Fredeswinds Märchenschatztruhe
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Re: Märchen
Ja, ich würde auch mal auf "die drei Schlangenblätter" tippen... Jetzt wirds also gruselig!
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Re: Märchen
Gern geschehen!Mara hat geschrieben:Ich sag mal "Danke", weil ich mich freue, dass ein neues Märchen kommt![]()
und gestehe, dass ich mal wieder keine Ahnung habe, was für eines das sein soll
Öfter mal was Neues, die bekannten Märchen sind schließlich ohnehin fast durch.

LG von der Märchenfee Fredeswind

"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
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Re: Märchen
Artona hat geschrieben:Ich tippe mal auf die drei Schlangenblätter...
fieses Märchen, aber ganz fies....

Liebe Artona,

herzlichen Glückwunsch, du hast es erraten und warst echt schnell! Es ist das Märchen 'Die drei Schlangenblätter'.

Und ich habe geglaubt, es wäre eine schwerere Nuss zum Knacken als sonst. So kann man sich täuschen.

Nach dem Mittagessen geht es los!
Danke für's Mitmachen!
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Re: Märchen
Ischade hat geschrieben:Ja, ich würde auch mal auf "die drei Schlangenblätter" tippen... Jetzt wirds also gruselig!

Danke für's Mitmachen!

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Die drei Schlangenblätter (Brüder Grimm)
Die drei Schlangenblätter
(frei nach den Brüdern Grimm)
Es war einmal ein armer Mann, der konnte seinen einzigen Sohn nicht mehr ernähren. Da sprach der Sohn: „Lieber Vater, es geht Euch so kümmerlich, ich falle Euch zur Last, lieber will ich selbst fortgehen und sehen, wie ich mein Brot verdiene.“ Da gab ihm der Vater seinen Segen und nahm mit großer Trauer von ihm Abschied.
Zu dieser Zeit führte der König eines mächtigen Reichs Krieg; der Jüngling nahm Dienste bei ihm und zog mit ins Feld.
Und als er vor den Feind kam, so ward eine Schlacht geliefert, und es war große Gefahr, und regnete blaue Bohnen, dass seine Kameraden von allen Seiten niederfielen. Und als auch der Anführer blieb, so wollten die übrigen die Flucht ergreifen, aber der Jüngling trat heraus, sprach ihnen Mut zu und rief: „Wir wollen unser Vaterland nicht zu Grunde gehen lassen.“ Da folgten ihm die andern, und er drang ein und schlug den Feind. Der König, als er hörte, dass er ihm allein den Sieg zu danken habe, erhob ihn über alle andern, gab ihm große Schätze und machte ihn zum Ersten in seinem Reich.
Der König hatte eine Tochter, die war sehr schön, aber sie war auch sehr wunderlich. Sie hatte das Gelübde getan, keinen zum Herrn und Gemahl zu nehmen, der nicht verspräche, wenn sie zuerst stürbe, sich lebendig mit ihr begraben zu lassen. „Hat er mich von Herzen lieb“, sagte sie, „wozu dient ihm dann noch das Leben?“
(frei nach den Brüdern Grimm)
Es war einmal ein armer Mann, der konnte seinen einzigen Sohn nicht mehr ernähren. Da sprach der Sohn: „Lieber Vater, es geht Euch so kümmerlich, ich falle Euch zur Last, lieber will ich selbst fortgehen und sehen, wie ich mein Brot verdiene.“ Da gab ihm der Vater seinen Segen und nahm mit großer Trauer von ihm Abschied.
Zu dieser Zeit führte der König eines mächtigen Reichs Krieg; der Jüngling nahm Dienste bei ihm und zog mit ins Feld.
Und als er vor den Feind kam, so ward eine Schlacht geliefert, und es war große Gefahr, und regnete blaue Bohnen, dass seine Kameraden von allen Seiten niederfielen. Und als auch der Anführer blieb, so wollten die übrigen die Flucht ergreifen, aber der Jüngling trat heraus, sprach ihnen Mut zu und rief: „Wir wollen unser Vaterland nicht zu Grunde gehen lassen.“ Da folgten ihm die andern, und er drang ein und schlug den Feind. Der König, als er hörte, dass er ihm allein den Sieg zu danken habe, erhob ihn über alle andern, gab ihm große Schätze und machte ihn zum Ersten in seinem Reich.
Der König hatte eine Tochter, die war sehr schön, aber sie war auch sehr wunderlich. Sie hatte das Gelübde getan, keinen zum Herrn und Gemahl zu nehmen, der nicht verspräche, wenn sie zuerst stürbe, sich lebendig mit ihr begraben zu lassen. „Hat er mich von Herzen lieb“, sagte sie, „wozu dient ihm dann noch das Leben?“
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Die drei Schlangenblätter (Brüder Grimm)
Dagegen wollte sie ein Gleiches tun, und wenn er zuerst stürbe, mit ihm in das Grab steigen. Dieses seltsame Gelübde hatte bis jetzt alle Freier abgeschreckt, aber der Jüngling wurde von ihrer Schönheit so eingenommen, dass er auf nichts achtete, sondern bei ihrem Vater um sie anhielt. „Weißt du auch“, sprach der König, „was du versprechen musst?“
„Ich muss mit in das Grab gehen“, antwortete er, „wenn ich sie überlebe, aber meine Liebe ist so groß, dass ich der Gefahr nicht achte.“ Da willigte der König ein, und die Hochzeit ward mit großer Pracht gefeiert. Nun lebten sie eine Zeitlang glücklich und vergnügt miteinander.
Da geschah es, dass die junge Königin in eine schwere Krankheit fiel, und kein Arzt konnte ihr helfen. Und als sie tot dalag, da erinnerte sich der junge König, was er hatte versprechen müssen, und es grauste ihm davor, sich lebendig in das Grab zu legen.
Aber es war kein Ausweg: der König hatte alle Tore mit Wachen besetzen lassen, und es war nicht möglich, dem Schicksal zu entgehen.
„Ich muss mit in das Grab gehen“, antwortete er, „wenn ich sie überlebe, aber meine Liebe ist so groß, dass ich der Gefahr nicht achte.“ Da willigte der König ein, und die Hochzeit ward mit großer Pracht gefeiert. Nun lebten sie eine Zeitlang glücklich und vergnügt miteinander.
Da geschah es, dass die junge Königin in eine schwere Krankheit fiel, und kein Arzt konnte ihr helfen. Und als sie tot dalag, da erinnerte sich der junge König, was er hatte versprechen müssen, und es grauste ihm davor, sich lebendig in das Grab zu legen.
Aber es war kein Ausweg: der König hatte alle Tore mit Wachen besetzen lassen, und es war nicht möglich, dem Schicksal zu entgehen.
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Re: Märchen
wie immer wunderbar zu lesen und zu schauen einfach



Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null und das nennen Sie dann Ihren Standpunkt
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- die Märchenfee
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Re: Märchen
Stonewall Jackson hat geschrieben:wie immer wunderbar zu lesen und zu schauen einfach![]()




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Die drei Schlangenblätter (Brüder Grimm)
Als der Tag kam, wo die Leiche in das königliche Gewölbe beigesetzt wurde, da ward er mit hinabgeführt, und dann das Tor verriegelt und verschlossen. Neben dem Sarg stand ein Tisch, darauf vier Lichter, vier Laibe Brot und vier Flaschen Wein. Sobald dieser Vorrat zu Ende ging, musste er verschmachten. Nun saß er da voll Schmerz und Trauer, aß jeden Tag nur ein Bisslein Brot, trank nur einen Schluck Wein, und sah doch, wie der Tod immer näher rückte.
Indem er so vor sich hinstarrte, sah er aus der Ecke des Gewölbes eine Schlange hervorkriechen, die sich der Leiche näherte. Und weil er dachte, sie käme, um daran zu nagen, zog er sein Schwert und sprach: „Solange ich lebe, sollst du sie nicht anrühren“, und hieb sie in drei Stücke.
Über ein Weilchen kroch eine zweite Schlange aus der Ecke hervor, als sie aber die andere tot und zerstückt liegen sah, ging sie zurück, kam bald wieder und hatte drei grüne Blätter im Munde. Dann nahm sie die drei Stücke von der Schlange, legte sie, wie sie zusammengehörten, und tat auf jede Wunde eins von den Blättern. Alsbald fügte sich das Getrennte aneinander, die Schlange regte sich und ward wieder lebendig, und beide eilten miteinander fort.
Die Blätter blieben auf der Erde liegen, und dem Unglücklichen, der alles mit angesehen hatte, kam es in die Gedanken, ob nicht die wunderbare Kraft der Blätter, welche die Schlange wieder lebendig gemacht hatte, auch einem Menschen helfen könnte. Er hob also die Blätter auf und legte eins davon auf den Mund der Toten, die beiden andern auf ihre Augen. Und kaum war es geschehen, so bewegte sich das Blut in den Adern, stieg in das bleiche Angesicht und rötete es wieder. Da zog sie Atem, schlug die Augen auf und sprach: „Ach, Gott, wo bin ich?“
„Du bist bei mir, liebe Frau“, antwortete er, und erzählte ihr, wie alles gekommen war und er sie wieder ins Leben erweckt hatte. Dann reichte er ihr etwas Wein und Brot, und als sie wieder zu Kräften gekommen war, erhob sie sich, und sie gingen zu der Türe, und klopften und riefen so laut, dass es die Wachen hörten und dem König meldeten.
Indem er so vor sich hinstarrte, sah er aus der Ecke des Gewölbes eine Schlange hervorkriechen, die sich der Leiche näherte. Und weil er dachte, sie käme, um daran zu nagen, zog er sein Schwert und sprach: „Solange ich lebe, sollst du sie nicht anrühren“, und hieb sie in drei Stücke.
Über ein Weilchen kroch eine zweite Schlange aus der Ecke hervor, als sie aber die andere tot und zerstückt liegen sah, ging sie zurück, kam bald wieder und hatte drei grüne Blätter im Munde. Dann nahm sie die drei Stücke von der Schlange, legte sie, wie sie zusammengehörten, und tat auf jede Wunde eins von den Blättern. Alsbald fügte sich das Getrennte aneinander, die Schlange regte sich und ward wieder lebendig, und beide eilten miteinander fort.
Die Blätter blieben auf der Erde liegen, und dem Unglücklichen, der alles mit angesehen hatte, kam es in die Gedanken, ob nicht die wunderbare Kraft der Blätter, welche die Schlange wieder lebendig gemacht hatte, auch einem Menschen helfen könnte. Er hob also die Blätter auf und legte eins davon auf den Mund der Toten, die beiden andern auf ihre Augen. Und kaum war es geschehen, so bewegte sich das Blut in den Adern, stieg in das bleiche Angesicht und rötete es wieder. Da zog sie Atem, schlug die Augen auf und sprach: „Ach, Gott, wo bin ich?“
„Du bist bei mir, liebe Frau“, antwortete er, und erzählte ihr, wie alles gekommen war und er sie wieder ins Leben erweckt hatte. Dann reichte er ihr etwas Wein und Brot, und als sie wieder zu Kräften gekommen war, erhob sie sich, und sie gingen zu der Türe, und klopften und riefen so laut, dass es die Wachen hörten und dem König meldeten.
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Die drei Schlangenblätter (Brüder Grimm)
Der König kam selbst herab und öffnete die Türe, da fand er beide frisch und gesund und freute sich mit ihnen, dass nun alle Not überstanden war. Die drei Schlangenblätter aber nahm der junge König mit, gab sie einem Diener und sprach: „Verwahr sie mir sorgfältig, und trag sie zu jeder Zeit bei dir, wer weiß, in welcher Not sie uns noch helfen können.“
Es war aber in der Frau, nachdem sie wieder ins Leben war erweckt worden, eine Veränderung vorgegangen: es war, als ob alle Liebe zu ihrem Manne aus ihrem Herzen gewichen wäre.
Als er nach einiger Zeit eine Fahrt zu seinem alten Vater über das Meer machen wollte, und sie auf ein Schiff gestiegen waren, so vergaß sie die große Liebe und Treue, die er ihr bewiesen, und womit er sie vom Tode gerettet hatte, und fasste eine böse Neigung zu dem Schiffer. Und als der junge König einmal dalag und schlief, rief sie den Schiffer herbei, und fasste den Schlafenden am Kopfe, und der Schiffer musste ihn an den Füßen fassen, und so warfen sie ihn hinab ins Meer.
Als die Schandtat vollbracht war, sprach sie zu ihm: „Nun lass uns heimkehren und sagen, er sei unterwegs gestorben. Ich will dich schon bei meinem Vater so herausstreichen und rühmen, dass er mich mit dir vermählt und dich zum Erben seiner Krone einsetzt.“
Aber der treue Diener, der alles mit angesehen hatte, machte unbemerkt ein kleines Schifflein von dem großen los, setzte sich hinein, schiffte seinem Herrn nach, und ließ die Verräter fortfahren. Er fischte den Toten wieder auf, und mit Hilfe der drei Schlangenblätter, die er bei sich trug und auf die Augen und den Mund legte, brachte er ihn glücklich wieder ins Leben.
Es war aber in der Frau, nachdem sie wieder ins Leben war erweckt worden, eine Veränderung vorgegangen: es war, als ob alle Liebe zu ihrem Manne aus ihrem Herzen gewichen wäre.
Als er nach einiger Zeit eine Fahrt zu seinem alten Vater über das Meer machen wollte, und sie auf ein Schiff gestiegen waren, so vergaß sie die große Liebe und Treue, die er ihr bewiesen, und womit er sie vom Tode gerettet hatte, und fasste eine böse Neigung zu dem Schiffer. Und als der junge König einmal dalag und schlief, rief sie den Schiffer herbei, und fasste den Schlafenden am Kopfe, und der Schiffer musste ihn an den Füßen fassen, und so warfen sie ihn hinab ins Meer.
Als die Schandtat vollbracht war, sprach sie zu ihm: „Nun lass uns heimkehren und sagen, er sei unterwegs gestorben. Ich will dich schon bei meinem Vater so herausstreichen und rühmen, dass er mich mit dir vermählt und dich zum Erben seiner Krone einsetzt.“
Aber der treue Diener, der alles mit angesehen hatte, machte unbemerkt ein kleines Schifflein von dem großen los, setzte sich hinein, schiffte seinem Herrn nach, und ließ die Verräter fortfahren. Er fischte den Toten wieder auf, und mit Hilfe der drei Schlangenblätter, die er bei sich trug und auf die Augen und den Mund legte, brachte er ihn glücklich wieder ins Leben.
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Re: Märchen
Liebe Irmi!
Es ist immer wieder eine Freude deinen wunderbaren und in seiner Art ganz besonderen Thread zu besuchen!
Vielen Dank für dein unermüdliches Schaffen!
Herzliche Grüße
Maria
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Re: Märchen
Liebe Maria!playmolook hat geschrieben:Liebe Irmi!
Es ist immer wieder eine Freude deinen wunderbaren und in seiner Art ganz besonderen Thread zu besuchen!![]()
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Vielen Dank für dein unermüdliches Schaffen!![]()
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Maria





Es macht mir aber auch riesigen Spaß, bei so tollem Publikum den Thread weiter zu führen.
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Die drei Schlangenblätter (Brüder Grimm)
Sie ruderten beide aus allen Kräften Tag und Nacht, und ihr kleines, Schiff flog so schnell dahin, dass sie früher als das andere bei dem alten König anlangten.
Er verwunderte sich, als er sie allein kommen sah, und fragte, was ihnen begegnet wäre. Als er die Bosheit seiner Tochter vernahm, sprach er: „Ich kann's nicht glauben, dass sie so schlecht gehandelt hat, aber die Wahrheit wird bald an den Tag kommen“, und hieß beide in eine verborgene Kammer gehen und sich vor jedermann heimlich halten.
Bald hernach kam das große Schiff herangefahren, und die gottlose Frau erschien vor ihrem Vater mit einer betrübten Miene. Er sprach: „Warum kehrst du allein zurück? Wo ist dein Mann?“ „Ach, lieber Vater“, antwortete sie, „ich komme in großer Trauer wieder heim, mein Mann ist während der Fahrt plötzlich erkrankt und gestorben, und wenn der gute Schiffer mir nicht Beistand geleistet hätte, wäre es mir schlimm ergangen; er ist bei seinem Tode zugegen gewesen und kann Euch alles erzählen.“
Der König sprach: „Ich will den Toten wieder lebendig machen“, und öffnete die Kammer, und hieß die beiden herausgehen. Die Frau, als sie ihren Mann erblickte, war wie vom Donner gerührt, sank auf die Knie und bat um Gnade.
Der König sprach: „Da ist keine Gnade, er war bereit, mit dir zu sterben, und hat dir dein Leben wiedergegeben, du aber hast ihn im Schlaf umgebracht, und sollst deinen verdienten Lohn empfangen.“
Da ward sie mit ihrem Helfershelfer in ein durchlöchertes Schiff gesetzt und hinaus ins Meer getrieben, wo sie bald in den Wellen versanken.
ENDE
Er verwunderte sich, als er sie allein kommen sah, und fragte, was ihnen begegnet wäre. Als er die Bosheit seiner Tochter vernahm, sprach er: „Ich kann's nicht glauben, dass sie so schlecht gehandelt hat, aber die Wahrheit wird bald an den Tag kommen“, und hieß beide in eine verborgene Kammer gehen und sich vor jedermann heimlich halten.
Bald hernach kam das große Schiff herangefahren, und die gottlose Frau erschien vor ihrem Vater mit einer betrübten Miene. Er sprach: „Warum kehrst du allein zurück? Wo ist dein Mann?“ „Ach, lieber Vater“, antwortete sie, „ich komme in großer Trauer wieder heim, mein Mann ist während der Fahrt plötzlich erkrankt und gestorben, und wenn der gute Schiffer mir nicht Beistand geleistet hätte, wäre es mir schlimm ergangen; er ist bei seinem Tode zugegen gewesen und kann Euch alles erzählen.“
Der König sprach: „Ich will den Toten wieder lebendig machen“, und öffnete die Kammer, und hieß die beiden herausgehen. Die Frau, als sie ihren Mann erblickte, war wie vom Donner gerührt, sank auf die Knie und bat um Gnade.
Der König sprach: „Da ist keine Gnade, er war bereit, mit dir zu sterben, und hat dir dein Leben wiedergegeben, du aber hast ihn im Schlaf umgebracht, und sollst deinen verdienten Lohn empfangen.“
Da ward sie mit ihrem Helfershelfer in ein durchlöchertes Schiff gesetzt und hinaus ins Meer getrieben, wo sie bald in den Wellen versanken.
ENDE
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Re: Märchen
Liebe Märchenfee, ich danke Dir wie immer für dieses Märchen. Wundervoll gestaltete Bilder und ein recht unbekanntes Märchen, das wieder zurück in die Gedanken der Menschen wandert. In meinen Augen ist es unglaublich wertvoll, was Du da tust. All diese Märchen sind uralt – sehr viel älter als die Gebrüder Grimm – und damit ein Gedanklicher Schatz unserer Vorfahren und sollten niemals verloren gehen!
Was das Märchen selbst angeht, ist wohl am auffälligsten die Veränderung der Prinzessin, nachdem sie von den Toten wieder auferstanden ist. Einerseits mag die Christliche Mythologie eine Rolle spielen, nachdem Unsere Seele Gotte Atem ist, der Adam eingehaucht wurde, jedes Kind mit dem ersten Atemzug aufnimmt und die den Körper beim letzten Atemzug verlässt. (In christlichen Krankenhäusern wird noch heute das Fenster geöffnet, wenn jemand in dem Raum gestorben ist.) daher kehrte sie zwar ins Leben zurück aber war gewissermaßen seelenlos und böse. Menschen, die dem Teufel ihre Seele verkaufen werden angeblich auch böse. Dazu kommt das der Zauber von einer Schlange kam, die bereits im Alten Testament den Teufel symbolisiert.
Aber ganz ohne jeden christlichen Mythos, muss ich sagen, dass die Prinzessin schon von Anfang an nicht wirklich gut war. Ihre Forderung an ihren zukünftigen Gatten ist grausam und narzisstisch. Vielleicht erahnte sie ihren Tod bereits und wollte nicht, dass jemand nach ihrem Tod eine andere freien würde und so war es ihr wohl auch egal, wen sie für die kurze Zeit heiraten würde. Und als sie ihr Leben wiedergewonnen hatte und begriff, dass sie nun noch ihr ganzes Leben vor sich hatte, wollte sie es wohl auch auskosten und einen Mann nehmen, den sie wollte… Bleibt natürlich die Frage, ob ihr Mann, als er wiederauferstanden ist, auch böse wurde? Nun, er ging zum König und damit sie verurteilt wird, was auch ihren Tod bedeutete – In gewisser Weise gleiches mit gleichem vergolten. Er hätte auch mit seinem Diener irgendwo ein neues Leben anfangen können. Als Arzt hätte er mit seinen Blättern sicher ein gutes Leben führen können. Aber er kam aus Rache zurück. Hätte er das auch schon früher getan?



Was das Märchen selbst angeht, ist wohl am auffälligsten die Veränderung der Prinzessin, nachdem sie von den Toten wieder auferstanden ist. Einerseits mag die Christliche Mythologie eine Rolle spielen, nachdem Unsere Seele Gotte Atem ist, der Adam eingehaucht wurde, jedes Kind mit dem ersten Atemzug aufnimmt und die den Körper beim letzten Atemzug verlässt. (In christlichen Krankenhäusern wird noch heute das Fenster geöffnet, wenn jemand in dem Raum gestorben ist.) daher kehrte sie zwar ins Leben zurück aber war gewissermaßen seelenlos und böse. Menschen, die dem Teufel ihre Seele verkaufen werden angeblich auch böse. Dazu kommt das der Zauber von einer Schlange kam, die bereits im Alten Testament den Teufel symbolisiert.
Aber ganz ohne jeden christlichen Mythos, muss ich sagen, dass die Prinzessin schon von Anfang an nicht wirklich gut war. Ihre Forderung an ihren zukünftigen Gatten ist grausam und narzisstisch. Vielleicht erahnte sie ihren Tod bereits und wollte nicht, dass jemand nach ihrem Tod eine andere freien würde und so war es ihr wohl auch egal, wen sie für die kurze Zeit heiraten würde. Und als sie ihr Leben wiedergewonnen hatte und begriff, dass sie nun noch ihr ganzes Leben vor sich hatte, wollte sie es wohl auch auskosten und einen Mann nehmen, den sie wollte… Bleibt natürlich die Frage, ob ihr Mann, als er wiederauferstanden ist, auch böse wurde? Nun, er ging zum König und damit sie verurteilt wird, was auch ihren Tod bedeutete – In gewisser Weise gleiches mit gleichem vergolten. Er hätte auch mit seinem Diener irgendwo ein neues Leben anfangen können. Als Arzt hätte er mit seinen Blättern sicher ein gutes Leben führen können. Aber er kam aus Rache zurück. Hätte er das auch schon früher getan?
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- Mega-Klicky
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- Registriert: Mi Jan 21, 2015 11:45
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Re: Märchen
Erst dachte ich ja: "Oh, das ist aber ein kurzes Märchen" - dort, wo sie sich von den Toten erhob.
Aber dann ging es ja spannend weiter.
Ich bewundere unsere Märchenfee für die wirklich immer so schön in Szene gesetzten Bilder. Einfach klasse!
Das Märchen kannte ich gar nicht.
Eine Hochzeit ohne "bis dass der Tod sie scheidet" ist ja nicht üblich. Hier sollte es über den Tod hinaus gehen. Klar, ziemlich egoistisch und keine Liebe, aber sie hat ja auch nie gesagt, dass sie ihn liebt. Sie wollte ja nur von ihm geliebt werden. Immer wieder dumm, wenn man(n) nur auf die Schönheit einer Frau schaut
Die Schlangen sind toll! Die hätten ihre eigene Geschichte verdient, so mit verzaubern und erlösen oder wenigstens mit vielen Schlangenbabys
War es denn nach ihrer "Auferstehung" wirklich eine totale Wesensveränderung? War sie nicht vorher schon so Ichbezogen? Womöglich hat das traumatische Erlebnis des Sterbens sie nur dazu gebracht, ihre Maske fallen zu lassen?
Ich find es aber gut, dass er sie dann wenigstens vor ihrem Vater verklagt. Ich sehe da keine Rache, sondern eher Gerechtigkeit. Obwohl, er hat sie ja vermutlich zuvor geliebt. Andererseits, wenn einem so nach dem Leben getrachtet wird, kann Liebe wohl ein sehr plötzliches Ende finden.
Vielen Dank für dieses mir unbekannte Märchen
PS. das geöffnete Fenster im Sterbezimmer gab es schon in vorchristlicher Zeit.

Aber dann ging es ja spannend weiter.
Ich bewundere unsere Märchenfee für die wirklich immer so schön in Szene gesetzten Bilder. Einfach klasse!

Das Märchen kannte ich gar nicht.
Eine Hochzeit ohne "bis dass der Tod sie scheidet" ist ja nicht üblich. Hier sollte es über den Tod hinaus gehen. Klar, ziemlich egoistisch und keine Liebe, aber sie hat ja auch nie gesagt, dass sie ihn liebt. Sie wollte ja nur von ihm geliebt werden. Immer wieder dumm, wenn man(n) nur auf die Schönheit einer Frau schaut

Die Schlangen sind toll! Die hätten ihre eigene Geschichte verdient, so mit verzaubern und erlösen oder wenigstens mit vielen Schlangenbabys

War es denn nach ihrer "Auferstehung" wirklich eine totale Wesensveränderung? War sie nicht vorher schon so Ichbezogen? Womöglich hat das traumatische Erlebnis des Sterbens sie nur dazu gebracht, ihre Maske fallen zu lassen?

Ich find es aber gut, dass er sie dann wenigstens vor ihrem Vater verklagt. Ich sehe da keine Rache, sondern eher Gerechtigkeit. Obwohl, er hat sie ja vermutlich zuvor geliebt. Andererseits, wenn einem so nach dem Leben getrachtet wird, kann Liebe wohl ein sehr plötzliches Ende finden.
Vielen Dank für dieses mir unbekannte Märchen

PS. das geöffnete Fenster im Sterbezimmer gab es schon in vorchristlicher Zeit.
Man hört nicht auf, zu spielen, weil man alt wird - man wird alt, weil man aufhört, zu spielen.
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