Der Stein der Weisheit

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Beitrag von Junker Jörg » Donnerstag 19. Juli 2007, 21:28

Dann im Krankenhaus, als sie als Krankenschwester den jungen Weichensteller Willi getroffen hatte. Selten hatte sie so viel für einen Mann empfunden wie damals. Aber sie hatte gewußt, daß da eine andere Frau war, die Willis Liebe mehr brauchte. Und so hatte sie schweren Herzens alles dafür getan, Lisa und Willi zusammenzubringen. „Immerhin, das hat ja geklappt“, dachte Dorothea bei den Gedanken daran.
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Beitrag von Junker Jörg » Donnerstag 19. Juli 2007, 21:29

Bild für Bild war ihr Leben an ihr vorbeigezogen, und es war, als wäre sie dabei durch einen Tunnel gegangen. Nun kam sie dem Ende immer näher, und das Licht, das sie dort empfing, wurde immer heller und wärmer. Vor sich sah sie Menschen, die sie schon lange vermißt hatte. Ihre Eltern kamen auf sie zu, und Schwester Therese, die sie damals als Novizin in das Leben der Diakonissen eingeführt hatte, lächelte ihr zu.
„Herzlich willkommen, Dorothea!“ Eine sanfte, warme Stimme empfing sie, und sie spürte ein angenehmes Gefühl, das sich wie ein Schleier über ihren Körper legte. „Du hast es vollbracht!“.
„Ich bin tot,“, dachte Dorothea bei sich, „und es fühlt sich gar nicht mal so schlecht an!“

Der Hüne sah sich noch einmal nach der toten Diakonisse um, dann verließ er leise den Raum, um das Zimmer der Oberin zu suchen.
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 07:46

Im Amtszimmer der Oberin war von all dem kein Laut zu hören gewesen.
„Dein Vater, Lisa,... auch das ist eine lange Geschichte. Mit Johannes' Auszug drohte das Geheimnis des Steines verloren zu gehen, Darum hatte sein Bruder Peter kurz vor seinem Weggang nach Rom drei wagemutige Frauen und Männer losgeschickt, um das Geheimnis in den Stamm zurückzuholen. Johannes war nach dem Streit mit seinen Mannen in den Norden gezogen. Im heutigen Dänemark hatten sie sich einige Zeit später niedergelassen.“
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 07:47

----- ++ -----

Im Amtszimmer der Oberin war von all dem kein Laut zu hören gewesen.
„Dein Vater, Lisa,... auch das ist eine lange Geschichte. Mit Johannes' Auszug drohte das Geheimnis des Steines verloren zu gehen, Darum hatte sein Bruder Peter kurz vor seinem Weggang nach Rom drei wagemutige Frauen und Männer losgeschickt, um das Geheimnis in den Stamm zurückzuholen. Johannes war nach dem Streit mit seinen Mannen in den Norden gezogen. Im heutigen Dänemark hatten sie sich einige Zeit später niedergelassen.“
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 07:48

„Dort fanden ihn die drei. Und es gelang ihnen tatsächlich, die Sage des Steins in Erfahrung zu bringen. Johannes hatte sich nie wirklich für das Geheimnis interessiert und der Geschichte des Steines keinerlei Bedeutung beigemessen.“
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 07:48

„So konnte hier bei uns die Zweiteilung wiederhergestellt werden. Während wir „Schwestern des Petrus“ das Geheimnis des Versteckes bewahrten, hüteten die „Neffen und Nichten des Johannes“ das Geheimnis des Steines an sich. Von Generation zu Generation wurde das Geheimnis von den Eltern den Kindern anvertraut.“
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 07:49

„Unter dem Zeichen der Schriftrolle, des Griffels und des Tintenfasses verbarg sich seit Jahrhunderten das Wissen um den Stein der Weisheit. Später meinte man, diese Symbole würden auf den Evangelisten Johannes hindeuten. Aber in Wahrheit wiesen sie seit jeher den Geheimnisträger des Steines aus. Berühmte Frauen und Männer gehörten zu den „Nichten und Neffen des Johannes“.“
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 07:49

„Aber nur wenige von ihnen haben sich zu erkennen gegeben. Wie Martin Luther. Warum waren seine Eltern wohl so entsetzt, als der Junge ins Kloster gegangen ist? Sein Vater war so wütend, er hat sich nicht einmal von seinem Sohn verabschiedet. Ohne Kinder wäre das Geheimnis verloren gewesen!“
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 07:50

„Als Luther auf der Wartburg von sich schrieb, er habe den Teufel mit der Tinte ausgetrieben, wußten wir sofort, was er damit meinte: Tinte und Pergament - die Zeichen des Geheimniswahrers! Luther wollte sagen: Auch in den Wirren der Reformationszeit sollte das Wissen um den Stein nicht verlorengehen. Wie groß war die Erleichterung bei Peters Schwestern, als wir von Luthers Heirat erfuhren - und davon, daß es wieder Kinder als Geheimnisträger geben würde.“
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 07:50

„Bis heute wurde das Wissen um die Kraft des Steines in dieser Familie weitergegeben. Von den Eltern zu den Kindern. Nur den genauen Ort, an dem sich der Stein verbirgt, kannte man nicht. Denn der ist nur uns Schwestern des Petrus bekannt.“, schloß die Oberin ihre Ausführungen. Lisa und Willi schwiegen nachdenklich.
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 23:16

----- °° -----

„Meine Eltern haben mir oft von meinem Onkel Johannes erzählt. Er sei ausgewandert, haben sie immer gesagt.“ Lisa begann zu grübeln. „Aber soll das alle heißen, mein Vater...“, sie stockte.
„Ja, Lisa, Dein Vater war der letzte Wahrer des Geheimnisses um den Stein der Weisheit. Und wenn er Dir von Deinem „Onkel Johannes“ erzählt hat, dann nur, damit du weißt: Du bist eine von „Johannes Nichten und Neffen“!“
„Aber warum hat er mir nie...“ Lisa schwieg bedrückt.
„Warum er Dir nie die ganze Wahrheit verraten hat? Vor rund einem Jahr war dein Vater bei uns. Er hat uns berichtet, daß er sich nicht sicher sei, ob das Geheimnis bei dir in den richtigen Händen sei. Du bist eine Nachfahrin Martin Luthers - aber mir der Kirche hattest Du nie viel am Hut.
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 23:17

Lisa versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Sie, eine Nachfahrin Martin Luthers? Ein Stein der Weisheit, den es wirklich geben sollte? Und ihre Familie die Letzten, die das Geheimnis dieses Steines kennen sollten - besser gesagt: Gekannt haben? Das klang nicht nur reichlich verwirrend, es war irgendwie auch reichlich wirr, was die alte Diakonisse ihr da alles erzählte. Hilfesuchend sah sie Willi an. Doch der schien genauso wenig zu verstehen wie sie.
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 23:17

„Das hier, Lisa, hat er mir damals gegeben. Für dich...“ Mit diesen Worten überreichte die Oberin Lisa einen Briefumschlag. Doch Lisa hatte viel zu viele Fragen, als daß sie jetzt Muße gehabt hätte, um den Brief zu lesen.
„Warum ist mein Vater jetzt tot? Und wer ist der Mann, der mir folgt?“
Während Lisa versuchte, ihre Gedanken zu sortieren und die Puzzleteile in eine geordnete Reihenfolge zu bringen, und während die Schwester in ihrer Erklärung fortfuhr, fiel ein Schatten auf das Schlüsselloch. Der Hüne hatte sein Ziel erreicht.
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 23:18

----- ^^ -----

„Ja, der große Unbekannte...“ Die Oberin stand auf und holte einen großen Folianten aus dem Regal, bevor sie fortfuhr. Lisa und Willi lauschten gespannt. „Nun, soweit wir wissen, hatte Johannes das Geheimnis vom Stein der Weisheit nie wirklich ernst genommen. Glück für uns, denn sonst hätten wir es wohl nicht so leicht in Erfahrung bringen und bewahren können. In seinem Stamm ging das Wissen schon kurz drauf verloren. Nur die Mär, es könne einen besonderen Stein geben, mit besonderer Macht über Leben und Tod hielt sich irgendwie trotzdem hartnäckig. Unzählige Sagen und Gerüchte entsponnen sich in Skandinavien um diesen Stein, den viele seither auch „Stein der Weisen“ nennen, ohne zu wissen worüber sie da reden.“
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Beitrag von Junker Jörg » Sonntag 29. Juli 2007, 23:18

„Und Johannes Nachkommen waren durchaus erfinderisch. Es gelang ihnen sogar, Steinen eine besondere Bedeutung zu geben. Nicht zuletzt, weil sie in einem Land wohnten, in dem fast alles aus Holz gebaut wurde. Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelte einer der letzten Nachfahren sogar ein Steinspielzeug. Es sollte ein wahrer Kassenschlager werden, der der Familie zu großem Ansehen und Reichtum verhalf. Schon bald waren Johannes Nachfahren reiche Leute, die schicke Autos fuhren und ihr Geld auf Golfplätzen ausgaben.“
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