Fredeswinds Märchenschatztruhe
Moderatoren: KlickyWelt-Team, Littledive, Jedi, Junker Jörg, KlickyWelt-Team, KlickyWelt-Team, Littledive, Jedi, Junker Jörg, KlickyWelt-Team
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Fräulein von Boyneburg (Brüder Grimm)
Sie hatte ein weißes Tuch ausgebreitet, darauf lagen Knotten (Samenkapseln des Flachses), die sollten in der Sonne aufklinken. Der Schäfer verwunderte sich, an dem einsamen Ort eine Jungfrau zu finden, trat zu ihr hin und sprach: „Ei was schöne Knotten!“, nahm ein paar in die Hand, besah sie und legte sie wieder hin. Sie sah ihn freundlich und doch traurig an, antwortete aber nichts, da ward dem Schäfer angst, dass er fort ging, ohne sich umzusehen und die Herde nach Haus trieb.
Es waren ihm aber ein paar Knotten, als er darin gestanden, neben in die Schuhe gefallen, die drückten ihn auf dem Heimweg, da setzte er sich, zog den Schuh ab und wollte sie herauswerfen, wie er hineingriff, so fielen ihm fünf oder sechs Goldkörner in die Hand. Der Schäfer eilte zur Boyneburg zurück, aber die weiße Jungfrau war samt den Knotten verschwunden; doch konnte er sich mit dem Golde schuldenfrei machen und seinen Haushalt wieder einrichten.
Viele Schätze sollen in der Burg noch verborgen liegen. Ein Mann war glücklich und sah in der Mauer ein Schubfach; als er es aufzog, war es ganz voll Gold.
Eine Witwe hatte nur eine Kuh und Ziege und weil an der Boyneburg schöne Heiternesseln wachsen, wollte sie davon zum Futter abschneiden, wie sie aber eben nach einem Strauch packte, glitt sie aus und fiel tief hinab. Sie schrie und rief nach Hilfe, es war aber niemand mehr in der einsamen Gegend, bis Abends ihre Kinder, denen Angst geworden war, herbei kamen und ihre Stimme hörten. Sie zogen sie an Stricken herauf und nun erzählte sie ihnen, tief da unten sei sie vor ein Gitter gefallen, dahinter habe sie einen Tisch gesehen der mit Reichtümern und Silberzeug ganz beladen gewesen.
ENDE
Es waren ihm aber ein paar Knotten, als er darin gestanden, neben in die Schuhe gefallen, die drückten ihn auf dem Heimweg, da setzte er sich, zog den Schuh ab und wollte sie herauswerfen, wie er hineingriff, so fielen ihm fünf oder sechs Goldkörner in die Hand. Der Schäfer eilte zur Boyneburg zurück, aber die weiße Jungfrau war samt den Knotten verschwunden; doch konnte er sich mit dem Golde schuldenfrei machen und seinen Haushalt wieder einrichten.
Viele Schätze sollen in der Burg noch verborgen liegen. Ein Mann war glücklich und sah in der Mauer ein Schubfach; als er es aufzog, war es ganz voll Gold.
Eine Witwe hatte nur eine Kuh und Ziege und weil an der Boyneburg schöne Heiternesseln wachsen, wollte sie davon zum Futter abschneiden, wie sie aber eben nach einem Strauch packte, glitt sie aus und fiel tief hinab. Sie schrie und rief nach Hilfe, es war aber niemand mehr in der einsamen Gegend, bis Abends ihre Kinder, denen Angst geworden war, herbei kamen und ihre Stimme hörten. Sie zogen sie an Stricken herauf und nun erzählte sie ihnen, tief da unten sei sie vor ein Gitter gefallen, dahinter habe sie einen Tisch gesehen der mit Reichtümern und Silberzeug ganz beladen gewesen.
ENDE
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Märchenrätsel
Liebe Märchenfreunde,
auch hier geht wieder weiter, und zwar mit einem Märchenrätsel. Das Märchen habe ich schon im letzten Jahr ausgesucht, nun ist es fertig.
Das Märchen ist von Ludwig Bechstein:
"Ein Ritter war mit seinem Begleiter im Wald unterwegs. Im Schloss eines Freundes, dessen Tochter gerade heiratete, kehrten sie kurz ein. Doch gegen den Rat der Schlossbewohner, in dem Wald sei es bei Nacht nicht geheuer, beschlossen sie noch am selben Abend weiter zu ziehen. Bald jedoch sollte sich die Befürchtung der Schlossbewohner bewahrheiten, der Ritter und sein Begleiter bekamen einen wahrhaft gruseligen Verfolger."
Wer kann es erraten?
Viel Spaß!
LG von der Märchenfee Fredeswind
auch hier geht wieder weiter, und zwar mit einem Märchenrätsel. Das Märchen habe ich schon im letzten Jahr ausgesucht, nun ist es fertig.
Das Märchen ist von Ludwig Bechstein:
"Ein Ritter war mit seinem Begleiter im Wald unterwegs. Im Schloss eines Freundes, dessen Tochter gerade heiratete, kehrten sie kurz ein. Doch gegen den Rat der Schlossbewohner, in dem Wald sei es bei Nacht nicht geheuer, beschlossen sie noch am selben Abend weiter zu ziehen. Bald jedoch sollte sich die Befürchtung der Schlossbewohner bewahrheiten, der Ritter und sein Begleiter bekamen einen wahrhaft gruseligen Verfolger."
Wer kann es erraten?
Viel Spaß!
LG von der Märchenfee Fredeswind
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
- Der Archivar
- Mega-Klicky
- Beiträge: 2141
- Registriert: Mittwoch 29. Oktober 2008, 20:48
Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Da kommt wohl ein Adeliger und eine Farbe im Titel vor!
Viel Spaß beim Suchen!
Liebe Grüße
Michael
Viel Spaß beim Suchen!
Liebe Grüße
Michael
The playmobil kids of 1974
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Der Archivar hat geschrieben: ↑Samstag 30. Mai 2020, 20:00Da kommt wohl ein Adeliger und eine Farbe im Titel vor!
Viel Spaß beim Suchen!
Liebe Grüße
Michael
Genau!
LG von der Märchenfee Fredeswind.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Des Rätsels Lösung
Keiner mehr eine Idee? Alle ratlos?
Na, dann werde ich es euch veraten.
Es ist das Märchen:
'Der schwarze Graf'
Geht in Kürze los.
Viel Spaß oder vielleicht besser gutes Gruseln.
LG von der Märchenfee Fredeswind
Na, dann werde ich es euch veraten.
Es ist das Märchen:
'Der schwarze Graf'
Geht in Kürze los.
Viel Spaß oder vielleicht besser gutes Gruseln.
LG von der Märchenfee Fredeswind
Zuletzt geändert von Fredeswind am Mittwoch 3. Juni 2020, 10:04, insgesamt 2-mal geändert.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Der schwarze Graf (Ludwig Bechstein)
Der schwarze Graf
(frei nach Ludwig Bechstein)
Einst zog ein Ritter durch den Wald, sein Knappe folgte ihm; es wurde Nacht, doch der Ritter kannte keine Furcht. Verrufen war die Gegend, gemieden der Weg durch den wilden Wald, den der Ritter mit seinem Knappen ritt.
Der Weg führte beide vorüber am Schlosse eines befreundeten Ritters, dessen Tochter gerade Hochzeit hielt, und er sprach als Gast dort eine kurze Zeit zu. Die Freunde wollten ihn länger halten, er sollte mit seinem Knappen im Hochzeitshause übernachten, aber den Ritter trieb Eile, er lehnte alle freundlichen Einladungen zum Bleiben ab.
Man warnte ihn, im Walde hause der ‚schwarze Graf‘, ein gespenstischer Ritter, der allen, auf welche er stieße, namenlose Schrecknisse bereite. Selbst die Braut verschwendete ihre Bitten an den Freund ihres Vaters; sie führte ihm das Sprichwort zu Gemüte: „Die Nacht ist keines Menschen Freund.“ Unaufschiebbares Geschäft schützte der Gast vor und entritt.
Weg und Wald waren sehr finster. Der Ritter und der Knappe ritten schon drei Stunden lang, noch war ihnen nichts begegnet, der Ritter ritt im Panzer seines Mutes und guten Gewissens gegen den Angriff feindlicher unterirdischer Mächte, gegen Feindesangriff irdischer Art schirmten ihn die eiserne Rüstung, die starke Faust, das blanke Schwert.
(frei nach Ludwig Bechstein)
Einst zog ein Ritter durch den Wald, sein Knappe folgte ihm; es wurde Nacht, doch der Ritter kannte keine Furcht. Verrufen war die Gegend, gemieden der Weg durch den wilden Wald, den der Ritter mit seinem Knappen ritt.
Der Weg führte beide vorüber am Schlosse eines befreundeten Ritters, dessen Tochter gerade Hochzeit hielt, und er sprach als Gast dort eine kurze Zeit zu. Die Freunde wollten ihn länger halten, er sollte mit seinem Knappen im Hochzeitshause übernachten, aber den Ritter trieb Eile, er lehnte alle freundlichen Einladungen zum Bleiben ab.
Man warnte ihn, im Walde hause der ‚schwarze Graf‘, ein gespenstischer Ritter, der allen, auf welche er stieße, namenlose Schrecknisse bereite. Selbst die Braut verschwendete ihre Bitten an den Freund ihres Vaters; sie führte ihm das Sprichwort zu Gemüte: „Die Nacht ist keines Menschen Freund.“ Unaufschiebbares Geschäft schützte der Gast vor und entritt.
Weg und Wald waren sehr finster. Der Ritter und der Knappe ritten schon drei Stunden lang, noch war ihnen nichts begegnet, der Ritter ritt im Panzer seines Mutes und guten Gewissens gegen den Angriff feindlicher unterirdischer Mächte, gegen Feindesangriff irdischer Art schirmten ihn die eiserne Rüstung, die starke Faust, das blanke Schwert.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Der schwarze Graf (Ludwig Bechstein)
Jetzt drängte plötzlich der Knappe sein Ross vor, neben das seines Herrn und flüsterte ängstlich: „Herr! Es reitet einer hinter uns - hohl klingt der Hufschlag seines Rosses - und schaut Euch um, Herr - seht, wie Feuerschaum dem Rosse vom Gebisse träuft, seht, wie seine Nüstern Funken sprühen.“
Schnell war der schwarze Reiter, der ihnen folgte, an den beiden. „Hollah! Gesellschaft! Wackere Kumpane!“, rief eine tiefe, hohle Stimme. „Gott zum Gruß!“, antwortete der Ritter, und der Rappe des Fremden stieg bäumend in die Höhe und schnaubte Ströme Feuers aus den Nüstern - von dessen Schein des schwarzen Ritters Eisenrüstung rot erglühte.
„Für solchen Gruß dank Euch der Teufel, nicht ich!“, versetzte wild der riesige Nachtgesell und hieb wild auf den bäumenden Rappen. „Doch wisst, Ihr seid verirrt! Kommt mit mir auf mein Schloss, ganz nahe liegt's, dort seht Ihr schon die Fenster schimmern.“ „Ich danke, hab nicht Zeit zur Einkehr!“, antwortete der Ritter.
Doch jener rief gebietend: „Zeit wird sich finden!“, und lachte, dass es weit im Walde gellte. Eine lange schwarze Mauer zog quer über den Weg, in der Mauer war ein halbverfallenes Tor - der Weg führte gerade hinein, und im Ring der Mauer lag das Schloss, ein gewaltiger, vielgetürmter Bau.
Schnell war der schwarze Reiter, der ihnen folgte, an den beiden. „Hollah! Gesellschaft! Wackere Kumpane!“, rief eine tiefe, hohle Stimme. „Gott zum Gruß!“, antwortete der Ritter, und der Rappe des Fremden stieg bäumend in die Höhe und schnaubte Ströme Feuers aus den Nüstern - von dessen Schein des schwarzen Ritters Eisenrüstung rot erglühte.
„Für solchen Gruß dank Euch der Teufel, nicht ich!“, versetzte wild der riesige Nachtgesell und hieb wild auf den bäumenden Rappen. „Doch wisst, Ihr seid verirrt! Kommt mit mir auf mein Schloss, ganz nahe liegt's, dort seht Ihr schon die Fenster schimmern.“ „Ich danke, hab nicht Zeit zur Einkehr!“, antwortete der Ritter.
Doch jener rief gebietend: „Zeit wird sich finden!“, und lachte, dass es weit im Walde gellte. Eine lange schwarze Mauer zog quer über den Weg, in der Mauer war ein halbverfallenes Tor - der Weg führte gerade hinein, und im Ring der Mauer lag das Schloss, ein gewaltiger, vielgetürmter Bau.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
- playmovictorian
- Mega-Klicky
- Beiträge: 4579
- Registriert: Montag 27. Juli 2009, 21:16
Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Guten Morgen, liebe Fredeswinds
Es ist wunderbar, Ihre magischen Geschichten wieder zu lessen
Ich habe in den letzten Monaten oft an Sie gedacht, und ich bin so glücklich, dass es Ihnen gut geht
Ich habe die Fräulein von Boyneburg-Geschichte sehr genossen und bin ziemlich fasziniert von der Geschichte der Schwarze Graf, in der der stolze und rücksichtslose junge Ritter seine Entschlossenheit, trotz aller Warnungen nachts zu reisen, durchaus bereuen könnte; seine Warnung
Es ist wunderbar, Sie wieder mit Ihren bezaubernden Geschichten lieben Freund
Karim
Es ist wunderbar, Ihre magischen Geschichten wieder zu lessen
Ich habe in den letzten Monaten oft an Sie gedacht, und ich bin so glücklich, dass es Ihnen gut geht
Ich habe die Fräulein von Boyneburg-Geschichte sehr genossen und bin ziemlich fasziniert von der Geschichte der Schwarze Graf, in der der stolze und rücksichtslose junge Ritter seine Entschlossenheit, trotz aller Warnungen nachts zu reisen, durchaus bereuen könnte; seine Warnung
Es ist wunderbar, Sie wieder mit Ihren bezaubernden Geschichten lieben Freund
Karim
La, tout n'est qu'ordre et beaute, luxe, calme et volupte. L'Invitation au Voyage. Charles Baudelaire.1857.
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
playmovictorian hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. Juni 2020, 11:09Guten Morgen, liebe Fredeswinds
Es ist wunderbar, Ihre magischen Geschichten wieder zu lessen
Ich habe in den letzten Monaten oft an Sie gedacht, und ich bin so glücklich, dass es Ihnen gut geht
Ich habe die Fräulein von Boyneburg-Geschichte sehr genossen und bin ziemlich fasziniert von der Geschichte der Schwarze Graf, in der der stolze und rücksichtslose junge Ritter seine Entschlossenheit, trotz aller Warnungen nachts zu reisen, durchaus bereuen könnte; seine Warnung
Es ist wunderbar, Sie wieder mit Ihren bezaubernden Geschichten lieben Freund
Karim
Hallo Karim,
vielen lieben Dank für die lobenden Worte. Ich habe mich gefreut von Ihnen zu lesen.
Ja mir geht es gut und es freut mich sehr, dass ich nicht vergessen werde, obwohl ich gerade wenig Zeit habe für Playmobil und eigentlich nur online bin, um meine Märchen einzustellen. Im Moment bin ich froh, wenn ich mal ein bisschen Zeit habe für meine Märcheninszenierungen, alles andere von und mit Playmobil bleibt liegen.
Um so mehr freut es mich, dass meine 'magischen Geschichten' wieder so gut gefallen, das macht mich stolz und glücklich, denn meine Mühe hat sich dann doch gelohnt.
Höchste Zeit mal wieder in der Regentstreet vorbeizuschauen, da habe ich sicher eine Menge verpasst.
Liebe Grüße von der Märchenfee Fredeswind
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Dieses Märchen scheint ja wirklich sehr spannend zu werden... Ich freue mich auf mehr.
Danke Irmi, dass du unermüdlich dabei bleibst, uns mit schönen Märchen zu verzaubern
Danke Irmi, dass du unermüdlich dabei bleibst, uns mit schönen Märchen zu verzaubern
Verena
Fan seit 1974
Fan seit 1974
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Macht ja auch Spaß, das Dabeibleiben und zu verzaubern. Verzaubern, was für ein schöner Ausdruck.
Geht auch gleich weiter!
LG von der Märchenfee Fredeswind
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Der schwarze Graf (Ludwig Bechstein)
Droben im Gewirre der Türme und Türmchen kreischten Eulen. Am Tore des Hauses ringelten sich steinerne dickleibige Drachen mit weit vorgestreckten dünnen Hälsen um die Säulen. Nur wenige Fenster waren erhellt - schwarz ragte der ganze übrige Bau empor zum dunklen Himmel.
Der schwarze Graf schwang sich vom Ross - und dieses Ross sank hinter ihm in die Erde. „Folget mir hinein!“, rief der schwarze Graf seinen gezwungenen Gästen zu. „Nicht hinein! Um des Himmels willen nicht hinein!“, flüsterte der treue Knappe seinem Herrn ins Ohr.
Schweige Knecht!“, schrie der schwarze Graf diesem gebieterisch zu. „Hier herrscht nicht des Himmels Wille, sondern mein Wille! Bleibe in Blendung!“
Da schwand vor des Knappen Augen das Schloss, er stand auf öder einsamer Heide, neben einem alten Gemäuer, drei Türme ragten daraus empor - das war nicht mehr des schwarzen Grafen Schloss, das war ein anderes Haus.
Der schwarze Graf schwang sich vom Ross - und dieses Ross sank hinter ihm in die Erde. „Folget mir hinein!“, rief der schwarze Graf seinen gezwungenen Gästen zu. „Nicht hinein! Um des Himmels willen nicht hinein!“, flüsterte der treue Knappe seinem Herrn ins Ohr.
Schweige Knecht!“, schrie der schwarze Graf diesem gebieterisch zu. „Hier herrscht nicht des Himmels Wille, sondern mein Wille! Bleibe in Blendung!“
Da schwand vor des Knappen Augen das Schloss, er stand auf öder einsamer Heide, neben einem alten Gemäuer, drei Türme ragten daraus empor - das war nicht mehr des schwarzen Grafen Schloss, das war ein anderes Haus.
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
- Fredeswind
- die Märchenfee
- Beiträge: 5443
- Registriert: Donnerstag 7. Mai 2009, 10:10
- Gender:
Der schwarze Graf (Ludwig Bechstein)
Der Ritter folgte seinem Führer voll Mut die Stufen einer Treppe hinan. Von Zeit zu Zeit streckte sich eine Greifenklaue aus der Wand, die hielt eine brennende Kerze, die Kerzen waren schwarz und weiß. Die Wände waren kohlschwarz. Des schwarzen Grafen Rüstung war auch ganz schwarz und ganz nach uralter Art, ein Kettenpanzer umkleidete ihn völlig,nur auf dem Haupte trug er einen Helm seltsamer Form.
Kamm dieses Helmes war lebendig und ward gebildet von einem kleinen salamandergleichen Drachen, der seine Klauen fest an den Helm geklemmt hielt, den Kopf bisweilen drehte und dessen schwarze Funkelaugen wie Diamantspitzen blitzten. Lang hing des Drachen Schwanz vom Helme abwärts bis in den Nacken und schlenkerte bald hinüber, bald herüber.
Droben stand am Ende der Treppe der schwarze Graf und wandte sich seinem Gaste zu. Bleich war sein Antlitz, bleich und abgezehrt, seine Augen lagen tief in ihren Höhlen und blickten Mord, sie waren ohne Wimpern, und über ihnen wölbten sich keine Brauen. Der schwarze Graf keuchte schwer, und sein Atem glühte wie der Hauch der afrikanischen Wüste, feuerheiß.
„Nun folge mir und schaue, was ich tat und wie ich leide!“, sprach zu dem Ritter der schwarze Graf. „Einem jeden, der mitternachts meinen Weg reitet, muss ich zeigen meine Missetat. Brauchst nicht für mich zu beten, Mann! Meine Tat sühnt nicht Reue, nicht Fürbitte, nicht Gebet.“
Kamm dieses Helmes war lebendig und ward gebildet von einem kleinen salamandergleichen Drachen, der seine Klauen fest an den Helm geklemmt hielt, den Kopf bisweilen drehte und dessen schwarze Funkelaugen wie Diamantspitzen blitzten. Lang hing des Drachen Schwanz vom Helme abwärts bis in den Nacken und schlenkerte bald hinüber, bald herüber.
Droben stand am Ende der Treppe der schwarze Graf und wandte sich seinem Gaste zu. Bleich war sein Antlitz, bleich und abgezehrt, seine Augen lagen tief in ihren Höhlen und blickten Mord, sie waren ohne Wimpern, und über ihnen wölbten sich keine Brauen. Der schwarze Graf keuchte schwer, und sein Atem glühte wie der Hauch der afrikanischen Wüste, feuerheiß.
„Nun folge mir und schaue, was ich tat und wie ich leide!“, sprach zu dem Ritter der schwarze Graf. „Einem jeden, der mitternachts meinen Weg reitet, muss ich zeigen meine Missetat. Brauchst nicht für mich zu beten, Mann! Meine Tat sühnt nicht Reue, nicht Fürbitte, nicht Gebet.“
"Ein guter Mensch ist, wer sein Kinderherz nie verliert."
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
(Chinesische Weisheit)
15 JAHRE Fredeswinds Märchenschatztruhe 15 JAHRE
Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Sehr spannend
Hast du den Helm mit dem Drachen selbst gemacht oder gehört der zu einem Set?
Hast du den Helm mit dem Drachen selbst gemacht oder gehört der zu einem Set?
Verena
Fan seit 1974
Fan seit 1974
- playmovictorian
- Mega-Klicky
- Beiträge: 4579
- Registriert: Montag 27. Juli 2009, 21:16
Re: Fredeswinds Märchenschatztruhe
Ziemlich faszinierend, da ich mich wirklich um das Leben des Ritters sorgte, als er zu den Eingeweide der Schwarzen Graf-Burg hinabstieg. Aber es scheint jetzt, dass der Graf nicht der ist, von dem wir glauben, dass er es ist, und er wird eine Wahrheit über seinen aktuellen Zustand teilen ...
Ich kann nicht auf das nächste Kapitel dieser dunklen, dunklen Geschichte warten ...
Ich kann nicht auf das nächste Kapitel dieser dunklen, dunklen Geschichte warten ...
La, tout n'est qu'ordre et beaute, luxe, calme et volupte. L'Invitation au Voyage. Charles Baudelaire.1857.