Liebes Tagebuch!
Vermisst werde ich wohl nicht. Wie ich aber später erfahre,
hat einer der Moosmannkrieger alles beobachtet und dem
Moosmann berichtet.
Der findet die Entwicklung natürlich überhaupt nicht gut.
Und einer hat alles belauscht und ist losgezogen, um selbst
nach dem Rechten zu sehen. Er sieht meine missliche Lage.
Vor allem aber wird ihm auch sofort klar, dass hinter der Hütte
die Fallgrube liegen muss. Dort will er hin.
Geschickt klettert Kiki nach unten.
Der gefesselte Bigfoot sieht ihn und knurrt leise und drohend.
»Ki Ki«, flüstert der Kleine, »Ki Ki.«
Da wird der Große ganz still.
Kiki nähert sich langsam, merkt aber schnell, dass Bigfoot
keine Gefahr darstellt. Er ist fest verschnürt.
»Ki Ki, Ki Ki«, erklärt mein kleiner Freund.
Dann beugt er sich nach vorn und zerbeißt mit seinen
kleinen, aber scharfen Zähnchen das Seil.
Bei alledem wird Kiki genau beobachtet. Sein Verschwinden
blieb ja nicht unbemerkt und der Moosmann möchte, dass
man auf den Kleinen achtet. Aber er hofft auch, dass Kiki
etwas tun kann, um mir zu helfen.
Kiki inzwischen geht auf Abstand. Wenn der Große merkt,
dass er frei ist, ist ja ungewiss, wie er sich verhalten wird.
Wird er in Kiki seinen Retter erkennen und ihm nichts tun?
Bigfoot reckt und dehnt sich. Das durchgebissene Seil lockert
immer mehr. Ein leises, zufriedenes Grunzen ertönt - aber
sehr leise. Die Jäger können es nicht hören.
Bigfoot ist frei. Er will sofort nach Kiki greifen, doch da
ist der Moosmannkrieger neben dem Kleinen.
Wortlos tauscht er seine Gedanken mit Bigfoot aus.
Der ist erst einmal reichlich verwirrt und hockt sich grübelnd
nieder. Die Welt der Elben und Feen kennt er ja. Ein Kiki kann
er nicht einordnen. Und dass da böse Menschen sind, hat er
auch begriffen. Ein anderer Mensch soll ihm helfen wollen?
Menschen sind in seiner Welt einfach unbegreiflich.