäubchen denn?
Das sind Vater Rhein und Mutter Mosel. Eines von vielen Denkmälern die nicht mehr an ihren alten Standorten stehen.
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Und da ist auch schon der Rhein. Wunderschön diese Stufen, wenn auch fast kein Wasser im Rhein ist.
Und diese riesigen Schiffe, schnell ein Foto
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Flusskilometer 591, hier liegt Koblenz.
Ich liebe Grün. Sieht mich jemand?
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Ja Felix. Das sind die Tafeln des Unesco Welterbe Oberes Mittelrheintal. Ein besonderes Stückchen Erde. Warte es mal ab.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Montag 14. September 2015, 10:18

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Waaaaas? Der ist hier geboren????? Unglaublich.
Ja sicher. Nicht nur Bernd Weidung ist Koblenzer…. (heute heißt er Thomas und Anders…) Sing: Youre my heart….
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Schau mal Schängel. Hier bist du ja sogar auf den Kanaldeckeln.
Jou, für uff datt 1€ Stück hatt ett net gereicht. Awwer für ne Kanaldeckel schun.
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Ja und dann kommen wir zur Seilbahn. Das beste was uns je passieren konnte. Einfach genial. Obwohl sie nach der Buga wieder abgebaut werden sollte. Aber wir Koblenzer haben protestiert. Zumal sie Gewinne einfährt. Und jetzt darf sie bleiben. Juhuuu.
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Das da ist das richtige Deutsche Eck. Es ist das Alte Ende der Stadtbefestigung und Mauer des Deutschherrenordens. Das was ihr jetzt hinter uns seht, gab es damals noch gar nicht.
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Darf ich vorstellen, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Seit 1898 steht es hier. Früher war hier unser Schutzhafen. Mordsbrimborium haben die immer um dieses Denkmal gemacht. Erst wollten wir es nicht, wir waren ja froh, dass die Preußen weg waren. Dann haben wir uns daran gewöhnt. Und ja, als die Amerikaner dann Koblenz im 2. Weltkrieg erobert haben, da haben sie uns den Kaiser runtergeschossen. Aber seit 1993 steht er wieder oben drauf. Dank einer privaten Spende. Schaut mal, sieht er nicht majestätisch aus, der alte Willi und sein Gaul?
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Dienstag 15. September 2015, 10:46

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Räusper… Du kleiner Lausjunge. Du bist ja schon wieder frech. Aaargghhhh… dieser Schängel. Immer klettert er auf meinem Denkmal rum und macht sich über mich und die ganzen Touristen lustig. Etwas mehr Respekt duuu…
Hihihi…. Bääähhhh…
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Gestatten, Wilhelm Friedrich Ludwig von Preussen, König von Preussen und erster Deutscher Kaiser.
Und Kartätschenprinz, hihihi
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Jaaaaa, so habt ihr mich hier in Koblenz genannt. Unrümliches Volk. Man musste euch mal Manieren beibringen. Ich habe sogar hier mit meiner Frau gewohnt. Drüben im Schloss und war oft dort oben auf der Festung. Von hier wurde das Rheinland verwaltet. Und wir hatten hier sogar eine optische Telegraphenleitung bis nach Berlin. Man musste ja immer auf dem laufenden sein. Jaaa, manchmal komme ich einfach mal runter von meinem hohen Ross. Langweilig sage ich euch. Aber dann sehe ich mal nach dem rechten und trinke mal einen oder zwei. Meist kommen dann noch ein paar alte Bekannte vorbei…..
Na, am besten kann man Koblenz ja von oben betrachten. Komm, ich zeig dir die größte Festungsanlage Europas. (räusper… naja, nach Gibraltar) Am schnellsten geht es mit der Seilbahn. Sowas gab es früher ja nicht. Aber damit wollte ich schon immer mal fahren. Nachts wenn wir Statuen unterwegs sind, fährt die Seilbahn leider nicht.
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So, und los geht die Fahrt…
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Das ging ja schnell. Aber ein wahnsinns toller Ausblick.
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Hier sind wir nun auf dem Festungsplateau. Damals war das alles mit Büschen bewachsen. Da konnte der Feind keine Gräben ausheben. Und das hat sich bezahlt gemacht. Meine Festung ist nie erobert worden.
Ääätsch, stimmt net. Ausgehungert wurdet ihr. Und dann kampflos übergeben.
Mhhh, ja. Äh, also heute ist das ja eine wundervolle offene Ebene geworden. Und die Wege sind Sicht-Achsen und die oberirdische Wiedergabe der darunterliegenden Minengänge. Die brauchten wir um uns unter den Feind zu schleichen.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Dienstag 15. September 2015, 21:45

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Hallo, wer hat mich denn hier einfach so an die Wand geklebt? Ahhhhh, meine Beine, festgeklebt, ich kann gar nicht rumlaufen….
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Unter den Bäumen kann man sich so schön ausruhen.
Was ist das denn für ein seltsames Gerät was du immer mit dir herum trägst?
Das ist ein Fotoapparat.
Aha !!!, seeehr interessant.
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Auf diesen Modellen kann man sehr gut erkennen, wie verschachtelt die Festung ist. Und von jeder Seite konnte der Feind beschossen werden. Hier kam niemand hinein. Ganz früher war es zunächst nur eine kleine Siedlung, dann eine Burg. Später musste sie um ein Haar abgetragen werden. Weil wir keine Festungsbauten mehr haben sollten. Alle anderen Festungsanlagen der Großfestung Koblenz sind dabei mehr oder weniger zerstört worden. Nur die Ehrenbreitstein durfte erhalten bleiben. Vielleicht wurde da hinter den Kulissen ein krummes Geschäft gedreht.
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Meine Soldaten hatten ihre Stuben alle an den Kampfseiten. Im Kriegsfalle schlief sogar die Kanone mit im Zimmer.
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Die waren teilweise an der Decke aufgehängt. Das alles haben die Kollegen vom Landesmuseum richtig Original nachgebaut.
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Heute gibt es in der Festung nur eine Stelle, an der man Zerstörung sieht. Und die kam von einem Bombentreffer im 2. Weltkrieg. Dass wurde aber sehr fein mit moderner Architektur integriert.
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Apropos Krieg. Auch vor 70 Jahren gab es Flüchtlinge. Die wurden unter anderem hier in der Festung untergebracht. Wenn man heute durch diese Wohnungen hindurch geht, denkt man automatisch: Genau wie bei meiner Oma. Oder: So einen hatten wir auch damals.
Pssst… seit mal leise. Was hört man denn da?
Trapp, Trapp, Trapp…links, zwo drei vier,….
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Soldaten: HALT !!!
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Dienstag 15. September 2015, 22:02

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Eure Majestät? Es ist mir eine Ehre, schon lange nicht gesehen… äh, keine besonderen Vorkommnisse.
Ah, verstanden, Rühren ! Sehr ordentlich, Disziplin ist alles. Weitermachen.
Ohhhhhhhh, echte Preussische Soldaten bei ihrem Festungsrundgang.
Ja, Felix. Seit die Playmobilausstellung, die ja noch bis zum 25. Oktober 2015 läuft, hier auf der Festung gastiert, sind ständig Preussen unterwegs. So viele hat man hier seit 100 Jahren nicht gesehen.
:kicher
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An Wochenenden ist auch die Büchsenmacherwekstatt geöffnet.
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Kommen wir nun zu einem weiteren Höhepunkt. Die größte Kanone der Festung, aus dem 16. Jahrhundert.
Die Greif.

Und ich darf nicht ohne Stolz erwähnen, dass ich (Markus) persönlich mithelfen durfte, sie an ihren heutigen Platz zu bringen.
1524 wurde sie aus Bronze gegossen, ist 12 Tonnen schwer und 5 Meter lang.
Diese Kanone hat zwar nie einen einzigen Schuss abgegeben, aber alleine ihre Existenz war furchteinflößend. Und sie war so etwas wie das einzige Förmchen im Sandkasten der Kriegsparteien.

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Haaaaaallooooooooo… wenn ich mir jetzt vorstelle hier wäre eine Kugel drin, groß wie ein Fußball. Hehe.. Münchhausen.

1799 haben die Franzosen die Kanone mitgenommen und bei Metz versteckt. Später nach Paris gebracht, wo deutsche Soldaten sie dann 1940 wiederentdeckten und sie wieder nach Deutschland zurückbrachten. 1946 kamen dann die Franzosen…. Und haben sie uns wieder weggenommen. Na Bravo. 1984 trafen sich zwei wichtige Herren: Helmut Kohl und Francois Mitterrand, der seinem deutschen Freund die Kanone zurück schenkte. Seit dem steht sie wieder hier oben. Mal sehen wie es weiter geht.
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Eure Majestät, es ist uns eine Ehre, für Sie und Ihre Gäste einen Ehrensalut abzufeuern.
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Nun stehen wir vor dem Eingang zum Schlosshof. Dahinter eröffnet sich die ganze Schönheit. Und wen man von dort nicht angegriffen werden kann, dann ist das ne feine Sache.
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Re: Felix, ein Klicky auf Reisen. Das Reisetagebuch.

Beitrag von Markus » Dienstag 15. September 2015, 22:09

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Dies ist meine Sonnenterrasse.
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Und hier sind auch die Playmos zuhause Da pass ich doch gut dazu.
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Wer findet mich?
Jetzt werden wir einmal ganz hoch nach oben und danach ganz tief nach unten gehen.
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Ganz oben, wo meine Fahne weht, hat man den allerschönsten Ausblick.
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Hier kommt kaum jemand hin, weil die meisten bereits vom Schlosshof so beeindruckt sind und den Weg erst gar nicht finden. Und nun ganz runter… Hundert Stufen, weil der Aufzug kaputt ist.
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