Die Handelsgilde Teil II - Neue Freunde

** Öffentliches Forum - Für Eure Playmobil-Bildergeschichten

Moderatoren: KlickyWelt-Team, Littledive, Jedi, Junker Jörg, KlickyWelt-Team, KlickyWelt-Team, Littledive, Jedi, Junker Jörg, KlickyWelt-Team

Antworten
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:40

„Steine und Felsbrocken fielen über mich. Ein besonders großer traf mich an den Beinen und brach mir beide Beine. Ich schrie bis ich ohnmächtig wurde. Eine wohltuende Schwärze umfing mich. Wieder war Torgart das erste Gesicht, das ich nach meiner Ohnmacht sah. Aber wir befanden uns nicht mehr im Gebirge. Ich lag auf einem bequemen Bett in einem Raum, dessen Wände weiß getüncht waren.“
Dateianhänge
B 8171.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:41

„Wo bin ich?“ fragte ich mit schwacher Stimme. „Du bist in Sicherheit. Und diesmal wirklich!“ beruhigte Torgart mich. Wie sein Schatten saß der Wolf neben ihm. Die Augen des Tieres, die mir am Ufer so bedrohlich erschienen, blickten nun mitfühlend zu mir. Fast hätte man glauben können, dass er mich trösten wollte. „Nachdem der Steinregen aufgehört hatte, sahen wir, dass du verletzt worden warst. Ich schiente deine Beine, so gut ich nur konnte, und wir brachten dich hierher in die Weiße Stadt. Heiler haben sich um dich gekümmert. Du musst keine Angst mehr haben, bald wirst du wieder laufen können.“ Beruhigt schlief ich wieder ein.“
Dateianhänge
B 8172.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:42

„Wie ihr seht, behielt Torgart Recht, und ich konnte bald wieder laufen. Eine junge Frau, Serene, pflegte mich während der Tage, die ich ans Bett gefesselt war. Sie war wunderschön und sehr klug. Die Gespräche mit ihr waren sehr kurzweilig, und ich bedauerte es fast schon, als sie die Verbände um meine Beine abnahm, und ich zum ersten Mal wieder meine Füße bewegte.“
Dateianhänge
B 8173.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:43

„Nachdem ich wieder gehen konnte, zeigte sie mir die Stadt. Sie war voller Menschen, und doch fehlte der Lärm, den ich aus unseren Städten kannte. Es waren keine Händler auf den Straßen, keine Karren versuchten durch enge Gassen zu fahren. Stattdessen standen Männer und Frauen in kleinen Gruppen beieinander und sprachen miteinander mit ruhigen Stimmen. Serene erklärte mir, dass sie im Gespräch nach Antworten des Lebens suchten. Sie nickten uns freundlich zu, aber sie unterbrachen ihre Gespräche nicht.“
Dateianhänge
B 8174.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:47

„Mich störte es nicht. Ich erfreute mich an Serenens Anwesenheit und daran, dass ich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. Auch die Häuser wirkten auf mich fremd. Nie zuvor sah ich solche Gebäude. Ich staunte über die prachtvollen Bauten und in welch schwindelerregende Höhen die Türme sich erhoben. Hätte ich sie nicht mit eigenen Augen gesehen, ich hätte niemals geglaubt, dass Menschenhand solche Bauwerke errichten könnte.“
Dateianhänge
B 8175.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:47

„Während dieser Zeit, die ich mit Serene verbrachte, entbrannte mein Herz für sie. Ich fieberte ihren Besuchen und ihrer Gesellschaft entgegen, und die Zeit, die wir gemeinsam verbrachten, war stets viel zu schnell vorbei. Ich mochte ihr Lächeln und ihre strahlenden Augen. Sie berichtete mir von der Vergangenheit, erzählte mir von uralten Legenden und Geschehnissen.“
Dateianhänge
B 8176.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:48

„Aber am liebsten sprach sie über die Menschen und die Geschöpfe unter der Obhut des Unbeschreiblichen. Ihre Begeisterung für das Leben berauschte mich geradezu. Sie wollte nicht enden über die Vielfalt des Lebens zu berichten, und ich wurde nicht müde, den Worten von ihren Lippen zu lauschen.“
Dateianhänge
B 8177.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:49

„Und eben diese Begeisterung für das Leben zerstörte meinen Traum. Als ich ihr meine Liebe in der Hoffnung, dass sie erwidert würde, beichtete, lächelte sie mich nur in ihrer unnachahmlichen Art an und zerstörte mit einem Satz all meine Sehnsüchte, „deine Liebe ehrt mich, doch es tut mir aufrichtig leid. Mein Herz gehört jemand anderem, dem ich bereits vor Jahren ewige Liebe und Treue geschworen habe. Ich bin Heilerin, und mein Begehr war es, dich zu kurieren und dir die Lebensfreude wieder zu geben. Verzeih, wenn ich in dir Gefühle geweckt habe, die ich nicht mit dir teilen kann.“
Dateianhänge
B 8178.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:49

„Keine Liebe, die sie mir gegenüber empfand, sondern ihre Arbeit hatte sie meine Gesellschaft suchen lassen. Mir war als stürzte ich in ein tiefes schwarzes Loch. Hätte der Steinschlag doch nur meinen Kopf und nicht meine Beine getroffen. Dies waren die letzten Worte, die ich von ihren Lippen vernahm. Wie ein in seinem stolz verletzter eitler Gockel wandte ich mich von ihr ab und rannte weg. Was war ich für ein Narr!“
Dateianhänge
B 8179.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:50

„Als es Abend wurde, schaute ich noch einmal von einem Balkon über die Häuser der Stdat. In meiner Enttäuschung fasste ich den Entschluss, die Stadt unverzüglich zu verlassen. Ich fühlte in meiner Brust eine gewaltige Leere, die mich zu verschlingen drohte. Keine Minute wollte ich länger an diesem Ort verbringen.“
Dateianhänge
B 8180.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:51

„Ohne ein Wort des Abschieds verließ ich die Stadt und meine Retter. Ich stahl mich wie ein Dieb aus ihren Häusern, und wie so oft in meinem Leben handelte ich, bevor ich nachdachte. Die Sonne verschwand hinter den Bergen, und es wurde rasch kühler. Doch in meiner verletzten Eitelkeit spürte ich die heraufziehende Kälte nicht. So voll die Straßen auch tagsüber waren, so leer waren sie des Nächtens. Ich begegnete keiner Seele, als im zum Stadtrand lief. Ab und an drangen Gesprächsfetzen aus den Häusern zu mir. Die Menschen hatten ihre Gesprächskreise in die Häuser verlegt.“
Dateianhänge
B 8181.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:51

„Erst als ich die Mauern der Stadt hinter mir gelassen hatte, kehrte mein Verstand wieder zurück. Wie sollte ich das Gebirge überwinden? Ich besaß keine Möglichkeit, einen Bergtroll zu rufen. Doch das Schicksal meinte es noch einmal gut mit mir. Die Weiße Stadt erhob sich an den Ufern eines Flusses, und mein Weg führte mich zu einem kleinen Bootshaus.“
Dateianhänge
B 8182.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:52

„Da ich am Steg kein Boot fand, brach ich kurzerhand die Tür auf.“
Dateianhänge
B 8183.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:53

„Im Inneren fand ich ein Regal mit ein paar Vorräten und zwei kleine Ruderboote. Jetzt wurde ich endgültig zum Dieb und stahl eines der Boote von den Menschen, die mir soviel Gutes widerfahren ließen.“ Muharin seufzte. Die Erinnerung schmerzte ihn.
Dateianhänge
B 8184.jpg
Benutzeravatar
Vauban
Mittlands Chronist
Beiträge: 4375
Registriert: Montag 25. Juni 2007, 00:19

Beitrag von Vauban » Sonntag 14. Februar 2010, 20:53

„Ohne Zurückzublicken setzte ich mich in eines der Boote, löste die Leine und verschwand über den namenlosen Fluss. Ich erreichte irgendwann den Langen Fluss und ließ mich von diesem bis nach Ar’Marik treiben.“

Fortsetzung folgt ...
Dateianhänge
B 8185.jpg
Antworten