Am Abend saß Petronella mit Pharmon in dessen Arbeitszimmer, die Schlangensteiner Chronik auf den Knien, und berichtete von Rahimas Erlebnis.
"Kennt Ihr Rahimas Mutter? Ist sie vielleicht eine alte Freundin von Xenia?"
"Meines Wissens nach hatte Xenia keine Freundinnen...
Aber die Frage ist doch, könnt Ihr Rahima denn vertrauen? Wie weit steckt sie in der Sache drin?"
"Aber sie war doch eine kleines Kind, als die Sache passierte. Und dass einem die eigenen Eltern anlügen und die wichtigen Dinge verschweigen, sieht man ja an meinem eigenen Vater."
"Ihr geht also davon aus, dass Rahimas Mutter ihr ebenfalls alles verschweigt?"
"Das hat sie jedenfalls gesagt."
"Glaubt Ihr ihr?"
Petronella überlege lange. Schließlich nickte sie.
"Rahima war immer umgänglich und freundlich und eine gute Kameradin. Und wir haben in dieser Sache schon genug Misstrauen. Würde mein Vater mir vertrauen, wären wir vielleicht schon einen ganzen Schritt weiter. Hätten die Weißelfen den Schwarzelfen vertraut, hätten wir die ganzen Probleme vermutlich gar nicht. Deshalb werde ich versuchen, das ganze Misstrauen mit etwas mehr Vertrauen aufzuwiegen."
"Ich hoffe, Ihr haltet mich jetzt nicht für naiv?" fragte Petronella.
"Vielleicht braucht unsere Welt gerade das, um gerettet zu werden, etwas mehr naives Vertrauen. Trotzdem solltet Ihr euch gut überlegen, was Ihr tut. Es geht schließlich auch um eure Sicherheit.